Wie steht ihr zum Thema Treue?

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Liebe Eva-Maria,

Zitat von maria45:Tiefe Meditation und ebenso das Schweigen des Verstandes sind Punkte auf der Landkarte des Bewußtseins. Verschiedene Wege münden in sie. Du wirst ihnen auf dem spirituellen Weg irgendwann begegnen, wirst sie erleben. Wie und wann und unter welchen Umständen... das ist Teil deines Weges.

Sehnsucht ist der Motor, der einen bewegt, der den Weg begehbar macht und die Pfade ebnet.

Ja ohne die Sehnsicht wär ich nicht hier oder?
Erinnerst dich an die erste Frage,die ich dir als PN geschrieben hab? Is bald soweit. Alles was ich hier und an andernorts zwischenzeitlich gemacht hab, seh war Reisevorbereitung. Die letzten Tage merk ich, dass ich "müde" bin vom vielen "Lesen", "Nachdenken". Übersetz das für mich als ein ist jetzt erstmal gut mit Infos fürs Hirn :D... naja fast... bin gespannt auf die Praxis... und hab so das "Gefühle", dass ich da auch der Meditation begegne. Hatte das als Antwort für mich so als ich Woherwig im anderen Fred nach Meditation fragte schon.

In deinen Antworten steckt immer so viel drin, ich kann gar nicht auf alles eingehen. Und was ich so dazu "verstehe", kann ich gar nicht schreiben. Fühl mich beim Antworten manchmal hilflos. Is nicht das richtige Wort... aber die Richtung.

Zitat von yinundyang
Mhh… Meditation… da seh ich doch ein Tun, soll ichs etwa tun?
Zitat von maria45: wenn dich die Sehnsucht dahinzieht, ja. Meditation ist allerdings kein Tun im Sinne einer Handlung, sondern ein Innewerden, ein inneres Werden, wobei man dabei in konkreten Handlungen sein kann oder auch in Ruhe.

Hatte im Word geschrieben im Wort Meditation die tat entdeckt... fett formatiert, is beim Kopieren nicht übertragen worden... das meinte ich mit: seh ich doch ein Tun ;)

Eva-Maria Herzlichen Dank. :kiss4: Ich les sie ja so gern :)

Liebe Grüße,
YinundYang
 
Lieber Winnetou,
deine beiträge sind schön zu lesen, fast wie märchen. wahrscheinlich triefen sie deshalb voller wertigkeiten. märchen sind dualität pur, voller symbole von gut und böse, rein und unrein, unten und oben, gross und klein, reich und arm.
danke mein Lieber. Schön, wenn du etwas darinnen findest, noch schöner wenn es etwas schönes ist. Bei Winnetou denke ich natürlich auch an Old Shatterhand und diese großartige Welt, die Karl May so erzählt in seinen Büchern. Habe ich gerne gelesen. Es sind auch Märchen, in einer Art. Fiel mir nur gerade ein, wo du das mit Märchen erzählst. Das "Gute" trifft auf das "Böse".

ich finde, dass du die rolle der weiblichkeit in der dualität hochstilisierst. ich bin der meinung, dass mann und frau auf gleicher höhe sind und still sein noch lange nicht treue bedeutet.
ja, sie sind eben-bürtig. So empfinde ich es. Auf einer Ebene geboren, gebürtig. Weder ist der Mann besser oder höher als die Frau, noch umgekehrt. Das wollte ich auch an keiner Stelle ausgedrückt haben, aber ich fühle, was du vielleicht meinen könntest. Noch besser wäre natürlich, wenn du es genauer sagen könntest.

Vielleicht habe ich mich irgendwo geirrt? oder falsch ausgedrückt? oder es liegt ein Mißverständnis vor? So ein Mißverständnis wie dieses hier z.b.?:
dualität ist nicht unrein, sondern dient, wie du oben schreibst, der entwicklung zum bewusstsein. es ist der selbstgewählte weg des menschen. was soll daran unrein sein?
Es gibt innerhalb der Dualität, also innerhalb der Schöpfung, "rein" und "unrein". Man kann in beiden Qualitäten bewußt werden, wachsen in Bewußt-sein. Trotzdem sind die Qualitäten unterschiedlich.

Das Bewußtsein einer Qualität "sieben" ist ein anderes als das einer Qualität "zwei".

Buber übersetzt die biblischen Begriffe von "rein" und "unrein" übrigens viel deutlicher als "rein" und "maklig".

Wenn man das einfach als "unrein" übersetzt, geht etwas verloren. Man könnte dann auf die Idee kommen: Ach, was unrein ist, das reinigen wir einfach mal eben. Komm, saubermachen. Aber so einfach geht es nicht. Maklig bedeutet wirklich: erstmal mit Fehlern behaftet. Eine Tasse, die einen Sprung hat, so daß das Flüssigkeit durchsickert. Man kann zwar noch draus trinken, aber eben nur vorsichtig. Man kann sich nicht darauf verlassen. Und man kann die Tasse nicht einfach mal "reinigen", mal eben abwaschen und dann ist sie wieder rein.

Die hebräischen Worte für "rein" und "maklig" sind auch in ihrem Wortstamm völlig unterschiedlich. Es sind zwei grundverschiedene Qualitäten. So unterschiedlich wie sehen und hören z.b. Sehen ist so, daß ich sofort einen Überblick gewinnen kann. Hören... nein, da geht es nicht, da........ kommt......... ein....... Wort........ nach........ dem......... anderen. In einem Livekonzert kann ich nicht einfach mal vorspulen. Ich muß jedes Stück anhören, kann nicht auswählen. Beim Sehen, in einer Kunstausstellung hingegen, kann ich wählen, welche Objekte ich wie lange betrachte und wie intensiv.

Sehen und Hören funktionieren einfach ganz unterschiedlich.

Das "unreine" trägt eine Eigenschaft an sich, den Makel. Da fehlt etwas. Da ist etwas nicht ausgereift, einseitig. Das kann viele Schattierungen annehmen. Engstirnig, festgelegt, fanatisch z.b. - das sind "unreine" Züge in der Persönlichkeit. Sie sind "ein-seitig". In dieser Dualität betonen sie das eine zu sehr und vernachlässigen sie das andere.

Fanatisch ist jemand, der eine riesige Sehnsucht in sich trägt. Die Qualität der Sehnsucht ist eine ganz reine. Doch sie ist "zu groß" für ihn. Er kann sie nicht in sich behalten, erträgt sie einfach nicht. Aus diesem Schmerz, aus diesem innerlichen nicht-ertragen quillt die Idee, das Ersehnte auch auf andere zu über-tragen. Aus dem Er-tragen wird ein Üb-er-tragen. Es ist einfach zu viel. Ich brauche andere, die davon etwas mit-tragen, dann kann ich es wieder er-tragen. So bildet der Fanatiker einen Schwarm von Menschen, die an derselben Sehnsucht leiden.

Welch bemerkenswertes Wort YinundYang mir gerade im Beitrag schreibt:
"Sehnsicht". Absicht oder nicht, es ist herrlich. Es ist eine Sehnsucht, die nicht nur sucht, sondern schon sichtet. Kein blinder Fanatismus mehr, nein:

"Laaaaaaaaaand in Siiiiiiiiiiiiiiiiiiiicht!!!!!!!!!!!!!"

Wie genial! Wie poetisch. Sehnsicht erlöst von diesem Durst. Das Meer hat nur Salzwasser zu bieten, Salzwasser, das den Durst nur steigert. Steigert, bis man kotzen muß. Wenn man schon länger auf See ist und die Süßwasservorräte zu Ende gegangen sind, wer schon lange auf der Suche ist, der bekommt einen solchen Durst, daß er fanatisch wird.

Aber "sehnsichtig" blicken bedeutet, den Blick so weit zu heben, so weit zu öffnen, daß man des Er-sehnten sichtig wird. Es ist dann eine Vision, eine Sicht, die sich da öffnet. Wobei natürlich, indem man diese Sicht versucht festzuhalten, auch wieder eine fanatische Sehnsucht entstehen kann. Besonders, wenn die Verhältnisse im Konkreten, im Alltag, gar nicht so für das "Land in Sicht" sprechen, sondern eher von starkem Seegang und möglichem Untergang brüllen.

Diese "sieben" und "zwei", hm, da gibt es soviel zu zu erzählen. Da gibt es auch zwei verschiedene Ebenen von Erzählung in der Sintflutgeschichte. Sie wiederholt die Erzählung der beiden Schöpfungsgeschichten auf den beiden Ebenen. Die erste Instruktion in 1.Mose 6:19-20 lautet, daß Noah von jeglichem Lebewesen, das nicht schwimmt, also von allen Landtieren und von allem Fliegenden genau zwei Tiere in die "Arche" tun soll, jeweils ein männliches und ein weibliches.

Das passt genau zur Erzählung der ersten Schöpfungsgeschichte, in der Gott den Menschen androgyn erschafft, männlich und weiblich in einem. In der zweiten Schöpfungsgeschichte erschafft Gott Adam aus Lehm und aus einer Seite von ihm Chawa, Eva.

In der zweiten Instruktion in 1.Mose 7:2 ist es so, daß Noah sieben männliche und sieben weibliche Tiere von allen reinen Tieren nehmen soll, aber von den unreinen nur ein männliches und ein weibliches Exemplar.
Es ist die zweite Phase des Kommens in die Dualität. Hier wird nochmal unterschieden. Nicht einfach alle gleich in der Dualität, hier gibt es "maklig" und "rein". 7+7 Exemplare einer jeden Art sind 14. Die 14 ist das Gesamtgewicht des Namens "David", der sich "dalet+waw+dalet" schreibt, in Zahlen "4+6+4", und er bedeutet "geliebt". Es sind die geliebten Eigenschaften des Lebendigen, die Noah hier in sein Leben integriert, und er integriert sie anders als die "noch nicht so geliebten", die "makligen". An denen fehlt noch etwas, die sind noch nicht rund, die sind noch unreif, nicht ausgewachsen.

So wie eben der Frosch, der eigentlich ein Königssohn ist, nur unter einem Fluch steht. Unter dem Fluch der Dualität, das bedeutet auch unter dem Fluch der Ent-wicklung in der Zeit stehend, sieht man in den Anfängen noch nicht, wie es sich entfalten wird.

Es sind die Dinge im Leben des Menschen, die er als "Unglück" erlebt. Das sind Krankheiten oder Verluste. Das sind Feinde, innere und äußere. Es sind auch die Dinge, die einen Haken haben, einen schwerwiegenden Nachteil. Ja, toller Job, ich verdiene echt gut Geld, aber meine Gesundheit wird dabei ruiniert.

Das sind die Dinge, die man erst mit viel Reife lernt wahrhaftig zu lieben, und die sich in Liebe erst umwandeln. Dann sind es Königssöhne. Wenn ich wirklich in allem erkennen kann, wie wunderbar das LEBEN mit mir handelt, auch in den Dingen, die man normalerweise als Leid bezeichnen würde, welcher verborgene Segen gerade darin steckt, dann verwandelt sich diese Dualität plötzlich in ein Königreich. Es ist das Königreich der Himmel und heißt Königreich, weil man königlich es erlebt, und weil man sehr reich beschenkt ist.

Das sind aber Dinge, die "eigentlich unmöglich" erscheinen. Sie stehen in der Qualität der "acht". Das ist die absolute Grenze, das geht nun mal gar nicht. Ich war eifersüchtig. Ganz normal, hat auch viele gute Seiten, so eine Eifersucht. Natürlich auch eine Leidenschaft, die steckt dahinter.

Man sagt ja: "Eifersucht ist eine Leidenschaft die mit Eifer sucht was Leiden schafft."
Das schöne an der Eifersucht ist auf jeden Fall die Leidenschaftlichkeit. Feuer und Flamme sein. Ein stürmisches Verlangen. Naja, sie hat halt auch so kleine Nebenwirkungen. Oder... eher große, um genau zu sein. :rolleyes:

Dann kam Spiritualität und fragte mich nach dieser Eigenschaft. Dieser Frosch namens "Eifersucht" kroch in mein Bett und betatschte mich und wollte endlich mein Prinz werden. Und es verwandelte sich. Ich lernte neue Formen von Beziehungen kennen, und wurde unglaublich reich beschenkt. Der Himmel auf Erden. Einfach nur noch genial. Dieselbe Intensität ist möglich, und doch frei von Leiden. Das gleiche Feuer, aber ohne den anderen zu verzehren. Feuer im Dornbusch. Ich kann mich einem Menschen völlig hingeben und ihn doch frei lassen, ihn nicht be-sitzen. Das geht eigentlich gar nicht. Und doch erlebe ich es. Aus bedingtem Lieben in ein Lieben, das einfach nicht mehr in Worten Platz findet.

Insgesamt ist das noch komplexer, das Thema "rein" vs. "unrein". Da bin ich dir dankbar, daß deine Nachfrage mich drauf stieß. Denn in 1. Mose gibt es ein anderes Gegensatzpaar als in 3. Mose. In 1. Mose wird unterschieden zwischen Tieren die "rein" sind, und anderen, die "nicht rein" sind, hebräisch "tehor" vs. "lo tehor". Das ist noch einfach.

Dann, im konkreten Handeln, ist es wieder anders. Da wo die Tiere in die Arche kommen, da ist es "rein" vs. "kein rein vorhanden", hebräisch "tehor" vs. "eenänna tehor".

Dann im levitischen Dienst ist es noch anders, da trennt es sich in zwei völlig unterschiedliche Begriffe, "tahor" vs. "tamee", "rein" vs. "maklig".

:kuesse:
 
Liebe YinundYang,
Ja ohne die Sehnsicht wär ich nicht hier oder?
ach das ist so köstlich, ich hab das zwar grad schon in der Antwort an Winnetou geschrieben, aber nur für den Fall daß du es dort nicht liest:

"Sehnsicht" ist genial.

Danke.

Und sonst... ja, einen wundervollen Weg Dir. Du bist ja schon mitten in ihm... einfach schön zu sehen, "sehsichtig" zu sein:)

Eine wahre Augenweide.

Danke für Dein Sein.

:kuesse:
 
Liebe Maria!

Ich habe eben angefangen, eine Passagen aus deinem Geschriebenen heraus zu kopieren, um sie hier herein einzufügen. Aber es sind einfach zu viele, die mich im innersten berühren und wo ich hier im Stillen nur zustimmend nicken kann.

Danke schön für deine Beiträge! Ich lese sie gerade seit 20 Minuten auf der 11. Seite und sie faszinieren mich. Heute werde ich also noch viel zu lesen haben und da freue ich mich schon drauf. :D

:danke: sunny
 
Es interessiert mich nicht, womit du deinen Lebensunterhalt verdienst.

Ich will wissen, wonach du dich sehnst und ob du es wagst, davon zu träumen, das Sehnen deines Herzens zu erfüllen.

Es interessiert mich nicht, wie alt du bist.

Ich will wissen, ob du es riskieren willst, wie ein Verrückter nach Liebe zu

suchen, nach deinen Träumen, nach dem Abenteuer, lebendig zu sein.

Es interessiert mich nicht, welche Sterne deinen Mond kreuzen.

Ich will wissen, ob du das Zentrum deines eigenen Kummers berührt hast,
ob du geöffnet wurdest durch die Treuebrüche oder verwelkt und verschlossen, aus Angst vor weiterem Schmerz.

Ich will wissen, ob du in Schmerz sitzen kannst, deinem oder meinem, ohne dich zu bewegen, um ihn zu verbergen, zu schmälern oder zu fixieren.

Ich will wissen, ob du in Freude sein kannst, deiner oder meiner;
ob du ausgelassen tanzen und die Ekstase dich füllen lassen kannst bis zu
deinen Finger- und Zehenspitzen, ohne dich in Vorsicht zurückzunehmen,
realistisch zu sein oder die Schranken des Menschseins zu erinnern.

Es interessiert mich nicht, ob die Geschichte, die du erzählst, wahr ist.

Ich will wissen, ob du einen anderen enttäuschen kannst,
um dir selber treu zu bleiben, ob du die Anklage eines Treuebruchs aushalten kannst, ohne deine eigene Seele zu betrügen.

Ich will wissen, ob du vertrauen und deshalb auch vertrauenswürdig sein kannst.

Ich will wissen, ob du Schönheit sehen kannst, selbst wenn es nicht jeden Tag schön ist und ob du die Quelle deines Lebens in Gottes Gegenwart finden kannst.

Ich will wissen, ob du mit Versagen leben kannst, deinem oder meinem und immer noch am Ufer des Sees stehen und dem silbernen Vollmond zurufen kannst: „Ja!“

Es interessiert mich nicht zu wissen, wo du lebst oder wie viel Geld du hast.

Ich will wissen, ob du, matt und zerschlagen nach einer Nacht in Kummer und
Verzweiflung, aufstehen kannst und tun, was für die Kinder nötig ist.

Es interessiert mich nicht, wer du bist, wie du herkamst.

Ich will wissen, ob du mit mir im Zentrum des Feuers stehen kannst
ohne zurückzuschrecken.

Es interessiert mich nicht, wo und was und mit wem du studiert hast.

Ich will wissen, was dich von innen stützt, wenn alles andere wegfällt.

Ich will wissen, ob du mit dir selber allein sein kannst und ob du wahrhaftig die
Gesellschaft deiner leeren Augenblicke liebst.
 
Lieber Drake!


Es interessiert mich nicht, womit du deinen Lebensunterhalt verdienst.

Ich will wissen, wonach du dich sehnst und ob du es wagst, davon zu träumen, das Sehnen deines Herzens zu erfüllen.

Es interessiert mich nicht, wie alt du bist.

Ich will wissen, ob du es riskieren willst, wie ein Verrückter nach Liebe zu

suchen, nach deinen Träumen, nach dem Abenteuer, lebendig zu sein.

Es interessiert mich nicht, welche Sterne deinen Mond kreuzen.

Ich will wissen, ob du das Zentrum deines eigenen Kummers berührt hast,
ob du geöffnet wurdest durch die Treuebrüche oder verwelkt und verschlossen, aus Angst vor weiterem Schmerz.

Ich will wissen, ob du in Schmerz sitzen kannst, deinem oder meinem, ohne dich zu bewegen, um ihn zu verbergen, zu schmälern oder zu fixieren.

Ich will wissen, ob du in Freude sein kannst, deiner oder meiner;
ob du ausgelassen tanzen und die Ekstase dich füllen lassen kannst bis zu
deinen Finger- und Zehenspitzen, ohne dich in Vorsicht zurückzunehmen,
realistisch zu sein oder die Schranken des Menschseins zu erinnern.

Es interessiert mich nicht, ob die Geschichte, die du erzählst, wahr ist.

Ich will wissen, ob du einen anderen enttäuschen kannst,
um dir selber treu zu bleiben, ob du die Anklage eines Treuebruchs aushalten kannst, ohne deine eigene Seele zu betrügen.

Ich will wissen, ob du vertrauen und deshalb auch vertrauenswürdig sein kannst.

Ich will wissen, ob du Schönheit sehen kannst, selbst wenn es nicht jeden Tag schön ist und ob du die Quelle deines Lebens in Gottes Gegenwart finden kannst.

Ich will wissen, ob du mit Versagen leben kannst, deinem oder meinem und immer noch am Ufer des Sees stehen und dem silbernen Vollmond zurufen kannst: „Ja!“

Es interessiert mich nicht zu wissen, wo du lebst oder wie viel Geld du hast.

Ich will wissen, ob du, matt und zerschlagen nach einer Nacht in Kummer und
Verzweiflung, aufstehen kannst und tun, was für die Kinder nötig ist.

Es interessiert mich nicht, wer du bist, wie du herkamst.

Ich will wissen, ob du mit mir im Zentrum des Feuers stehen kannst
ohne zurückzuschrecken.

Es interessiert mich nicht, wo und was und mit wem du studiert hast.

Ich will wissen, was dich von innen stützt, wenn alles andere wegfällt.

Ich will wissen, ob du mit dir selber allein sein kannst und ob du wahrhaftig die
Gesellschaft deiner leeren Augenblicke liebst.

Magic Words :zauberer1
Diese Zeilen lassen mich gerade völlig von der Rolle sein. Sie sind einfach nur....WOW!
Denn sie gehen durch und durch. Durch alle meine Ebenen. Sie betreffen mich auch ganz persönlich. Ebenfalls für mich ganz persönlich, sind es die schönsten Zeilen, die ich bis jetzt gelesen habe!

Einen ganz lieben Gruß sunny
 
Ich könnte mehr als nur einen Menschen lieben/begehren und finde an so vielen Männern und Frauen anziehendes, schönes, das mich verzaubert und begeistert, dem ich gerne näher vertraut wäre. Theoretisch wäre es für mich denkbar, das auszuleben, in der Praxis scheitert es daran, dass bei vielen Paaren, die ich kenne, die sich auf eine offene Beziehung geeinigt haben, früher oder später fast nur mehr von Kränkungen, Enttäuschungen und Lügen die Rede war, oder man sich in Gleichgültigkeit auseinander gelebt hat. Oft war die nächste Beziehung solcher Paare dann das genaue Gegenteil. Es kommt auch immer auf die Sicht- und Herangehensweise an, die freiwillige Festlegung ist auch etwas, an dem man spirituell wachsen kann, eine Herausforderung, eine Art Lebensaufgabe. Ich finde, man sollte den ganzen Druck wegnehmen, es gibt nur eine hundertprozentige Liebe (meiner Meinung nach), die ist göttlich und vollkommen, aber wir Menschen sind dazu nicht imstande und wir sollten unsere Fehler ohne großes Trara und Hang zur Selbstfleischung zur Kenntnis nehmen und geduldig daran arbeiten. Und unsere Mitmenschen genau mit demselben Maß messen, Fehler können passieren, das bedeutet für mich nicht, dass gleich alles gescheitert ist. Ausschließlichkeit und Absolutheit im Denken und Fühlen ist mir fremd.

Ich war in allen meinen Beziehungen öfters in andere verliebt, aber es blieb beim Kopfkino und dem Wälzen von Möglichkeiten, der definitive Betrug ist nichts für mich. Witzigerweise wollte kein einziger meiner männlichen Partner eine offene Beziehung leben, das zeigt mir, dass ich es wohl selbst auch nur theoretisch möchte, sonst würde ich ja ganz andere Typen anziehen.
 
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Könnte mir vorstellen, daß ein Problem der offenen Beziehungen ist, daß man irgendwann gesättigt ist von dem, was man glaubt durch diese Art der Kontakte zu bekommen. Und plötzlich werden wieder ganz andere Dinge wichtig.
 
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