Frühstück zu dritt...

Asaliah40

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Kärnten
Ich bin in der Krone Ausgabe über einen Artikel von Prof. Dr. Gerti Senger gestossen, der mich anregte darüber ein Thema zu verfassen / beginnen. Da ich auch mit ihrer Meinung zumeist übereinstimme, sie sehr verehre .

Eigentlich Neu und dennoch nicht so neu.....

Zitiert aus dem Artikel:

"Polyamorie" ist angeblich der neue Weg zu Liebes- Beziehungen ohne Anspruch auf sexuelle Treue....

Warum kann mann nich zwei Menschen gleichzeitig lieben ?
In früher Jugend imponierte auch Gerti Senger die Art der offenen Beziehungen wie sie so verherrlicht wurde von Jean-Paul Sartre oder der feministischen Schriftstellerin Simone de Beauvoir , die erstern Emanuelle Filme liefen , wobei die vermeintliche Echtheit und Freiheit , mit der Emanuelle ihren Mann ihre erotischen Abenteuer erzählte , imponierte ...Es wurde nicht kapiert das die damalige zur Schau gestellte Offenheit , die Basis fürs Drehbuch war.
Durch die Zwänge unserer bürgerlichen Erziehung auf Wiederstand programmiert, waren wir leicht mit der Idee zu beindrucken, das mehrere Leute ohne Eifesüchteleien und Besitzansprüchen konfliktlos in Liebe verbunden sein können. Die Liebe müsste nur groß genug sein, dann könnte man sogar glücklich sein, wenn der geliebte Partner von einem anderem glücklich gemacht wird und tollen Sex erlebt.
Heute schüttle ich ( Gerti Senger ) über soviel Naivität den Kopf. Ich wundere mich auch über die neue Welle der "Polyamorie" .
Nach dem von Holland ausgehenden Konzept dürfen Menschen mehrere Liebesbeziehungen gleichzeitig haben. Es gibt keine Eifersucht und keine Verlassensängste. Nur Vertrauen, Offenheit und vor allem Mitfreude darüber, das es der Partner auch mit anderen super im Bett hat. Bei "Polyamorie" geht es dennoch um Verliebtheit und Verbundenheit . Angeblich sind alle Beteiligten happy, weil es ja kein Fremdgehen , keine Scheidung und keine Anstrengung gibt, ausreden für gestohlene Liebesstunden zu suchen. Angeblich alles stressfrei und alle selig....
"Geniesse es ....ich gönne es dir !" , beteuert eine gewisse "Soundso" ....in einem holländischen Buch über "Polyamorie" ( Ageeth Veenemans )

Das klingt alles sehr schön, dennoch 90 % der Menschen wollen treu sein , aber nur 50 % schaffen es . Wenn schon nicht lebenslang, dann wenigstens so, das man einem Partner nach dem anderen treu bleibt . Der innige Wunsch nach Treue ist deshalb so stark, weil die ersten Erfahrungen eines Kindes monogame Erfahrungen sind: "Mami gehört nur mir" Der Anspruch auf die exklusive Liebe der Mutter ist der Boden, auf dem das Verlangen nach der exklusiven Liebe, eines Partners gedeiht- was ich liebe , darf nur mir gehören. Unser monogames Vermächtnis und Fühlen unserer Kindheit . Dessen Macht ist stärker, als es sich Polyamouröse eingestehen...

Zitat Ende

Vertrauen wichtiger als Treue ??
Vertrauen und Treue wichtiger ??
Mehr - oder doch monogame Beziehung( en ) ?

Ich persönlich bin monogam.:)

Hm....wie seht ihr das ?

LG Asaliah:)
 
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Für die, die ihre Lust frei ausleben möchten ohne Verantwortung zu tragen, eine schöne Zukunftsvision!

Doch was ist, wenn die Wünsche eines Menschen nicht erfüllt werden? Dann kommt wieder der Neid, warum sind alle Happy und ich darf nicht mitspielen?

Fröhlich freies Rudelb.... ist nicht mein Fall, ich lebe auch lieber monogam, Liebe und Vertraue meiner Partnerin, denn ich bin der Meinung, dass Liebe nicht "geteilt" werden kann wie ein Kuchen...

...selbst beim profanen Kuchen-Teilen gibt es Probleme, weil jeder eigentlich doch gerne das größte Stück hätte obwohl er es abstreitet - und das größte Stück ist immer das, welches derjenige gerade nicht hat.
 
Der innige Wunsch nach Treue ist deshalb so stark, weil die ersten Erfahrungen eines Kindes monogame Erfahrungen sind: "Mami gehört nur mir" Der Anspruch auf die exklusive Liebe der Mutter ist der Boden, auf dem das Verlangen nach der exklusiven Liebe, eines Partners gedeiht- was ich liebe , darf nur mir gehören. Unser monogames Vermächtnis und Fühlen unserer Kindheit . Dessen Macht ist stärker, als es sich Polyamouröse eingestehen...

Wenn ich diese Begründung von Gerti Senger für den Wunsch nach Treue lese, gruselt es mich. Treu sein wegen der Sehnsucht nach dem Besitzanspruch aus der Kindheit? Ich bezweifle, dass das zu einer harmonischen Partnerschaft führt.

Menschen bleiben keine Kinder. Sie werden ja unter anderem erwachsen, wenn sie:
1. lernen, dass sie niemandem gehören, auch der Mami nicht.
2. lernen, dass Menschen allgemein anderen Menschen nicht gehören.

Menschen wachsen ihr ganzes Leben lang und vervollständigen sich damit allmählich selbst, und Liebe lässt die Freiheit dazu. Empfinde ich zumindest so.

Polyamore Beziehungen üben vermutlich zur Zeit eine starke Anziehungskraft aus, weil sie den Gegenpol zum bisherigen, so betonten Ideal darstellen: Die lebenslange, glückliche Zweisamkeit. Ehe, Haus, Kinder. Was als Modell durchaus irgendwann wachstumsbeschneidend empfunden werden könnte, wenn es unreflektiert, automatisiert zustande kam.

Es besteht heute die Möglichkeit zu anderen Erfahrungen als Eltern lange vorgelebt haben. Das macht vermutlich auch den Reiz aus. Ich kann es verstehen, war aber noch nicht in der Situation, mich in mehrere Menschen gleichzeitig zu verlieben, lebe deshalb "monogam", LAT oder mit mir all-ein.

Kann mir vorstellen, dass es mit mehreren Partnern, Spiegeln, Projektionsflächen in nächster Nähe eher stressig ist.
(Ist ja eigentlich eine Konstellation, wegen der junge Erwachsene u.a. von zu Hause ausziehen und erstmal auf Abstand zur Familie gehen wollen.)

:)
 
Ich lebe in einer monogamen Beziehung, und möchte das auch genau so.

Seien wir mal ehrlich: auch wenn eine Ehe noch so gut ist - der Himmel hängt nicht jeden Tag voller Geigen. An einer guten Beziehung muss man jeden Tag arbeiten und sich um den Anderen bemühen damit sie gut bleibt. Das ist die Wahrheit.

Ich stelle es mir schwierig vor eine glückliche, ehrliche und gleichberechtigte Beziehung zu mehr als einem Partner zu haben. Und ehrlich gesagt glaube ich nicht dass es auf Dauer funktionieren kann.

Aber ja. Ein Erfahrungsbericht wäre durchaus interessant!
 
Na, ich denke, es gibt keine Regel.
Der eine ist gerne Leberwurst und der andere Schmierseife.
Einer hat Freude an nur einer Frau (bzw. umgekehrt) und der andere möchte mehrere. Und dann gibt es noch welche, denen Partnerschaft, gleich welcher Art, einfach nur auf den Geist geht.
Ich denke, heute sollte man für alles offen sein und herausfinden, was man selbst möchte und was einen erfüllt. Das ist im Grunde alles.
Ich vermute, es ist einfach nur Geschäftssinn, wenn jemand ein Buch schreibt, um ein Lebensmodell vorzustellen. Zwar könnte jeder mit dem seinigen hausieren gehen, aber ein Thema provoziert mehr als das andere und bringt daher mehr ein. Im diesem Fall vermutlich "Polyamorie"...

Herzliche Grüße,
nanabosho
 
ich würde niemals jemandem ewige sexuelle treue versprechen und es auch im gegenzug von niemandem erwarten.
warum?
naja....normalerweise sucht man sich ja nicht aus, in wen man sich verliebt.
es heißt ja nicht umsonst "wo die liebe hinfällt".
und jetzt stellt euch mal vor, ihr verliebt euch unsterblich in einen menschen, der z.b. aufgrund einer krankheit oder behinderung zum sex nicht fähig ist.....
oder umgekehrt, IHR seid aufgrund einer krankheit oder behinderung zum sex mit eurer großen liebe nicht fähig.
oder ihr oder euer jetziger partner habt euch in gesundem zustand kennen und lieben gelernt und dann hat einer von euch einen unfall, der ein gemeinsames sexualleben für immer unmöglich macht.
wenn ihr diese kranke/behinderte/verunfallte person wärt.....würdet ihr von eurem gesunden partner verlangen, daß er aus liebe für den rest seines lebens auf die auslebung seines angeborenen und natürlichen sexualtriebs verzichtet?
ich würde das für egoistisch und ungesund halten.
es gibt da ein zitat, weiß leider nicht mehr von wem das ist:
"keuschheit ist die abartigste aller sexuellen perversitäten".
dem stimme ich zu.
für mich gehören liebe und sex nicht zwangsläufig zusammen, denn ich kann ja nicht einfach aufhören, jemanden zu lieben nur weil einer von uns sexuell nicht mehr aktiv sein kann.
es gibt noch mehr gründe, weshalb ich nicht glaube, daß der mensch zur monogamie geboren ist.....aber das war jetzt erstmal mein wichtigster aspekt
 
für mich gehören liebe und sex nicht zwangsläufig zusammen, denn ich kann ja nicht einfach aufhören, jemanden zu lieben nur weil einer von uns sexuell nicht mehr aktiv sein kann.

Ja, ist richtig. hat aber mit dem Thema wenig zu tun.

Ich würde meinen Mann auch nicht davon abhalten sexuell aktiv zu bleiben - aber weh tun würde es mir trotzdem! Dabei hätte ich mit einer Prostituierten wesentlich weniger Probleme als mit einer Dauergeliebten! Aber genau das würde Polyamorie bedeuten: Eine zweite geliebte Partnerin!
 
Es scheint auch für Polyamore nicht einfach zu sein. Eine Freundin von mir lebt so und da ist auch nicht alles eitel Sonnenschein. Es sind ja keine Swinger, das heißt, es handelt sich um ein Liebesverhältnis. Das kann schön sein; auf der anderen Seite verdoppeln sich dann auch die Partnerschaftsprobleme: Hatte meine Freundin erst (normale) Patnerschaftsprobleme mit nur einem Mann, fliegen ihr jetzt gelegentlich die Probleme mit jedem der beiden um die Ohren.
 
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na ehrlich, das wär mir zu blöd. ich genieße mein frühstück zu dritt mit sohn und mann, da brauch ich nicht noch einen dasitzen haben. oder eine andere frau.
mir wär das zu stressig...:D
 
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