Ich wette, auch du willst gemocht werden, aber eben nur als derjenige, der du tatsächlich bist und ganz ohne Schönfärberei. Das ist einerseits der unbequemere Weg, doch schlußendlich wohl der lohnende, denn es ist besser von etwas weniger Menschen wirklich gemocht zu werden (weil man so ist, wie man nun mal ist), als von etwas mehr Zuneigung zu bekommen, wenn die Grundlage eine Lüge oder Weglassung ist.
Ich denke jedoch, dass es in Wahrheit um die Authenzität etwas schlechter bestellt ist, als viele hier schreiben, sonst gäbe es ja auch nicht all die etablierten Lebenslügen und Beziehungen in der Partner oft nach Jahrzehnten nur die geschönte Version voneinander kennen. Ebenso natürlich Familien, denn schon als Kind wächst man ja meistens genau nach der Vorgabe auf "verhältst du dich so wie wir es uns wünschen, dann bekommst du Zuneigung, ansonsten erfährst du Ablehnung". Und es ist auch verständlich, denn faktisch kann man jemanden auch schwer gerade dann mögen, wenn er/sie störrisch, verquer, vielleicht sogar selbstgerecht und stur agiert, aber auch diese Seiten gehören zu vielen Menschen.
Die Verstellungen und Halbwahreiten oder gar Lebenslügen passieren aus vielerlei Gründen, nicht nur um gemocht/geliebt zu werden, sondern teilweise ebenso aus Bequemlichkeit, aber wäre das nur bei wenigen der Fall, dass sie das so halten und ihr Leben danach gestalten, dann würden wir definitiv in einer anderen Welt leben, als der die es tatsächlich gibt.
Also IRL/nicht virtuell.