Wie kann die bloße Erkenntnis hilfreich sein?

Lucille

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29. Januar 2006
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734
Hallo Ihr Lieben,

ich habe hier schon so viele engagierte Antworten bekommen. Es würde mich
freuen, wieder auf euch hier im Forum zählen zu dürfen.

An die oft ausgesprochene Empfehlung, einige Zeit nicht über die Aufstellung zu sprechen, habe ich mich gehalten. Aber, ehrlicherweise, wohl auch umständehalber, weil ich absolut niemanden habe, mit dem ich über so etwas
reden kann.

Bitte, hört mir zu, ich komme alleine nicht mehr klar.

Kurz über mich:
Ich habe mich, soweit ich denken kann, immer schon ausgegrenzt gefühlt. Wollte immer gerne dazugehören, aber es ging nicht (geht nicht). Ich bin sicher, das hat mit meinem geringen Selbstwert zu tun, das spüren andere
Menschen einfach. Ich sehe mich selbst in einer Opferrolle, will aber da überhaupt nicht sein. In meinem bisherigen Leben ist so ziemlich alles schief gelaufen, was nur geht. Ich bin mir des Eigenanteils (der Eigenverantwortung)
nachträglich sehr bewusst, aber es hilft nichts: ich stehe vor einem einzigen großen Scherbenhaufen und möchte ihn gerne wegkehren. Denn ich nehme doch an, dass sich darunter relativ unversehrter Untergrund befindet.
Meine Mutter sagt heute noch, ich war eben ein "kompliziertes Kind", aber das hätte sie ja akzeptieren können. Obwohl sie es nicht wirklich konnte. Ich war für sie eine einzige Enttäuschung. Und sie für mich. Sie hat sich in jeder Lebenslage um mich gekümmert, mit Äußerlichkeiten, aber Gefühle kamen da
niemals zum Vorschein. Sie trat stets den beleidigten Rückzug an, sparte
nicht mit Schuldzuweisungen (das tut sie heute noch). Damit konnte (kann) ich wiederum nicht umgehen. Eine Spirale ohne Ende.
Mein Vater ist schon vor 17 Jahren gestorben. Obwohl ich ihn wirklich gern
hatte, habe ich noch nie trauern können um ihn, so aus der Tiefe heraus,
was ich absolut nicht verstehe. Ich hatte noch nicht mal bei seiner Beerdigung weinen können.
Meine erste Beziehung ging in die Brüche, weil ich klammerte.
In meiner Ehe (sie dauerte 22 Jahre, wurde letztes Jahr geschieden) zeichnete sich schon ganz früh etwas ab, was ich erst im Nachhinein gesehen habe: mein Mann grenzte mich aus (gefühlsmäßig und beruflich).
Und ich ließ es zu, reagierte aber stets gleich wie meine Mutter: ich war
beleidigt und wies ihm die Schuld zu. Ein fatales Verhalten. Er entfernte sich
immer weiter von mir, ging über viele Jahre ein Verhältnis ganz bewusst ein.
Ich begann zu trinken (das ist inzwischen aber schon lange kein Thema mehr). Er ließ sich von mir scheiden. Unser Sohn ist erwachsen. Unsere Mädchen (12 und 15) blieben beim Vater. Sie wollen nichts mehr mit mir zu
tun haben. Ich wohne gerade mal ein paar Minuten entfernt von ihnen.
Aus eigenem Verschulden habe ich alles verloren, was mir lieb und teuer war:
meinen Mann, meine Kinder, mein Zuhause, meine Arbeit, eigentlich meine
ganze Existenz.
Ich trage mich oft mit Suizid-Gedanken, weil ich kein Licht am Ende des
Tunnels sehen kann.
Rein äußerlich wirke ich stark und unbeirrbar, weil ich mir geschworen habe,
dass mich keiner mehr am Boden sehen soll (besonders meine Kinder nicht).
Ebenfalls rein äußerlich bringt mir meine Haltung viel Anerkennung ein, aber
damit ist die Leere in mir nicht zum ausfüllen.
Mein Bruder hat schon vor 10 Jahren den Kontakt zu mir abgebrochen, obwohl es tatsächlich keinen Auslöser gab. Ich kenne den Grund bis heute nicht.
Meine Schwester (sie ist Familienaufstellerin) will mit mir nichts zu tun haben. Sie sagt, etwas zieht mich aus der Familie raus - und keiner kann mich halten.
Gut umgehen kann ich mit der Situation überhaupt nicht. Therapeutische Begleitung würde ich gerne in Anspruch nehmen, aber das lassen meine finanziellen Verhältnisse nicht zu.

Meine Aufstellung Ende Mai:
Es hat sich so dargestellt: "mein" Blick (also meine Stellvertreterin) ging stets an der Mutter vorbei ("sie interessiert nicht"), immer zu meiner Großmutter
und zu deren Mutter und wiederum zu deren Mutter. In einer dieser frühen
Generationen fühlte sich eine Frau total ausgeschlossen, es ging ihr nicht gut. Der Aufstellungsleiter sagte, dass da etwas ziemlich schreckliches passiert gewesen sei. Und ich habe die Rolle dieser Frau übernommen. Also aus systemischer Sicht die Begründung für meine lebenslange Außenseiter-Rolle.

Meine Frage zu dieser Aufstellung:
Das Ausgegrenzt-werden ist ja passiv. Was kann ich aktiv dazu beitragen,
dass sich etwas ändert??? Ich wollte mich eigentlich in der Opfer-Rolle
nicht bestätigt wissen, ganz im Gegenteil.

Selbst wenn mir die Erklärung stimmig scheint (übernommene Gefühle) - was
bewirkt die bloße Erkenntnis??

Ich warte immerzu auf etwas. Auch alle meine aktiven Bemühungen (zB wieder eine Beziehung zu meinen Kindern aufbauen) scheitern. Die Kinder lehnen mich schlichtweg ab (mein Sohn nicht, aber die Mädchen).
Daran zerbreche ich so nach und nach, denn ich liebe die Kinder, und es tut
so unvorstellbar weh. Auch die Einsicht, dass ich selbst schuld bin, ist da
nicht hilfreich.
Im Grunde genommen habe ich viel Energie, die ich aber nicht richtig einbringen und kanalisieren kann.
Von der Aufstellungen habe ich mir tatsächlich Lösungsansätze erwartet. Das war schließlich der Grund, warum ich eine Aufstellung machte. Ich dachte, da würde wieder etwas in (positive) Bewegung kommen, und es könnte vielleicht wieder Liebe fließen.

***

Oh je, das war jetzt aber lang. Wenn jemand bis hierher gelesen hat - vielen Dank schon alleine dafür.

Was kann ich tun (auch im Rahmen einer weiteren Aufstellung??), damit mein Leben wieder in eine gute Richtung läuft??? Ich wäre für einige Denkanstöße
mehr als dankbar.

Eine wirklich zutiefst verzweifelte

Daisy
 
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Mein spontanes Gefühl sagt:

Gesteh deine Schwäche offiziell ein.
Zeig deiner Familie unanufdringlich (vielleicht schriftlich),
dass deine Stärke aufgesetzt ist
und du innerlich unter der großen Einsamkeit leidest.

Indem du eine Stärke nach außen hin kultivierst
aber innerlich das Gegenteil fühlst
spürt deine Umgebung, dass du nicht authentisch bist.
Mit deiner starken Maske lässt sich nicht ehrlich kommunizieren.

Erlaube dir selbst
"schwierig", einsam und verletzt zu sein,
ohne mit Vorwürfen und Forderungen zu arbeiten.
Werde authentisch... dann wird echter Kontakt möglich.

Ich arbeite selbst gerade
an einer zurückgehaltenen Schwäche
deswegen kommt der Vorschlag von Innen...
Wünsche dir viel Glück.

Kali
 
Hallo Daisy,

es ist so leicht, das Familienstellen herzunehmen um der eigenen Verantwortung zu entgehen. Du zeigst uns das hier sehr schön.

Aus deinen Zeilen lässt sich leicht erkennen, dass dein Familiensteller sich hat von dir ins Bockshorn jagen lassen. Er hat dir eine "Erklärung" gegeben wie du verlangt hast und dabei aus dem Blick verloren, was löst. Er hat zugelassen, dass deine Stellvertreterin deine Mutter nicht anschaut. So weit ich weiß heißt aber "jemanden nicht anschauen können", dass derjenige, welcher wegschaut etwas Schlimmes getan hat. Und zwar demjenigen an dem er so gerne vorbei schaut.

Und daher scheint mir für dich der zentrale Hinweis zu sein:

Ich war für sie eine einzige Enttäuschung. Und sie für mich. Sie hat sich in jeder Lebenslage um mich gekümmert, mit Äußerlichkeiten, aber Gefühle kamen da niemals zum Vorschein. Sie trat stets den beleidigten Rückzug an, sparte nicht mit Schuldzuweisungen (das tut sie heute noch). Damit konnte (kann) ich wiederum nicht umgehen. Eine Spirale ohne Ende.

Du machst deiner Mutter Vorwürfe und beklagst dich hier, dass sie nicht so gewesen sei, wie du sie gerne gehabt hättest, ja meinst sogar einen Anspruch darauf zu haben. Und dann bist du ihr mörderisch böse und machst ihr hier Vorwürfe. Das duldet die Seele nicht! Wer so etwas macht, der hat die Zugehörigkeit und das Glück verspielt. Kein Wunder, wenn du nirgendwo dazu gehören darfst - von DIR aus. Die anderen helfen da nur mit.

Der Schlüssel liegt bei dir, beim Blick auf deine Mutter mit Liebe und beim Nehmen all dessen was sie dir schon geschenkt hat. Und das muss viel sein.

Wie verlief deine Geburt? War deine Mutter in Lebensgefahr? Wolltest du ihr gar später ans Leben?

In so einem Fall kann keine Aufstellung helfen - zumal wenn der Aufsteller sich derart manipulieren lässt und das Wesentliche ausblendet.

Mein Tipp: schreib deiner Mutter mal einen langen Brief - mindestens 5 Seiten: schreib auf, was du inclusive des Lebens alles von ihr bekommen hast (und vielleicht nicht genommen). Schreib kein Fitzelchen von Vorwurf, sondern nur das. Und dann danke ihr für jedes Einzelne! Mach dir klar, wie sehr sie sich um dich bemüht hat und was es alles für sie bedeutet hat, dass du es ihr so schwer gemacht hast. Spüre, wie weh es ihr getan hat.

Es ist manchmal schwer das alles zu nehmen und zu danken und etwas Gutes draus zu machen, ohne zurückgeben zu können und zu dürfen. Da wird man dann lieber ansprüchlich und vorwurfsvoll (und findet Psychotherapeuten, die das auch noch unterstützen und damit alles schlimmer machen). Das ist der billige Weg und er führt genau da hin wo du jetzt bist.

Kann aber auch sein, du weigerst dich weiter, die Geschenke anzuerkennen, Dann bist du verloren. Da kann man nichts machen.

A.
 
Hallo,

ich habe mich gerade gefragt: wie war denn das Lösungsbild? Gab es ein Lösungsbild, und wenn ja, was blockiert dich es anzunehmen?

Wenn jemand aus dem System ausgeschlossen wird, wird irgend jemand das aus'balancieren', und das bist in dem Fall du. Es scheint so, dass das Gefühl 'ausgeschlossen' zu sein sich schon durch die gesamte weibliche Generation zieht, aber du bist die Erste, die wirklich 'hinschaut' und sich möglicherweise sogar 'identifiziert' mit der ur-ur-Großmutter. Es war wichtig für dich zu erkennen, dass du Gefühle lebst, die nicht dir gehören, sondern ihren Platz weit hinten in der Familie haben.

Mehr kann ich dazu nicht sagen, da ich bei der Aufstellung nicht dabei war.
Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Liebe,

Janine
 
Erdmännchen schrieb:
wie war denn das Lösungsbild? Gab es ein Lösungsbild, und wenn ja, was blockiert dich es anzunehmen?

Danke, Janine, für deine Antwort.
Ja, es gab ein Lösungsbild: ich habe "all das Schwere" an sie (die Ur-ur-
ur-Großmutter) zurückgegeben.

Dieses Bild erschien mir auch stimmig, aber bewirkt hat es nichts.

Die Mutter meiner Mutter ist sehr früh gestorben, ich habe sie nicht mehr
kennengelernt. Als ich einmal meinen Vater fragte, wie er sich mit seiner
Schwiegermutter verstanden habe, sagte er, dazu könne er wenig sagen,
denn er habe sie fast immer "beleidigt" erlebt.
Ich gehe davon aus, dass dieses Verhaltensmuster also schon länger
ein Thema war.
Faktische Hintergründe wären interessant, aber meine Mutter weiß von
keinem gravierenden Vorkommnis in der Ahnen-Geschichte.

Nochmals meine Frage:
was bewirkt das bloße Erkennen?

LG
Daisy
 
Ich danke Dir, denn Du hast mir einen Teil meiner Geschichte vor Augen geführt.

Ich habe Gefühle, die Deinen ähnlich sind. Auch ich stoße Menschen von mir weg. Auch ich fühle/fühlte mich als Ausgestossener, als Einzelgänger.

Du hast all das Schwere an Deine Urahnin zurückgegeben. Es gehört ihr, wir müssen nicht wissen, was es war. Die Gedanken darum bewirken schon wieder, daß Du es an Dich nimmst. Versuche wirklich loszulassen. Lass Dir dabei vielleicht auch helfen (Steine, ätherische Öle, Rituale, therapeutische Hilfe......, du wirst hier im Forum sicher fündig :)

Dann ist es Dir vielleicht auch möglich wie folgt zu handeln:

1. Suche das Schöne um Dich herum. Die Blume am Wegesrand, der Baum voller Kraft, die Sonne am Himmel, der Regen, der wachsen läßt,......
2. Tue jemandem etwas Gutes. Das Lächeln an die Verkäuferin, das Grüßen des Nachbarn, den man eigentlich jeden Tag sieht, aber gar nicht kennt,....
3. Versuche geliebten Menschen das zu geben, was Du von ihnen gerne hättest. Aufmerksamkeit, einen Anruf, fragen wies geht, .....
4. Fordere nichts zurück. Es wird von selber kommen.

Das ist nur ein "Hilfsansatz". Vielleicht für Dich.
 
Hallo Kali,

vielen Dank für deine Antwort und auch für die Buch-Empfehlung.
Ich werde es mir besorgen.

Ich glaube, da ist ein bißchen ein falsches Bild rübergekommen hinsichtlich
meiner Schwäche und meiner Präsentation nach außen.

Meine Familie (das sind meine Mutter, meine Schwester und meine Kinder)
und auch enge Bekannte sowie die gesamten LehrerInnen meiner Kinder
wissen sehr wohl, dass es mir alles andere als gut geht.

Aber ich bin es auch irgendwo meiner Selbstachtung schuldig, nicht
dauernd wie ein Bündel Elend durch die Gegend zu rennen. Ich meine das
durchaus auch optisch. Eine gewisse Stärke (Selbstdisziplin) an den Tag legen zu können, das hat mir selbst sehr dabei geholfen, mich aus dem
ganz tiefen Sumpf herauszuziehen.
Eine schwache Mutter, die am Boden gelegen hat, die hatten die Kinder ja bereits. Sie müssen auch sehen (das ist zumindest mein Wunsch), dass es
auch möglich ist, wieder aufzustehen wenn man schon mal hingefallen ist.

Saraswati schrieb:
Erlaube dir selbst "schwierig", einsam und verletzt zu sein,
ohne mit Vorwürfen und Forderungen zu arbeiten.

Das ist recht schwer, denn den Schritt in die Opferrolle möchte ich
bewusst nicht machen.
(begründete) Vorwürfe mache ich mir selbst mehr als genug. Die Forderungen
stelle auch ich mir, im Hinblick darauf, "es" (das Leben?) schaffen zu
wollen.

LG
Daisy
 
zwetschkenkompo schrieb:
Ich danke Dir, denn Du hast mir einen Teil meiner Geschichte vor Augen geführt.

Ich habe Gefühle, die Deinen ähnlich sind. Auch ich stoße Menschen von mir weg. Auch ich fühle/fühlte mich als Ausgestossener, als Einzelgänger.

Liebe Maria,

bei solch einem lustigen Nick und anhand deiner Signatur würde wahrscheinlich niemand das vermuten, was du da hast anklingen lassen.

Wenn du magst, erzähl ruhig ein wenig (oder viel) über deine subjektive
Empfindung als Außenseiterin.

Hast du Erfahrung mit Familienaufstellung(en) oder bist du zufällig hier?

Danke für all deine Anregungen.
Ich gehe durchaus bewusst und empfänglich für das Schöne durch's
Leben. Nach endlosen Eigenreflexionen und echter Arbeit an mir selbst
gelingt mir auch ein recht achtsamer Umgang mit meinen Mitmenschen. Auch zu einer gewisse Demut, die mir abhanden gekommen war, habe ich wieder
gefunden.

Nur mit deinem Punkt 3.), da happert's. Wenn man das Gefühl hat (bzw. weiß), man ist nicht erwünscht, dann empfindet man es selbst als aufdringlich, immer wieder auf diese Menschen, die man liebt, zuzugehen.
Im Sinne der Ausgewogenheit von Geben und Nehmen hoffe ich schon immer,
dass da etwas zurückkommt. Ich meine das nur emotionell, nicht materiell.
Das Ziel ist es, eine Ebene auf Augenhöhe für alle Beteiligten herzustellen.
Wie geht das??

Lieben Gruß,
Daisy

.
 
Liebe Daisy,

manchmal helfen auch kleine Rituale, ganz für dich alleine, ohne Darsteller, Aufstellungsleiter, etc... Nur Für DICH!!

Ich weiss nicht, ob du selber dann ins Feld genommen wurdest bei deiner Aufstellung, aber es ist ganz wichtig, selber zu spüren, was da von dir gehen soll.

Nimm dir einen Kübel, Polster, irgendein Symbol, und lass all deine Aussenseiter-Gefühle hineinströmen, alles was nicht dir gehört, bis du wirklich das Gefühl hast, dass nichts mehr da ist, was fremd ist. Und dann stell das zur Tür hinaus. Spüre wie du leichter wirst, und fülle vielleicht den Raum, den du in dir geschafft hast mit etwas Schönem, Kraftvollem Füllst. Sprich Dank und Würdigung für deine Ur-ur-ur Großmutter aus.

Und noch etwas ganz ganz wichtiges beim Familienstellen:
Versuche nicht, es zu verstehen. vertraue darauf, dass deine Seele das Lösungsbild integriert hat, und wenn du weiterhin das Gefühl hast nicht weiter zu kommen, dann würde ich genau dazu eine weitere Aufstellung machen, oder eine kinesiologische Sitzung. Vielleicht fehlt dir noch etwas, die Lösung anzunehmen...

Ich wünsche dir alles Liebe,

Janine
 
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Hallo A.,

ein derartiger Frontalangriff auf der ganzen Ebene ist nicht unbedingt
hilfreich. Um einige Unterstellungen von dir zu untermauern würde es auch
mehr Hintergrundinformation bedürfen.

Wie verlief deine Geburt? War deine Mutter in Lebensgefahr? Wolltest du ihr gar später ans Leben?

Meine Geburt war unproblematisch.
Ob ich meiner Mutter an's Leben wollte?????
Das ist wohl ein wenig heftig.

In so einem Fall kann keine Aufstellung helfen - zumal wenn der Aufsteller sich derart manipulieren lässt und das Wesentliche ausblendet

Was wäre das Wesentliche gewesen?

Mein Tipp: schreib deiner Mutter mal einen langen Brief - mindestens 5 Seiten: schreib auf, was du inclusive des Lebens alles von ihr bekommen hast (und vielleicht nicht genommen)


Das, glaube ich, werde ich sogar machen. Vielleicht braucht's das.
Muß ich (innerlich) völlig außer Acht lassen, dass sie mich ledglich akzeptiert
hat (und nicht angenommen)? Das hat auch ganz schön weh getan.
(Gute) Beziehung ist keine Einbahnstrasse.

Es ist manchmal schwer das alles zu nehmen und zu danken und etwas Gutes draus zu machen, ohne zurückgeben zu können und zu dürfen.

Danke für diese Formulierung, sie ist mir tatsächlich hilfreich.

Das ist der billige Weg und er führt genau da hin wo du jetzt bist.

So einfach ist das nicht, wie du es abtust.
Ich weigere mich auch nicht, das Geschenkte anzunehmen. Ich kann nicht
wegdenken, dass viel schief gelaufen ist, in ihrem Leben und in meinem.
Die Vergangenheit kann man nicht ändern. Ich wollte (will) eine Mama, die
mit mir zusammen hinschaut. Das verlangt nach beidseitiger Anerkennung von
Verletzungen, nach Achtung des Erlebens, nach Gerechtigkeit und
Einfühlen in den gegenseitigen Schmerz.

Friede beginnt, dessen bin ich mir bewusst, im ganz eigenen Umfeld.
Übrigens, das war das Anliegen meiner Aufstellung: "Friede finden".
Das will ich nach wie vor, nicht zuletzt für meine Kinder, die nichts anderes
verdienen.

LG
Daisy
 
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