Widerspruch in der Begründung der Astrologie

Comradeon

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Die meisten Begründungen der Astrologie arbeiten folgendermaßen:

Nicht die Sternenkonstellation (das „Tierkreiszeichen“) selbst, über dem die Sonne zu einem Zeitpunkt gerade verweilt, ist entscheidend, sondern dieses aufgrund seiner Stellung im Jahr nur ein Indikator. Die Sterne selbst haben somit keinen Einfluß auf den Charakter, sondern der Zeitpunkt der Geburt. Die „Tierkreiszeichen“ waren ursprünglich nur Mittel der Unterteilung des Jahres in bestimmte Zeitabschnitte. Den Winterzeichen hat man daher verschiedene Variationen ernsthafterer und abstrakt denkender Charaktere zugeordnet, den Sommerzeichen hingegen sonnigere und mehr konkret-indivualistisch denkende.

Andererseits sagt man aber, der Stand der Sonne allein wäre überhaupt nicht ausreichend für ein genaues Horoskop, welches zugleich auch Aszendent, Mond, die anderen Gestirne und ihre Beziehungen zueinander („Aspekte“) erfordern würde. Die Sonne sei nur einer von vielen Faktoren, die ein Horoskop ausmachen würden.

Nun aber haben die Stellungen des Aszentenden, des Mondes und der anderen Gestirne sowie die wechselseitigen Beziehungen derselben nichts mit der Jahreszeit zu tun.

Einerseits wird also darauf hingewiesen, daß der Sonnenstand nur Indikator für den Jahreszyklus mit seinen Witterungsschwankungen ist, zum anderen aber werden in die Deutung eines „echten, umfassenden Horoskops“ Faktoren miteinbezogen, die gar nichts über den Jahreszyklus aussagen!

Wie ist dieser frappierende Widerspruch zu erklären? :confused4
 
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Alternativ könnte man sich aufhören, solche detaillierten Fragen zu stellen, wenn es um ein System geht, das empirisch nachgewiesen absoluter Blödsinn ist und nicht funktioniert.
 
astrologie is ne kunst und wissenschaft
da gibbet sonst nich so
hier liegt die entsprechungslehre zugrunde
und keine messdaten
insofern ist sie eine kunst
eine heilige wissenschaft
gegenüber einer materiellen wissen schaft
die jetzt langsam den geist entdeckt
na immerhin
 
Die meisten Begründungen der Astrologie arbeiten folgendermaßen:

Nicht die Sternenkonstellation (das „Tierkreiszeichen“) selbst, über dem die Sonne zu einem Zeitpunkt gerade verweilt, ist entscheidend, sondern dieses aufgrund seiner Stellung im Jahr nur ein Indikator. Die Sterne selbst haben somit keinen Einfluß auf den Charakter, sondern der Zeitpunkt der Geburt. Die „Tierkreiszeichen“ waren ursprünglich nur Mittel der Unterteilung des Jahres in bestimmte Zeitabschnitte. Den Winterzeichen hat man daher verschiedene Variationen ernsthafterer und abstrakt denkender Charaktere zugeordnet, den Sommerzeichen hingegen sonnigere und mehr konkret-indivualistisch denkende.

Andererseits sagt man aber, der Stand der Sonne allein wäre überhaupt nicht ausreichend für ein genaues Horoskop, welches zugleich auch Aszendent, Mond, die anderen Gestirne und ihre Beziehungen zueinander („Aspekte“) erfordern würde. Die Sonne sei nur einer von vielen Faktoren, die ein Horoskop ausmachen würden.

Nun aber haben die Stellungen des Aszentenden, des Mondes und der anderen Gestirne sowie die wechselseitigen Beziehungen derselben nichts mit der Jahreszeit zu tun.

Einerseits wird also darauf hingewiesen, daß der Sonnenstand nur Indikator für den Jahreszyklus mit seinen Witterungsschwankungen ist, zum anderen aber werden in die Deutung eines „echten, umfassenden Horoskops“ Faktoren miteinbezogen, die gar nichts über den Jahreszyklus aussagen!

Wie ist dieser frappierende Widerspruch zu erklären? :confused4

Der Jahreszyklus findet sich im astrologischen Tierkreis, das stimmt aber das heisst ja noch nicht, dass andere Horoskopfaktoren deutungstechnisch nicht auch herangezogen werden könnten.
Die Astrologie hat sich in 3000 Jahren entwickelt, vom einfach beobachten und Rückschlüsse ziehen des Sonnen- und Mondlaufs bis hin zur heutigen komplexen Methode der verschiedenen Deutungstechniken.
Letztlich erfordern die astrologischen Urprinzipien senkreichtes, analoges Denken. So steht z.b. das Zeichen Löwe nicht nur analog für die Sonne, sondern auch für den Sommer, für das männliche Prinzip, für den König,für die Lebenskraft, für die Farbe Gelb, für den Mittelpunkt, für Selbstbewusstsein, für Egoismus und und und....
Wo siehst du denn da einen frappierden Widerspruch?

lg
Gabi
 
Hallo

die Astrologie ist mehrschichtig, genau wie das Leben aus Körper , Seele und Geist besteht, wer will reduziert auf Körper und Geist.

Mehrschichtigkeit beinhaltet zB den Gedanken, dass ein Horoskop zu einem Zeitpunkt (zb JETZT) sowohl gültig ist für eine Person wie auch für ein Ereignis. Man deutet es nur anders, weil verschiedene Ebenen und verschiedene Bedeutungen wichtig werden.

Zum Kalender: Die jahreszeitliche Übereinstimmung ist nicht überall auf der Erde gegeben, die Übereinstimmung in nördlichen Breiten (Europa zB) ist aber nicht zufällig. Das Zeichen September kann man beschreiben in seinen Auswirkungen auf das Leben (man sorgt sich um die Ernte) und man findet Übereinstimmung mit Jungfrau usw..

Das ist eine Schicht. Eine andere Schicht sind die Konstellationen am Himmel.
Vermeintliche Widersprüche ergeben sich allein durch den verstand, das Symbol geht über die "INSEL" Verstand hinaus.

Der Verstand kann nur kategorisieren, worüber wir eine Kategorie haben.

Das heisst einfach, wer keine Erfahrung in diesen Symbolen hat, dem bleiben nur die Möglichkeiten des einfachen Vergleichens zwischen verschiedenen Dingen.
Dabei sucht man dennoch nach Ganzheit, nach der Erklärung, nach dem Sinn. Aber mit dem Verstand findet man im Vergleich nur die Widersprüche dieser Dinge und nicht das, was über die bloße "Sichtbarkeit" hinaus geht.

Sichtbar sind dann Aussagen, die man nicht so gut in Bezug bringen kann zu dem, was dahinter steht.

Einerseits macht man also eine Aussage: Die Sonne soll nicht allein herangezogen werden und woanders liest man: DIe Sonne ist das Wichtigste.

Man kann diesen Widerspruch sogar sehr einfach lösen: Die Sonne ist der wichtigste Faktor, sie regiert die anderen Planeten, kein Planet und keine Radix wird ohne Sonne tiefgreifend genug gedeutet werden können.

Wer aber nur die Sonne nimmt, der missachtet den Zusammenhang. Und die Aussagen werden nur sehr sehr allgemein. Dennoch stimmen sie wenn man die Ebene berücksichtigt, die die Sonne beschreibt.

Ein Schütze hat bestimmte Eigenschaften, sie drücken sich in einer Art aus, die sein Wesen durchfliesst. Warum der eine Schütze gern reist und der andere gern Bücher liest, das ist eben der Unterschied des Individuums. Jeder Mensch ist einzigartig. Und doch hat er gewisse Facetten, die er mit anderen teilt. Ein Mond in Schütze teilt gewisse Eigenschaften und Orientierungen mit einem anderen Menschen, der diesen Mond hat. Aber Aspekte usw. ziehen diesen Faktor noch mehr in das Indviduelle. Also in das Besondere.
Dasselbe gilt für Häuser und Zeichen, sie machen aus dem Allgemeinen das Besondere. Der Unterschied zwischen menschen wird aber auch durch Mileau, Kindheit und Gesellschaftlichen Einflüssen beeinflusst. Das heisst aber nicht, dass die Astrologie ihren Rahmen verliert. Ein Pluto bleibt für jeden ein Pluto. In Einer Gewaltgesellschaft wird jemand aber diesen Pluto anders erfahren und also auch einen anderen Umgang finden als in einem Buddhaland.

LG
Stefan
 
Die Sterne selbst haben somit keinen Einfluß auf den Charakter, sondern der Zeitpunkt der Geburt.
Der Satz sollte eigentlich heißen: „Die Sterne/Planeten selbst haben Einfluss auf den Charakter zum Zeitpunkt der Geburt“.

Den Winterzeichen hat man daher verschiedene Variationen ernsthafterer und abstrakt denkender Charaktere zugeordnet, den Sommerzeichen hingegen sonnigere und mehr konkret-indivualistisch denkende. [..]
Einerseits wird also darauf hingewiesen, daß der Sonnenstand nur Indikator für den Jahreszyklus mit seinen Witterungsschwankungen ist, zum anderen aber werden in die Deutung eines „echten, umfassenden Horoskops“ Faktoren miteinbezogen, die gar nichts über den Jahreszyklus aussagen!
Die Bedeutungen und Eigenschaften des Tierkreises sind nicht nur aus den jahreszeitlichen Entsprechungen abgeleitet. Der Frühling z.B. beginnt mit dem Äquinoktialzeichen Widder und ist das erste Zeichen im Tierkreis. Der Widder leitet den Frühling ein, weil in ihm die Frühlingsnachtgleiche liegt und dem Frühling wurde lt. Prolemäus eine feuchte Natur als Basis alles Lebendigen zugeordnet - trotzdem ist das Zeichen Widder von seiner essentiellen Natur her heiß + trocken. Das tropische Zeichen Krebs leitet den Sommer (heiß und trocken) ein, ist aber von seiner essentiellen Natur her kalt + feucht.

Ferner sind die Elemente und die Trigone weitestgehend von den jahreszeitlichen Einflüssen abgekoppelt. Die Eigenschaften der Zeichen sind eine Kombination aus teilweise jahreszeitlichen Entsprechungen, den Kreuzen (kardinal, fix, veränderlich), den Qualitäten (heiß, trocken, kalt, feucht) und ihrer Kombination zu den Elementen (Feuer, Erde, Luft und Wasser), der Unterscheidung in männliche und weibliche sowie Tag- und Nachtzeichen und schließlich der sie beherrschenden Planeten (Domizil, Erhöhung, Grenze, Triplizität und Dekanat).

Die Geburtsastrologie war zum Zeitpunkt ihrer Entstehung in hellenistischer Zeit vor allem eine Astrologie der Planeten. Die Zeichen spielten in der hellenistischen, arabischen und der Astrologie der Renaissance nur eine untergeordnete Rolle wenn es um die Beschreibung von Temperament, Charaktereigenschaften oder Ereignissen ging.
Erst Ende des 19., Anfang des 20. Jhdts. wurde die Sonnenstands-Astrologie populär gemacht und astrologische Gegebenheiten wurden mehr und mehr nur anhand der Tierkreiszeichen eingeordnet und beschrieben. Die bedeutungsmäßige Gleichsetzung von Planeten, Zeichen und Häusern entstand ebenfalls zu dieser Zeit, wofür es aber in der Entstehungsgeschichte der Astrologie keinerlei Anhaltspunkte gibt.

Astrologie ist also im eigentlichen Kern keine „Tierkreiszeichen-Wissenschaft“ – obwohl heutige Astrologiebücher durchaus diesen Eindruck erwecken könnten – und ihre Deutungsprinzipien sind daher auch nicht alleine auf den Jahreszyklus beschränkt bzw. von diesem abhängig.

LG
Jogi
 
Der Satz sollte eigentlich heißen: „Die Sterne/Planeten selbst haben Einfluss auf den Charakter zum Zeitpunkt der Geburt“.

Das würde ich so auch nicht unterschreiben wollen, Jogi.:D:
Ich möchte es folgendermaßen formulieren: Die Planetenstände zum Zeitpunkt der Geburt, haben keinen direkten physischen und psychischen Einfluss auf den Charakter, sie zeigen lediglich an, gemäß der "Uhrenmetapher". :)


lg
Gabi
 
Hi Gabi :),

da hast du schon Recht, dass sie keinen unmittelbaren kausalen Einfluss haben - wobei das ja in körperlicher Hinsicht bei Mond und Sonne in einem gewissen Umfang durchaus gegeben ist.

Es ging mir ja auch eher um das Wörtchen zum, um klar zu machen, dass es sich bei Planeten-"Einflüssen" und Geburtszeitpunkt um zwei Aspekte handelt, die in der Astrologie unmittelbar miteinander verknüpft sind.

Vielleicht hätte ich besser schreiben sollen: "Nach dem Gesetz der Analogie und Sympathie zwischen den Himmelskonstellationen und irdischen Ereignissen findet eine parallele Prägung im Sinne der aktuellen Konfigurationen zum Zeitpunkt der Geburt statt, wobei die Auffassung vorherrscht, dass die Sterne lediglich geneigt machen, jedoch zu nichts zwingen."

LG
Jogi
 
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Hi Gabi :),

da hast du schon Recht, dass sie keinen unmittelbaren kausalen Einfluss haben - wobei das ja in körperlicher Hinsicht bei Mond und Sonne in einem gewissen Umfang durchaus gegeben ist.

Es ging mir ja auch eher um das Wörtchen zum, um klar zu machen, dass es sich bei Planeten-"Einflüssen" und Geburtszeitpunkt um zwei Aspekte handelt, die in der Astrologie unmittelbar miteinander verknüpft sind.

Vielleicht hätte ich besser schreiben sollen: "Nach dem Gesetz der Analogie und Sympathie zwischen den Himmelskonstellationen und irdischen Ereignissen findet eine parallele Prägung im Sinne der aktuellen Konfigurationen zum Zeitpunkt der Geburt statt, wobei die Auffassung vorherrscht, dass die Sterne lediglich geneigt machen, jedoch zu nichts zwingen."

LG
Jogi

:) Wunderbar auf den Punkt gebracht. :)
 
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