Hallo zusammen!
Zu Beginn erstmal ein Zitat...
Ritter Omlett schrieb:
(...) Ich finde, die Kinder und die Jugend sind immer noch aussergewöhnlich in Ordnung (...)
Jawoll!! Und was für viele nette Kinderlein es gibt! Ich guck mir die Assis unter den Jugendlichen an und kann bei jedem die Liebe innendrin entdecken wenn ich bißchen Mühe geb.
Mein erster Gedanke war mal die Behauptung einzuwerfen: Auch wenn ich in der übelsten Gesellschaft der Welt leben würde, würden meine Kinder optimal erzogen aus der Sache rauskommen. Wie ich dazu komme, das zu behaupten ist eine Frage, um die es grad nicht geht, kann ich später auch noch was dazu sagen.
Ich wollte das als Anreiz geben in der Reflektion über die Beteiligung Eltern vs Gesellschaft an der Sachlage weiterzukommen.
Dann kam mir folgende Überlegung:
Mach ich mal ne theoretische Gedankenübung: Ich stelle mir einen Mensch vor, dessen Lebensaufgabe ist es ein gewisses Gewalt-Thema in seinem Leben zu bearbeiten. Sprich also Gewalt in der Welt zu vermindern. Dieser Mensch muß also was mit Gewalt erleben damit er für die Aufgabe bereit wird. Also macht es Sinn daß ihm mal Gewalt angetan wird (aus seinem späteren Lebensrückblick - das soll und darf keine Rechtfertigung für die Täter sein) oder daß er Gewalt mitkriegt.
Dies mal als Versuch den Sinn im Ganzen zu sehen bzw positiv heranzugehen.
Und nun der Hammer:
Gibts eigentlich auch Gewalt in Liebe? Also ich meine liebevolle Gewalt? Ich sage mal definitionsgemäß ist das Unsinn. Was ich aber meine ist, daß es körperlich ausgeübte Aggression in liebevoller Art gibt; Nach Art des Kriegers, der den Feind respektvoll behandelt, wie es früher bei den samurai oder auch bei Indianern zu finden war, sicher auch bei den frühen europäischen Völkern. (Eben auch nur bei den weiseren Menschen, soll keine Idealisierung sein). Das gabs im Stammeskrieg aber auch innerhalb des Stammes/Volks zB. Ritterkämpfe.
Nun gibt es das heutzutage aber nicht mehr. Und ich meine da ist eine Lücke. Teile dieser Lücke, die durch das Abschaffen dieses Ventils (ich glaub das sagt das Wort "Humanisierung" grob aus) können durch Sport (Ballspiel gegen jemand; Kampfsport) und Militärdienst ausgeglichen werden. Aber es gibt natürlich noch Menschen die jemand zum Gegner haben, gegen den sich kein Fußballspiel organisieren läßt und auch grad kein Krieg angesagt ist wo man aufeinandertrifft und fair kämpfen kann und es gibt und gab auch immer Situationen in denen die Umstände so waren daß die Kommunikationsgrundlage nicht da ist, damit meine ich alles was den Menschen in sein Leben einbindet, Pflichten, Zeitbindungen etc.
Der Mensch ist (auch) ein Krieger.
Von gestern auf heute gewaltfrei und absoluten Pazifismus zu wollen ist nicht mein Ding, wiewohl ich früher mich als Pazifist gefühlt habe.
Vielleicht hilft es Betroffenen Pädagogen und Eltern dies im Bewußtsein zu halten zu versuchen und die jungen Menschen unter diesem Aspekt zu erkennen zu versuchen, praktisch gesehen könnte man im Gespräch nachdem man die Gewalt scharf kritisiert hat und alternative Lösungsmöglichkeiten gemeinsam besprochen hat auch noch kurz erzählen lassen wie er/sie denn gekämpft hat und über Kampf, Waffen etc. reden (wenn es sich ergibt). Das würde der Tabuisierung entgegenwirken und das heimliche gespaltene Weltbild in den Köpfen der Jungs und Mädels wieder harmonisieren, das entstanden ist weil sie "coole" Gewalt in Filmen und in Dokus gesehen haben aber bei uns ja Gewalt im Alltag total verpönt ist.
Könnt ihr da was mit anfangen?
Gruß,
Florian