Gut und Böse gibt es in der Natur nicht. Es ist eine vom Menschen erfundene, unscharfe Einteilung der Welt in der er Eigenschaften, mitlerweile auch sehr trivial (wie die Romane belegen), bestimmten Dingen zuordnet. Gut und Böse gibt es nicht.
Nun, das sind Behauptungen. Wenn ein Leiter der Leergutabteilung beim Lídl sagt, Raum und Zeit gibt es nicht, dann ist das auch nur eine Behauptung. Zum anderen ist es unmöglich das nachzuweisen, was es nicht gibt; nachweisen kann man nur das, was es gibt, also eine Existenz hat.
In der Natur gibt es das Existente, das physikalisch nachweisbar ist, wie die Wärme von der Sonne, aber auch das, was nicht nachweisbar ist, wie z.B. die Mathematik.
Wenn Stephen Hawking sagt: "Für mich ist ein Mensch einem Computer vergleichbar. (...) Ich glaube nicht, daß jemand auf die Idee käme, ein Computer besäße eine unsterbliche Seele." dann ist das zunächst seine eigene Meinung.
Sie wäre auch kein gültiges Argument, wenn er sagen würde: 'Ein Mensch ist mit einem Computer vergleichbar. Deswegen ist es auch keine gute Idee anzunehmen das ein Computer eine unsterbliche Seele besitzt.' Es iwäre ein Trugschluss, denn die Prämisse ist falsch, weil sie einen lebendigen Menschen mit einer Maschine gleichsetzt. Darüber hinaus wäre die Aussage von Stephen Hawking über die Seele nicht notwendig deswegen wahr, weil er eine Autorität ist, denn er ist eine Autorität der Physik und nicht eine Autorität der Philosophie oder Metaphysik.
Wenn man sagt, dass es Gut und Böse in der Natur nicht gibt, und es begründet mit vom Menschen erfundenen Eigenschaften, dann ist das sicher richtig, aber das löst nicht das Problem des 'Bösen' vs des 'Guten', welche eine erkennbare Existenz haben, wenn auch nicht in der Weise, dass sie zwei verschiedene Kräfte sind.
Eine Ordnung in der Natur kann immer nur eine Ordnung sein, weil mehr als eine Ordnung sich widersprechen würden. Und so ist denn das Böse nur ein Mangel an Gutem, wie Kälte nur ein Mangel an Wärme ist. Kälte ist nicht eine eigene Kraft.
Wie man Mathematik, oder Geometrie, oder Logik anerkennen kann, als etwas Existentes, das nicht nachweisbar ist, aber
vorhanden ist, nicht lokalisierbar ist und zeitlos existent ist, kann man auch anderes Existente, das nicht nachweisbar ist, empfinden oder wahrnehmen, wie z.B. die Qualität der Natur, die man die Ethik nennt. Alles das, was an Eigenschaften, wie Gerechtigkeit, oder Würde, oder Scham, oder Leid, oder Liebe empfunden wird, ebenso, wie der Mangel an diesen Qualitäten, sind empfindbar wie der Mangel an Wärme, den man Kälte nennt oder den Mangel an Licht, den man Dunkelheit nennt.
Dass solches Existente keine erfundene Zuordnung ist, sondern intrinsische Eigenschaften des lebendigen Bewusstseins
sind - und man deswegen auch den Menschen vom Computer unterscheiden kann im Prinzip - kann man daran sehen, dass 'Helligkeit' nicht physikalisch nachgewiesen werden kann, ebenso wenig wie 'Farben'. Dasselbe Bewusstsein nimmt einen Mangel an 'Helligkeit' wahr, wie z.B. einen Mangel an Gerechtigkeit. Diese Qualität ist keine Physik, denn sie ist nicht als physikalische Kraft nachweisbar. Ebenso ist Raum oder Zeit keine Physik, denn sie sind nur vom Menschen erfundene Zuordnungen, und nicht physikalisch nachweisbar.
T.