Warum arbeiten?

Hi,

ich glaube, wir "arbeiten" viel öfters einfach nur noch um überleben zu können.
Das wir als Schreiner, Köche oder Näher einen Beruf haben, der uns ausfüllt, ist selten geworden.

Meiner Meinung nach müssten die Strukturen des Arbeitsmarktes das viel mehr berücksichtigen und zum Beispiel Teilzeitjobs viel mehr berücksichtigen. Dann würden die betreffenden Menschen auch viel mehr Zeit zu ihrer "wahren Berufung" haben und damit einen ECHTEN Beitrag zu gesellschaftlichen Entwicklung leisten können.

Es liessen sich noch viele Möglichkeiten denken, etwa Tauschbörsen, ich steiche deine Wohnung und du jätest meinen Garten im Frühjahr und Herbst usw.; das aber wird gewöhnlich schon nahe an der Schwarzarbeit bewertet, je nach Umstand. Und das muss sich ändern, wenn wir nicht irgendwann während einer Flutkatastrophe, einem Bankencrash oder ähnlichem die Supermärkte in einem revolutionärten Aufbegehren leer räumen.

Die Politik ist mit neuen Haltungen gefragt und sie versagen kläglich. Es ist, als würden wir andauernd etwas zementieren, was auf Dauer nicht lebensfähig ist. Und wir sehen täglich, wie die Reichen immer reichen werden, nicht, weil sie es wollen, SONDERN WEIL SIE ES MÜSSEN, sonst würden die Unternehmen bankrott gehen. So irrsinnig ist das schon!

Lg
Stefan
 
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Silesia schrieb:
Geld?
Ansehen?
Berufung?
Harmonie?
Erfüllung?
Pflichtbewusstsein?

Berufung wär fein ... aber oft schlecht bezahlt. Eine Arbeit wo man das Innere nach Außen umsetzen kann. Aber nicht einem jeden ist es gegeben ....
Somit bleibt also nur noch Geld verdienen um zu Existieren. Und da verliert man irgendwann die Lust am Werken.

Was macht ihr so beruflich und wie wichtig ist euch diese Tätigkeit?

Arbeitsmäßig nichts im Moment. ich lebe vom Arbeitsamt. Aber diese Untätigkeit ist mir nicht wichtig. Wenn ich gewisse Dinge im Reinen habe werde ich so Gott will noch mal einen einigrmaßen erträglichen Job finden damit ich weiterexistieren kann.

Weshalb arbeitet ihr, hat sich das schon mal jemand überlegt?

Ich habe schon oft gearbeitet und Geld verdient. Aber meistens hat das Gefühl von "ich muss" dominiert.
 
Hallo,

Ich möchte das ganze aus einer etwas anderen Perspektive aufrollen.

Meine Position (zur Arbeit/Job) ist folgende:

Einer nicht freiwilligen Tätigkeit zu einem nicht freiwilligem Zeitpunkt/dauer nachzugehen.
Positiver Faktor ist ein Nutzen, negativer ist ein Zwang (Unfreiheit).

Das ist ein Dilemma in klassischer Form....wie lösen?

lg
 
intrabilis schrieb:
Das ist ein Dilemma in klassischer Form....wie lösen?

lg

Ein wirklich schweres Dilemma, keine Frage.
Nicht mehr zwischen Wollen und Müssen unterscheiden hilft mir in manchen Situationen weiter. Aber immer gelingts mir eben nicht.
 
Warum arbeiten? Gute Frage!
Arbeiten bedeutet im klassischen Fall immer noch dafür zu sorgen, dass was zu futtern auf dem Tisch steht. Und das war nicht nur früher so. Das ist auch heute noch so.

Wenn ich mit meine Vita angucke, die ich das letzte Mal geschrieben hab, als ich mich mal wieder irgendwo bewerben wollte, hab ich es schon auf stattliche drei Seiten geschafft, davon zwei Seiten mit wechselnden Jobs und dazwischen ein paar nicht klärbare Zwischenzeiten :clown:
Ich gebs zu: eigentlich ist Arbeit für mich wichtig. Aber bitteeeeeee nicht irgendwo angestellt. Obwohl, es kommt drauf an. Ich hab mal drei Jahre lang in einer Bahnhofsbuchhandlung gearbeitet. Total anstrengend körperlich und auch was die Arbeitszeiten anging. Aber das war nach wie vor der schönste Job, den ich jemals hatte. Ich hab unmengen Menschen kennengelernt, die mich heute noch alle grüßen und ich sie... Ich träume davon sogar heute noch, dabei ist das zehn Jahre her.

Danach hatte ich "Berufe", nach denen sich andere Menschen wohl die Finger lecken würden (Radio, Zeitung-Online-Redaktion) und mir ging nur eins im Kopf rum "Wie komm ich da am besten und geschicktesten wieder raus?". Ich habe viel aus Verantwortungsbewußtsein ausgesessen.

Seit fünf Jahren bin ich freiberuflich und tu und lasse, was mir gefällt. Leider fehlt ab und zu was ordentliches zu essen auf dem Tisch und das macht teilweise echt mürbe. Und ich hatte gerade heute wieder mehrere Gespräche deswegen. Ich stehe manchmal vor der Wahl: Hartz 4 fester Job oder 100% für mich, statt für irgendeinen Arbeitgeber, für den ich eh nur eine Nullnummer bin?

NEIN!!! Ich würde die Abhängigkeit nicht mehr wollen. Arbeit, so wie sie sich in den letzten zweihundert Jahren entwickelt hat, ist eh ein Auslaufmodell und wir müssen alle zusehen, dass wir noch irgendwo eine Nische erwischen.

Ich hab auch schon über längeren Zeitraum "vom Staat" gelebt, obwohl es mir schwer fällt, das so zu benennen. Wir bluten trotzdem genug dafür.

Warum ich arbeite? Wenn ich arbeite, arbeite ich deswegen, weil mir das schon ein bisschen Spaß macht, was ich mach und weil ich muss - wegen des Futters und des Daches über meinem Kopf. Ansonsten könnt ich locker ohne Arbeit leben. Langweilig würde mir nie werden. :banane:

Alles Liebe, venus-pluto
 
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Karthasix schrieb:
Ein wirklich schweres Dilemma, keine Frage.
Nicht mehr zwischen Wollen und Müssen unterscheiden hilft mir in manchen Situationen weiter. Aber immer gelingts mir eben nicht.

Hi Karthasix,

In der "Tiefe" kommt's mir wie der philosophische "Streit" zweier "Lebensansichten" vor.
"Freier Wille" und "Determinismus".
Das Handeln (die Arbeit selbst) ist meiner Meinung überhaupt nicht das "Problem",
mehr die Position (frei, determiniert) stellt eines dar, falls überhaupt.
Es ist m.e. wie Du ansprichst, Wollen und Müssen.

Ich probiere ab und an eine Trennung der "Beiden", mit dem Resultat, dass das Müssen gedanklich geradezu wegfällt.
Was tue ich, was ich nicht will? , wäre zwar logisch, hat aber keinen Effekt.
Der "Unwille" bleibt dabei trotzdem.

Eine "Nichtunterscheidung" der Beiden tritt beim Beginn der Handlung ein.
Der Moment der Handlung entbehrt dem Gedankegang, der Gadanke findet im Vorfeld statt und bestimmt die Position.
Falls Position bereits vorhanden, bestimmt sie den Gedanken.
Soweit meine Sicht der Dinge.

Nimmt man das Wollen/Müssen weg, bleibt nur mehr eine Strukturierung der Zeit. So gesehen wäre der Sinn der Arbeit wie der Sinn des Lebens...mal sehen ob und wie ich das heute umsetze:)

lg
 
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