Wenn ich mir ansehe, welche homoerotische Vorlieben gerade in den Freikorps und der paramilitärischen Szene nach dem ersten Weltkrieg herrschte, in der Hitler ja auch aktiv war, wenn ich mir weiter ansehe, dass gerade die Leute, die Hitlers faschistisches Bestreben finanziell unterstützten, aus der homosexuellen Szene kamen, dann glaube ich mittlerweile daran, dass das kein Zufall mehr ist. Für mich wird die Vermutung, dass Hitler homosexuell war, beinahe schon zur Gewissheit.
Was waren dass für Leute, die Hitler bereits in den zwanziger Jahren um sich scharte und die ihn massiv finanziell unterstützten? Da war zum einen der homosexuelle Esoteriker und verkrachte Bühnenschriftsteller Dietrich Eckart, dessen antisemitischen Rassismus Hitler als politische Heilslehre übernahm. Eckart unterstützte Hitler nicht nur immer wieder mit großen Mengen Bargeld, sondern finanzierte auch das nationalsozialistische Hetzblatt "Der Stürmer" (Preis 120.000 Reichsmark) und machte ihn mit rechtsradikalen prominenten Persönlichkeiten wie dem Ehepaar Bechstein, Miteigentümer der berühmten Pianofabrik C. Bechstein, bekannt, die Hitler ebenfalls großzügig unterstützten.
Dietrich Eckart stellte übrigens auch die Kontakte zu Henry Ford her, dem Begründer der Ford Motor Company, der für seine rechtsradikale antisemitische Einstellung bekannt war. Ein Bild von Henry Ford hing übrigens im Münchner Hauptquartier der NSDAP. Und nicht umsonst wurde Henry Ford von Hitler mit dem Großkreuz des Deutschen Adlerordens ausgezeichnet, die höchste Auszeichnung, die Nazi-Deutschland an Ausländer zu vergeben hatte. Weiterhin überwies die Ford-Werke AG jährlich 50.000 RM als Geburtstagsgeschenk auf Hitlers Privatkonto beim Kölner Bankhaus J. H. Stein.
Zu den frühesten Finanziers Hitlers gehört außerdem der dubiose Playboy und Abenteurer Kurt Lüdecke. Der homosexuelle gewissen- und orientierungslose Lüdecke, der auf äußerst zweifelhafte Weise zu Vermögen gekommen war, nämlich indem er Prominente mit ihrer Homosexualität, die damals noch unter Strafe stand, erpresste. Lüdecke, der eventuell auch Kontakte zu Geheimdiensten hatte, auf alle Fälle wurde er einmal wegen Spionage verurteilt, spendete Hitler nicht nur großzügig aus dem eigenen Vermögen, sondern er macht Hitler auch mit dem italienschen Faschisten Benito Musolini bekannt, der Hitler mit sage und schreibe 18 Millionen Reichsmark unterstützte.
Und so reiht sich bei Hitler ein Puzzle ans nächste. Und wenn ich dann noch Hitlers Verhalten beim Röhm-Putsch betrachte, so sehe ich den Röhm-Putsch heute mit etwas anderen Augen. Es gab nämlich objektiv keine Hinweise, dass Röhm wirklich einen Putsch gegen Hitler beabsichtigte.
Es geht mir überhaupt nicht darum, irgendwie gegen Homosexuelle zu argumentieren. Das ist völlig gegen meine Absichten. Ob jemand homosexuelle Kontakte pflegt oder nicht, liegt ganz allein in seinem privaten Interesse. Wenn aber Hitler Probleme mit seiner Homosexualität hat, und das scheint mir immer offensichtlichtlicher zu sein, die schliesslich darin enden, dass er, wie beim Röhm-Putsch, massenweise Menschen liquidiert oder Menschen mit homosexuellen Neigungen verfolgt, verhaftet und ins Konzentrationslager steckt, um sie dort womöglich ermorden zu lassen, dann sollte das schon unser Interesse erwecken, denn dann hat Hitlers Homosexualität großen Einfluß auf das politische und gesellschaftliche Geschehen.