visionssuche -wer weiß bescheid?

Ahaaa, danke für die Auskünfte! Sehr interessant! Aus welcher Tradition/welchen Traditionen kommen denn die "Tais"? Ich hatte nämlich noch nie davon gehört, und meine Lehrerin lehrt andere "Einstimmungs- und Gebettechniken" für schamanische Zeremonien und Rituale.

Sehr interessierte Grüße von Aine :danke:
 
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hallo zusammen

wie schamanenkraft schon schrieb werden sie immer vor einem ritual gemacht.ich verstehe sie auch als kleines opfer.tabak wird in indianischen traditionen häufig als opfergabe verwendet.man könnte auch sagen als kleines dankeschön :)

ja ainee bei meiner vision quest hatten die tais auch den zweck der intentionsklärung
wofür geh ich und um was bitte ich.
aber sie dienten dann schließlich auch als schutz und grenze für diese tage.
am ende hab ich sie dem feuer übergeben.somit wurden dann meine gebete zumindest nochmals symbolisch in form von rauch nach "oben" getragen :)

ich weiß nicht in welchen traditionen tais verwendet werden bzw aus welchen sie stammen.mein begleiter hermann verwendet sie u.a. in seinen schwitzhütten.er ist vorsitzender des bärenstammes in deutschland.da werden viele rituale auch von den lakotas durchgeführt.

wuniish
 
Hallo Ihr Lieben,
soweit ich weiß kommen die "Tais" aus der Tradition der Lakota-firsth nation.
Bei mir waren es 405 Tais die im Viereck um meinen Stehplatz aufgestellt wurden. Angefangen im Westen, bis alles verschnürrt war. An jedem Eckpunkt stand ein Bäumchen (Ast) an denen die Tais hochgebunden waren, damit sie nicht im Dreck liegen. Zwischen westen und norden standen nochmal drei Bäumchen. Himmel-Erde-Lebensbaum. Vor dem Lebensbaum war ich meist gestanden und habe gebetet.
Die Tais sind in den 6 verschiedenen Farben geknüpft. Schwarz-rot-gelb-weiß-blau-grün. Wenn ich die Tais aus der Seite meines EGO´s betrachten würde kämen sie mir auch wie Opfer vor, nachdem man so viel Zeit mit dem knüpfen braucht. Doch wie Ihr schon sagt, sie bieten auch Schutz, letztlich sind sie so stark wie die Gebete selbst.
Also bis bald
Schamanenkraft
 
Hallo alle miteinander,

Ist ja schon ne Menge Interessantes hier nieder geschrieben worden.

Ich für meinen Teil bin im Mai diesen Jahres zu meiner ersten (und mit Sicherheit nicht letzten) Visionssuche gewesen. Dies war ein wunderschönes Erlebnis und ich kann mich da den anderen Berichten im Bezug auf die sehr intesive Naturverbundenheit usw. nur anschließen.
Ich persönlich habe es sehr genossen, dass man total das Verhältnis zu unserer Zeitrechnung verliert. Durch das Nahungs- und Wasserfasten bekam ich so wieso eine veränderte Wahrnehmung. Und irgendwann wirst du nach einem Nickerchen wieder wach und fragst dich: "Hab ich jetzt ne halbe Stunde geschlafen, oder war es die ganze Nacht? Ist nun noch Nachmittag oder schon wieder Morgen? (Konnte die wenigste Zeit den Sonnenstand bestimmen, da ich im bergigen Waldgebiet war). Und somit weisst du auch nicht mehr, ist jetzt schon der 2. oder der 3. Tag.
Ich hatte auch sehr nette Begegnungen mit Tieren. Wenn du dann in der tiefen Nacht wach wirst, dich auf den Rücken drehst und neben dir einen ausgewachsenen Hirsch in 1,5 bis 2 Metern Entfernung entdeckst, dann wird einem schon anders.
Die Gründe meiner Visionssuche waren mehrere. Die Zeremonie wird ja auch als Übergangsritus verwendet, um an bestimmten Eckpfeilern des Lebens bewusst den Übergang in die neue Phase zu celebrieren. Da ich im Juni diesen Jahres geheiratet habe, fand ich es passend den Übergang vom jungen Mann und Junggesellen zum Ehemann und evtl. späteren Familienvater so zu begehen. Dazu kamen noch das Bedürfnis in einem solchen Rahmen die Verbundenheit zu Mutter Natur zu festigen und auch von den Spirits einige Fragen zu meinem weiteren Lebensweg beantwortet zu bekommen. Und ich kann nur sagen, dass meine Bitten um Erfüllung dieser Erlebnisse und Fragen sehr deutlich und intensiv erfüllt wurden.

@schamanenkraft:
mich würde interessieren, wie für dich dein zukünftiger Weg zur Initiation der Chanunpaaussehen wird. Interpretiere ich deine Fomulierung richtig, wenn ich von einer gepiercten Visionssuche ausgehe? Dies ist nämlich eine Version zur Initiation die ich bei den Lakota kenne. Ich habe im Jahr 2003 in Montana an einem Lakota-Sundance teilgenommen und bin seit dem berechtigt die Chanunpa zu führen. Im nächsten Juni steht auch für mich der 2. Sundance an. Ich kann diesbezüglich deine Formulierung "...kann süchtig machen..." verstehen :)

Freu mich schon auf euer feedback...

Gruß,

*pagus*
 
pagus schrieb:
@schamanenkraft:
mich würde interessieren, wie für dich dein zukünftiger Weg zur Initiation der Chanunpaaussehen wird. Interpretiere ich deine Fomulierung richtig, wenn ich von einer gepiercten Visionssuche ausgehe? Dies ist nämlich eine Version zur Initiation die ich bei den Lakota kenne. Ich habe im Jahr 2003 in Montana an einem Lakota-Sundance teilgenommen und bin seit dem berechtigt die Chanunpa zu führen. Im nächsten Juni steht auch für mich der 2. Sundance an. Ich kann diesbezüglich deine Formulierung "...kann süchtig machen..." verstehen :)


Hallo @Pagus,
die vorbereitung dauert in etwa ein Jahr, in der Zeit muss ich einiges besorgen, wie Fell, wie gesagt 405 Tais, eine Valuta (ich hoffe ich habs richtig geschrieben) das ist eine rote Fahne mit einer bestimmten Adlerfeder die an einer Abalonenmünze befestigt ist. Daunenfedern vom Adler, muss mir eine Chanunpa selber bauen usw....Natürlich sind das jetzt alles materielle Geschichten, wo noch nebenbei eben ich meinen Geist ausrichten muss, um eine Vision zu erlangen, die letztlich nicht für mich sondern für meine Mitmenschen, oder vielleicht sogar für die Menschheit ist. Ich selbst habe heute erst daran gedacht wie es sein wird 4 Tage durch zustehen, mit meinerChanunpa in der Hand. Ich kann mich noch an die letzte sehr gut erinnern, und wie mich die sengende Sonne zwang in Demutshaltung zu gehen.
Mit Piercing hat das ganze nichts zu tun, da unser Weg nicht ein roter Weg ist sondern sich weiter entwickelt hat. Auch der Visionstanz ist zwar dem Vision-Sundance sehr ähnlich, doch würde ich sagen ist er Zeitgemäß. Bei uns dürfen Frauen auch wenn sie Ihre Regel haben mit in die Schwitzhütte, werden nicht wie in diesem Patriachat vom Platze verwiesen usw. Wir nennen das integrierten Schamanismus der Gegenwart.
Das mit dem Süchtig machen ist schon so ein Ding, am meisten gefällt mir der zustand des Bewusstseins, der Dir das Feld des Wissens offenbart. Du musst nur sehen, spüren, Deine Sinne einsetzen um Antworten auf fast alle Fragen zu bekommen.
Männer die diesen Weg gehen, gehen einen Weg mit Geist, den brauchen wir auch, da wir schon viel zu viele da draußen haben die geistloss umher irren und nicht anderes machen als anderen Schaden zu zufügen.
Freut mich das Du Deinen Weg gefunden hast, erwachsen wirst, die Verantwortung bereit bist zu tragen, für Deine Familie, Deine Frau und letztlich auch für Dich.
Alles Gute weiterhin

Mitakuye Oyacin
Schamanenkraft
 
Bei uns dürfen Frauen auch wenn sie Ihre Regel haben mit in die Schwitzhütte, werden nicht wie in diesem Patriachat vom Platze verwiesen usw. Wir nennen das integrierten Schamanismus der Gegenwart.

so als frau, die auch noch menstruiert, kann ich dazu sagen, das es nix mit patriarchat zu hat, wenn menstruierende frauen nicht an schwitzhütten teilnehmen, bei denen auch männer beteiligt sind.
das ist im prinzip nur ein schutz für die männer, da gerade in der mens die kräfte von frauen sehr stark sind.
möglicherweise hat sich irgendwann die sicht, das es eine ausgrenzung ist, durchgesetzt. die wurde aber eher von männlichen ethnologen in die welt gesetzt. da mittlerweile auch vermehrt ethnologinnen auf pirsch gehen, ist diese sicht schon lange überholt.
und spirituell arbeitende wissen das eigentlich sowieso - ohne ethnologinnen.

lg
lucia
 
Hallo

@schamanenkraft
es ist gut einen eigenen Weg zu entwickeln! Ich habe auf der einen Seite den Kontakt zu den Lakota und den Crow, die eben iren traditionellen Weg gehen und uns daran teilhaben lassen. Und das sehr schöne daran ist einfach, dass sie uns seit vielen Jahren die Wege, die sie gehen auch mehr oder weniger lehren. Sie haben eben noch eine lebendige und ausgelebte traditionelle Spiritualität in dieser natur- und spiritsverbundenen Art. Auch wenn ihre eigenen Rituale und Zeremonien lange nicht mehr vollständig erhalten sind und auch sie den Kampf gegen das Vergessen eben dieser fechten. Wir hier in Europa haben unsere eigenen Wurzeln durch das Christentum und solche Sachen leider vor sehr langer Zeit verloren. Auch unsere Vorgänger, die Kelten und Germanen hatten schwitzhüttenähnliche Zeremonien und andere Rituale. Und dadurch, dass wir nun die "Technik" von solchen "Wissenden" Personen vermittelt bekommen, können wir wieder versuchen uns einen eigenen Weg zu suchen. Ein Weg, der auf unsere Kultur, unsere inneren und äußeren Naturgegebenheiten angepasst wird. Wenn wir hier in Deutschland in die Schwitzhütte gehen, dann kombinieren wir viel mit indianischem, keltisch/germanischen und ganz modernen Details. Und ich habe da immer den Grundsatz: "Solange es mit Respekt und reinen Herzen´s geschieht, ist es ein heiliger Weg!"
In dem einen Punkt mit der Schwitzhütte und der Periode der Frauen muss ich Lucia zustimmen. Ich habe bisher auch die Erfahrung gemacht, als sich Frauen in ihrer Mens-Zeit (teilweise heimlich) in die Hütte begaben und man dann, gerade als Mann, ziemlich daran zu knacken hatte. Die Frauen befinden sich in diesem Zeitraum in ihrem eigenen Reinigungsprozess und somit in einem sehr starken energetischem Feld. Und dies ist für die meisten Männer, gerade in einer Begebenheit wie der Schwitzhütte, eine sehr dicke Keule :nudelwalk :)

Liebe Grüße,

*pagus*
 
pagus schrieb:
In dem einen Punkt mit der Schwitzhütte und der Periode der Frauen muss ich Lucia zustimmen. Ich habe bisher auch die Erfahrung gemacht, als sich Frauen in ihrer Mens-Zeit (teilweise heimlich) in die Hütte begaben und man dann, gerade als Mann, ziemlich daran zu knacken hatte. Die Frauen befinden sich in diesem Zeitraum in ihrem eigenen Reinigungsprozess und somit in einem sehr starken energetischem Feld. Und dies ist für die meisten Männer, gerade in einer Begebenheit wie der Schwitzhütte, eine sehr dicke Keule :nudelwalk :)

Hallo, guten morgen,

genau da drumm gehts! Die dicke Keule. Hier dürfen wir mal geballt erfahren was mit Frauen wirklich los ist.
Frauen müssen Männer nicht schützen, so ein quatsch. Die Schwitzhütte wurde von Männern für Männer gemacht. Das war ein Reinigungsritual,da Männer nicht die körpereigene Reinigung hatten. Frauen durften früher nicht rein weil sie die Männer schützen wollten, sondern weil Männer die Frauen nicht ertragen haben, nicht der Wahrheit ins Gesicht schauen wollten, zu erkennen was Frauen aushalten müssen und wie geballt es dann kommt.
Wenn Frauen uns Männer ertragen, muss das irgendwo hin. Es kommt raus, mit dem Blut, mit der Kraft.
Für uns Männer wäre es angebracht sich mal diesen Kräften auszusetzen als darauf zu warten bis Frau wieder "ertragbar" ist. Wenn wir genau hinhören, können wir erfahren was zu tun ist.
LG
Schamanenkraft
 
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na, da stellt sich halt die frage, wie sinnig eine reinigung ist, wenn sie dann gar nicht zustande kommen kann, bloß um etwas "ab zu können".
 
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