Urknall: Selbstorganisation des Universums?

Ein schriller Exponent der gegenwärtigen Physik ist David Deutsch. Er hält nichts vom Gerede von Ungewißheit und Wahrscheinlichkeit der Quantentheorie und sieht nur eine Deutung der Quantenformeln: Es gibt nicht nur ein Universum, sondern eine unvorstellbar große Zahl parallel existierender Universen, eines für jeden möglichen physikalischen Ablauf der Ereignisse.
Ihm zufolge existieren Welten, in denen kein Meteorit die Dino's auslöschte. In anderen Welten wiederum haben sich die Delphine und Ameisen die Erde untertan gemacht, oder aber Roboter haben längst die Macht übernommen. Allerdings teilen erst 10% der Physiker seine Meinung (ja, solches Gruppendenken gibts auch in der sogenannten Wissenschaft. Man streitet, wer recht hat - und die schönste Formel gewinnt :))

Nicht, daß Deutsch seine Thesen nicht auch begründen könnte, er zieht dafür beispielsweise die bekannten Interferenzexperimente (mit zwei oder nur einem Photon) und deren eigenartiges Verhalten heran. Was sagt man zu so einer Idee?

Mein erster Gedanke war, die Physiker schütten wieder einmal das Kind mitsamt dem Bade aus. Jetzt hat man gerade die Existenz von Paralleluniversen in Betracht gezogen, da müssen es plötzlich gleich Zillionen davon sein.
Allerdings muß man zur Begründung schon sagen, daß dies reine Spekulationen sind, in keinerlei Hinsicht beweisbar und letzten Endes auch kaum haltbar. Auch stören sie meiner Meinung nicht das Bild, das das Posting weiter unten im Thread von der Struktur der Materie zeichnet.

Liebe Grüße
C
 
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Hm, ich habe nicht den Eindruck,Cintamani, dass du verstanden hast, was ich geschrieben habe - vermutlich, weil ich das sehr gerafft dargestellt habe.
Und wenn "dein" Urgrund unbedingt eine Person sein muss (weil du etwas "Anschauliches" brauchst) - was solls. Dem Urgrund ist es ohnehin wurscht.

Liebe Grüße
 
Dem Urgrund kann es wurscht sein, nur wenn er eine Person ist :)

Es gibt vier authentische Sampradaya-Traditionen die den Veden folgen. Vivekanda und Aurobindo stehen leider in keiner. Und wie ich in den anderen Beiträgen versucht habe zu erklären: gedankliche Spekulation führt in die Sackgasse. Gott will das beste von uns: unser Herz und unsere Liebe. Nur so läßt Er sich ergründen. Also unser Verstand gelangt nicht zum Gott. Aber unser Herz und Seele schon (klingt das nicht nach Jesus?) Wenn man das Ganze will, dann muß man bereit sein auch alles dafür zu geben!
 
„In diesem Jahrhundert scheint die tiefste Ebene der Natur die Raum-Zeit und die unendliche Energie des Quantenfeldes zu sein. Es gibt aber keinen Grund anzunehmen, daß dort der Urgrund der Realität liegt und daß es nicht noch unzählige noch subtilere Ebenen zu entdecken gibt. Es ist tatsächlich möglich, daß die Naturwissenschaft entdecken wird, daß die Ebene des Geistes und die der Materie aus einem gemeinsamen Urgrund entstehen.“ – F. David Peat, „Synchronizität, die verborgene Ordnung“


Es ist nur natürlich, daß die Menschen schon immer versucht haben, die Grundstruktur der Welt, in der sie leben, zu untersuchen. Dies mag daran liegen, daß sie sich von einer besseren Kenntnis der Materie persönliche Vorteile versprechen (Zugang zu neuen Energien, bessere Möglichkeiten der Einflußnahme auf Mensch und Umwelt), aber auch daran, daß der Mensch den aufrichtigen Drang verspürt, den Urgrund allen Seins zu erkennen, in dem sich Leben und Materie vereinigen. Wer wäre nicht begierig zu erfahren, was oder wer dieser Urgrund ist...? Heute leider die meisten, da sie abgelenkt, überfüttert oder gepeinigt sind von kurzsichtigen Alltagsangelegenheiten. Aber dieser bedenkliche Umstand ändert nichts an der Tatsache, daß die Frage nach dem Urgrund die wichtigste ist, die es überhaupt gibt. Nur wenn die Menschheit sich wieder mit diesem Urgrund verbindet, hat sie Chancen, trotz der gegenwärtigen Einseitigkeit nicht vollends zu Fall zu kommen.

Das Erscheinungsbild der heutigen Welt ist von der materialistischen Wissenschaft geprägt und aufgebaut worden. Diese versuchte, den Urgrund allen Seins in der Materie zu finden. (Wo denn sonst?) Durch das konstante Fragmentieren der Materie ist man heute jedoch bei der Erkenntnis angelangt, daß die endgültig kleinste Grundstruktur der Materie nicht greifbar ist. Die mikrokosmischen Quarks existieren nur für Bruchstücke von Billionstelsekunden, aber bauen durch ihre Umwandlung einen unergründlichen Makrokosmos auf. Das ferne Aufleuchten der Quarks und Quasare in den Tiefen des Atoms und des Weltalls weist darauf hin, daß beides – das Kleinste und das Größte – nicht unabhängig existiert, sondern einem gemeinsamen Urgrund entspringt. Alle Formen und Vorgänge in der Materie, selbst wenn sie Galaxien voneinander entfernt sind, sind nicht wirklich getrennt, sondern verbunden über den gemeinsamen Urgrund.

David Bohm sprach von einem „Quantenpotential“, von einem universalen impliziten Informationsfeld, das potentiell (reell, aber noch nicht entfaltet) alle Quanten und die daraus aufgebauten materiellen Formen enthält. Der Physiker David Peat, bekanntgeworden als Co-Autor des betagten David Bohm, spricht von der „Synchronizität einer verborgenen Ordnung“ und von einem „lebenden Universum“. Diese Gedanken sind mittlerweile von vielen Physikern übernommen worden, obwohl das Problem dieser Gedanken darin besteht, daß man aus ihnen unmittelbar keine neuen Formeln und Konstruktionen ableiten kann.

Auffällig ist, daß die seltenen Denker, die bis in diesen Grenzbereich der materiellen Welt vordringen, immer wieder von einem transzendenten „Energiemeer“ sprechen, von einem Meer unbegrenzter Eigenschaften, von dem Raum, Zeit, Materie und das gesamte Universum, ja möglicherweise zahllose Universen ausgehen. Damit wählen sie unbewußt dieselbe Formulierung wie die vedische Wissenschaft, die ebenfalls von „Udakas“ (Meeren) spricht, wenn sie den Urgrund der Materie beschreibt.

Dieses „Meer“ befindet sich jenseits der Reichweite der Physik und unterliegt nicht einmal den physikalischen Gesetzen, denn diese Udaka-Dimension, die allem zu Grunde liegt, ist alldurchdringend, unendlich und unerschöpflich:

„Ich ahne, daß das, was sich hinter der Planckschen Mauer verbirgt, tatsächlich eine ursprüngliche Form der Energie von grenzenloser Kraft ist. Ich glaube, daß vor der Schöpfung eine unendliche Dauer herrscht. Eine totale, unerschöpfliche Zeit [... und eine] totale, unerschöpfliche Energie. Das Meer unbegrenzter Eigenschaften ist der Schöpfer. Daß wir nicht verstehen können, was sich hinter der Mauer befindet, rührt daher, daß allen Gesetzen der Physik angesichts des absoluten Geheimnisses Gottes und der Schöpfung der Boden entzogen wird.“ – Jean Guitton

Das Meer der unendlichen Eigenschaften kann nicht mehr als materiell bezeichnet werden, denn es befindet sich jenseits der materiellen Grenzen von Raum und Zeit. Materiell gesehen ist dieses Meer leer, ist ein „Nichts“, aber dieses scheinbare Nichts enthält alles. Aus der Sicht des Materiellen ist der Urgrund ein „Nichts“, genauso wie aus der Sicht der Finsternis das Licht ein Nichts ist: es gibt im Licht nichts, was mit Finsternis zu tun hat. Das heißt aber nicht, daß das Licht nicht existiert oder daß es im Licht „nichts“ gibt. Die Physiker sprechen in diesem Zusammenhang von einem absoluten Vakuum, weil es in dieser Dimension nichts Materielles mehr gibt, aber dieses „Nichtsein“ ist zugleich ein Plenum, eine „absolute Vollständigkeit“:

„Paradoxerweise ist das ‚Nichtsein‘ des Grundzustandes, welches das Universum trägt, sowohl ein Vakuum als auch ein Plenum. Es ist ein Vakuum, weil sich die Materie ungehindert hindurchbewegen kann – wie in der Alltagsvorstellung eines leeren Raumes. Aber es ist auch ein Plenum, weil es mit Energie angefüllt ist. Das sichtbare materielle Universum stellt im Grunde nichts anderes dar als kleine Fluktuationen auf diesem riesigen Energiemeer. Und es sollte nicht vergessen werden, daß diese unbegrenzte Energie, aus der die Materie erzeugt wird, auch dem Geist in den Tiefen seines Quellgrundes zur Verfügung steht.“ – F. David Peat

Es muß etwas geben, was Materie, Energie und Bewußtsein verbindet. Die Durchforschung der Materie führt also nicht zu einer Reduktion der Realität auf das Materielle, sondern zeigt, daß sich das Materielle in unbegrenzte immaterielle Bereiche erweitert.

Die Grundstruktur der Materie offenbart: Je kleiner die Masse, desto größer wird die Energie. Nichts setzt soviel Energie frei wie Kernspaltung. Nichts braucht soviel Energie wie Kernfusion. Nichts ist so zerstörerisch wie die Kernspaltung; sie kommt deshalb in der Natur nicht vor. Und nichts ist so natürlich wie Kernfusion (Kernvereinigung, Kernumwandlung); sie kommt in der lebenden Natur überall vor, ist dem Menschen aber auf geheimnisvolle Weise bis heute verschlossen geblieben.

In den Grenzbereichen überlappen sich die Extreme. Eines der größten Rätsel der Wissenschaft ist die sogenannte „Nullpunkt-Energie“. Dort wo die Masse Null wird, wird die größte Energie frei! Ist das materielle Nichts, das immaterielle Meer, also die wirklich wirkende Wirklichkeit, die höchste implizite Ordnung, aus der alles Materielle in einem konstanten Wandel hervorgeht?

David Bohm: „Die moderne Physik sagt, daß leerer Raum eine Nullpunkt-Energie enthält, die größer ist als alles, was uns bisher bekannt ist (z.B. enthält ein Kubikzentimeter leerer Raum mehr Energie, als durch die Vernichtung aller Materie im gesamten Universum freigesetzt würde). Materie, wie wir sie kennen, ist ein kleiner, relativ stabiler und sich selbständig bewegender ‚Strudel‘ in diesem unermeßlichen ‚Meer‘ von Energie. Wir, die wir physisch aus solchen ‚Strudeln‘ bestehen, sind nicht in der Lage, dieses Meer zu sehen (ebensowenig wie ein Fisch im irdischen Meer sich dieses Meeres bewußt ist). [...] Wie ich bereits betont habe, kann dieses ‚Meer‘ nicht im Sinne der gewohnten Raumzeit-Begriffe verstanden werden. Wir sollten es eher als eine Art ‚relative Ewigkeit‘ betrachten, Ewigkeit, die in einem Sinn lebendig und in Bewegung ist, aber nicht innerhalb der Ordnung von Zeit und Raum, wie wir sie für gewöhnlich wahrnehmen. Dieses ‚Meer‘ von Energie, das implizite Prinzipien der Ordnung enthält, entfaltet einen Vorgang, aus dem unser Universum von Raum, Zeit und Materie hervorgeht (und vielleicht auch noch andere Universen).“

Kann man das „Meer der Ursachen“ (Karana-udaka), das dem Schöpfer, Maha-Vishnu, entspringt, noch besser umschreiben? Aber wenn man Maha-Vishnu nicht kennt, merkt man nicht, daß man Ihn gerade eben beschrieb.

Bei der Frage nach dem Anfang des Universums spricht die vedische Wissenschaft von einem Ur-sprung und die moderne Wissenschaft von einem Ur-knall. Letztere sieht nur die Materie, die irgendwie auf einmal entstand und ein Universum zu formen begann. Erstere sieht nicht nur das Materielle, sondern den gesamten transzendenten Zusammenhang: Die Materie ist nicht das einzige, was es gibt! Die Materie ist nur eine von den zahllosen, zeitlosen, grenzenlosen Energien Gottes. Aber sie ist prakriti, „geschaffen“ und „abhängig“. Ohne höheren Impuls bringt sie (die Materie) nie etwas hervor, und das gilt sowohl innerhalb der bestehenden Schöpfung als auch beim Zeit-punkt der Erschaffung, die deshalb ein Ur-sprung ist, ein erster Quantensprung der ewigen Energie: Aus dem Pradhana geht die Funktion des Mahat-tattva hervor, verursacht durch Maha-Vishnus befruchtenden Blick. Und das Mahat-tattva („die große Gesamtheit“) wird auch „Meer der Ursachen“ (Karana-udaka) genannt!

Die vedische Offenbarung spricht jedoch nicht nur von einem Urgrund (Udaka), sondern von dreien. Jedes dieser Udakas, deren Wirkung wir als „kosmisches Informationsfeld“ und „implizite Ordnung“ wahrnehmen, geht jeweils von einem der drei Vishnus aus und ist direkt mit Ihm verbunden. Diese drei Vishnus sind bereits im zweiten Kapitel erwähnt worden, und wir werden in den folgenden Ausführungen mehr über die Realität und Wirkungsweise von Karanodakasayi-Vishnu (Maha-Vishnu), Garbhodakashayi-Vishnu und Kshirodakashayi-Vishnu erfahren.

Aber bevor wir als Kinder der modernen, materialistischen Anonymität und Unpersönlichkeit uns an dieses Thema heranwagen dürfen, müssen wir eine zellentief sitzende Krankheit überwinden: Wir halten das Abstrakte für Realität und die Realität für abstrakt. Wenn die modernen Menschen von Vishnu hören, denken sie, dies sei bestenfalls ein Symbol für eine höhere, abstrakte Realität. Dies ist ein verhängnisvoller Trugschluß. Aus der praktischen Erfahrung sollten wir längst erkannt haben, daß das Abstrakte und Symbolische immer nur ein Ersatz der eigentlichen Realität ist. Hinter jeder Formel ist ein Gesetz, hinter jeder Form ein Inhalt, hinter jeder Wirkung eine Ursache, hinter jeder Energie eine Quelle, hinter jeder Ordnung ein Plan, hinter jeder Intelligenz eine Person. Wenn es jedoch um die allumfassende Formel, Form, Wirkung, Energie, Ordnung und Intelligenz geht, denken die meisten auf einmal, diese schwebe irgendwie isoliert und abstrakt in einem Vakuum und habe keine eigene Realität.

Wer nur an das Unpersönliche glaubt, an Energien, Symbole und Prinzipien, fällt einer Einseitigkeit zum Opfer. Das Absolute ist sehr wohl Symbol, Energie und Prinzip, aber auch Intelligenz, Individualität und Person. In der Schöpfung finden wir Intelligenz, Individualität und Persönlichkeit, also müssen diese Charakteristika auch im Urgrund, von dem ja alles ausgeht, enthalten sein, und zwar in allumfassendem Maß.
Diese Einsicht, die alle materialistische Einseitigkeit überwindet, wurde und wird leider von vielen Wissenschaftlern, Esoterikern und Theologen im Westen und von vielen Yogis, Gurus und Anandas im Osten übersehen oder sogar bestritten.
 
Nitai schrieb:
Diese Einsicht, die alle materialistische Einseitigkeit überwindet, wurde und wird leider von vielen Wissenschaftlern, Esoterikern und Theologen im Westen und von vielen Yogis, Gurus und Anandas im Osten übersehen oder sogar bestritten.
Kondor nicht zu vergessen ;)
 
David Bohm: „Die moderne Physik sagt, daß leerer Raum eine Nullpunkt-Energie enthält, die größer ist als alles, was uns bisher bekannt ist (z.B. enthält ein Kubikzentimeter leerer Raum mehr Energie, als durch die Vernichtung aller Materie im gesamten Universum freigesetzt würde).....
Die Dynamik der Urmaterie hat auf unserer Ebene schon viel an Potential verloren. Das kann man daran erkennen, wie groß der Aufwand ist, aus einem bloßen Wunsch heraus irgendetwas zu realisieren, d.h., vom geistigen Impuls bis zur stofflichen Manifestation liegt auf unserer Ebene ein weiter Weg. Man stelle sich vor, welches Chaos herrschen würde, hätten wir die Möglichkeit, unsere Wünsche durch bloße Gedanken- oder Willenskraft umzusetzen, wie das in den höherdimensionalen Bereichen des Kosmos der Fall ist. Das bedeutet, daß die Dynamik der Materie mit dem Bewußtseinstand der Lebewesen auf einer bestimmten Ebene korreliert. Unser Bewußtsein bestimmt also, welchen Teil der Wirklichkeit wir gerade wahrnehmen bzw. auch beeinflussen können, und vom Bewußtsein ist es die Bewußtheit der Dinge, die Aufmerksamkeit, die wir den Dingen widmen, die uns das Gefühl von Zeitfluß vermittelt. Weil wir die Aufmerksamkeit vom Kern weggelenkt haben, sind wir dazu "verdammt" zuzuschauen, wie die Objekte an uns vorbeiziehen und nur mehr indirekt zugänglich sind - so geraten wir also unter den Einfluß der Zeit, die letztendlich wir selbst sind.

Der andere Aspekt dieser Korrelation ist also der Zeitfaktor. Der Zeitfluß verhält sich genau umgekehrt zur Dynamik. Die Zukunft rauscht quasi wie ein Sturm durch das schmale Band der Gegenwart an uns vorbei und wird sogleich zu Vergangenheit, während die Zeit sich beinahe bis zum Nullpunkt verlangsamt, je weiter wir in der materiellen Hierarchie nach oben steigen. Brahmas Lebensdauer ist aus unserer Sicht daher unvorstellbar groß, während Brahma's Lebensdauer aus seiner Sicht aber auch nur ca. 100 "Jahre" andauert ("gestern" übrigens hat Brahma seinen 50er gefeiert).
Auf Brahmas Ebene ist der Zeitfluß noch sehr langsam, das Band der Gegenwart sehr breit, weil seine Bewußtheit sehr umfassend ist und er seine Aufmerksamkeit auf viele Bereich der Schöpfung ausdehnen kann und muß, es "entkommt" ihm also fast nichts (wir kennen ja das Verlieren jeden Zeitgefühls, wenn wir unsere Aufmerksamkeit intensiv auf irgendetwas lenken). Andererseits aber ist die Dynamik der Materie gewaltig groß, denn es gilt für Brahma, den cit-Strom der Seelen, die von Mahavishnu auf den Weg geschickt werden, gemäß dem inhärenten Wunschpotential dieser Seelen in die Verstofflichung "einzubauen".

Somit könnte man sagen, es gibt einen konstanten Faktor, der sich aus dem Produkt von Dynamik und Zeitfluß ergibt, und diese Konstanz bedeutet, daß im Zeit-Umkehrpunkt, im Nirwana, die Zeit völlig zum Stillstand kommt bzw. sich in die spirituelle Form von Gegenwart wandelt, während die Dynamik (oder auch der Energieinhalt) der Materie sich, vom materiellen Standpunkt aus beurteilt, im Umkehrpunkt, der sich am ehesten als Singularität beschreiben ließe, zum Potential transformiert (Mahat-Tattva).

Ewige Gegenwart bedeutet aber nicht Stillstand, denn die spirituelle Existenz ist Dynamik pur, ihr entströmen jeden "Augenblick" Myriaden von unzähligen spirituellen Formen, die die spirituelle, absolute Wirklichkeit aufspannen. Dieser Nullpunkt von Raum und Zeit ist der Spiegel, an dem sich ein Teil der spirituellen Energie in den materiellen Bereich herein bricht und die verzerrte Realität aufspannt.

Der Zeitfaktor verläuft nun die spirituelle Realität aufwärts in einer anderen Qualität, die natürlich nicht mehr als "Zeit" empfunden wird, sondern als völlige Bewußtheit. Aber selbst diese Bewußtheit kann sich noch steigern, je näher man zum spirituellen Zentrum der Schöpfung gelangt, denn die Qualität, die in dieser Bewußtheit liegt, manifestiert sich im wachsenden Potential der Liebe. Und wenn man dann im Zentrum allen Seins angelangt ist, dann ist die Liebe voll erblüht, dann hat man jede Erkenntnis erlangt, die es zu erlangen gibt, dann ist das Leben reine Ekstase.

Liebe Grüße
C
 
Hallo Nitai,ich habe keine großen Einwände gegen all Das. David Bohm kenne ich schon lange, und auch seine Gespräche mit Krishnamurti.

Warum verknüpfst Du Intelligenz und Individuallität unbedingt mit einer Person.
Warum nicht mit einem unendlichen Bewußtseinsfeld?
Eine Person ist ein Darsteller. Im griechischen -persona- , die Maske des Schauspielers.
Eine Person ist nur begrenzt denkbar.Eine Person hat einen Namen,der alles ausgrenzt,was diese Person nicht ist.
Deswegen ist "Gott" ein namenloser Name.
Glaubst Du, daß unsere begrenzte menschliche Logik von der Gottes völlig verschieden ist? Ein Tropfen hat aber immer die gleiche Qualität wie das Meer.
 
Hallo Reisender,

alles was du erwähnst sind einfach nur materielle Überlegungen. Solange du denkst, dass du einfach nur ein Mensch bist, wird es nicht funktionieren deinen spirituellen Urgrund zu entziffern. Und solange wird deine menschliche Logik total von den Worten Gottes verschieden bleiben. Wir sollen unser Bewusstsein zuerst von den falschen Identifikationen reinigen, am besten nach der Empfehlungen Gottes in der Bhagavad-gita. Du bist Gott in der Qualität gleich, aber erst wenn du materielle Person (Maske) ablegst. Dann bleibt deine spirituelle Person da. Und wer sie ist, das weißt im Moment wirklich nur der Liebe Gott.
Für Nachfolger der Veden haben alle Begriffe in dieser Welt eine Rückbindung in der spirituellen Welt. Und das Prozess heisst Deduktion und nicht Induktion. Das Wissen kommt von oben (von der ewigen Realitätssphere) und ist eine Barmherzigkeit Gottes.

Mit Liebe
Nitai
 
Zitat von Nitai
Diese Einsicht, die alle materialistische Einseitigkeit überwindet, wurde und wird leider von vielen Wissenschaftlern, Esoterikern und Theologen im Westen und von vielen Yogis, Gurus und Anandas im Osten übersehen oder sogar bestritten.

C: Kondor nicht zu vergessen

C: Wo ortest du eine materialistische Einseitigkeit bei mir - und wer sagt dir, dass mein Karmabegriff der westlichen Theosophie (Steiner) entspricht?

Kopfschüttel
 
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Hallo Nitai

Nitai schrieb:
Hallo Reisender,

alles was du erwähnst sind einfach nur materielle Überlegungen. Solange du denkst, dass du einfach nur ein Mensch bist, wird es nicht funktionieren deinen spirituellen Urgrund zu entziffern. Und solange wird deine menschliche Logik total von den Worten Gottes verschieden bleiben. Wir sollen unser Bewusstsein zuerst von den falschen Identifikationen reinigen, am besten nach der Empfehlungen Gottes in der Bhagavad-gita. Du bist Gott in der Qualität gleich, aber erst wenn du materielle Person (Maske) ablegst. Dann bleibt deine spirituelle Person da. Und wer sie ist, das weißt im Moment wirklich nur der Liebe Gott.
Für Nachfolger der Veden haben alle Begriffe in dieser Welt eine Rückbindung in der spirituellen Welt. Und das Prozess heisst Deduktion und nicht Induktion. Das Wissen kommt von oben (von der ewigen Realitätssphere) und ist eine Barmherzigkeit Gottes.

Mit Liebe Nitai

Du sagst, dass wir unser Bewusstsein zuerst von falschen Identifikationen reinigen sollen und sprichst im nächsten Moment von Gott und tust so, als ob Gott Realität wäre. Damit machst Du nichts anderes, als eine falsche Identifikation aufzubauen.

Der Philosoph Immanuel Kant sagte einst: "Jeder Versuch, die Existenz Gottes theoretisch zu begründen, wird als unmöglich widerlegt." Und das ist die einzige wahre Aussage, die wir über Gott machen können. Und jeder, der Gott in irgendeiner Weise interpretiert, macht das aus egoistischen Motiven.

Darum wird von vielen religiösen Fanatikern Gott als real existierend betrachtet. Das sind aber Vorstellungen, wie kleine Kinder sie vom lieben Gott haben. Wenn in solch einer konkreten Form von Gott gesprochen wird, so steht dahinter meistens eine riesige Lebensangst. Man hat nicht den Mut der Realität ins Gesicht zu schauen und flüchtet sich daher in eine Traumwelt, die besetzt ist mit einem lieben Gott, der schon alles ins rechte Licht rückt.

Das aber hilft überhaupt nicht weiter. Es mag sein, dass dieses Verhalten ein wenig Schutz vor der bösen Welt bietet. Will man aber ein wirklich glücklicher Mensch werden, dann muss man sich der Realität stellen. Dann hilft es nichts in irgendwelche Religionen zu flüchten oder sich an irgendwelche Schriften zu klammern.

Nebenbei gesagt, ist die Bhagavad Gita doch genau auf dieser Lüge aufgebaut. Sie setzt einfach die Existenz Gottes und die Reinkarnation voraus. Und das ist unehrlich. Das ist Opium für's Volk, für Unwissende, für angepasste und ängstliche Menschen. Jeder der ein wenig Selbstbewusstsein besitzt, macht sich frei von solchen Vorstellungen.

Was wollen wir denn? Wir wollen glücklich sein. Und wenn ich mich umsehe, dann sehe ich überall nur unglückliche Menschen. Sie klagen und jammern, aber in Wirklichkeit wollen sie gar nicht gesund werden. Sie haben einfach nicht den Mut, ihr Leben, ihre Meinungen, ihre Ansichten einmal zu hinterfragen. Viel lieber flüchten sie sich in eine selbstgeschaffene Traumwelt und verbarrikadieren sich dort.

Oben auf dem Aussichtsturm und am Eingangstor stehen bereits die Wächter, die jeden Eindringling mit aller Vehemenz bekämpfen. Und hinter den Mauern wird seiner Traumwelt gehuldigt. Leute mit solcher Wagenburgmentalität neigen oft dazu, sich hinter den dicken Mauern einer Religion zu verbergen. Im Grunde genommen sind es einsame und unglückliche Menschen, die ihr ganzes Leben einsam und unglücklich bleiben werden. Sie haben es nicht anders gewollt.

Was nützt dir also die Religion oder die Bhagavad Gita? Sie nützen dir gar nichts. Wozu sind deine Vorstellungen von Gott gut? Sie nützen dir gar nichts, weil Du immer in diesen Vorstellungen gefangen sein wirst. Wenn man wirklich glücklich sein will, dann muss man viel mutiger sein. Dann muss man auch einmal den Mut haben, über die Mauern des selbst geschaffenen Verlieses zu schauen, dann muss man den Mut haben, die Festung zu verlassen, um sich der Realität zu stellen.

Alles Liebe. Gerrit
 
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