Unmoralische Fragen... ?

Der Einzelne hat es leicht. Also ich habe es leicht.

Für mich ist das Leben, zumindest in den meisten Fällen, keine Frage der Moral sondern der Entscheidung, ob ich ein Verbrecher sein will oder nicht.
Und so seh ich das auch bei einem anderen. Wenn einer Scheissgedanken hat, mit krimineller Energie voll ist bis zum Kragen .... er hat die Wahl und entscheidet, was er tut. Niemand sonst.

Der potentielle Hass-Mörder, der einen Mord unterläßt, aus Angst vor rechtlicher Konsequenz ist weder moralischer noch feiger, als der Mörder, der die Tat ausführt. Sage ich, er ist nur feiger, dann sage ich damit gleichzeitig, der andere ist mutiger. Doch es ist auch nicht mutig, aus Hass zu morden. Mord ist eigentlich gar nichts. Weder diese noch jene Zusatzbezeichnung ist zutreffend, weil Mord eben einfach nur Mord ist. Das Gewaltsame Abtöten eines Mitmenschen. Ein Verbrechen und der, der es ausführt ist ein Verbrecher.

Doch warum ist Mord ein Verbrechen und der Mörder ein Verbrecher und was ist das Gegenteil von einem Verbrecher?

Dazu wäre es interessant für mich, bei einer weltweiten Umfrage herauszufinden, wie hoch der Anteil jener Menschen ist, die sich - für sich selbst - wünschen, eines schönen Tages ermordet zu werden. Der Pool geistiger Entartung ist ja tief wie ein Ozean. Es soll ja schon Menschen gegeben haben, die sich wünschten, aufgegessen zu werden.

Wenn ich aber von mir selber, meiner Familie, meinem Umfeld, Freundes und Bekanntenkreis ausgehe, komm ich zu dem Schluss, das der %uelle Anteil auch weltweit eher gering ist und komm weiters zu der Behauptung:

Es ist normal, sich nicht zu wünschen, das man ermordet wird. (Oder: Sich ernsthaft und innig zu wünschen, ermordet zu werden ist abnormal)

Das stimmt mich optimistisch und läßt mich an das Gute im Menschen glauben. Das Problem dabei ist nur, dass man bei dieser Umfrage einkalkulieren muss, dass einem Menschen im Moment der Befragung nicht alle seine verborgenen Wünsche bewusst sind. Weil sich nicht jeder gleich gut selber kennt.

Dennoch gehe ich davon aus, das der Großteil der Bevölkerung nicht vor dem natürlichen Ablaufdatum um die Ecke gebracht werden will. Das ist natürlich nur eine Vermutung, weil ich in letzter Instanz nur von mir auf andere schließen kann. Also bin ich selber die letzte und höchste Instanz für Normalität und geistige Gesundheit :D

Auch wenn mancher Forenuser seine Zweifel an meiner Gesundheit hat. Denn darüber hinaus bin ich auch noch egoistisch und interessiere mich nicht für die Meinung anderer, wenn es um mich geht. Und wenn ich sage, ich bin der Inbegriff der Normalität und geistigen Gesundheit, dann ist das so :lachen:

Kommt nun eines Tages trotzdem der Hass über mich und ich ermorde einen Menschen, dann bin ich weder unmoralisch, noch feige oder mutig, sondern einfach nur ein Verbrecher, weil ich die höchste Instanz für Normalität - mich Selbst - zerbrochen habe. Weil ich in meinem Handeln nicht mehr eins bin mit dem, was ich für mich selber wünsche.

Ich habe nicht nur freundliche Leute in meinem weiteren Bekanntenkreis. Es sind auch Leute darunter, die wegen Todschlags ihre irdische Strafe abgebüßt haben. Aber keiner von ihnen wünschte sich jemals bewusst für sich selbst, ermordet zu werden. Was nicht ausschließt, dass es auch derartige Symptome gibt. Ich las ja schon von Zweien, die sich im Internet kennen lernten, trafen und Brotzeit war angesagt.

Ein Verbrecher bin ich also, wenn ich einem anderen etwas antu, das ich für mich selber nicht wünsche.

Also sollte ich - die höchste Instanz für Normalität und geistige Gesundheit :rolleyes: - bevor ich einen anderen mit einer Tat beglücke, tief, allertiefst und noch viel tiefer in mein eigenes Inneres gehen, und gucken, ob ich diese Tat auch für mich selber wünschen kann, hineinfühlen in mich selber, ob es mich etwa erfreuen würde, wenn mir einer einen Platten sticht oder ein Loch in den Kopf schießt.

Habe ich mal dieser Art Normalität für mich definiert, kann ich mich nach und nach von meinem Moralgerüst veranschieden. Es abschnallen.

Natürlich geht das nicht von heute auf morgen und als egoistischer Monk, als Brennpunkt zwischen Innen und Außen und nicht als Psychische Ganzheit - bin ich noch nicht ganz soweit. Das ist klar. Als Monk habe ich noch sehr viel "ruhende" kriminelle Energie in mir, doch ich arbeite fleissig daran, das gut aufzulösen. Und meine göttliche Psyche hilft mir dabei, denn schließlich heiraten wir ja jetzt bald. Das wir fast wie eine chymische Hochzeit sein.

Und ich bin sehr froh und dankbar, dass der schlafende Verbrecher in mir kein Mörder sonder nur ein Lügner und Betrüger ist. Das ein paar Stockwerke tiefer auch ein Mörder schlafen könnte, das schließe ich nicht aus. Doch wie heißts so schön: Du sollst dir kein Bildnis und kein Gleichnis machen, von dem, was in den Wassern unter der Erde ist, denn das fragt nicht nach Moral und Sitte, wenn es mal erwacht, sondern raubt dir nur Vernunft und Verstand.

Wenn ich "DU SOLLST" als Empfehlung mit angehängter Begründung begreife, ist es auch kein moralisches Gebot mehr, sondern eben nur eine Empfehlung aus göttlichem Hause, die ich wahrnehmen oder ignorieren kann.

so komme ich zu dem Schluss, dass es besser für mich ist, das ICH und sein gesamtes Machtpotential meiner reinen, lebendigen göttlichen Psyche :engel:(Seele) anzuvertrauen und mich der inneren Führung zu übergeben, denn nur die Psyche weiß, wie sie über allen tobenden Wassern wandeln kann, ohne Schaden zu nehmen. Jenseits jeder Moralvorstellung.

Ja, wie gesagt, für den Einzelnen ist es einfach. Schwieriger zu durchschauen wirds bei institutionalisiertem Verbrechen.

Die Geschichte mit der Kirche, dem vergewaltigten Mädel, der Abtreibung und Exkommunikation ....

Wenn ein mehrfach traumatisiertes Kind noch dazu von einer etablierten Instanz (Kirche) verdammt wird, dafür, das es vergewaltigt wurde und sich von der Leibesfrucht des tobenden Satans befreit hat, dann ist diese Instanz der Verbrecher. Das ist klar für mich wie ein Sektglas.

Und trotzdem sag ich: Zu einem Verbrecher geht man nur hin, um ihn zu heilen. Die Kirche, wie sie ist in ihrer Gesamtheit braucht die Heilung und die bekommt sie durch ihre Gläubigen. Durch ihre starken Gläubigen, die an das Gute in diesem Verbrecher glauben und mit ihm die grausame Vergangenheit aufarbeiten und einer neuen Zeit entgegen gehen. Nicht durch die, die an Moralkonstrukten rumhängen und Lippengebete aufsagen.

Es gibt auch starke Gläubige die an das Gute glauben, in diesem Verbrecher, der Instanz Kirche und mit ihrem Glauben zu ihrer Heilung beitragen. Nicht die Kirche ist für die Gläubigen da, sondern umgekehrt. Ein starker Gläubiger braucht keine Kirche mehr, die ihm eine Moral vorgibt, aber er will eine erschaffen, die mit Gott in eine aktive Verbindung tritt.

Darum werde ich nie auf einen Katholiken hinbeissen, nur weil ich aus dem Verein ausgetreten bin um einen anderen zu treffen.

:engel:
:angel2:
:firedevil
 
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Der brave in der Mitte bin ich.... beim Eier braten. :lachen:

...aber wenn jemand etwas rein auf sich selbst bezogen aussagt, gibts keine Möglichkeit irgendwo einzuhaken, um ne vernünftige Diskussion anzufangen, die man gewinnen könnte. Hab wirklich gesucht, aber nix gefunden wo ich mir Chancen ausrechne! :D
VG,
C.

Ja, ich weiß. Ich bedaure das auch oft, denn gern würde ich dem Kampfgeist meiner Mitmenschen zur Entfaltung dienen.
Das Glück meiner Brüder und Schwestern liegt mir sehr am Herzen :D

Aber wenn ich etwas nicht auf mich selbst beziehe, habe ich gar keine Möglichkeit, darüber etwas auszusagen, denn dann ist es in zu großer Ferne zu mir und meinem Denken und meinem Sagen. :rolleyes:
 
... vergewaltigt wurde und sich von der Leibesfrucht des tobenden Satans befreit hat, dann ist diese Instanz der Verbrecher.

.. und arbeitet offensichtlich Hand in Hand mit ihrem angeblichen Erzfeind, dem Bösen.

Vielleicht kann man die Kirche auch nicht mehr heilen, ich weiß es nicht.
Vielleicht muss sie zerfallen.
Ich weiß es nicht. Ich kenn ihr Schicksal nicht.

Aber wenn sie geheilt wird, dann nur durch ihre starken und bewussten Gläubigen, und die anzugreifen liegt mir fern.
 
Vor Dir sollte man sich in Acht nehmen. :D
Aber gefällt mir. Ich will ne Art Mafia aufmachen, die Sektencharakter haben soll. Also Scientologymäßig und suche da noch Partner... Kriegst irgendwann PN. :D

Das muß daran liegen, daß ich für jemanden in einem Esoforum etwas unesoterische Meinungen vertrete und nicht dauernd auf Licht und Liebe mache :lachen:

Ja, schreib mir einfach ;)
 
Das muß daran liegen, daß ich für jemanden in einem Esoforum etwas unesoterische Meinungen vertrete und nicht dauernd auf Licht und Liebe mache :lachen:

Ja, schreib mir einfach ;)


Glaub ihm bloß nicht, mit mir wollte er es auch schon machen! Ist daran gescheitert, dass er nicht von seinem Alleinherrschaftsanspruch abrücken wollte! :lachen:
 
J
Ja, ich denke das "bewusster", plus etwas das Du weiter unten schreibst: "Wer seine Überzeugungen lebt ..." , ist das Entscheidende. Weniger der Inhalt der Überzeugungen selbst (also ob z.B. diese Religion oder jene oder gar keine), solange sie nicht miteinander in Konflikt sind, was auch gar nicht so selten vorkommen, durch bewussten Umgang damit aber gelöst werden kann.

Hi,

du hast es erkannt. Die Inhalte sind erstmal unwichtig. Wichtiger ist die Annahme der eigenen Person und der eigenen Lebensweise. Wer mit diesen beiden Dingen niemanden Schaden zufügt, der kann doch leben wie und solange er will ... ;)




Du musst ja nicht alles gleich glauben was ich sage. Wir haben ja Zeit. Ist nur ein Angebot so klug wie ich zu werden. :D

Nimmst du dich so wahr oder ist das die Wahrheit?! :lachen:


Was die Wirkung von verschiedenen Stoffen angeht, bin ich da wirklich skeptisch. Der Einfluss des eigenen Glaubens oder nicht-Glaubens daran, scheint mir extrem hoch zu sein. Ich habe so manches Mittel genommen, das manche als Gift, andere als Medizin benennen. Und ich habe bei manchem Mittel weder Wirkung noch Nebenwirkung gehabt, und das waren keine Schüßlersalze. Aber... ist ein Thema das wirklich zu tief ginge.

Das hat nicht nur was mit Glaubenseinstellungen dem Wirkstoff eines Mittels gegenüber zu tun, sondern auch mit der eigenen Konstitution.
Der eine verträgt ein Mittel besser, ein anderer muss darauf erbrechen. Das hat mit Glauben nichts zu tun. Erstmal. Wird mir jedoch häufig von dem Mittel schlecht und ich erbreche, dann kann es schon sein, dass bei der nächsten Einnahme meine Erinnerung das Erbrechen derart fokussiert, sodass dadurch die Symptome verstärkt werden.
Bin ich nicht gescheit!?:D


Man mag das verrückt finden, aber es gibt viele Menschen denen es so geht. Ich selbst kenne das auch. Und im Grunde ist meine Art, rein darauf ausgerichtet ob etwas funktioniert, prädestiniert dazu, erfolgreich zu sein. Damit will ich sagen: Es ist nicht unbedingt einfach, oder eine Frage einer richtigen "Methode" (wie auch immer die aussehen mag). Falls letzteres ist es zumindest nicht einfach, diese auch zu finden. Und für diejenigen die sie kennen, ist es wiederum nicht einfach, sie anderen nahezubringen, bzw. sind die dann noch nicht fähig sie auch effektiv anzuwenden...

Der Punkt ist der, dass jeder es letztlich für sich selbst herausfinden muss. Wir sind, wie schonmal erwähnt, Individuen, also kann es kein allgemein gültiges Moralstreben bzw. -Rezept (in dem Sinne) geben!

Ja... Abgesehen davon, das wir bei so manchem ziemlich grundlegende Differenzen haben, was den Inhalt unserer Überzeugungen betrifft, gibts auch so manche Ähnlichkeit. :D

Gut, dass die Inhalte nicht die Gleichen sind, sonst würde ich evtl. schon den selben inneren Zerfall aufweisen wie du! (Achtung: Ironie!!! ;) )

Gruß Tarja
 
Ich finde es gut, das du es so nicht kennst. Ich habe die Werte der anderen ja ebenfalls hinterfragt. Das war ja das Problem. Ich war eine Querulantin in den Augen einiger Erwachsenen, von denen ich mir ein Gespräch erhofft hatte.
Ich besaß die Frechheit, es nicht einfach anzunehmen. Wie konnte ich das moralische Urteil hinterfragen, wo es doch angeblich eindeutig richtig war.
Ah, okay... Das hatte ich nicht gleich gecheckt. Das kenne ich zwar auch, aber nicht extrem. Ich sah es immer so, das alle glauben sollen was sie wollen, ich was ich will (oder eben glaube) und das führt eher dann zu Zusammenstößen, wenn ich das selbst "forciere", was dann aber eher Spass an Provokation sein konnte/kann. Es ist meistens sehr leicht, jemanden auszuargumentieren, der glaubt, seine Moralvorstellungen sollten Allgemeingut sein und von anderen angenommen werden. Wobei es bei gewissen Werten wiederum nicht unbedingt ganz so simpel war. Also Werte wie Fleiß, Ordnung usw. Der Punkt war und ist aber, dass ich selbst daran glaube. Und wenn man in sich in Konflikt mit irgendwas ist, also z.B. an den Wert "Fleiß" glaubt... glaubt, dass das richtig und gut ist, man aber nicht fleißig ist, dann braucht man nicht mal andere, um ein Problem zu haben.

Mir ging es immer um die Menschen und deren Situationen. Ich war äußerst unbequem. Das weiß ich heute. Als 12 jährige habe ich zu hören bekommen, das die Ausbildung meines Bruders wichtiger war. Denn ich könnte ja heiraten, wenn alles andere nicht funktioniert. Ich wäre dann ja versorgt. Es war schon sehr rückständig.
Ja, das hört sich schon hart an. Ich könnte mir vorstellen, das Frauen es oft schwerer haben, zumindest hatten, überhaupt ihren Standpunkt selbstbewusst klar zu machen, so dass er auch ankommt.


Ich habe mir meinen Teil gedacht und mir ein Leben geschaffen, in dem einige Erwachsene keinen Zugang hatten. So konnte ich mir meines bewahren, ohne unterzugehen.
Ich mache das noch immer so. Immer schon nannte ich die Menschen, die für mich fast ausschließlich positive Bedeutung haben meinen "inneren Kreis". Alle anderen sind mir nahezu egal.



Das kann ich nur unterschreiben. Mein Leben ist so reich und so schnell, das ich es leben will. Mit Urteilen wird so viel Raum im Leben verbraucht. Und wie du schon schriebest, wird etwas verdeckt. Leben ist berühren meiner Meinung nach. Diese moralischen und auch einige andere Arten von Überzeugungen, verhindern eine Berührung. Nämlich sich mit der Lebenssituation auseinander zu setzen.
Ja, das fiese an diesen "negativen Tendenzen" ist erstens: Sie erzeugen Leid. Das ist eigentlich recht offensichtlich. Aber in dem Moment wo man drinsteckt, ist es das nicht. Man kann es fast mit Virenprogrammen vergleichen, die nur erkannt werden können, wenn sie gerade Ruhe geben. Ansonsten gaukeln sie einen Sinn vor und schützen sich selbst davor erkannt zu werden.


Auch das habe ich damit gemeint. Es gab Zeiten, in den ich ständig zwischen zwei Stühlen lebte. Ich konnte glücklich und froh sein, mit dem was ich für mich erreicht hatte. Aber laut der Vorstellung, einer anderen Person, war das nicht würdig genug um in der Gesellschaft anerkannt zu sein.
Menschen in meiner engeren Umgebung waren peinlich berührt, das ich es so empfinden konnte. Es galt, laut ihrer Überzeugung, mehr herauszuholen.
Das ist irgendwie interessant, weil ich persönlich und auch Menschen die ich kenne, selbst so nicht sind, gleichzeitig wir immer einen gewissen Respekt gerade vor denen haben, die einfach zufrieden sind mit dem was da ist. Oder... im Grunde passt es sogar zu meiner Familie. Die eine Seite meines Vaters sind die, die immer nach mehr gestrebt und auch sehr viel erreicht haben. Die Familie meiner Mutter war sehr fleißig, aber einfach ärmer. Doch sie lebte im Grunde besser als die Familie meines Vaters. Waren zufriedener, und konnten auch mal Ruhe geben. Nicht auszudenken, was für ne paradoxe Mischung dabei herauskommen muss, wenn sich diese beiden Familien kreuzen. Habe schwer an der Last meiner Gene zu tragen. :D ;)

Es ist schon ein Kampf, sich nicht dauernd Überzeugungen überstülpen zulassen. Ob es nun moralische Überzeugungen oder Überzeugungen anderer Natur.
Sehe ich persönlich nur auf die Kindheit und Jugend so. Mittlerweile finde ich es leicht, gleichzeitig sind die Überzeugungen die aus Erfahrungen entstehen nicht so einfach.

sunny

p.s. Diesen Beitrag habe ich korrigiert. Leider habe ich es im ersten Beitrag versäumt, den Autor der Zitate zu benennen. Sorry Condemn und danke dir Eva, für den Hinweis.
No Problem!

VG,
C.
 
Hallo Condemn!

Ich bin noch nicht dazu gekommen, dir zu antworten. Aber das will ich jetzt gerne machen.

Zitat von Condemn [...] Es ist meistens sehr leicht, jemanden auszuargumentieren, der glaubt, seine Moralvorstellungen sollten Allgemeingut sein und von anderen angenommen werden.

Ja stimmt. Mittlerweile ist das kein Problem mehr.

Wobei es bei gewissen Werten wiederum nicht unbedingt ganz so simpel war. Also Werte wie Fleiß, Ordnung usw. Der Punkt war und ist aber, dass ich selbst daran glaube. Und wenn man in sich in Konflikt mit irgendwas ist, also z.B. an den Wert "Fleiß" glaubt... glaubt, dass das richtig und gut ist, man aber nicht fleißig ist, dann braucht man nicht mal andere, um ein Problem zu haben.

Ich finde es interessant, das du bei Fleiß, Ordnung u.s.w. die Worte Werte und Glaube gebraucht hast.
Für mich ist der Fleiß und auch die Ordnung eine Notwendigkeit, in den jeweiligen Situationen. Ich bin zum Beispiel fleißig, wenn ich es für mich als eine Notwendigkeit erkenne.
Es als ein Wert zu sehen, bedeutet für mich das das Wort Wert wieder eine ,,Überschrift" da stellt. Es ist dann etwas Übergeordnetes an sich und für mich fehlt die Berührung mit der jeweiligen Situation. An den Wert des Fleißes zu glauben, sehe ich schon wieder als eine Distanz zu der realen Situation.
Der Wert als das Übergeordnete ist für mich nicht greifbar und nur ein Platzhalter.
Wenn ich also keine Lust habe fleißig zu sein, weil es nicht zu etwas gescheitem für mich führt, könnte es dann sein, das ich mein Wert des Fleißes doch erfüllen will.
Dann erfülle ich damit meinen Wert, aber vielleicht gehe ich damit an die/meine Notwendigkeit vorbei.

Ich mache das noch immer so. Immer schon nannte ich die Menschen, die für mich fast ausschließlich positive Bedeutung haben meinen "inneren Kreis". Alle anderen sind mir nahezu egal.

Das mit deinem ,,inneren Kreis" finde ich sehr schön. Für mich werde ich diese Bezeichnung jetzt auch übernehmen.

Ja, das fiese an diesen "negativen Tendenzen" ist erstens: Sie erzeugen Leid. Das ist eigentlich recht offensichtlich. Aber in dem Moment wo man drinsteckt, ist es das nicht. Man kann es fast mit Virenprogrammen vergleichen, die nur erkannt werden können, wenn sie gerade Ruhe geben. Ansonsten gaukeln sie einen Sinn vor und schützen sich selbst davor erkannt zu werden.

Da hast du was wahres angesprochen! Das kann ich nur unterschreiben.

[...]Doch sie lebte im Grunde besser als die Familie meines Vaters. Waren zufriedener, und konnten auch mal Ruhe geben. Nicht auszudenken, was für ne paradoxe Mischung dabei herauskommen muss, wenn sich diese beiden Familien kreuzen. Habe schwer an der Last meiner Gene zu tragen.

Grins*Aber ist es nicht so wie das Salz in der Suppe?

Sehe ich persönlich nur auf die Kindheit und Jugend so. Mittlerweile finde ich es leicht, gleichzeitig sind die Überzeugungen die aus Erfahrungen entstehen nicht so einfach.

Schön, wenn es für dich mittlerweile leicht ist. Ich muss zugeben, für mich ist es manchmal noch nicht so leicht.

Condemn, ich wollte dir aber auch noch etwas zu deinem Erstbeitrag schreiben.
Ich finde dein Fragenkatalog ziemlich reichhaltig. Jede einzelne Frage sehe ich als eine Überschrift. Aber wenn man hinter dieser Überschrift guckt, kann man neue Fragen stellen.

Eine alte und einsame Frau hat einen kleinen Hund, der eines Tages stirbt. Sie weint um ihn. Die Nachrichten, die sie täglich verfolgt, mit hunderten von Opfern durch humanitäre Krisen, Unfälle, Kriege, Morde, haben sie nie so tief berührt. Ist das unmoralisch?

Ist es wirklich so, das all das Leid diese Frau nie tief berührt hat? Und wenn es so ist, warum hat sie es nicht berührt? Warum und wo durch konnte ihr kleiner Hund sie berühren? Welche Zeit und Ereignisse waren für diese Frau prägend? Welche Lehren kann ich/ man mit in die Gegenwart nehmen? Und so weiter und so weiter... Daraus kann sich vieles für mich neu eröffnen. So gehe ich meistens an die ,,Überschriften."

In den Fragen ist einiges, worüber ich mir noch Gedanken machen werde, aber auch schon gemacht habe. Da steckt viiieles drin.

Ach ja und die positive Wirkung hatte der Beitrag ja auch schon.:D

sunny




Wie
 
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Ich finde es interessant, das du bei Fleiß, Ordnung u.s.w. die Worte Werte und Glaube gebraucht hast.
Für mich ist der Fleiß und auch die Ordnung eine Notwendigkeit, in den jeweiligen Situationen. Ich bin zum Beispiel fleißig, wenn ich es für mich als eine Notwendigkeit erkenne.
Es als ein Wert zu sehen, bedeutet für mich das das Wort Wert wieder eine ,,Überschrift" da stellt. Es ist dann etwas Übergeordnetes an sich und für mich fehlt die Berührung mit der jeweiligen Situation. An den Wert des Fleißes zu glauben, sehe ich schon wieder als eine Distanz zu der realen Situation.
Der Wert als das Übergeordnete ist für mich nicht greifbar und nur ein Platzhalter.
Wenn ich also keine Lust habe fleißig zu sein, weil es nicht zu etwas gescheitem für mich führt, könnte es dann sein, das ich mein Wert des Fleißes doch erfüllen will.
Dann erfülle ich damit meinen Wert, aber vielleicht gehe ich damit an die/meine Notwendigkeit vorbei.
Ja, das liegt wirklich an meiner "Prägung"... ;)
In meiner Familie ist das was wertvoll ist, Arbeit und Wissen. Soweit so sinvoll. Aber es gibt da Tendenzen, wo man meinen könnte: Arbeitet sich jemand tot, ohne was dafür zu bekommen, ist das mehr wert, als wenn jemand mit einem Fingerschnippen Geld verdient. So, wie Medizin bitter zu sein hat, sollte Geld schwer verdient sein. :D

Aber... das hat sich schon geändert. War aber früher definitiv so. Etwas überspitzt formuliert: Man musste schon sehen können, wie Geld verdient wird. Wenn jemand es sozusagen im Schlaf verdiente, dann war das eher ein Grund mafiöse Verbindungen oder sowas anzunehmen. :D Ich selbst bin da im Grunde schon deutlich anders, habe reine Effektivität zum Ideal auserkoren, aber als eine Art Richter-Instanz steckt das nach wie vor in mir. Wenn etwas einfach ist, dann ist es schnell "zu gut um wahr zu sein".



Das mit deinem ,,inneren Kreis" finde ich sehr schön. Für mich werde ich diese Bezeichnung jetzt auch übernehmen.
Ist aber Copyright drauf. Siehst Du, wie ich versuche Geld zu verdienen? Einfach und Effektiv. Schick mir Einzugsermächtigung. :D


Grins*Aber ist es nicht so wie das Salz in der Suppe?
Oh ja, wäre ich nicht ich, wäre ich extrem fasziniert von der Mischung. :D



Condemn, ich wollte dir aber auch noch etwas zu deinem Erstbeitrag schreiben.
Ich finde dein Fragenkatalog ziemlich reichhaltig. Jede einzelne Frage sehe ich als eine Überschrift. Aber wenn man hinter dieser Überschrift guckt, kann man neue Fragen stellen.



Ist es wirklich so, das all das Leid diese Frau nie tief berührt hat? Und wenn es so ist, warum hat sie es nicht berührt? Warum und wo durch konnte ihr kleiner Hund sie berühren? Welche Zeit und Ereignisse waren für diese Frau prägend? Welche Lehren kann ich/ man mit in die Gegenwart nehmen? Und so weiter und so weiter... Daraus kann sich vieles für mich neu eröffnen. So gehe ich meistens an die ,,Überschriften."

In den Fragen ist einiges, worüber ich mir noch Gedanken machen werde, aber auch schon gemacht habe. Da steckt viiieles drin.
Ja, man kann immer weiter hinterfragen. Bei meinen Fragen habe ich einfach einen "Ist-Zustand" genommen. Und das Interessante ist ja, um bei dem Beispiel "alte Frau mit Hund" zu bleiben... wie Du auch selbst sagst: Man kann ihr so oder so keinen Vorwurf machen. Also selbst, wenn man im ersten Moment denkt: Wie kann sie einen blöden Hund nur höher schätzen, als all das Leid der Welt? ...sollte man diese Frage nicht einfach anklagend stellen.

Nimm das Beispiel des Amoklaufs. Manche sind der Meinung, es sei irgendwie scheinheilig oder Heuchelei, einerseits um das einen großen Wirbel zu machen, während gleichzeitig doch viele schlimme Dinge passieren. Kindersoldaten, Massaker, Hungertote... usw. Aber so ticken wir eben nicht. Das berührt uns, wozu wir einen inneren Bezug haben. Wäre es anders, könnte man selbst bei einem Todesfall im Freundes oder Familienkreis sagen: "Wenn Du da trauerst, warum nicht um die Toten in Afrika?" Je näher man in irgendeiner Form dran ist, und da spielt auch räumliche Nähe eine Rolle, desto weniger läßt es einen kalt. Da kann man keine klare Grenze ziehen. Es ist einfach wie es ist, und wenn man ein bisschen versucht hinter die Kulissen zu schauen, kann man da nichts verurteilen.


Ach ja und die positive Wirkung hatte der Beitrag ja auch schon.:D
Gut! :D
Hey... Du kannst sowas selbst zu jedem Thema machen.
Das meiner Ansicht nach wichtigste Thema ist "Täter-Opfer".
Nicht unbedingt immer personifiziert, wird aber wahrscheinlich trotzdem oft so sein. Du kannst einmal Fragen stellen, wo Du selbst Schuld bei Dir zu sehen glaubst, wie auch im Hinblick darauf, wo Du Dich als Opfer siehst oder gesehen hast. Immer beide Punkte anschauen. Dann kann man erkennen, dass selbst wenn man Täter war, man sich selbst zum Opfer macht. Und wenn man Opfer war, zieht man daraus immer auch eine gewisse Schuld auf sich.

Jede Krise hat diese 2 Punkte. Es gibt einen "Täter" (das kann auch unkonkret sein... oder eine Krankheit... ) und man selbst ist das Opfer. Egal was es ist, man zieht immer auch Schuld auf sich selbst. Und Schuld muss sowohl in die Richtung des "Täters" wie auch auf sich selbst projeziert abgebaut werden. Dazu ist es gut, wenn man auf Distanz zu sich selbst geht. Solche Fragen wie im ersten Beitrag können helfen. Also die eigene Rolle als andere Person darzustellen und das Handeln verständlich zu machen. In etwa wie Du die alte Frau hinterfragst, wirst Du erkennen können, das sowohl die eigene Rolle, wie auch andere Rollen letztlich verständlich sind, selbst wenn man die Gründe nicht vollkommen kennt. Man kann Schuldlosigkeit voraussetzen, was interessanterweise dazu führt, das Verantwortung übernommen wird. Und das ist der wesentliche Punkt dabei. Die Verantwortung muss an die Stellen zurück, wo sie hingehört.

VG,
C.
 
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