UMFRAGE: Sind spirituelle Zweifel anerzogen?

Bist Du ein zweifelnder Spiritueller?

  • Ich zweifel und bin atheistisch erzogen

    Stimmen: 3 9,1%
  • Ich glaube fest und bin atheistisch erzogen

    Stimmen: 12 36,4%
  • Ich zweifel und bin glaubend erzogen

    Stimmen: 11 33,3%
  • Ich glaube und bin glaubend erzogen

    Stimmen: 7 21,2%

  • Umfrageteilnehmer
    33
Blinden Glauben an irgendwas finde ich duemmlich und ausschliessliches Negieren und Zweifeln frustrierend und negativ.
Ich entnehme diesem Forum, dass vor allem Menschen zur Spiritualitaet kommen, die ein eher trauriges und nicht schoenes Vorleben hatten und haben. Das ruettelt den Menschen auf.
Ein von vornherein gluecklicher Mensch lebt froehlich vor sich hin und geht von einem Erfolg zum anderen, fuer ihn ist die Welt in Ordnung.
Die anderen fangen meist schon frueh an zu fragen, was das ganze eigentlich soll, warum sie auf der Welt sind und warum es ihnen nicht gut geht.
Daraus entstehen Sehnsucht und Suche nach etwas, das alles erklaert und auch alles wieder gut macht.
Das ist es auch, was krasse Materialisten an der Esoterik kritisieren - verstehen kann man es ja!
Aus ihrer Sicht ist Esoterik ein Weg fuer all die, die es sonst nirgends geschafft haben...
Es gibt auch Menschen, die von Kindheit an Erlebnisse und Erfahrungen haben, die sich mit nichts vereinbaren lassen, was sie lernen und bei anderen sehen.
Wenn jemand hellsehen und fuehlen kann, wenn er erkennt, wann jemand stirbt, wenn er ausserkoerperliche Erfahrungen macht, dann faengt er an, nach der Bedeutung all dessen zu suchen.
Es gibt auch Menschen, die im Alter anfangen, entweder glaeubig oder spirituell zu werden.
Sie haben zwar das Leben genossen, aber festgestellt, dass sich erstens alles wiederholt und zweitens der Reiz von vielem verschwindet, wenn man ihm nur lange genug ausgesetzt ist.
Dann daemmert es auch ihnen, dass es mehr geben muss.
Viele Gruende, aus denen ein Mensch spirituell wird!
Ich schliesse im uebrigen auch religioese Menschen damit ein, denn ein religioeser Mensch kann sehr spirituell sein, er geht nur konventionellere Wege ;)!

Bijoux
 
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ich wurde überhaupt nicht erzogen, was den Glauben betrifft. Ich habe die normale katholische Schulerziehung durchlaufen.
Als Kind habe ich intensiv geglaubt, als ich die Hl. Kommunion empfieng.
Vorher war ich ein Lausbub und die brauchen keinen Gott. Ich habe sogenannte Totsünden mit Genuss begangen wie z.B ein Pfund Butter in die Mülltonne werfen und dabei habe ich mich gebrüstet, dass mich Gott nicht unmittelbar mit Blitzschlag vom Himmel strafte. Er hatte mich unbehelligt weiterleben lassen...
Daher wußte ich wohl schon instinktiv, dass es diesen "Gott" so nicht geben kann. Das war jedenfalls mein erstes Experiment mit dem Glauben...
Dann beschäftigte ich mich mit allen möglichen Wissenschaften und da spielte Gott ebenfalls kaum eine Rolle.
Erst als ich aus unerfindlichen Gründen, in frühester Jugend anfing Yoga zu üben und mich mit östlicher Philosophie befasste - Nur Gott weis wie ich dazu kam, in einer Zeit als man Yoga noch mit Joghurt verwechselte und im tiefsten Bayern keinerlei Spuren auf derlei ungewöhnliche Dinge zu finden waren - wurde Gott wieder wichtig.
Als ich jedenfalls zum erstenmal in unserer Buchhandlung nach einem Buch über Yoga fragte dachte ich, nachdem die Verkäuferin ihre Cheffin holte, ich würde sofort verhaftet werden.
Ich denke es gibt Kinder, die ihren Glauben, den man ihnen anerzogen hat, behalten. Sie fühlen sich wohl damit, andere wiederum kann man erziehen wie man will, sie tun doch was anderes und nehmen keinen Glauben an, den sie nicht selbst getestet haben.
Menschen sind da total unterschiedlich.
Es gibt auch ganz unterschiedliche Stufen des Glaubens.
Eine der höchsten Stufen ist wohl der Glaube der aus dem Staunen über die Schöpfung erwächst. Wenn man einmal begriffen hat wie unendlich kompliziert, intelligent und weise die Schöpfung ist, dann bleibt einem der Mund offen. Und das ist auch eine Form des Glaubens.

Gruß Willibald
 
Namo: Glaube ist eine Scheinwelt. Mit dem Selbst Sein endet der Glaube und das spirituelle Bewußtsein erwacht.

vittella:klingt gut...und wie sieht das praktisch aus?

Namo:"Der Schöpfer aller Universen sprach, 'Ich bin mit dem, der Geduld hat.'
Tauche ein in Schmerz und Leid, so tief, dass ganz am Grunde, unversehens, der Thron Gottes in deinen Tempel kommt.
Geduld ist der Schlüssel zur Aufhebung des Leidens.
Tief in dir nagt der Zweifel, darum wenden sich die Dinge nicht zum Guten für dich.
Löse diesen Zweifel vollständig auf.

vittella: klingt noch besser,aber was heisst das praktisch?
Wie kann man das erreichen,machen u.s.w.

Namo:Geduld ist der Schlüssel zur Aufhebung des Leidens.

vittella: und wo gibts diesen Schlüssel zu kaufen?

Namo:Es gibt sie, die wunderbare Welt Gottes.

vittella:denke ich manchmal auch,aber dann wieder klingt alles nur noch Theoretisch...

Namo:Doch suche sie nicht für einen Augenblick in dieser Scheinwelt hier.

vittella:wo dann,wo soll man suchen,wenn man doch täglich hier festgebunden ist?

Namo:Gott ist der einzige Vertraute in dieser Welt.
Geduld ist der Schlüssel zur Aufhebung des Leidens."
(Mevlana Jelaluddin Rumi)

Vittella: ich dachte die Welt gehört Satan? Wo wirkt denn Gott in dieser Welt?
Oder was meinst du mit einzig vertrauter in dieser Welt?
 
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vittella schrieb:
Namo: Glaube ist eine Scheinwelt. Mit dem Selbst Sein endet der Glaube und das spirituelle Bewußtsein erwacht.

vittella:klingt gut...und wie sieht das praktisch aus?
Hallo Vittella,

Wenn es wahr ist, das Glaube eine Scheinwelt ist, dann kann sie schwerlich eine Entsprechung in der Praxis haben. Kannst Du in Entenhausen eine Praxis für Kinesiologie eröffnen? Oder Donald Duck wegen seiner Zornesausbrüche behandeln?

Für viele Menschen gibt es eine Vorstellung über das, was sie anstreben, welche als Ideal oder Idol ein Glaube ist, eine Scheinwelt ist. Diese Vorstellung ist verschieden von dem, was ist, was ihre Wirklichkeit ist. Die Wirklichkeit ist die Unvollkommenheit, das Unverständnis, der Hochmut, die Eitelkeit, der Neid, das rastlose Denken, oder was nutzt mir Erkenntnis?
Sie suchen eigentlich etwas, daß sie das werden läßt, was sie sein wollen, aber nicht sind.

Aber ebenso wie in Entenhausen ist es unmöglich das Werden zu praktizieren, weil es eine Utopie ist, eine Scheinwelt.

Deswegen ist es sinnlos danach zu fragen, wie das in der Praxis aussieht: Der Sinn ergibt sich nur durch das Erkennen dessen, was ist, was die Wirklichkeit ist: Unvollkommenheit, das Unverständnis, der Hochmut, die Eitelkeit, der Neid, das rastlose Denken, oder das Nutzendenken.

Das, was man ist, muß man nicht glauben. Es ist wahr und als solches zu erkennen, wenn auch das Denken sich dagegen sträubt, weil es lieber in der Scheinwelt rumgeistert.

Das zu Sein, was man ist, in all seiner Einfachheit und Unvollkommenheit erfordert eine Demut und Bescheidenheit, aber es resultiert in einem Bewußtsein, das das innere Ich wahrnimmt, was das Denken ist, in all seiner Eitelkeit und Überheblichkeit. Das ist keine Praxis, weil es kein Tun mehr gibt, sondern nur Erkennen. Niemand, der diese Bewußtheit nicht sucht und realisiert, verbleibt in der Praxis, wie Millionen von buddhistischen Mönchen, die glauben das Praxis den Konflikt zwischen dem Werden und Sein für sie löst. Mitnichten.
Namo zitiert Rumi:"Der Schöpfer aller Universen sprach, 'Ich bin mit dem, der Geduld hat.'
Tauche ein in Schmerz und Leid, so tief, dass ganz am Grunde, unversehens, der Thron Gottes in deinen Tempel kommt.
Geduld ist der Schlüssel zur Aufhebung des Leidens.
Tief in dir nagt der Zweifel, darum wenden sich die Dinge nicht zum Guten für dich.
Löse diesen Zweifel vollständig auf."

vittella: klingt noch besser, aber was heisst das praktisch?
Wie kann man das erreichen, machen u.s.w.
Es ist wiederum etwas, das man nicht durch 'Werden' erreichen kann, oder durch Tun erwirken kann, oder durch Praxis erwerben kann.

Das Denken ist es gewohnt Probleme zu lösen, durch Handeln, Tun.

Etwas Entgegengesetztes ist die Wahrnehmung. Das Wahrgenommene ist immer identisch mit dem Wahrnehmer. Wenn das nicht so wäre, dann gäbe es keine unmittelbare Wahrnehmung. In der Wahrnehmung gibt es kein zickiges vorlautes Denken, das alles besser weiß oder erklärt oder bezweifelt. Leid ist nicht intellektuell zu verstehen sondern nur durch Wahrnehmung, dem Zuhören des Leides. Es ist kein Tun, keine Praxis. Es ist das Sehen der Ordnung dessen, was ist und das tiefe Wahrnehmen bringt diese Ordnung in das Bewußtsein, ohne das das Denken nervend und zweifelnd eingreift und daraus eine Methode macht, die man praktizieren kann. Das Wissen aus der Wahrnehmung löst das Leid auf, weil es die Identität mit der Ordnung erkennt. Der Zweifel, der immer aus dem Denken kommt ist nicht mehr.
Namo:Geduld ist der Schlüssel zur Aufhebung des Leidens.

vittella: und wo gibts diesen Schlüssel zu kaufen?
Wäre Tugend eine Tugend, wenn man sie kaufen könnte?

Es geht nur über das Sein. Das bewußte SEIN. Das SELBST Sein. Kein Werden, kein Denken, kein Tun, keine Praxis, ersetzt das Sein.

"Diese spirituellen Schaufenster-Bummler, die faul danach fragen, 'Was kostet das? - Oh - Ich schau mich nur um.'
Sie kommen mit hundert verschiedenen Punkten und machen sie schlecht, Schatten ohne Wert.
Erschöpfung ist Liebe und zwei Augen naß voller Tränen.
Aber sie gehen in den Laden, und in diesem Laden geht ihr ganzes Leben plötzlich in dem Moment an ihnen vorüber.
Wohin gehst Du? - "Nirgend wohin."
Was hattest Du zu essen? - "Nicht viel."
Auch wenn du nicht weißt, was du möchtest, kauf irgendwas, damit Du ein Teil bist von des Tauschens Strom.
Starte ein riesiges blödes Ding, wie Noah.
Was die Leute von Dir denken, macht absolut keinen Unterschied aus."
(Rumi)

Kann man einen Orgasmus kaufen? Kann man Leid kaufen?
Namo zitiert Rumi: Es gibt sie, die wunderbare Welt Gottes.

vittella:denke ich manchmal auch, aber dann wieder klingt alles nur noch Theoretisch ..
Ist das, was in Dir klingt Theorie? Ist das, was dich berührt Theorie?
Namo zitiert Rumi: "Doch suche sie nicht für einen Augenblick in dieser Scheinwelt hier."

vittella: wo dann, wo soll man suchen,wenn man doch täglich hier festgebunden ist?
Du sprichst von Zeit und Raum. Aber das sind Vorstellungen des Denkens. Ich habe 1000 mal darüber geschrieben und diskutiert mit Quantenphysikern; es gibt weder Zeit noch Raum. Es ist eine Illusion des Denkens - und das ist keine Theorie; Niemand kann Zeit oder Raum nachweisen.

Hat Musik einen Ort? Hat die Wahrheit der Musik einen Ort? Muß man einen Ort finden um die Wahrheit der Musik wahrzunehmen?

In dieser Scheinwelt gibt es Zeit und Raum, Ferne, Morgen und Gestern. Aber in Wirklicheit ist immer jetzt, immer.

Hat Poesie einen Ort? Malerei? Harmonie? Logik?

Wenn man das Denken zur Ruhe bringt, dann ist die Stille wahrnehmbar. Auch diese Stille hat keinen Raum und keine Zeit. Wenn man in diese Stille eintaucht, existiert die Festbindung durch das Denken in Zeit und Raum nicht mehr. Zeit und Raum sind dann etwas Fremdes. Menschen in diesem Zustand schickt man in die Psychatrie, weil sie nicht gemäß der 'Ordnung' dieser Welt funktionieren.....
Namo zitiert Rumi: Gott ist der einzige Vertraute in dieser Welt.
Geduld ist der Schlüssel zur Aufhebung des Leidens."
(Mevlana Jelaluddin Rumi)

Vittella: ich dachte die Welt gehört Satan?
Wie man auch immer die Unvollkommenheit und die leidvollen Erfahrungen die die Seele in dieser Welt macht, nennt, es ist nur die Verbindung über die erkennbare spirituelle zeitlose und alokale Ordnung, die der Seele das Hiersein ein Heimweh nach Gott suchen läßt. Besitzfragen gibt es nur im Verstand.
Wo wirkt denn Gott in dieser Welt?
Nun, durch die Ordnung, die im Leid erkennbar ist, und sich dadurch mittteilt - Nicht?
Oder was meinst du mit einzig vertrauter in dieser Welt?
Genau das und die Freude das Komplement davon zu wissen. Aber das ist nicht mit dem Denken zu verstehen, durch keine Praxis zu erwerben, und nicht bei Tschibo zu kaufen. :)

LG

Namo
 
vittella:wo dann,wo soll man suchen,
wo würdest Du ihn denn suchen?
wenn man doch täglich hier festgebunden ist?
Du fühlst Dich festgebunden OK, woher weißt Du, das?
Ich meine nicht, dass dieses Gefühl nicht wahr ist, jeder kennt das doch.
Aber woher weißt Du dass es für Dich so ist?

Bist Du ein halbbewußter Meerfrosch?
Es gibt eine Parabel von einem indischen Weisen, die geht etwa so:

Es war einmal ein Frosch, der lebte zufrieden in einem tiefen Brunnen. Plötzlich fiel ein anderer Frosch in den Brunnen zu ihm hinunter. Da fragte der Brunnenfrosch seinen Gast:
"Woher kommst Du?".
Der Frosch sagte:"Ich komme vom Meer".
"Vom Meer?!, was ist das?" fragte der Brunnenfrosch.
"Ein riesig großes Wasser" antwortete ihm sein Gast.
"Ist es so groß wie von hier" und der Brunnenfrosch setzte zu einem Sprung an. "Bis hier". Der Brunnenfrosch war mächtig stolz auf seinen Sprung, denn durchmaß beinahe die Hälfte des ganzen Brunnens.
"Das Meer ist viel größer" sagte gelangweilt der unfreiwillige Gast.
"Ist es etwa größer wie mein Brunnen?" fragte der Brunnenfrosch mußtrauisch.
"Ja viel größer" sagte sein Gast.
"Du Lügner!!!, es gibt nichts größeres als mein Brunnen" schrie der Brunnenfrosch ihn an.
Und von da an würdigte der Brunnenfrosch seinen Gast keines Blickes, denn er hielt ihn für einen Angeber und Lügner....

also woher weißt Du Vittella, dass Du "hier festgebunden bist"
Verstehst Du was ich meine?

Gruß Willibald
 
Hallo Namo,danke für Deine Aüsführliche Antwort...
verstanden habe ich nicht viel davon...
ich hab es mal kopiert und werde es mehrmals lesen müssen,ich sag Dir dann was dabei rausgekommen ist..

Hallo Astroharry,
ich fühle mich festgebunden...damit meine ich nicht,dass ich weiss,dass ich es bin,ich fühle es so...und nicht nur weil ich es denke,ich nehme es wahr,wenn ich nicht anders kann als ich möchte...
Die Froschgeschichte kenne ich und sie will mir sicher zeigen,dass ich nicht weiter sehe,als mein begrenztes Denken es erlaubt....
dann kann man,um den Horizont zu erwitern...?...was tun..?...wenn man im Brunnen sitzt? Anderen zuhören,wenn sie vom Meer erzählen?
Beides ist doch wieder Theorie.?!
Woher weiss ich,dass ich hier festgebunden bin? Ich muss leben,was mir vorgegeben ist und mir fehlt manchmal den Sinn des ganzen zu erfassen,nein,ich sehe oft gar keinen Sinn im hiersein mit all den guten Therapien die man für sich und andere tut um nicht wahnsinnig zu werden.
Der Indische Weise,den Du ansprichst ist nicht zufällig Thakar Sing?
 
Namo:Glaube ist eine Scheinwelt.

vittella:gibt es also eine Nicht-Scheinwelt?

Namo: Mit dem Selbst sein endet der Glaube und das Spirituelle Bewustsein erwacht.

vittella:Selbst Sein? Ok,was kann ich tun um Selbst sein zu können?
 
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vittella schrieb:
Namo:Glaube ist eine Scheinwelt.

vittella:gibt es also eine Nicht-Scheinwelt?
Ja. Du.
Namo: Mit dem Selbst sein endet der Glaube und das Spirituelle Bewustsein erwacht.

vittella:Selbst Sein? Ok,was kann ich tun um Selbst sein zu können?
Nichts.

Aber Du kannst dem nachgehen, das in Dir dies fragt oder der in Dir dies fragt.

Oder bist Du nur Schein?

Namo
 
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