Teamfähigkeit

Habe eine Frage diesbezüglich und würde mich freuen, eure Ansichten dazu zu lesen.
Was genau versteht man unter Teamfähigkeit?
Angenommen, eine Gruppe kommt zusammen. Und weiterhin angenommen, es gibt jemanden, der diese Gruppe leitet... ob beruflich oder privat, sei mal offen gelassen.
Wie verhält sich das nun mit den Gliedern dieser Gruppe? Sind sie teamfähig, wenn sie sich fügen können oder gehört auch dazu, nicht gegen sein Gefühl zu handeln?
Ich habe beobachtet, dass es oft grad noch bei Frauengruppen (Asche auf mein Haupt wegen des Klischees, ist halt so meine Wahrnehmung bisher) so abläuft, dass Frauen sich kommentarlos fügen. Tun sie das wirklich oder haben sie bloß andere Strategien ihre *Rechte* am Ende doch noch durchzusetzen? Wenn ja, welche?
Dies und mehr beschäftigt mich im Augenblick gedanklich.
Bin für alles Neue offen.:)
Sayalla

Alsooooo: Ich war immer dann besonders "teamfähig", wenn ein Leiter/Leiterin vorstand, der mich/uns in die Aufgaben gleichberechtigt mit einband und sich und uns als Gesamt-Team verstand. Jemand, der ansprechbar war und - außer, dass er die Gesamtverantwortung trug - sich auf gleicher Stufe repräsentierte.....Hatte das Glück zweimal. Einmal eine Frau, einmal war´s ein Mann. Und es war "unter" ihnen ein supergutes, produktives Arbeiten.....Denke gern an die Zeit zurück...:)

Dann gab´s auch die Art von Vorgesetzen, die anordnen, ohne das sie weiter diskutieren wollten. Das war schlecht. Für ihn und für die Arbeit, denn ein Chef, der sich oberhalb der Mitarbeiter wissen möchte, hat versagt. Er ist nicht kreativ genug, um Probleme in der Gesamtheit bewältigen zu können.

Übrigens: Bin auch "Frau", hatte aber nie Schwierigkeiten, Ungereimtheiten auch zu benennen.....;)


LG
Juppi
 
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Für "teamfähig" habe ich erst kürzlich eine treffende Umschreibung gelesen:
"jemand, der es nicht darauf abgesehen hat, Karriere zu machen"

oder so ähnlich.
Aus: "Doof it yourself". :D
 
Die Karikatur von Team ist ja die alte Scherzfrage, was TEAM bedeutet? "Toll Ein Anderer Machts".

was eine Verantwortungsabschiebung auf andere impliziert aus selbstsüchtigen Gründen. Ein Grund, weshalb ein Team scheitern kann.
ebenfalls scheitern kann es, wenn ein anderer wirklich so doof ist und alles machen möchte und es an sich reißt. Daraus resultiert ebenfalls mangelnde Effizienz.
ebenfalls scheitern kann es, wenn die Aufgaben einer Koordination bedürfen, für die keiner innerhalb des Teams die nötigen Kompetenzen hat. Dann arbeitet jeder an dem was ihm gerade einfällt, benötigt aber eventuell zuerst Ergebnisse von anderen, die aber mit anderen Dingen beschäftigt sind. Folge ist wiederum Ineffizienz. Deshalb werden bei komplexeren Aufgaben die Einzelaufgaben strukturiert und ineinander verzahnt.

teamfähig ist demzufolge jeder, der
+ seine Fähigkeiten gut kennt und seine Grenzen darin
+ sich exakt seiner Aufgabe widmen kann
+ anderen zuarbeiten kann
+ sich an Vorgaben halten kann, deren Modifikation seine eigene Kompetenz überschreiten würde.
+ Vorgaben für die eigenen Beiträge überprüfen kann und gegebenenfalls durch effizientere Vorgaben ersetzen kann

Ein Team arbeitet an einem Problem, einer Aufgabe, und versucht diese zu lösen.

Ein gutes Team arbeitet am effizientesten, wenn es wie ein Programm arbeitet, das möglichst gut parallelisiert ist, so daß alle Rechnerkerne bestmöglich ausgelastet sind.

Wie in der Informatik bekannt, lassen sich im Prinzip alle Probleme mit allen hinreichend mächtigen Programmiersprachen lösen. Dennoch bieten sich für manche Probleme bestimmte Sprachen aufgrund ihrer Eigenarten an.

Manche Sprachen sind dabei explizit hierarchisch, andere explizit objektorientiert, andere kombinieren beides, manche stark sequentiell, andere massiv parallel.
Es hängt von der Struktur des Problems ab, wie es optimal gelöst werden kann.

Deshalb ist es z.b. nachweislich unsinnig zu behaupten, daß nur hierarchische oder nur parallele Strukturen generell besser geeignet sind für alle denkbaren Probleme.

Daraus folgt ein weiterer Punkt der Teamfähigkeit:
+ flexible Anpassungsfähigkeit an die Lösungsstruktur des Problems

:kuesse:
 
Jep. Lösungen von Konflikten beruhen auf Anpassungsstrategien. Aber das sind nicht immer Lösungen, besonders nicht im Privaten, da sind es i.d.R. Personalien. Was letztendlich Effektivität oder anders gesagt: ein Gesamtnutzen ist (und das trifft die Gruppe mehr denn das Team), ist *the flow* und das ist, wenn man nicht auf sich achtet, kurioserweise unabsehbar. Das.

Loge33
 
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Habe eine Frage diesbezüglich und würde mich freuen, eure Ansichten dazu zu lesen.
Was genau versteht man unter Teamfähigkeit?
Angenommen, eine Gruppe kommt zusammen. Und weiterhin angenommen, es gibt jemanden, der diese Gruppe leitet... ob beruflich oder privat, sei mal offen gelassen.
Wie verhält sich das nun mit den Gliedern dieser Gruppe? Sind sie teamfähig, wenn sie sich fügen können oder gehört auch dazu, nicht gegen sein Gefühl zu handeln?
Ich habe beobachtet, dass es oft grad noch bei Frauengruppen (Asche auf mein Haupt wegen des Klischees, ist halt so meine Wahrnehmung bisher) so abläuft, dass Frauen sich kommentarlos fügen. Tun sie das wirklich oder haben sie bloß andere Strategien ihre *Rechte* am Ende doch noch durchzusetzen? Wenn ja, welche?
Dies und mehr beschäftigt mich im Augenblick gedanklich.
Bin für alles Neue offen.:)
Sayalla

da hast Du ein Thema angeschnitten, bei dem allein schon das Lesen dieses Wortes einen Riesen-Ekel in mir verursacht, vermutlich nicht zuletzt deswegen, weil es in jeder zweiten Stellenanzeige drin steht und ich zu viele Stellenanzeigen bis dato gelesen habe

damit will ich sagen, ich verbinde nur negative Eigenschaften mit diesem Wort: anpassungsfähig statt individuell, nachgiebig statt fest, taktisch statt gefühlvoll, ständiges Geplapper und beengendes Umfeld statt wohltuender Ruhe, Rücksichtnahme auf die Rücksichtlosen (dafür sind besonders wir Frauen bekannt, wobei die Rücksichtlosen nicht nur aus Männern bestehen), Verleugnen der eigenen Bedürfnisse statt Selbstverwirklichung ...
... denn kein Mensch findet in einer Gruppe bunt zusammen gewürfelter Individuen, in der er ca 9 Stunden des Tages an 5 Tagen der Woche "eingesperrt" ist, zu sich selbst

ich tu mir das jetzt etwa 25 Jahre an ... aber nicht mehr lange
 
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