Gehe ich rein nach meinen Hauptinteressen, müsste ich vorzugsweise im Forum Astrologie und Karten unterwegs sein, "Magierin" würde ich mich von daher nicht nennen. Auch trage ich seit mittlerweile 20 Jahren vorzugsweise schwarz, was aber überwiegend mit meiner gnadenlosen Faulheit zu tun hat. Was soll ich mich in der Frühe damit abquälen, eine passende Farbkombi auszusuchen. Mir aufgrund meiner Farbwahl eine bestimmte Denkrichtung zu unterstellen, fand ich mit 20 klasse. Das ersparte mir manche Diskussion.
Ob das Hobby einen zum Speziellen Menschen macht oder ob Spezielle Menschen nur gewisse, exklusive Hobbies betreiben, lass ich mal dahingestellt. Ich will mal behaupten, dass das zwei Variablen sind, die auf beliebige Weise zu kombinieren sind. Wobei ich schon immer einen Heidenrespekt vor den Jungs auf dem Skateboard hatte, also weiss ich wohl so ungefähr, was du meinst.
In meiner Schulzeit zählte ich, zusammen mit 4 weiteren Personen, zu den sogenannten Aussenseitern. Nur eine von diesen vieren beschäftigt sich weitestgehend mit Magie, 3 andere sind mehr oder weniger glücklich verheiratet, gut aufgestellt und durchaus in der Normalität verankert. Diese 3 fanden mich auf dem Klassentreffen doch offensichtlich sehr merkwürdig, weil ich die Karten dabei hatte und die Anwesenden damit verblüffte, noch sämtliche Sternzeichen zu wissen. Andererseits erzählten mir einige, die damals zu den tollen Leuten gehörten, die einfach jeder mochte, wie planlos sie sich gefühlt hatten, und daß sie wohl einfach nur eine bessere Fassade gehabt hätten, die eben diese Unsicherheit verbergen konnte.
Gemobbt wurde ich aufs gemeinste - von einer, die sich genauso mit Astrologie beschäftigt wie ich und die durchaus esoterische Interessen pflegt.
Was mich vielleicht zur Magie getrieben hat, ist die Verzweiflung über einen zunehmend technisierten Alltag, der mir ein Gefühl von sinnlosem, hektischem Gerenne vermittelt. Magie ist für mich eine Insel, auf die ich mich zurückziehen kann. Ein Stück verspuktes, geheimnisvolles Land, welches ich in mir trage.