mond schrieb:
Finde ich super, daß Du was dagegen getan hast - die meisten (mich eingeschlossen) schimpfen nur im engsten Kreis der Vertrauten. Magst Du darüber erzählen? Und warum war es erfolglos?
Hallo mond,
das ist schon ungefähr 10 Jahre her und ging damals um eine deutsche Botschaft in Russland. Unser Hilfswerk engagiert sich seit Jahren in einer russischen Teilrepublik, in der es noch nicht einmal ein deutsches Konsulat gab. Wir bzw. die von uns unterstützten Menschen, mussten wegen Visa bis Moskau fahren und wurden dort unmöglich behandelt.
Doch es ist unseren Politikern bis heute völlig egal, was dort für Zustände herrschen und wie die hilfsbedürftigen Menschen dort behandelt werden.
Vielleicht das andere Extrem von den kürzlich bekannt gewordenen Zuständen der Visaausstellung in der Ukraine.
Wir versuchten damals z.B. wochenlang ein Visum für eine russische Studentin zu bekommen, der wir damals in Berlin eine lebenswichtige Operation ermöglichten. Aber man glaubt nicht, was sich da im Vorfeld abspielte:
Zunächst musste ich den Mitarbeitern der deutschen Botschaft in Moskau nachweisen, dass wir wirklich das Geld für die OP auf unserem Spendenkonto zur Verfügung hatten. Dann sollte ich ihnen erklären, wo wir denn das Geld herbekommen hätten, usw. usf. Und dann bekam sie nur für ein paar Tage ein Visum und das reichte noch nicht einmal bis zu dem von der Klinik angesetzten OP-Termin, den ich ihnen durchaus im Vorfeld mitgeteilt und nachgewiesen hatte.
Sie ist dann nach Deutschland gekommen und wir versuchten hier in meinem Wohnort das Visum zu verlängern. Und was meinte dann das Ausländeramt im Rathaus? Wenn die OP in Berlin sei, dann solle ich doch dort hinfahren und das Visum dort verlängern lassen. (Hunderte Kilometer fahren, um dann vielleicht doch wieder abgewiesen zu werden???) Es ginge sie nichts an, ...
Erst als wir damit drohten es in unserem nächsten Zeitungsbericht zu erwähnen, wie man unsere humanitäre Hilfe blockiert, wurde das Visum der kranken russischen Studentin plötzlich verlängert...
Sorry
ich schweife nun völlig vom diesen Thread ab, aber ich werde auch noch heute
, wenn ich an diese Zustände denke.
Um zur Frage zurückzukommen: Wir hatten damals hunderte Unterschriften für unsere Petition gesammelt, die abgewiesen wurde. Sie verstehen es ja, aber leider kann man nichts ändern usw. usf. Die ganze Mühe war völlig umsonst und hat nicht das geringste geändert oder gebracht!
Liebe Grüße
Kristalllicht