Man muß sich selbst ein Licht sein; dieses Licht ist das Gesetz. Alle anderen Gesetze sind Produkte des Denkens und daher fragmentarisch und widersprüchlich.
Krishnamurti, Das Licht in dir
Buddhas Lehre besagt :
"Im wohl behüteten Selbst findet sich ein Erlöser, der anderswo kaum zu finden ist.
Ihr müsst euch selber bemühen; die Erwachten weisen bloß den Pfad.
Die Sich-Läuternden können ihn beschreiten und so von den Fesseln des Todes frei werden."
Dammapada des Pali-Kanons
"Die Erwachten können den inneren Weg nur weisen. Doch wir müssen uns selber bemühen, ihn zu gehen. Die Sich-Läuternden gehen ihn. Auf diese Weise befreien sie sich von den Kräften der Verblendung."
"Man ist sich selber der größte Erlöser. Welchen anderen Erlöser sollte es noch geben? Im wohlbeherrschten Selbst wohnt ein Erlöser, der anderswo kaum zu finden ist."
"Man ist seine eigene Zuflucht, wer anders könnte die Zuflucht sein?" (Dhammapada, V, 160, 1926), sagte Buddha und ermahnte seine Schüler, niemals Zuflucht und Hilfe bei irgend einem anderen zu suchen. Er lehrte, ermutigte und spornte jeden persönlich an, sich selbst zu entwickeln und an seiner eigenen Befreiung zu arbeiten, denn der Mensch hat die Kraft in sich, sich selbst durch die eigne, persönliche Anstrengung und Intelligenz von allen Fesseln zu befreien. Buddha sagte: "Ihr selbst müßt streben heißen Sinns, Erwachte sind Verkünder nur." (Dhammapada, ebd, 276). Wenn Buddha überhaupt ein "Erlöser" genannt werden soll, dann nur in dem Sinn, daß er den Weg zur Erlösung entdeckt und gezeigt hat.
Als der Buddha im Sterben lag, fragte Ananda, wer nach seinem Tode ihr Lehrer sein würde. Er antwortete seinem Schüler: "Seid eure eigene Leuchte. Seid eure eigene Zuflucht. Nehmt zu nichts Äußerem Zuflucht. Haltet fest an der Wahrheit als ein Licht. Haltet fest an der Wahrheit als eine Zuflucht. Sucht nicht die Zuflucht bei anderen, außer bei euch selbst. Und jene, Ananda, die entweder jetzt oder nach meinem Tode sich selbst eine Leuchte sind, die nicht zu Äußerem Zuflucht nehmen, sondern festhalten an der Wahrheit als ihr Licht, festhalten an der Wahrheit als ihre Zuflucht und nicht Zuflucht suchen bei anderen außer sich selbst, jene sind es, welche die höchsten Höhen erklimmen werden; aber sie müssen sich bemühen zu lernen."
In Buddhas Rede an die Kalâmer heißt es berühmt (Angereihte Sammlung):
"Folgt nicht als geoffenbart angesehenen Lehren, altehrwürdigen Überlieferungen, der Autorität ,Heiliger Schriften‘, der landläufigen Meinung, bloßen Vernunftgründen oder Schlüssen aus reiner Theorie, dem einnehmenden Charisma, oder der vorgetragenen Größe eines Meisters. Aber wenn Ihr tief in Euch selber versteht: ,Diese Dinge sind heilsam, förderlich, von Weisen empfohlen, und, wenn man sie akzeptiert und durchführt, bringen sie allseits Nutzen und Glück‘, solltet Ihr so handeln
Geht Kalamer, nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen, nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters! Wenn ihr aber Kalamer, selber erkennt: Diese Dinge sind unheilsam, sind verwerflich, werden von Verständigen getadelt. Und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Unheil und Leiden, dann oh Kalamer, möget ihr sie aufgeben." (Anguttara-Nikaya III, 66, Kalama-Sutta)
Geht, Kālāmer, nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen, nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters! Wenn ihr aber, Kālāmer, selber erkennt: ‘Diese Dinge sind heilsam, sind untadelig, werden von den Verständigen gepriesen, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Segen und Wohl‘, dann, o Kālāmer, möget ihr sie euch zu eigen machen.
Es geht den Menschen aus Kalama um die alte erkenntnistheoretische Frage: was ist Wahrheit? Wie können wir Wahres von Unwahrem unterscheiden? Welches Kriterium hilft uns zu entscheiden, was wir als richtige Lehre annehmen können? Buddha antwortet darauf: das Kriterium ist, ob das Gesagte Leiden erzeugt oder nicht erzeugt bzw. gar Leiden überwindet. Wahr ist, was heilsam ist, unwahr ist, was unheilsam ist. Und heilsam meint: Leid vermeidend, überwindend, beendend. Die Ethik gibt im Buddhismus also die Antwort auf die Frage der Erkenntnistheorie und die Erkenntnistheorie beantwortet die Frage nach der Grundlage der Ethik.
In seiner letzten Lehrrede, dem Mahāparinibbāna-Sutta (D 16, 2+ 6), nennt uns der Buddha auf Ānandas
Frage hin keinen Nachfolger, keinen Lehrer, auch keinen von ihm autorisierten, zu dem wir unsere Zuflucht nehmen sollten. Im Gegenteil, er ermahnt uns, uns selbst Zuflucht zu sein, uns selbst zu vertrauen und dem Dhamma.
"Seid euch selbst Leuchten. Seid euch selbst Zuflucht, nehmt keine äußere Zuflucht. Haltet
euch an die Wahrheit, an die Lehre (dhamma) als Leuchte und Zuflucht. Schaut nicht nach
einer Zuflucht in irgend jemand außer euch selbst. (...) Dann werdet ihr die höchsten Höhen erreichen, aber ihr müsst eifrig üben. Unermüdlich möget ihr da kämpfen!"
Buddha