Schwierige Beziehung = wichtige Lernbeziehung?

Schön, ich glaube dir, dass du deinen Mann liebst, dann macht es auch Sinn an der Beziehung zu arbeiten..


... Du möchtest dass er sich ändert, bzw. dass er lernt ... Er wird sich ändern, wenn es für ihn an der Zeit ist, und er wird lernen was für ihn wichtig und notwendig ist - in jedem Moment. Wieso konzentrierst du dich ständig auf ihn, und darauf was er alles tun sollte und müsste, aber nicht auf dich selbst?
Weil er sich beschwert, wenn ich mich um mich selbst kümmere, er lässt mich dann nicht entweder nicht in Ruhe ODER nimmt es persönlich wenn ich mich um mich kümmere, fühlt sich dann vernachlässigt.

Mit diesem Satz habe ich die größten Probleme ..."Ich möchte letzten Endes, dass es ihm gut geht."... und ich würde gerne dazu sagen: Nein, du möchtest letzten Endes dass es DIR gut geht, und das ist dann der Zeitpunkt, an dem alles so läuft wie du es möchtest, wenn er wunschgemäß lernt und sich entwickelt.
Wenn mein Ziel egoistischer Natur wäre, wär ich schon lange nicht mehr in der Beziehung. Ich möchte dass es mir UND ihm gut geht.

Vielleicht macht ihn deine Unzufriedenheit mit seiner Person krank? .... das stelle ich jetzt einfach nur mal so in den Raum.
Mein Mann und ich waren beide krank, als wir uns kennenlernten, hatten beide keine Selbstliebe. Er ist nicht durch mich krank geworden. Allerdings habe ich aufgrund meiner eigenen fehlenden Selbstliebe viel falsch gemacht und mit dazu beigetragen dass es ihm jetzt nicht gut geht.

Erst seit kurzem spüre ich Selbstliebe, spüre nur noch selten innere Leere. Weil das noch alles frisch ist falle ich ab und zu in alte Denkmuster zurück. Es tut mir weh, wenn ich spüre, wenn ER innere Leere fühlt, das kann ich körperlich und seelisch spüren, das ist für mich schwer zu ertragen. Ich könnte weggehen dann seh ich es nicht mehr. Doch weil ich ihn liebe will ich nicht weggehen.

Ich kann mich stärken, damit es mir nicht mehr soviel ausmacht wenn es ihm schlecht geht. Trotzdem wünsche ich mir noch für ihn, dass er gesund wird - für sich. Ich weiß, dass ich mir das nicht wünschen SOLLTE - aber erklär das mal meinem Herz, wenn ich sehe, dass es ihm wieder schlecht geht. Vielleicht hat er eine Aufgabe und muss durch diese Erfahrung durch - aber wieso muss er sich solange damit quälen.

Vielleicht kann ich doch indirekt etwas tun, indem ich ihm mehr Raum gebe, sich zu entwickeln, weniger für ihn tue als er von mir will und erwartet. Ihn akzeptieren wie er jetzt ist und gleichzeitig Raum geben, damit er selbst entdecken kann was in ihm steckt.

Jeder möchte doch so geliebt werden wie er ist und nicht ständig erfahren müssen, dass er nicht "richtig" ist und sich ändern/entwickeln/was auch immer sollte.

Also habe ich ihn zu akzeptieren wie er ist - und er mich auch...

Das ist schwierig, warum versuche ich im Folgenden zu erklären:

Um seine Art akzeptieren zu können (er ist sehr anspruchsvoll, verlangt von mir dass ich alle seine Bedürfnisse erfülle und zusätzlich ihm auch noch seine Freiheit lasse) brauche ich maximale innere Selbstliebe und innere Sicherheit.
Geht es mir gerade nicht gut, muss ich manchmal in Sekundenbruchteilen gucken, wie grenze ich mich jetzt ab. Ich brauche dafür keine Tipps, habe schon mehrere Strategien gefunden - nur ist es so, dass es mich Kraft kostet, mich abzugrenzen, es kostet mich Energie.

Um es auf den Punkt zu bringen: ihn so akzeptieren wie er ist im Beziehungsalltag kostet mich Energie, weil ich eben noch nicht so ganz innerlich sicher bin.

Die Konsequenz wäre, mich von seinen Forderungen mehr abzugrenzen, mir mehr Energie zu verschaffen durch eigene Aktivitäten, ihm das zu erklären damit er sich nicht abgelehnt fühlt.
Plus ihm mehr Raum geben, um sich zu entwickeln. Da er solche offenen Räume als bedrohlich empfindet, sich abgelehnt fühl wenn er mehr tun soll und diese offenen Räume in der Regel verweigert indem er nichts tut und weiter erwartet dass andere was tun, muss ich ihm das erklären, z.B. indem ich ihm sage, "ich kann das jetzt nicht für dich machen, ich brauche deine Hilfe", so dass er sich angenommen fühlt...

Grüße
Träumende Katze
 
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Hallo Garfield,

Ich würde hier mal eine(n) erfahrene(n) Therapeuten aufsuchen um deinen verborgenen "Macken" und blinden Flecken auf die Spur zu kommen. Weil das Problem ist, zu sehen was es wirklich ist, womit man sich selbst im Weg steht, das ist in der Innensicht nur sehr schwer erschöpfend herauszufinden, wo du deine Haken und Knöpfe hast.

Mach ich schon!! Ich arbeite schon intensiv daran, meine Schattenseiten zu sehen und zu integrieren, du kannst es mir glauben, mehr wie ich momentan mache, geht nicht.

Evtl wären ja auch mal ein paar Stunden Paartherapie gut, zum Aufbau einer gemeinsamen Gesprächskultur.
Da mein Mann glaubt, dass er keine Probleme hat (die Erkenntnis wäre zu schmerzhaft für ihn) macht eine Therapie an dem ER mitmachen soll für ihn keinen Sinn. Hab ihn schon mehrfach gefragt, er hat nein gesagt. Auch keine normale Beratung.

Aber wenn er wirklich jede Mitarbeit an dem "wir" verweigert, dann kannst du da garnichts machen. Dann schluckst du entweder wie er eben so ist oder du gehst, wenn das von dir Kompromisse und Zugeständnisse verlangt die du auf Dauer nicht eingehen kannst ohne Schaden zu nehmen.

Ich glaube, es gibt doch einen Weg... indem ich
1) ihn akzeptiere wie er ist
2) nicht mehr alles mache was er will
3) mich konsequent um meine Bedürfnisse kümmere und mich abgrenze
4) ihm in Liebe Raum gebe um sich selbst zu entwickeln

Grüße
Träumende Katze
 
Hallo Ashes,

Und warum willst Du dann etwas ändern? Liebst Du ihn wirklich mit allem, was er ist? Also auch ohne seine Eigenliebe?

Wenn sich an der Beziehung nichts ändert, kann ich die Beziehung langfristig nicht ertragen, kostet zuviel Kraft. Ihn werde ich immer lieben, egal ob er sich lieben kann oder nicht, dann muss ich aber aus der Beziehung raus.

Wie ich eben schon in meinem vorhergehenden Beiträgen geschrieben habe, habe ich noch Hoffnung dass ich durch meine Verhaltensänderung die Beziehung verbessern kann.

Grüße
Träumende Katze
 
Hallo Schneekönigin,

Versuch es doch erst einmal mit ehrlicher Kommunikation. Wenn ihr dann auf keinen Nenner kommt, musst du die Konsequenzen ziehen.

Mit Kommunikation habe ich es probiert.

Mir persönlich gefällt es nicht, wie du immer wieder schreibst, er empfinde zu wenig "Selbstliebe". Wenn mir das eine Person immer wieder auf´s Auge drücken wollen würde, ohne dass diese sich mit ihren eigenen Fehlern beschäftigt, würde ich mich auch von ihr distanzieren und zu machen.

Ich beschäftige mich mit meinen Fehlern, habe aber wie alle Menschen, blinde Flecke und kann mich nicht gut aus der Perspektive Dritter betrachten.

Was würdest du denn an meiner Stelle tun, wenn jemand keine Lust hat sich mit Problemen auseinanderzusetzen, zu kommunizieren und alles was man sagt als Angriff auslegt?

Nur wenn er Mitgefühl empfindet, wenn ich über meine Gefühle rede, erreiche ich ihn, wenn ich sachlich über Probleme reden will, erreiche ich ihn nicht.

Grüße
Träumende Katze
 
träumendeKatze;3262979 schrieb:
Hallo Garfield,

Ich würde hier mal eine(n) erfahrene(n) Therapeuten aufsuchen um deinen verborgenen "Macken" und blinden Flecken auf die Spur zu kommen. Weil das Problem ist, zu sehen was es wirklich ist, womit man sich selbst im Weg steht, das ist in der Innensicht nur sehr schwer erschöpfend herauszufinden, wo du deine Haken und Knöpfe hast.

Mach ich schon!! Ich arbeite schon intensiv daran, meine Schattenseiten zu sehen und zu integrieren, du kannst es mir glauben, mehr wie ich momentan mache, geht nicht.

Evtl wären ja auch mal ein paar Stunden Paartherapie gut, zum Aufbau einer gemeinsamen Gesprächskultur.
Da mein Mann glaubt, dass er keine Probleme hat (die Erkenntnis wäre zu schmerzhaft für ihn) macht eine Therapie an dem ER mitmachen soll für ihn keinen Sinn. Hab ihn schon mehrfach gefragt, er hat nein gesagt. Auch keine normale Beratung.

Aber wenn er wirklich jede Mitarbeit an dem "wir" verweigert, dann kannst du da garnichts machen. Dann schluckst du entweder wie er eben so ist oder du gehst, wenn das von dir Kompromisse und Zugeständnisse verlangt die du auf Dauer nicht eingehen kannst ohne Schaden zu nehmen.

Ich glaube, es gibt doch einen Weg... indem ich
1) ihn akzeptiere wie er ist
2) nicht mehr alles mache was er will
3) mich konsequent um meine Bedürfnisse kümmere und mich abgrenze
4) ihm in Liebe Raum gebe um sich selbst zu entwickeln

Grüße
Träumende Katze


hi katze,

das klingt alles gut - in der Theorie. Du sagtest ja schon, daß er es persönlich nimmt wenn du dich um deine Bedürfnisse kümmerst; sprich es passt ihm nicht. Selbstverständlich kannst du es versuchen und ich denke du bist auch schlau genug zu gehen wenn du merkst daß es nichts mehr bringt,...
 
träumendeKatze;3262988 schrieb:
Hallo Schneekönigin,

Versuch es doch erst einmal mit ehrlicher Kommunikation. Wenn ihr dann auf keinen Nenner kommt, musst du die Konsequenzen ziehen.

Mit Kommunikation habe ich es probiert.

Mir persönlich gefällt es nicht, wie du immer wieder schreibst, er empfinde zu wenig "Selbstliebe". Wenn mir das eine Person immer wieder auf´s Auge drücken wollen würde, ohne dass diese sich mit ihren eigenen Fehlern beschäftigt, würde ich mich auch von ihr distanzieren und zu machen.

Ich beschäftige mich mit meinen Fehlern, habe aber wie alle Menschen, blinde Flecke und kann mich nicht gut aus der Perspektive Dritter betrachten.

Was würdest du denn an meiner Stelle tun, wenn jemand keine Lust hat sich mit Problemen auseinanderzusetzen, zu kommunizieren und alles was man sagt als Angriff auslegt?

Nur wenn er Mitgefühl empfindet, wenn ich über meine Gefühle rede, erreiche ich ihn, wenn ich sachlich über Probleme reden will, erreiche ich ihn nicht.

Grüße
Träumende Katze

Hi katze,

ich weiß ich war nicht angesprochen, ich hoffe es macht dir nichts aus wenn ich antworte: ich denke da liegt evtl der Hund begraben. Du verkörperst den rationalen Teil der Beziehung und er den Emotionalen. Du erreichst ihn nur über sein Mitgefühl. Es wäre vielleicht sinnvoll für dich deine Gefühlsseite mehr zu entwickeln damit ihr kommunikationstechnisch mehr auf einen Nenner kommt. Selbstverständlich müsste er dir da entgegen kommen damit es passt..
gruss
kat
 
Evtl wären ja auch mal ein paar Stunden Paartherapie gut, zum Aufbau einer gemeinsamen Gesprächskultur.
träumendeKatze;3262979 schrieb:
Da mein Mann glaubt, dass er keine Probleme hat (die Erkenntnis wäre zu schmerzhaft für ihn) macht eine Therapie an dem ER mitmachen soll für ihn keinen Sinn. Hab ihn schon mehrfach gefragt, er hat nein gesagt. Auch keine normale Beratung.

das würde sich möglicherweise sehr schnell ändern, wenn du ihm echte entschlossenheit signalisierst die beziehung zu beenden.....
 
Hallo Magdalena,

Evtl wären ja auch mal ein paar Stunden Paartherapie gut, zum Aufbau einer gemeinsamen Gesprächskultur.

Zitat von träumendeKatze
Da mein Mann glaubt, dass er keine Probleme hat (die Erkenntnis wäre zu schmerzhaft für ihn) macht eine Therapie an dem ER mitmachen soll für ihn keinen Sinn. Hab ihn schon mehrfach gefragt, er hat nein gesagt. Auch keine normale Beratung.

Zitat Magdalena:
das würde sich möglicherweise sehr schnell ändern, wenn du ihm echte entschlossenheit signalisierst die beziehung zu beenden.....

Er empfindet es als Erpressung wenn ich sage - tu was sonst ist es vorbei.

Ich hab das Gefühl, er hat grob ausgedrückt 2 Zustände, so ähnlich wie beim Computer: Energie fließt oder Energie fließt nicht (vermutlich weil mein Mann sich dauernd im Energiemangelzustand befindet):

1) er spürt Liebe/Energie fließt, alles ok

2) Liebe/Energie fließt nicht
2 a) die Liebe fließt nicht, weil ich eine Pause brauche (Energiezufuhr im Pausemodus im Standbyzustand) unzufriedene Ungeduld, wird toleriert.
2 b) die Liebe fließt nicht, weil ich traurig bin (Energiezufuhr defekt): er strengt sich an und tröstet mich: du musst nicht traurig sein (repariert mich)
2 c) die Liebe fließt nicht, weil ich sage: ich gebe nix mehr, er soll was tun (Energiezufuhr streikt) dann streikt er auch (bekämpft den Streik mit Streik oder vermutet dass ich defekt bin).
2 d) die Liebe fließt nicht, und ich drohe damit, die Beziehung zu beenden: er beendet das Spiel als erster, beendet die Beziehung sofort. Game over.

Wenn keine Liebe fließt: game over.

Verkomplizierend kommt noch seine Tagesform dazu:
Wenn ich mit ihm was bereden will muss ich abchecken:
-ist er gut drauf (was selten vorkommt), hab ich eine kleine Chance ihn zu erreichen, indem ich sage: mir gehts schlecht (siehe 2b)
-ist er nicht gut drauf (was oft vorkommt) hab ich kaum eine Chance ihn zu erreichen. Dann braucht er Ruhe, was ich für Modus 2a) nutzen kann, mich also auch ausruhen.

Beachte ich das alles nicht und richte mich nur nach dem was ich brauche, gibt es Zoff. Manchmal riskiere ich das, dann gibt es eben mal Zoff, allerdings ist es für mich energieschonender mich danach zu richten wie er drauf ist.

(Bitte jetzt nicht wieder die Keule auspacken, ich mache alles zu kompliziert: ich, mein Mann und unsere Beziehung SIND kompliziert und ich bin froh, dass ich halbwegs rausgefunden habe was ich wann und wie sagen kann ohne meinen Mann unnötig zu provozieren. Nein, ich bin nicht harmoniesüchtig, ab und zu mag ich Harmonie, brauchs aber nicht, kann mich streiten wenn es sich um Themen handelt, die das wert sind. Ja ich streite manchmal mit ihm, versuche aber halbwegs energieschonend durch den Tag zu kommen.)

Grüße

Träumende Katze :katze3:
 
träumendeKatze;3263296 schrieb:
Hallo Magdalena,



Er empfindet es als Erpressung wenn ich sage - tu was sonst ist es vorbei.

Ich hab das Gefühl, er hat grob ausgedrückt 2 Zustände, so ähnlich wie beim Computer: Energie fließt oder Energie fließt nicht (vermutlich weil mein Mann sich dauernd im Energiemangelzustand befindet):

1) er spürt Liebe/Energie fließt, alles ok

2) Liebe/Energie fließt nicht
2 a) die Liebe fließt nicht, weil ich eine Pause brauche (Energiezufuhr im Pausemodus im Standbyzustand) unzufriedene Ungeduld, wird toleriert.
2 b) die Liebe fließt nicht, weil ich traurig bin (Energiezufuhr defekt): er strengt sich an und tröstet mich: du musst nicht traurig sein (repariert mich)
2 c) die Liebe fließt nicht, weil ich sage: ich gebe nix mehr, er soll was tun (Energiezufuhr streikt) dann streikt er auch (bekämpft den Streik mit Streik oder vermutet dass ich defekt bin).
2 d) die Liebe fließt nicht, und ich drohe damit, die Beziehung zu beenden: er beendet das Spiel als erster, beendet die Beziehung sofort. Game over.

Wenn keine Liebe fließt: game over.

Verkomplizierend kommt noch seine Tagesform dazu:
Wenn ich mit ihm was bereden will muss ich abchecken:
-ist er gut drauf (was selten vorkommt), hab ich eine kleine Chance ihn zu erreichen, indem ich sage: mir gehts schlecht (siehe 2b)
-ist er nicht gut drauf (was oft vorkommt) hab ich kaum eine Chance ihn zu erreichen. Dann braucht er Ruhe, was ich für Modus 2a) nutzen kann, mich also auch ausruhen.

Beachte ich das alles nicht und richte mich nur nach dem was ich brauche, gibt es Zoff. Manchmal riskiere ich das, dann gibt es eben mal Zoff, allerdings ist es für mich energieschonender mich danach zu richten wie er drauf ist.

(Bitte jetzt nicht wieder die Keule auspacken, ich mache alles zu kompliziert: ich, mein Mann und unsere Beziehung SIND kompliziert und ich bin froh, dass ich halbwegs rausgefunden habe was ich wann und wie sagen kann ohne meinen Mann unnötig zu provozieren. Nein, ich bin nicht harmoniesüchtig, ab und zu mag ich Harmonie, brauchs aber nicht, kann mich streiten wenn es sich um Themen handelt, die das wert sind. Ja ich streite manchmal mit ihm, versuche aber halbwegs energieschonend durch den Tag zu kommen.)

Grüße

Träumende Katze :katze3:

wieso fragst du?

wieso rechtfertigst du dich?
 
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Hallo Katnim,

vielen Dank für das mehrfache Posting, ich hab jetzt Zeit um ausführlich zu antworten:

Hi Katze,
wie genau du das anstellst mit dem zurückziehen bleibt dir überlassen. Klar wäre ein auf Stumm schalten oder blindes Abhauen nicht die Lösung, weil damit nur noch mehr Verwirrung gestiftet werden würde.

Kein Wunder daß er sich da hängen lässt und passiv ist, denn er spürt ja daß du ja die ganze Verantwortung übernimmst.

Was willst du eigentlich wirklich? Einen Mann auf Augenhöhe so wie du sagst? Wenn das so ist, dann musst du etwas "runterkommen". Energie zurücknehmen.

Ein offenes Gespräch über die ganze Sache, falls es noch nicht passiert ist, wird sicherlich in irgendeiner Hinsicht helfen.

Dass er sich komplett auf mich verlässt hängt damit zusammen, dass ich früher Helferitis hatte. Er kennt es nicht anders. Doch er merkt auch, dass ich mich verändert habe. Vorwürfe sind selten geworden. Problem ist der Stillstand.

Du sagst, ich müsste runterkommen, Energie zurücknehmen. Mmm, hört sich logisch an, ich bin grade am Nachdenken, wie genau ich das mache.

Energie zurücknehmen:
-öfter nein sagen, ohne lang und breit zu erklären wieso
-öfter eine Auszeit nehmen (brauche ich) und IHN dann um Hilfe bitten (tut seinem Selbstwertgefühl gut)


Auf sein Niveau / Augenhöhe gehen:
Mir fällt jetzt gerade ein, dass mein Mann sehr viel Humor hat, solange er nicht angegriffen wird und ein eher spielerischer Typ ist, der andere gerne neckt. Mein Mann und ich haben als Gemeinsamkeit so eine Art spielerisch-kreative Leichtigkeit, die könnte ich versuchen in die Kommunikation reinzubringen.
Beispiel: Streit mit Kissenschlacht

Andere Möglichkeit: verständnisvoll schlagfertig reagieren, ihn nicht angreifen, trotzdem nein sagen, ihm den Wind aus den Segeln nehmen etc.
Entsprechende Literatur habe ich, muss ich nur wieder auffrischen.

Könnte frischen Wind in die Kommunikation bringen:
wenn er mich angreift, das nicht so bierernst nehmen, reagieren mit -Verständnisvolle Schlagfertigkeit
-Leichtigkeit und Humor

***

Zitat Träumende Katze:
Nur wenn er Mitgefühl empfindet, wenn ich über meine Gefühle rede, erreiche ich ihn, wenn ich sachlich über Probleme reden will, erreiche ich ihn nicht.


Du verkörperst den rationalen Teil der Beziehung und er den Emotionalen. Du erreichst ihn nur über sein Mitgefühl. Es wäre vielleicht sinnvoll für dich deine Gefühlsseite mehr zu entwickeln damit ihr kommunikationstechnisch mehr auf einen Nenner kommt. Selbstverständlich müsste er dir da entgegen kommen damit es passt.

Metakommunikation: wie reden wir eigentlich miteinander ;-)
Ich werds so machen:
1) Ich sage ich möchte gerne über was reden
2) Mir geht es nicht gut, ich fühle mich so und so
3) Ich brauche deine Hilfe
4) Wie siehst du das? (Ratio und Gefühl)
5) Dankbarkeitsgefühl: ich wäre dir wirklich sehr dankbar, wenn du mir helfen könntest eine Lösung zu finden, alleine schaffe ich das nicht.
6) Was können wir gemeinsam tun (Ratio)

***
Zitat Träumende Katze:
Ich glaube, es gibt doch einen Weg... indem ich
1) ihn akzeptiere wie er ist
2) nicht mehr alles mache was er will
3) mich konsequent um meine Bedürfnisse kümmere und mich abgrenze
4) ihm in Liebe Raum gebe um sich selbst zu entwickeln


das klingt alles gut - in der Theorie. Du sagtest ja schon, daß er es persönlich nimmt wenn du dich um deine Bedürfnisse kümmerst; sprich es passt ihm nicht. Selbstverständlich kannst du es versuchen und ich denke du bist auch schlau genug zu gehen wenn du merkst daß es nichts mehr bringt.

Ich muss es halt ausprobieren: Versuch und Irrtum.
Das Risiko, dass er es persönlich nimmt, muss ich eingehen, ich versuche es halt schrittweise, nicht zuviel auf einmal.

Wenn er meine Nicht-Aktivität oder mein Neinsagen persönlich nimmt, muss ich mir ein dickeres Fell wachsen lassen (es für mich nicht persönlich nehmen wenn er sauer auf mich ist) und mir dann anschließend eine Auszeit nehmen und ihm SAGEN dass ich jetzt aus gesundheitlichen Gründen eine Pause brauche (nicht etwa weil ich sauer wäre).

Ich werde es halt ausprobieren, mal sehen was passiert, viel zu verlieren hab ich ohnehin nicht (mir gehts sowieso schon schlecht, die Beziehung dümpelt so dahin, kann nur noch besser werden).

Vor allen Dingen muss ich gucken, dass ich mich nicht wieder verausgabe, muss auf meinen Energiehaushalt aufpassen. Glücklicherweise hab ich gerade Urlaub, könnte klappen.

:danke:

Viele Grüße
Träumende Katze
 
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