Schwierige Beziehung = wichtige Lernbeziehung?

träumendeKatze;3261917 schrieb:
Hallo Ashes,

Solange Du ihm seins abnehmen willst, ist eine Beziehung auf Augenhöhe m.E. nach nicht möglich. Und somit auch keine Veränderung der Problematik...

Ich vermute jetzt, dass Folgendes helfen könnte:

1) Ich lasse los und akzeptiere, dass er eben keine Selbstliebe empfindet und an seinem Zustand nichts ändern will und nur will dass ich mich ändere
2) Ich kehre die Probleme nicht unter den Teppich sondern benenne sie: mir geht es in der Beziehung schlecht, es gibt viele Probleme, ich kann das nicht alleine lösen
3) Wenn er dann weiter macht wie bisher, muss ich die Konsequenzen ziehen, um mich zu schützen

Eine andere Lösung sehe ich momentan nicht. :confused:

Danke!

Grüße

Träumende Katze

Hallo Katze :)

deinen Beiträgen nach zu urteilen scheinst du die treibende Kraft zu sein die die Beziehung aufrecht erhält - der überwiegend aktive Part der gibt und macht und tut. Wie wäre es wenn du dich einfach mal zurücklehnst und gar nichts machst? Um zu schauen wie dein Partner dann agiert...?! Einfach ihm mal den Raum und die Option geben sich zu bemühen. Wenn dann nichts passiert dann kannst du ja deine Konsequenzen ziehen weil du gemerkt hast dass von ihm einfach nichts kommt ....
LG
kat
 
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träumendeKatze;3261910 schrieb:
Hallo Ruhepol,

Ja, ich liebe meinen Mann.

Was ist Liebe für mich?
A) Liebe allgemein zu meinem Mann ist für mich:
-ich möchte, dass es ihm gut geht, ganz egal was er gerade tut
-bedingungslos Liebe geben aus Freude, ohne etwas dafür zu erwarten

B) Liebe in einer Beziehung ist für mich
-Vertrauen schaffen, immer wieder neu Vertrauen aufbauen
-Freuden teilen, sich gegenseitig erfreuen, miteinander lachen
-Sorgen teilen, sich gegenseitig zuhören und unterstützen und Halt geben
-gemeinsame Interessen haben und Zeit miteinander verbringen
-gemeinsame Ziele, Kompromisse finden, eine gemeinsame Zukunft haben

Um es auf den Punkt zu bringen:
A) Die allgemeine Liebe ist da und wird immer da sein, egal was passiert
B) Meine Liebe zur Beziehung ist gestört,
weil 1) die Beziehungsarbeit an mich delegiert wird - ich bin verantwortlichdafür, dass die Beziehung funktioniert.
weil 2) mein Mann wie ein Fass ohne Boden ist, weil er sich selbst nicht liebt und ich soll geben, geben, geben und es bleibt nix hängen und mir gehts schlecht.

Deshalb kann ich zwar A) meinen Mann, jedoch nicht sein Verhalten bezüglich der Beziehung (B) lieben.
Und deshalb wünsche ich mir, dass er endlich lernt, sich selbst zu lieben, weil seine innere Leere die eigentliche Ursache für die Beziehungsprobleme sind.

Ich wünsche mir das nicht nur wegen der Beziehung, die ich mit ihm habe.
Ich wünsche mir auch, dass er lernt sich selbst zu lieben, damit es IHM besser geht (also wegen Punkt A). Das würde ich mir auch für ihn wünschen, wenn ich nicht mehr mit ihm zusammen wäre.
Ich liebe meinem Mann wie er ist, wünsche mir jedoch für ihn und unsere Beziehung, dass er lernt seine innere Leere mit Selbstliebe zufüllen.
Ich möchte letzten Endes, dass es ihm gut geht.

Grüße
Träumende Katze

Schön, ich glaube dir, dass du deinen Mann liebst, dann macht es auch Sinn an der Beziehung zu arbeiten.

Was mir jetzt nur wieder auffällt: Wieso versuchst du deine Liebe mit dem Kopf zu erklären, mit A) und B) und sonstwas? Kein Menschn erwartet eine Erklärung wieso du ihn liebst. Weshalb brauchst du diese Erklärung vor dir selbst?

Meine Oma würde jetzt sagen: Kind du denkst viel zu viel!

Und was mir noch auffällt: Du möchtest dass er sich ändert, bzw. dass er lernt ...
Er wird sich ändern, wenn es für ihn an der Zeit ist, und er wird lernen was für ihn wichtig und notwenig ist - in jedem Moment.

Wieso konzentrierst du dich ständig auf ihn, und darauf was er alles tun sollte und müsste, aber nicht auf dich selbst?

Du kannst dich ändern, du kannst aber nicht ihn ändern und du kannst auch nicht fordern/erwarten dass er sich ändert.

Mit diesem Satz habe ich die größten Probleme ..."Ich möchte letzten Endes, dass es ihm gut geht."... und ich würde gerne dazu sagen: Nein, du möchtest letzten Endes dass es DIR gut geht, und das ist dann der Zeitpunkt, an dem alles so läuft wie du es möchtest, wenn er wunschgemäß lernt und sich entwickelt.
Vielleicht macht ihn deine Unzufriedenheit mit seiner Person krank? .... das stelle ich jetzt einfach nur mal so in den Raum.
Jeder möchte doch so geliebt werden wie er ist und nicht ständig erfahren müssen, dass er nicht "richtig" ist und sich ändern/entwickeln/was auch immer sollte.

R.
 
träumendeKatze;3261005 schrieb:
Das löst mein Problem nicht wirklich, wenn ich in einer Beziehung nicht aus-gelernt habe. Ich nehme mich ja in die nächste Beziehung mit, meine Art mit Beziehungen umzugehen, meine Empfindlichkeit, meine Schattenseiten die ich dann auf mein Gegenüber projiziere und das was eigentlich in mir steckt in meinem Gegenüber sehe. Was ich in dieser Beziehung nicht sehen will an meinen eigenen Schatten, meinen EGO-Problemen, meiner Durchlässigkeit, nehme ich in die nächste Beziehung mit.

Wenn ich in einer schwierigen Beziehung stecke und nicht weiß ob sie mir guttut oder schadet, will ich erst auslernen, bevor ich diese Beziehung beende, es sei denn ich schade mir oder meinem Gegenüber so stark mit einer bestimmten Beziehung, dass der Lerneffekt den Schaden nicht aufwiegt.

Momentan denke ich, dass ich mir selbst im Weg stehe, dass ich noch was tun kann, dass es zum Teil an mir liegt, dass es nicht funktioniert.

Ich würde hier mal eine(n) erfahrene(n) Therapeuten aufsuchen um deinen verborgenen "Macken" und blinden Flecken auf die Spur zu kommen. Weil das Problem ist, zu sehen was es wirklich ist, womit man sich selbst im Weg steht, das ist in der Innensicht nur sehr schwer erschöpfend herauszufinden, wo du deine Haken und Knöpfe hast.

Nur eins kannst du dir abschminken. Nämlich daß du im Alleingang eine Beziehung kitten/retten/am Laufen halten kannst. Evtl wären ja auch mal ein paar Stunden Paartherapie gut, zum Aufbau einer gemeinsamen Gesprächskultur. Aber wenn er wirklich jede Mitarbeit an dem "wir" verweigert, dann kannst du da garnichts machen. Dann schluckst du entweder wie er eben so ist oder du gehst, wenn das von dir Kompromisse und Zugeständnisse verlangt die du auf Dauer nicht eingehen kannst ohne Schaden zu nehmen.
 
liebe träumendekatze,

ich bin mir ganz sicher, dass du einen ausweg finden wirst -
so oder so -dann, wenn du soweit sein wirst, in so hohem ausmaß in dich selbst zu vertrauen, dass du nicht mehr darauf schielen wirst, was andere sagen.

....deshalb will ich dir auch keine ratschläge erteilen -
und dich schon gar nicht dafür kritisieren, dass du den schmalen grat noch nicht gefunden zu haben scheinst, den du nach meinem erkennen suchst.

.... ein mensch, der sich die sehnsucht nach einer beziehung auf gleicher augenhöhe so sehr bewusst gemacht hat, dass er bereit ist dafür alle anstrengungen zu unternehmen - über die eigene innere veränderung - aber auch über äußerliche veränderung - muss sich der gefahr bewusst sein, dass es am ende nur noch einen gesprächspartner auf gleicher augenhöhe gibt - nämlich - das eigene selbst.

denn - ein solcher wachstums- und lernprozess wird nur von wenigen vollzogen - und es handelt sich um einen drahtseilakt, der kein auffangnetz haben darf.

Ja, ich brauche noch mehr Vertrauen zu mir, wenn ich mit traumwandlerischer Sicherheit meine Intuition sprüren kann, wenn ich spüre - was ist jetzt der nächste Schritt, dann geht es mir gut. :)

Ich glaube nicht, dass ich dazu verdammt sein werde Selbstgespräche zu führen - es gibt sowas wie ein natürliches inneres Wissen, das jeder Mensch anzapfen kann, auch Menschen die nie ein Buch in der Hand hatten und sich dafür nicht extra interessieren. Beispiel: im Augenblick lebende positiv eingestellte Menschen jeden Alters (vom kleinen Kind bis zum Greis) die die Welt überwiegend experimentell durch Erfahrung kennenlernen und auf eine gewisse Art bewusst, wach sind, mit offenen Augen durch die Welt gehen, die brauchen keine Bücher und sind oftmals glücklicher als Menschen die Weisheit aus Büchern sich angelesen haben und mühsam versuchen, dieses Wissen in die Praxis umzusetzen.

Von solchen Menschen kann ich oft viel erfahren, da gibt es einen echten Austausch - die Kunst ist, dass ich mich vorübergehend anpasse - ich gehe ein Stück in die Welt des andern hinein mit neugieriger Offenheit, lasse mich Haut und Haar auf den andern ein, versuche die Welt des andern aus seinen Augen zu sehen, dann kann ich auch auf gleicher Augenhöhe kommunizieren.

Auf meine Beziehung übertragen: ich habe bereits zwei Ebenen gefunden, auf denen ein solcher fruchtbarer Austausch auf gleicher Augenhöhe möglich ist - gemeinsamer Glaube an Gott und das SEIN im Augenblick. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich da noch mehr entdecke.

Grüße

Träumende Katze :katze3:
 
Hallo Katnim,

Hallo Katze :)
deinen Beiträgen nach zu urteilen scheinst du die treibende Kraft zu sein die die Beziehung aufrecht erhält - der überwiegend aktive Part der gibt und macht und tut. Wie wäre es wenn du dich einfach mal zurücklehnst und gar nichts machst? Um zu schauen wie dein Partner dann agiert...?! Einfach ihm mal den Raum und die Option geben sich zu bemühen. Wenn dann nichts passiert dann kannst du ja deine Konsequenzen ziehen weil du gemerkt hast dass von ihm einfach nichts kommt ....

Wenn ich bloß nix mehr SAGE hat er nicht das Bedürfnis was zu ändern - dann hat er immer noch die Erwartung MIR zu sagen: Tu was und dann bin ICH schon wieder dran.

Ich spiele mit dem Gedanken, mir mehr Freiraum zu nehmen, ihm zu sagen: mir geht es nicht gut, ich brauche jetzt Zeit für mich - und dann nehme ich mir die Zeit. Vielleicht ziehe ich auch mal vorübergehend für eine Nacht zu meinen Eltern oder mache allein Urlaub (Problem ist nur, dass ich grad nicht so viel Geld habe), damit er sieht, dass ich nicht seine Rund-um-die-Uhr-Betreuerin und Haushälterin bin, sondern seine Frau. Ich brauche auch mal Zeit für mich, um mich zu erholen, mir gehts körperlich nicht gut.

Ich glaube, da braucht es meinerseits ein sanftes Signal, dass er jetzt an der Reihe ist, von alleine kommt er da nicht drauf.

LG
Träumende Katze :katze:
 
träumendeKatze;3261910 schrieb:
Ich liebe meinem Mann wie er ist, ...

Und warum willst Du dann etwas ändern? Liebst Du ihn wirklich mit allem, was er ist? Also auch ohne seine Eigenliebe?

btw würde mich auch mal seine Ansicht dazu interessieren...
lg
 
träumendeKatze;3262873 schrieb:
Hallo Katnim,



Wenn ich bloß nix mehr SAGE hat er hat nicht das Bedürfnis was zu ändern - wenn was nicht klappt sagt er: tu was und dann bin ich schon wieder am Ruder.

Ich spiele mit dem Gedanken, mir mehr Freiraum zu nehmen, ihm zu sagen: mir geht es nicht gut, ich brauche jetzt Zeit für mich - und dann nehme ich mir die Zeit. Vielleicht ziehe ich auch mal vorübergehend für eine Nacht zu meinen Eltern oder mache allein Urlaub (Problem ist nur, dass ich grad nicht so viel Geld habe), damit er sieht, dass ich nicht seine Rund-um-die-Uhr-Betreuerin und Haushälterin bin, sondern seine Frau. Ich brauche auch mal Zeit für mich, um mich zu erholen, mir gehts körperlich nicht gut.

Ich glaube, da braucht es meinerseits ein sanftes Signal, dass er jetzt an der Reihe ist, von alleine kommt er da nicht drauf.

LG
Träumende Katze :katze:

Naja, du sprichst ja immer noch davon, was er "braucht".
Zudem solltest du das so machen wie du oben schreibst, machst du genauso zu. Ich finde das unehrlich, denn damit gibst du ihm erst recht keine Chance.
Versuch es doch erst einmal mit ehrlicher Kommunikation. Wenn ihr dann auf keinen Nenner kommt, musst du die Konsequenzen ziehen.

Und außerdem: Mir persönlich gefällt es nicht, wie du immer wieder schreibst, er empfinde zu wenig "Selbstliebe". Wenn mir das eine Person immer wieder auf´s Auge drücken wollen würde, ohne dass diese sich mit ihren eigenen Fehlern beschäftigt, würde ich mich auch von ihr distanzieren und zu machen.
 
träumendeKatze;3262852 schrieb:
...... die die Welt überwiegend experimentell durch Erfahrung kennenlernen und auf eine gewisse Art bewusst, wach sind, mit offenen Augen durch die Welt gehen, die brauchen keine Bücher und sind oftmals glücklicher als Menschen die Weisheit aus Büchern sich angelesen haben und mühsam versuchen, dieses Wissen in die Praxis umzusetzen.

da hast du definitiv recht.....
 
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träumendeKatze;3262873 schrieb:
Hallo Katnim,



Wenn ich bloß nix mehr SAGE hat er nicht das Bedürfnis was zu ändern - dann hat er immer noch die Erwartung MIR zu sagen: Tu was und dann bin ICH schon wieder dran.

Ich spiele mit dem Gedanken, mir mehr Freiraum zu nehmen, ihm zu sagen: mir geht es nicht gut, ich brauche jetzt Zeit für mich - und dann nehme ich mir die Zeit. Vielleicht ziehe ich auch mal vorübergehend für eine Nacht zu meinen Eltern oder mache allein Urlaub (Problem ist nur, dass ich grad nicht so viel Geld habe), damit er sieht, dass ich nicht seine Rund-um-die-Uhr-Betreuerin und Haushälterin bin, sondern seine Frau. Ich brauche auch mal Zeit für mich, um mich zu erholen, mir gehts körperlich nicht gut.

Ich glaube, da braucht es meinerseits ein sanftes Signal, dass er jetzt an der Reihe ist, von alleine kommt er da nicht drauf.

LG
Träumende Katze :katze:

Hi Katze,

wie genau du das anstellst mit dem zurückziehen bleibt dir überlassen. Klar wäre ein auf Stumm schalten oder blindes Abhauen nicht die Lösung, weil damit nur noch mehr Verwirrung gestiftet werden würde. ich gehe hier mit den Leuten konform die gesagt haben daß du zu sehr auf ihn schaust. Kein Wunder daß er sich da hängen lässt und passiv ist, denn er spürt ja daß du ja die ganze Verantwortung übernimmst. Was willst du eigentlich wirklich? Einen Mann auf Augenhöhe so wie du sagst? Wenn das so ist, dann musst du etwas "runterkommen". Energie zurücknehmen. Ein offenes Gespräch über die ganze Sache, falls es noch nicht passiert ist, wird sicherlich in irgendeiner Hinsicht helfen.

VG
kat

P.S. und wenn er dann keinen Finger rührt und du immer noch unglücklich bist dann weisst du ja was du zu tun hast
 
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