Schon mal was gespendet?

ja, monatlich, für kinder und tiere (world vision partenschaften, caritas, tierheim, wildtiere in not)
ich tu das nicht, weil ich mich "freikaufen" will oder so. es ist mir einfach ein bedürfnis. ich verdiene ganz gut und statt das geld für ein neues handy, dvd´s oder sonstigen unnötigen kramuri zu verplempern, spende ich es gerne.
 
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hallöchen,

Hallo,
Weihnachten steht vor der Tür und ich werde irgendwie melancholisch...ich schaue mir die armen Menschen auf der Straße, höre andauernd was von der Ungerechtigkeit in der ganzen Welt und frag mich, ob ich was Gutes in diese Richtung tun könnte? Habt ihr schon mal Geld für irgendeine Organisation gespendet oder habt ihr das vielleicht noch vor? Das Problem ist bei mir aber, dass ich immer Angst hab, das Geld irgendwohin zu überweisen...woher hab ich die Gewissheit, dass das an die richtige Stelle kommt? LG

ich lass mich von diesen vorweihnachtlichen gelulle gar nicht einlullen. ja, ich spende und zwar das ganze jahr. ich spende dann etwas, wenn ich es sehe. dazu muss mich niemand erinnern oder gar auffordern. so sehe ich das.

meine spenden bestehen nicht immer aus geld, sondern auch kleider, oder mal einen imbiss einem bettler auf der strasse einfach so geben, auch ein kleines gespräch so schenke ich ihm das wichtigste - nämlich beachtung. und und und

es gibt vieles, was ein mensch spenden kann - es muss nicht immer geld sein.
 
So, nachdem es mein Job als Fundraiserin ist, mit Menschen zu sprechen, um Spenden für die verschiedensten Organisationen zu erhalten, möcht ich hier auch was schreiben, zum Teil auch zu den etwas älteren Einträgen.

Ich habe jahrelang an verschiedenste Organisationen gespendet (Pro juventute, Tierschutzorganisationen, Rotes Kreuz und noch einige andere..). Leider gab es bei allen irgendwann Berichte über Unregelmäßigkeiten, was meine Spendenfreudigkeit nachhaltig beeinträchtigt hat :confused:.

Da, wo Menschen arbeiten, menschelt es. Dagegen gibt es kein Kraut.
Allerdings geh ich davon aus, das man nicht alle Wiener als Mörder sieht und schlechte Menschen, weil in Wien ein Mörder entlarvt wurde, oder?
Weil ein Mitglied der Familie Huber ein bekannter Einbrecher ist, sind nicht alle Mitglieder dieser Familie Kriminelle.
Ist verständlich was ich meine?
Das auch einmal in einer Organisation ein A...loch ist, bedeutet nicht, dass jetzt die gesamte Organisation a...lochmäßig handelt.
Wichtig ist vor allem, wie die jeweilige Organisation dann damit umgeht, wenn man draufkommt - oft sind sie es selber, die das aufdecken - dass da jemand innerhalb der Organisation unrechtmäßig handelt. Also, dass sie schnell reagieren und auch, so es möglich ist, interne Abläufe und ähnliches ändern, um einen ähnlichen Fall von vornherein auszuschließen.
Und klarerweise das auch einsichtig für von außen zu machen und es nicht deckeln und verheimlichen.
Das letztere ist allerdings zweischneidig, weil trotzdem dann viele denken, alle von der Familie Organisation sind Verbrecher, weil nicht differenziert wird.
Vll. erinnern sich noch welche, dass vor ein paar Jahren bei Unicef Unregelmäßigkeiten wegen Geldern rausgekommen sind. Große Empörung, besonders bei den Medien. Man hätte bei der Berichterstattung schon fast glauben können, Unicef ist eine Scheinorganisation und hat noch nie irgendwem geholfen.
Dennoch ist Unicef interessanterweise - und auch glücklicherweise - eher gestärkt aus dem Skandal rausgegangen.
Sie haben interne Abläufe geändert, interne Überprüfungsstellen eingerichtet, das Ganze völlig offen für Außenstehende untersucht und - sehr wichtig! - sich auch dazu geäußert. Das hat natürlich keinen solchen Wind in den Medien gemacht, weil ja "nix Böses" verbreitet werden konnte.
Die meisten der SpenderInnen sind damit jedoch überzeugt worden, und Unicef kann nach wie vor seine grandiose Arbeit weiterführen.

Für mich spannend war bei einer anderen Organisation, Save the Children, die auch extrem gut ist, der Umgang damit, dass rauskam, einige ihrer Mitarbeiter vor Ort - welches Land weiß ich nicht mehr - haben sich an Kindern vergriffen.
StC haben eine sehr gute Medienarbeit auf den eigenen Internetseiten, und hatten das selber veröffentlicht. Es war intern aufgedeckt worden, und sie haben sofort reagiert, nicht nur im betroffenen Projekt Kontrollen eingeführt, sondern bei allen, die sie haben und unter anderem damit, dass sie es eben auch selber den SpenderInnen mitgeteilt hatten.
Medienecho? So gut wie gar nix. War uninteressant. Vll. auch deswegen, weil die Organisation sich selber geöffnet hat. Da ist es ja uninteressant, weil man so schlecht mit dem Finger zeigen kann und rufen "böse böse böse".

dazu muss mich niemand erinnern oder gar auffordern. so sehe ich das.
Das ist eine legitime Einstellung und es ist toll, wenn jemand von sich aus spendet.
Die Erfahrung zeigt jedoch, wenn Organisationen, keinerlei Aufrufe oder auch nur sehr wenige machen, dass die Spenden zurückgehen. Und zwar ruckzuck, ganz schnell, weil sie schlicht von den meisten vergessen werden.
Auch bei Hilfsorganisationen gilt der Spruch "Wer nicht wirbt, der stirbt". Und da sterben eben nicht nur die Organisationen in so einem Fall sondern ganz konkret echte Menschen mit Namen und einem echten Leben.

Sehr oft höre ich auch das Argument, dass viele Organisationen eben für Werbung Geld verplempern ... also die vielen Briefe, aber auch Plakatwände, Werbeschaltungen in Radio und Fernsehen.
Zum einen - ja, dafür wird Geld ausgegeben. Damit werden immer wieder Menschen erreicht, die dadurch angeregt werden, die jeweilige Organisation zu unterstützen und damit eben auch weltweit Menschen/Tieren/der Natur - je nachem, welche Orga - zu helfen und sie zu unterstützen.
Zum anderen sind diese Werbemöglichkeiten jedoch immer günstiger, als wie sie normale Firmen oder normale Menschen erhalten würden.
Auch Druckereien, Werbefirmen(Plakatwände), Fernseh- und Radioanstalten werden nämlich von Menschen geführt. Und auch diese wollen sehr oft spenden.
Und sie spenden dann in einem hilfreichen Rahmen wie z.B. günstigeren Druckkosten. Oder Werbeplatz auf Plakatwänden, die ja nicht immer ausgebucht sind, werden zu Zeiten, wo kein zahlender Kunde diese gemietet für NGOs zur Verfügung gestellt oder auch zu Minimalstpreisen. So ist das auch mit Werbeplatz bei Fernsehen und Radio.
Also nicht immer vom Schlimmsten ausgehen, sondern eher das Positive sehen, dass Menschen in vielen Bereichen und Branchen sich gern einsetzen, um zu helfen.

Bei den vielen Spenden, müsste ja eigentlich jedem schon geholfen sein. Das ist aber nicht der Fall...
Bei dieser Aussage stellen sich mir die Haare auf.
Derzeit sind in Ostafrika 13 Millionen Menschen dabei, ums überleben zu kämpfen.
Das sind immer noch Betroffene der Dürren, die in den letzten Jahren 6 afrikanische Länder heimgesucht haben.
Die meisten hier bei uns haben davon im letzten Sommer gehört und wahnsinnig viele haben darauf reagiert.
Nur - deswegen ist das Land jetzt nicht auf einmal fruchtbar geworden. Wegen Spenden fällt kein Regen und verwandelt ausgedörrte Landstriche in wogende Wiesen und Felder.
Letztes Jahr war in den Medien von einer sagenhaften Dürre die Rede ... aber die ist ja nicht vom Himmel gefallen. Die hatte sich schon die Jahre davor abgezeichnet, durch Ausfälle von Regenzeiten bzw. minimalen Regen, wenn denn einer fiel. Dadurch sind Felder immer unfruchtbarer geworden bis dann letztes Jahr schließlich die Grenze erreicht war und gar nix mehr ging.
Verhungert und verdurstet sind schon vorher Leute.
Dazu kommt, dass die Lebensmittelpreise in diesen Ländern rasant gestiegen sind - zwischen 80% bis 200%(in Somalia). Mehr Geld hatten die Leute aber auch nicht. Wenn eine 6 köpfige Familie aber nur soviel Geld hat, dass für jeden grad mal täglich 100 g Reis o. Bohnen möglich sind, dann ist Schluß mit Überleben.
Und jetzt überlegen wir mal, wieso mit den vielen Spenden noch nicht mal die paar Menschen(13 Millionen) die eigentlich nur in einem kleinen Teil eines Kontinents betroffen sind, schon wieder auf den Beinen sind, fruchtbare Felder haben und keine Hilfe nötig haben.
Von den anderen Millionen am restlichen Kontinent, die am und unterm Existenzminimum "leben" müssen oder die in Südamerika, Asien, etc. ihr Dasein fristen, reden wir erst gar nicht. :ironie:
Das wird noch Jahre wenn nicht Jahrzehnte dauern, bis da alles auch nur so einigermaßen läuft. Und das nur, wenn man davon ausgeht, dass eben keine weiteren Katastrophen wie extreme Dürren passieren. Und wer glaubt tatsächlich, dass diese jetzt wegbleiben?
Darum wird von Hilfsorganisationen nicht nur an der momentan dringenden aktuellen Versorgung mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser und anderen Hilfsgütern gesorgt, sondern auch mit Blick auf die Zukunft an Projekten gearbeitet, die zukünftige Dürren abfedern sollen. Das sind dann zum Beispiel Schulungen in Wassermanagement, Abgabe von resistenterem Saatgut und das Erlernen von Tröpfchenbewässerung, der Bau und die Instandhaltung von Regenwasserspeichern, die den gering fallenden Regen optimalst ausnutzen.
Und das immer in Einbeziehung der Bevölkerung, damit sie wieder selbstständig werden und auch ihre Würde behalten.


Die gestiegenen Lebensmittelpreise sind übrigens weltweit ein Problem. Ebenso in Südamerika, in Asien, etc.
Und die verdanken diese Menschen der westlichen Zivilisation. Lebensmittelspekulanten uuuuuuuuuund dem Trend zum Biosprit. Wird Mais für Biosprit angebaut, bekommen Landwirte mehr Geld, aber als Lebensmittel fällt der weg. Und verteuert natürlich auch den Mais, der dann noch als Lebensmittel verkauft wird.
Bitte mitdenken!!!

Zum Spenden selber ...
Es ist intelligentes und effizientes Spenden, wenn man sich auf eine oder wenige Organisationen konzentriert, und diesen lieber regelmäßig und somit planbar spendet, wenn einem das möglich ist.
Es gibt da auch kein zuwenig.
Wenn wer nicht mehr kann, wie einer Organisation einmal im Jahr 10 Euro als planbare Spende zukommen zu lassen, der ist da schon dabei.
Ob man monatlich, vierteljährlich, halbjährlich oder auch nur einmal im Jahr immer einen bestimmten Betrag geben kann, kann sich sicher sein, dass er damit mehr gibt, wie nur diesen Betrag.
Damit gibt er planungssicherheit und finanzielle Sicherheit für laufende Projekte.
Außerdem ist es dieses Geld, dass den Einsatz in Katastrophenfällen sofort möglich macht, weil das Geld ja schon da ist und nicht abgewartet werden muß, dass aufgrund von Medienberichten die Menschen zu spenden beginnen.
Gutes Beispiel dafür ist die Organisation nph und Haiti.
nph ist eine katholische Hilfsorganisation - ich bin nicht so kirchenfreundlich, sei dazu gesagt - die ein spitzenmäßiges Konzept in 6 südamerikanischen Ländern durchführen.
Unter anderen Ländern ist nph aber auch schon seit 22 Jahren in Haiti tätig. Was sich als mehr wie hilfreich erwies, wie vor 2 Jahren das Erdbeben war.
Das einzige Krankenhaus, dass in Port-au-Prince das Erdbeben überstanden hatte, war die Kinderklinik von nph. Dadurch waren sie die einzige Anlaufstelle für die Not- und Erstversorgung. Ohne nph häts dort zu dem Zeitpunkt kein Krankenhaus gegeben!
Sie konnten auch relativ schnell Hilfsgüter verteilen, weil sie eben auch vor Ort Lager hatten.
Wenn sich manche erinnern, gestaltete sich ja die Einbringung von Hilfsgütern damals als extrem schwierig, sodaß natürlich Organisationen, die bereits vor Ort waren und gefüllte Lager hatten - was nur möglich war, dadurch, dass eben dies durch regelmäßige Spenden finanziert war - zumindest an ihren Standorten Menschen helfen konnten.
Haiti - das schon vor dem Erdbeben mit das Armenhaus der Welt war - ist im übrigen heute noch völlig am Boden, nur kräht kaum mehr ein Hahn danach, denn es ist ja schon so lange her.
Derzeit ist immer noch Choleragefahr - so gut wie kein Zugang zu sauberem Trinkwasser für den Großteil der Bevölkerung - und Unterernährung ein Thema.
Auch da sind planbare Spenden wesentlich, um Projekte am laufen zu halten und eine Struktur aufzubauen, die der Bevölkerung ermöglichen, sich selbst zu helfen.


(fortsetzung folgt ...)
 
Es haben ja einige hier im Thread, die selber regelmäßig spenden schon gute Organisationen genannt.
Ein paar möchte ich jetzt hier auch noch vorstellen, vll. ist das ja für die eine oder den anderen interessant.

nph - die ich schon erwähnt habe.
nph wurde von einem amerikanischen, katholischen Priester in Mexiko gegründet.
Mittlerweile sind sie in 6 südamerikanischen Ländern tätig.
nph ist eine Kinderhilfsorganisation, und bietet den Kindern auch Ausbildungen an. Schule, Beruf, ja sogar Universitätsbesuche.
Ist die Ausbildung - welche auch immer - beendet, wird ein sogenanntes "soziales Jahr" angehängt, in dem in der Organisation vor Ort mitgearbeitet wird.
Sei das in den eigenen Landwirtschaftsbetrieben der Organisation, in der Lebensmittelerzeugung, Kleidungserzeugung, etc. die vorhanden sind, und mit denen die Kinder der ganzen Organisation großteils versorgt werden können.
Ein sehr, sehr schönes Konzept.

Welthungerhilfe - in meinen Augen eine grandiose Organisation. Legt sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit und dem Erschließen von neuen Möglichkeiten für Menschen.
Die WHH hat unter anderem sogenannte Milleniumsdörfer, die wohl mit eine der genialsten Ideen sind, die man sich vorstellen kann.
Diese Milleniumsdörfer gibt es auf jedem Kontinent in besonders armen Regionen. Dort wird mit den Menschen vor Ort nach neuen und verbesserten Möglichkeiten des Überlebens gesucht und diese dann umgesetzt.
Seien das besondere Formen der Landwirtschaft, Forellenzucht in Peru oder Karnickelzucht oder ähnliches. Klingt für uns lächerlich, ist aber vor Ort innovativ und die Dörfer entwickeln sich in die Selbstständigkeit. Das tolle daran ist, dass durch die dort eingeführten Neuerungen Nachbarn aus der Region von den Menschen aus den Milleniumdörfern wiederum geschult werden und sich so Schritt für Schritt eine ganze Region zum Positiven wandelt.
Ich liebe dieses Projekt!!! Vor allem auch, weil es genau die Form von Miteinander betreibt und weitergibt, die ich persönlich als wohl einzige Möglichkeit global für uns alle sehe. Gut, wir müßten noch überall Politiker und Wirtschaftsmagnaten entfernen, die sowas verhindern... und da schweife ich schon ab ... :D
Da wo es möglich und nötig ist, verbindet die WHH auch Menschenhilfe mit Umweltschutz. Auch sehr sehr wichtig und gut.
Dazu findet sich aber auch einiges auf der Website.
Die WHH hat im übrigen noch eine neue, tolle Internetpräsenz, und zwar eine social community - 123WIR.org - wo man auch schon die Gelegenheit hat, direkten Einblick in die verschiedenen Projekte zu erhalten im Austausch mit dortigen Mitarbeitern oder Besuchern.

aktion medeor - nennt sich deutsches medikamentenhilfswerk und ist doch viel mehr und extremst innovativ.
Tolle Beispiele - bei aktion medeor wurde ein Trinkrohr entwickelt, dass gestattet, auch aus schmutzigen Pfützen zu trinken, weil es das Wasser reinigt.
In Zusammenarbeit mit einer indischen Ärztin wurde ein Kräutermedikament gegen Malaria für Kinder entwickelt, das süß schmeckt und deswegen auch von Kleinkindern ohne Probleme genommen wird, die herkömmliche, weil bitter schmeckende Malariamedikamente verweigern ... (wer schon mal einen Spinatstrahl von einem Baby ins Gesicht bekommen hat, weiß, was mit "verweigern" gemeint ist *gg*)
aktion medeor arbeitet auch immer mit örtlichen HeilerInnen, Hebammen, etc. zusammen.
Sie bilden diese zusätzlich zu modernen Hilfsmethoden aus und unterstützen auch die herkömmlichen Methoden, so sie wirksam sind.
Beispiel in Südamerika, wo sie nicht nur mit den dort ansäßigen HeilerInnen Kräutergärten mit einheimischen Heilpflanzen aufbauen, sondern auch deren Wirkungen - wenn diese bereits untergegangen sind - weitergeben und somit die Menschen dort wieder in die selbstständige Hilfe entlassen.


So, daß waren jetzt mal nur 3 Beispiele, etwas näher erklärt.
Natürlich gibts noch andere gute Organisationen die hier im Thread schon erwähnt wurden und andere, die nicht erwähnt wurden.
Seien das Save the Children, Ärzte ohne Grenzen, Unicef, Plan, WorldVision, ChildFund, Care, CBM, und und und...

Natürlich gibts auch für unsere Breiten so einiges, was man mit Spenden unterstüzen kann.
Ob das die Krebshilfe ist, ob das Mukoviszidose e.v. ist, ob das Rotes Kreuz, Johanniter, Hospizarbeit, Kältehilfe, etc. ist.
Wer helfen will, hat immer die Möglichkeit ... wer nicht helfen will, findet immer eine Ausrede, um das schlechte Gewissen zu beruhigen.

Ganz kurz möcht ich noch was zu Kleiderspenden sagen, die hier im Thread ebenfalls erwähnt wurden.
Davon sollte man unbedingt absehen. Verkaufts die Klamotten lieber im Second-Hand-Laden und spendet dann das Geld.
Kleiderspenden werden - egal, an welche Organisation man die gibt - verkauft, weil der Transport, etc. in punkto Aufwand viel zu hoch ist. Die Organisationen verkaufen die Klamotten und verwenden das dafür erhaltene Geld für ihre Arbeit.
Das Schlimme daran ist jedoch, dass diese verkauften Klamotten tatsächlich sehr oft z.B. in Afrika landen. Und dort zerstören sie den ansäßigen Stoffe- und Kleidermarkt und zerstören wiederum die Existenz von Menschen, die dann logischerweise selber wieder auf Hilfe angewiesen sind, obwohl das gar nicht nötig wäre.
ARD-Bericht über "Die Altkleiderlüge"
Im übrigen werden auch mit importiertem, eu-gestützten landwirtschaftlichen Produkten die dortigen Landwirte bankrott gemacht.

So, und weil das hier ein wahnsinnslanger Text geworden ist, häng ich jetzt noch was dran *gg* direkt aus meinem beruflichen Alltag, das mir gestern von zwei Spendern erzählt wurde.
Der eine, von dem ich erzählen möchte, hatte bereits öfters gespendet.
Ich seh ja immer nur die Höhe und das Datum der letzten Spende und die Höhe des Jahresdurchschnitts.
Das letzte Mal hatte er 418, 31 Euro gespendet, der Jahresdurchschnitt lag so um die 600 Euro.
Das fällt schon unter Großspender und dementsprechend führt man auch das Gespräch ... naja, und nach dem Gespräch hatte ich Wasser in den Augen und in meinem Kopf das Bild von einem bewundernswerten Menschen.
Der Mann hatte nämlich nullo Geld. Lebt von Hartz4. Er geht sammeln!
Hartz4 bedeutet als Alleinstehender maximal so um die 740 bis 780 Euro, je nach Mietkosten, die sind da miteingerechnet.
Du hast kein Geld für irgendwas Zusätzliches oder wenn mal was kaputt geht wie Kühlschrank, Waschmaschine, etc. - da bekommt man nur Geld geliehen vom Amt, wenn man Glück hat und drängelich ist.
Und jemand, der wahrscheinlich nie 400 Euro einfach mal so in der Brieftasche hat, gibt die aber weiter um anderen zu helfen.
Hut ab!

Das andere Gespräch war mit einem Pensionisten, der auch immer hoch gespendet hatte.
Der erzählte mir dann von seinen Söhnen, die Firmen haben, unter anderem eine für Solartechnik.
Die fahren nächsten Monat nach Südafrika und montieren in Slums auf den Dächern Solaranlagen, damit dort Strom ist. Gratis! Sie tragen die Kosten der Lieferung und der Montage, die Anlagen werden von einer Stiftung bezahlt, aber auch da nur die Herstellungskosten und keine normalen Verkaufspreise.

Sowas beeindruckt mich. Sowas hör ich immer mal wieder - und sowas ist es, was mir die Menschheit net ganz verleidet.

grützli
Lucia
 
Danke, Lucia, für deinen ausführlichen, interessanten und berührenden Bericht. Es ist total interessant auch mal Insiderwissen zu bekommen. Und du hast mich überzeugt, auch mal Geld locker zu machen.
 
Bei dieser Aussage stellen sich mir die Haare auf.
Derzeit sind in Ostafrika 13 Millionen Menschen dabei, ums überleben zu kämpfen.
Das sind immer noch Betroffene der Dürren, die in den letzten Jahren 6 afrikanische Länder heimgesucht haben.

manchmal denk ich mir ... die großen organisationen wie WHO und so
sehen dass ganz anders ... nämlich dass es besser wäre ihnen waffen zu schicken damit sie sich umbringen ... damit weniger hungern müssen ...:wut1:

wie hieß nochmal der film auf youtube (darwins nightmare glaub ich) wo wir den fisch aus afrika tonnenweise in den westen holen ... aber der flieger kommt nicht leer wenn er denen das essen klaut ... sondern liefert ihnen waffen ;)

verrückte welt ... wir nehmen denen das essen und dann spenden wir wieder damit die was zu essen kriegen?

sorry jetzt bin ich komplett verwirrt ... :confused:
 
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Heute fand ich in meiner Post die alljährliche Post vom Verein der Mund- und Fußmalenden Künstler.

http://www.vdmfk.com/worldwide/

Ein Jahreskalender, Weihnachtsiletts und Weihnachtsgeschenkanhänger. Gegen eine Spende (Setkosten: 17.50 E), die ich sehr gern tätige.
 
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