Schizophrenie gleich multiple Persönlichkeit? - Ja oder Nein?

Hi,

ich glaub, wenn sie wirklich in der Lage wäre, diesen unterschiedlichen Bewusstseinsstufen Namen zu geben, dann ist das eine enorme Bewusstseinsleistung. Aber das Problematische an Schizophrenie ist ja, dass das Bewusstsein über diese Übergänge und Unterschiede grade verloren gegangen ist, oder?
Hier gibts einen Wikipedia-Artikel, in dem Sch. beschrieben ist. http://de.wikipedia.org/wiki/Schizophrenie

Dort steht auch, dass die Existenz dieser multiple Persönlichkeitsstörung umstritten ist.
Wikipedia schrieb:
Nicht zur Schizophrenie gehört die oft in Filmen und Büchern dargestellte "multiple Persönlichkeitsstörung", bei der in einer Person je nach Situation unterschiedliche Persönlichkeiten, wie z. B. in der Geschichte von Dr. Jekyll und Mister Hyde, vorliegen. Die Diagnose der „multiplen Persönlichkeit“ ist in der neuen Literatur umstritten, es wird diskutiert, ob es diese Form der Erkrankung so überhaupt gibt, einige Fallschilderungen haben sich nachträglich als Fälschung herausgestellt.

LG
Tintenfisch
 
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Astralengel schrieb:
Wieso halten sie sich dann so oft für zwei verschiedene Personen ?

Hast du mal einen Schizophrenen gesehen ?
Die haben manchmal sogar zwei Namen für sich selbst und sind nicht in der Lage, diese beiden zu unterscheiden.


Nun da gibt es unterschiedliche Muster.
Der eine ist überzeugt auch eine andere Person zu sein,und der andere hört diese Stimmen die ihn verleiten Dinge auszuführen.
Und so könnte man viele Unterschiede dieser Krankheitsform auflisten.
Werden solche Menschen mit Medikamenten eingestellt, können sie eigentlich ganz normal damit leben auch in der Öffentlichkeit.
So viel aus Erfahrung sozialer Beruflichkeit.

LG Tigermaus:)
 
Leopoldine schrieb:
Hallo nina3,

das ist mir jetzt neu. Ich dachte, das sei ein und dasselbe. :confused:

Nein, es gibt einen Unterschied! Multiple Persönlichkeiten wissen sehr wohl, auch in dem Moment, wo sie eine "andere Persönlichkeit" sind, was sie tun.
Sie machen es bewusst. Kommt, z. B. bei Kindern vor, die etwas traumatisches wie etwa eine Vergewaltigung erlebt haben.
Um dem Schmerz zu entkommen, schlüpfen sie, von Zeit zu Zeit in eine, oder mehrere Rollen und "sind" dann ein Kind, dem nichts geschehen ist, dass dieses traumatische Erlebnis nicht durchmachen musste.
Spricht man das Kind jedoch auf seine ausgedachten Persönlichkeiten an, so weiß es ganz genau darüber Bescheid. Duch langwierige Psychotherapie kann eine Heilung in den meisten Fällen erfolgen, wobei es aber durchaus zu Rückfällen kommen kann.

Von Schizoprenie wird nur fälschlicherweise behauptet, dass es sich um eine Persönlichkeitsspaltung handelt. Vielmehr spricht man von Schizophrenie, wenn mehrere Faktoren wie Halluzinationen (Person hört oder/und sieht Dinge die nicht real sind), oder der Glauben, vergiftet, oder vom CIA/FBI, oder wem auch immer verfolgt zu werden, oder bildet sich ein, Dinge, wie Giftgas zu riechen. Entscheidend ist hierbei, dass sich eine echt schizophrene Person durch kein Argument der Welt erklären lässt, dass seine Wahrnehmungen, Befürchtungen nicht wahr sind.

mfg,
matrix
 
matrix84 schrieb:
Nein, es gibt einen Unterschied! Multiple Persönlichkeiten wissen sehr wohl, auch in dem Moment, wo sie eine "andere Persönlichkeit" sind, was sie tun.
Sie machen es bewusst. Kommt, z. B. bei Kindern vor, die etwas traumatisches wie etwa eine Vergewaltigung erlebt haben.
Um dem Schmerz zu entkommen, schlüpfen sie, von Zeit zu Zeit in eine, oder mehrere Rollen und "sind" dann ein Kind, dem nichts geschehen ist, dass dieses traumatische Erlebnis nicht durchmachen musste.
Spricht man das Kind jedoch auf seine ausgedachten Persönlichkeiten an, so weiß es ganz genau darüber Bescheid. Duch langwierige Psychotherapie kann eine Heilung in den meisten Fällen erfolgen, wobei es aber durchaus zu Rückfällen kommen kann.

Weshalb wird hier eigentlich so direkt eine Heilung der multiplen Persönlichkeiten gesucht ?
Das Trauma selbst zu bekämpfen müßte dieses Feature ja nicht unbedingt auflösen.
 
"multiple persönlichkeit" heisst jetzt "dissoziative persönlichkeitsstörung" und ist auch im ICD 10 zu finden. der ICD 10 ist eine aufstellung der psychischen krankheiten (bekommst du als dickes taschenbuch im buchhandel), dort kannst du auch die symptome genau nachlesen. falls du dich genau informieren willst, versuch es mit "Irren ist menschlich" von Klaus Dörner, ist auch für einen medizinischen laien sehr verständlich.
noch ein wiki-link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Dissoziative_Identitätsstörung
 
nein, schizophrenie ist nicht gleich multiple persönlichkeit.

Die Diagnose einer Schizophrenie wird auf Grund von Akutsymptomen gestellt.
Zu diesen zählen vor allem Sinnestäuschungen in Form von Stimmenhören, Verlust der Kontrolle über die eigenen Gedanken und des Willens und Verfolgungswahn.


Grundlage und - nach der Erblichkeit der Erkrankung (Befunde sprechen dafür, dass die Anlage zur Schizophrenie wenigstens teilweise vererbt werden kann, die Art und Weise WIE das geschieht ist jedoch bis heute unbekannt) gestellt.
Eine weitere Hypothese ist auch, dass Schizophrenie eine Krankheit des Gehirns ist (Hirnstoffwechselerkrankung).

Eine wichtige Theorie ist die Rolle der psychischen und sozialen Faktoren bei der Entstehung der Krankheit. Bsp.: Belastende Lebensereignisse vor dem ersten Auftreten der Krankheit etc.

Liebe Grüße!
Silvia
 
Regelwerk schrieb:
Weshalb wird hier eigentlich so direkt eine Heilung der multiplen Persönlichkeiten gesucht ?
Das Trauma selbst zu bekämpfen müßte dieses Feature ja nicht unbedingt auflösen.


Durch ein Trauma wurde die Erkrankung in fast allen Fällen hervorgerufen, weil der Patient es, aus einem bestimmten Grund nicht mehr aushielt, er selbst zu sein, da etwas sehr schmerzhaftes in der Vergangenheit stattgefunden hat und er sich eine andere Person "geschaffen" hat, der dieses Erlebnis nicht widerfahren ist.
Ich habe es, von einer Psychologin so gelernt: Es wird nicht direkt an der Beseitigung der multiplen Persönlichkeiten gearbeitet, sondern an dem Trauma, also dem Hintergrund der Erkrankung angesetzt.

Nun stehen Psychologen jedoch häufig vor dem Problem, dass der Mensch, nicht mit einem anderen Menschen über seine Probleme reden will, da ihm der Schmerz häufig eben auch durch einen Menschen zugefügt wurde.

Diese, von mir schon genannte Psychologin arbeitet deshalb (bei Kindern) oft mit Fingerpuppen (in Gestalt von Tieren). Wenn das Kind sich ihr nicht mitteilen möchte bzw. kann, so spricht es, für gewöhnlich sehr wohl mit den Tieren, wodurch die Therapeutin wichtige Informationen, an denen sie vorsichtig ansetzen kann (das Behandeln mutipler Persönlichkeiten ist seeehr zeitaufwendig) erlangt. Nach, meist langer Zeit, wenn das Kind Vertrauen geschöpft hat, über seine Ängste, Sorgen geredet hat, eventuell eine Aussprache, vielleicht eine Entschuldigung von Seiten des Täters stattgefunden hat, braucht die betroffene Person ihre multiplen Persönlichkeiten immer seltener, bis sie, irgendwann, wieder nur sie selbst seine möchte.

lg, matrix
 
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es gibt einige hps von betroffenen, sind zum teil aber sehr heftig... (ach ja: betrifft die multiple persönlichkeitsstörung, schizophrenie ist was ganz anderes, wird nur im täglichen sprachgebrauch oft verwechselt)

http://www.phoenixtruppe.de/tagebuch1a.htm

http://www.babsies.de/index.html

http://home.arcor.de/trotzdemia/navigation.html


und jetzt vergleich mal die erfahrungsberichte von schizophrenen damit:

http://www.kompetenznetz-schizophrenie.de/rdkns/26.htm

http://www.simplehomepage.net/members/schizophrenieseite
 
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