Hallo!
Ich finde es gut, dass hier so genau unterschieden wird. Immerhin gibt es inzwischen viele gut funktionierende Aufstellungsformen.
Neben den klassischen Aufstellungsformen mit Stellvertretern und den Weiterentwicklungen der Bewegungen der Seele (Stellvertreter schweigen und geben nur den Bewegungsimpulsen nach) habe ich aber auch Erfahrungen mit Positions- und Figurenaufstellungen und solchen mit Positionsankern im Raum gemacht. Diese sind sehr unterschiedlich und es würde hier zu weit führen, da ins Detail zu gehen. Was allerdings meist nicht gut funktionierte, waren Aufstellungen EIGENER Anliegen auf diese Weise in "Selbsthilfe". da kam meist heraus, was mir "frommte" und es war kaum lösende Wirkung im Alltag zu verspüren. Also wenn ich was hab, geh ich zu Kollegen.
Zu den hier so kritisierten Figurenaufstellungen kann ich nur sagen, ich wende sie im Einzelcoaching an und bin immer wieder über die Tiefe der Erkenntnisse und Bewegungen überrascht. Ich habe sogar schon gewagt, solche Figurenaufstellungen ohne viel explizite "Platzwechsel" zu machen und die Erfahrung gemacht: je gesammelter es gelingt, dass beide - Coach und Coachee - in Trance gehen, können sie auch ohne viel Erklärungen der einzelnen Wahrnehmungen, dem Prozess folgen und sich beide der Bewegung hingeben. Ich vermute, dass sich hier ein ähnlciher Prozess entwickelt, wie bei den Bewegungen der Seele, der aber eben nur von zwei Personen erlebt wird. Wichtig dabei ist, dass ich möglichst wenig über die Personen und Faktoren sowie die Inhalte weiß. Mittlerweile bin ich ziemlich schnell darin, die Positionen mental zu wechseln und auch aus einer "Meta-Wahrnehmung" heraus, verschiedene Positionen "im Blick" zu haben bzw. auch mitunter simultan die dort zugehörigen Positionswahrnehmungen zugänglich zu haben. Ich selbst bin mitunter über die Tiefe des Prozesses erstaunt und verwundert, was da alles zu Tage kommt und sich löst. Die Berichte meiner Coachees aus dem Alltag bestätigen mir die Wirkung dieser Arbeitsweise. Allerdings muss ich vollkommen absichtslos sein und darf mir nicht vorher eine gewünschte Lösung denken. Auch muss ich alle Hypothesen fallen lassen. Allerdings sind diese Arbeiten schwerer, je weniger sich der Coachee auf so etwas einlassen kann oder eigene Interpretationen und Vorurteile bevorzugt.
Interesssant fände ich noch, einmal einen simultanen Vergleich zwischen dieser verkleinerten und der Gruppen-Arbeitsweise anzustellen.
Ansonsten stimme ich zu, dass auch sequenzielle Aufstellungen mit einem Stellvertreter, dem Klienten in allen Positionen oder dem Leiter, der "hoppt" und Platzankern ebenso wie die "richtige" (wie hier vorher so genannt) Aufstellungsvariante mit Stellvertretern zum Ausweichen vor dem eigentlichen Problem genutzt werden KANN. Allerdings habe ich sowas auch schon bei so genannten "richtigen" Aufstellungen ebenso erlebt. Da kann es sogar sein, dass der Leiter verbal und nonverbal ebenso wie offen und evrdeckt deutlich macht (meist unbewusst, manchmal ganz bewusst), welche Ergebnisse und Wahrnehmungen "erlaubt" und welche nicht "erlaubt" sind. Und sehr oft gibt es dann auch noch gruppendynamische (v.a. bei langfistiger sich treffenden Gruppen) Prozesse, die das noch verstärken können.
Bert Hellinger selbst beschreibt
hier seinen neuen mentalen Weg des Aufstellens. Ich erkenne Parallelen.
Gruß
A.