Jan Amos
Mitglied
Wenn ich das Tor, das wir allgemein Tod nennen, abermals durchschritten habe, werde ich klarer sehen. Bis dahin bleibt mir nur die Spekulation!
Also ich habe den Eindruck, dass einzelne Diskutanten immer wieder versuchen, ihre eigene Sichtweise zu dogmatisieren.
Was wir wirklich wissen ist, dass wir nichts wissen solange der Schleier des Vergessens über uns liegt.
Natürlich ist es interessant darüber zu spekulieren, was sein könnte.
Der Narr schreibt deshalb zu Recht: Mir geht es um eine Diskussion, um einen Austausch von Ansichten, vielleicht auch Erfahrungen.
Eine Diskussion darüber sollte sehr wohl möglich sein, nur ist es dafür erforderlich die Argumente des anderen nicht gleich zu verwerfen, weil sie nicht ins eigene Weltbild passen.
Ein mir unbekannter Verfasser drückt es in seinem Gedicht:
Mensch und Schicksal - (Karma und Reinkarnation) so aus:
Ehe ich in dieses Erdenleben trat,
ward mir gezeigt, wie ich es leben würde:
Da war die Kümmernis, da war der Gram,
da war das Elend und die Leidensbürde;
da war das Laster, das mich packen sollte,
da war der Irrtum, der gefangennahm-
Da war der schnelle Zorn, in dem ich grollte;
Da waren Haß und Hochmut, Stolz und Scham.
Doch sah ich auch die Freuden jener Tage,
die voller Licht und schöner Träume sind-
Wo Klage nicht mehr ist, und nicht mehr Plage,
und überall der Quell der Gaben rinnt;
wo Liebe dem, der noch im Stoff gebunden,
die Seligkeit des Losgelöstseins schenkt-
Wo sich der Mensch, der Menschenpein entwunden,
als Auserwählter hoher Geister denkt....
Mir ward gezeigt das Schlechte und das Gute,
mir ward gezeigt die Fülle meiner Mängel;
mir ward gezeigt die Wunde, draus ich blute,
mir ward gezeigt die Helfertat der Engel....
Und als ich so mein künftig Leben schaute,
da hört' ein Wesen ich die Frage tun,
ob ich wohl dieses Leben mich getraute,
denn der Entscheidung Stunde schlüge nun....
Und ich ermaß noch einmal alles Schlimme-
"Dies ist das Leben, das ich leben will"
gab ich zur Antwort mit entschloss'ner Stimme
und nahm auf mich mein Schicksal still...
So ward geboren ich in diese Welt,
so war's, als ich ins Leben trat-
Ich klage nicht, wenn's oft mir nicht gefällt,
denn ungeboren hab' ich es bejaht !
Ich denke, diese Sichtweise ist eine plausible Variante.
Und eine weitere interessante Sicht beschreibt Khalil Gibran.
Er drückt es z.B. so aus:
Lied des Menschen
Seit Anbeginn war ich,
und ich bin.
Ich werde sein
bis zum Ende der Zeiten,
denn ich bin ohne Ende.
Ich schwebte im Raum der Unendlichkeit
Und in den Welten der Fantasie;
ich näherte mich dem Lichtkreis.
Doch nun bin ich ein Gefangener der Materie.
Ich lauschte den Lehren des Konfuzius
und der Weisheit des Brahma.
Ich setzte mich neben Buddha
unter den Baum der Erkenntnis.
Doch nun ringe ich mit Unwissen und Unglauben.
Ich war auf dem Sinai,
als der Herr dem Moses erschien;
am Jordanufer war ich Zeuge
der Wunder des Nazaräers,
und in Medina hörte ich die Worte
des Propheten der Araber.
Doch siehe, nun bin ich ein Opfer des Zweifels.
Ich erlebte Babylons Macht,
Ägyptens Ruhm
und die Größe Griechenlands.
Und nun erblicke ich weit und breit
die Schwäche und Niedrigkeit
aller menschlichen Taten.
Ich setzte mich zusammen
mit den Magiern von Endor,
mit den Priestern Assyriens
und den Propheten Palästinas,
und ich hörte nicht auf,
die Wahrheit zu suchen.
Ich befolgte die Weisheit Indiens,
lernte die Poesie auswendig,
die aus dem Herzen der Araber stammt,
und ich lauschte der Musik
der Völker des Westens.
Doch nun bin ich blind
und kann nicht mehr sehen,
bin taub und vermag nicht mehr
zu hören.
Ich ertrug die Grausamkeit
unersättlicher Eroberer,
litt unter der Ungerechtigkeit
und Willkür der Mächtigen
und ertrug die Knechtschaft
der Tyrannen.
Nun bin ich stark genug,
um mit den Tagen zu kämpfen.
All dies hörte und sah ich
als ich noch Kind war.
Ich sehe und höre nun
die Werke der Jugend.
Dann werde ich alt
und vollkommen werden,
und ich werde zu Gott zurückkehren.
Seit Anbeginn war ich,
und ich bin.
Ich werde sein
bis zum Ende der Zeiten,
denn ich bin ohne Ende.
Quelle: Eine Träne und ein Lächeln
Mit freundlichen Grüßen
und ein gesegnetes Jahr 2006
wünscht Jan Amos
Also ich habe den Eindruck, dass einzelne Diskutanten immer wieder versuchen, ihre eigene Sichtweise zu dogmatisieren.
Was wir wirklich wissen ist, dass wir nichts wissen solange der Schleier des Vergessens über uns liegt.
Natürlich ist es interessant darüber zu spekulieren, was sein könnte.
Der Narr schreibt deshalb zu Recht: Mir geht es um eine Diskussion, um einen Austausch von Ansichten, vielleicht auch Erfahrungen.
Eine Diskussion darüber sollte sehr wohl möglich sein, nur ist es dafür erforderlich die Argumente des anderen nicht gleich zu verwerfen, weil sie nicht ins eigene Weltbild passen.
Ein mir unbekannter Verfasser drückt es in seinem Gedicht:
Mensch und Schicksal - (Karma und Reinkarnation) so aus:
Ehe ich in dieses Erdenleben trat,
ward mir gezeigt, wie ich es leben würde:
Da war die Kümmernis, da war der Gram,
da war das Elend und die Leidensbürde;
da war das Laster, das mich packen sollte,
da war der Irrtum, der gefangennahm-
Da war der schnelle Zorn, in dem ich grollte;
Da waren Haß und Hochmut, Stolz und Scham.
Doch sah ich auch die Freuden jener Tage,
die voller Licht und schöner Träume sind-
Wo Klage nicht mehr ist, und nicht mehr Plage,
und überall der Quell der Gaben rinnt;
wo Liebe dem, der noch im Stoff gebunden,
die Seligkeit des Losgelöstseins schenkt-
Wo sich der Mensch, der Menschenpein entwunden,
als Auserwählter hoher Geister denkt....
Mir ward gezeigt das Schlechte und das Gute,
mir ward gezeigt die Fülle meiner Mängel;
mir ward gezeigt die Wunde, draus ich blute,
mir ward gezeigt die Helfertat der Engel....
Und als ich so mein künftig Leben schaute,
da hört' ein Wesen ich die Frage tun,
ob ich wohl dieses Leben mich getraute,
denn der Entscheidung Stunde schlüge nun....
Und ich ermaß noch einmal alles Schlimme-
"Dies ist das Leben, das ich leben will"
gab ich zur Antwort mit entschloss'ner Stimme
und nahm auf mich mein Schicksal still...
So ward geboren ich in diese Welt,
so war's, als ich ins Leben trat-
Ich klage nicht, wenn's oft mir nicht gefällt,
denn ungeboren hab' ich es bejaht !
Ich denke, diese Sichtweise ist eine plausible Variante.
Und eine weitere interessante Sicht beschreibt Khalil Gibran.
Er drückt es z.B. so aus:
Lied des Menschen
Seit Anbeginn war ich,
und ich bin.
Ich werde sein
bis zum Ende der Zeiten,
denn ich bin ohne Ende.
Ich schwebte im Raum der Unendlichkeit
Und in den Welten der Fantasie;
ich näherte mich dem Lichtkreis.
Doch nun bin ich ein Gefangener der Materie.
Ich lauschte den Lehren des Konfuzius
und der Weisheit des Brahma.
Ich setzte mich neben Buddha
unter den Baum der Erkenntnis.
Doch nun ringe ich mit Unwissen und Unglauben.
Ich war auf dem Sinai,
als der Herr dem Moses erschien;
am Jordanufer war ich Zeuge
der Wunder des Nazaräers,
und in Medina hörte ich die Worte
des Propheten der Araber.
Doch siehe, nun bin ich ein Opfer des Zweifels.
Ich erlebte Babylons Macht,
Ägyptens Ruhm
und die Größe Griechenlands.
Und nun erblicke ich weit und breit
die Schwäche und Niedrigkeit
aller menschlichen Taten.
Ich setzte mich zusammen
mit den Magiern von Endor,
mit den Priestern Assyriens
und den Propheten Palästinas,
und ich hörte nicht auf,
die Wahrheit zu suchen.
Ich befolgte die Weisheit Indiens,
lernte die Poesie auswendig,
die aus dem Herzen der Araber stammt,
und ich lauschte der Musik
der Völker des Westens.
Doch nun bin ich blind
und kann nicht mehr sehen,
bin taub und vermag nicht mehr
zu hören.
Ich ertrug die Grausamkeit
unersättlicher Eroberer,
litt unter der Ungerechtigkeit
und Willkür der Mächtigen
und ertrug die Knechtschaft
der Tyrannen.
Nun bin ich stark genug,
um mit den Tagen zu kämpfen.
All dies hörte und sah ich
als ich noch Kind war.
Ich sehe und höre nun
die Werke der Jugend.
Dann werde ich alt
und vollkommen werden,
und ich werde zu Gott zurückkehren.
Seit Anbeginn war ich,
und ich bin.
Ich werde sein
bis zum Ende der Zeiten,
denn ich bin ohne Ende.
Quelle: Eine Träne und ein Lächeln
Mit freundlichen Grüßen
und ein gesegnetes Jahr 2006
wünscht Jan Amos