Der Daniel schrieb:
"Nur der Weise weiß, dass er nichts weiß"<--- Die größte Weisheit
Tucholsky schrieb:
Wenn jemand sagt, dass er weiß, dass er nichts weiß, dann widerspricht er sich selbst.
Jemand, der sich selbst widerspricht ist nicht weise.
Der Spruch selbst ist paradox, wie man ihn auch dreht, ..
Ja. Ein Paradoxon ist ein Widerspruch. Und Du weist auf diesen Widerspruch öffentlich hin mit einem Pfeil und bezeichnest den Widerspruch als 'Die größte Weisheit'.
Toll.
Manche Dinge entbehren der Steigerung, manche nicht. Weisheit ist wie Wahrheit nicht steigerbar, weil es nur die einfache Weisheit gibt und einfache Wahrheit gibt. Wenn etwas wahr ist oder man etwas als wahr erkannt hat, dann ist das nicht steigerbar, ebenso, wie etwas das als falsch erkannt ist, nicht steigerbar ist, und mit der Weisheit ist es dasselbe.
Etwas anderes ist der Status der individuellen Weisheit; hier kann der Andere weiser sein als der Eine.
Mit nichts wird sehr wenig gemeint ..
Nein.
Erstens ist der Anspruch 'wird gemeint' eine Suggestion, dass es ein Allgemeines Verständnis in unserer Gesellschaft geben soll, was deswegen nicht stimmt, weil nicht notwendig jeder Deiner Meinung sein muss, Du aber nur das beanspruchen kannst, was Deine Meinung ist.
Zweitens ist die Bedeutung des Begriffs 'nichts' verschieden von der Bedeutung des Begriffes 'wenig', und wenn man beansprucht etwas Weises auszusagen, aber nicht einmal die Begriffe dafür verwendet, deren Bedeutung definiert ist, aber dafür andere Begriffe, dann denke ich, das ist nicht weise, sondern unweise.
Dein Spruch würde jetzt so aussehen: 'Nur der Weise weiß, dass er wenig weiß'. Das ist aber auch sinnlos, denn um wissen zu können, dass man wenig weiß, muss man das Ganze wissen, denn erst dann kann man das Wenige wissen und beurteilen. Aber ohne das, kann er das Wenige nicht wissen und nicht beurteilen. Etwas anderes ist es, wenn man sagte, dass man über das, was man nichts weiß, nichts sagen kann.
... der Weise ist klug genug um zu wissen, dass es viel zu viel zu wissen gibt, um behaupten zu können, man weiß viel.
Ein Weiser behauptet nicht und spricht nicht von Wissen, sondern von Weisheit. Ein Weiser ist nicht klug sondern weise.
Man kann nichts wissen, man kann nur glauben etwas zu Wissen, denn man kann nicht garantieren, dass man sich nicht etwas einbildet oder überhaupt alles einbildet.
Wenn das wahr wäre, dann könntest Du nicht wissen, dass man nichts wissen kann, es könnte dann auch sein, dass Du Dir das einbildest.
... hat sich die Wissenschaft schon oft geirrt und die Welt steckt voller Lügner .
Hier ist nur relevant was Du weißt und belegen kannst und begründen kannst. Wie willst Du beweisen, dass Du nicht irrst?
... Deshalb ist das das einzige, was man wissen kann, dass man alles andere nicht wissen kann.
Und nichtmal das ist gewiss ...
Nun, das, was Du sagst ist, dass Du weißt, dass 'es nicht gewiss ist, dass das einzige, was man wissen kann, dass man alles andere nicht wissen kann. '
Toll.
Sokrates wird oft (falsch) zitiert mit dem Spruch: "Ich weiß, dass ich nichts weiß", aber das ist eine falsche Wiedergabe dessen, was er gesagt hat.
Sokrates sagte, '.. Aber dieser glaubt zu wissen und weiß nicht, ich aber, der ich ebenso wenig weiß, glaube das nicht. Daher scheine ich um ein weniges weiser zu sein als dieser, da ich nicht glaube zu wissen, was ich nicht weiß."
T.