Menschheit und überwundene Dualität

Oh, sorry, ich habe mich wohl total verschrieben. Der Username im Beitrag #78 ist RegNiDoen, bitte um Verzeihung:zauberer1
 
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Talen schrieb:
Ich würde behaupten uns fehlt die „Vogelperspektive“. Es sind so Bereiche, in die wir uns langsam vortasten und wagen und es ist auch gut und richtig so, ansonsten können wir dort, wo für das Individuum Unstimmigkeiten gelten, nach Antworten suchen.
Da stimme ich dir zu, und um diese *Vogelperspektive* geht es auch, diese sich jenseits vom Denken in Schaubilderfahrungen (das ist eine buddhistische Definition - einen besseren habe nicht gefunden um auszudrücken worum es geht) zu erarbeiten. Der Buddhismus ist da für mich Wegweiser.
Was nützt einem der beste *Durchblick* wenn einem der *Überblick fehlt* war (ist) meine Ansicht darin.
Wenn die Dualität etwas Analysierendes sein soll und Polarität wiederum etwas Synthetisierendes dann kommen sie sich doch entgegen. Weil Analyse die Bestandteile der Synthese „untersucht“ und die Synthese wiederum die analytische Zusammensetzung ist, würde ich jetzt so auf die Schnelle sagen.
Da bitte ich noch um genaue Beispiele dazu, um sie doch recht unkompliziert auseinander zu halten.
Das ist auf die *Schnelle* durchaus richtig.
Dualtität ist für Erkenntnis sehr wichtig - nur sollte man sich da nicht im scheinbaren *Endergebnis* festbeißen und stehenbleiben, sondern innerhalb dieser Erkenntnis das ganze in einer Synthese wieder auflösen. Nur so kann *Dualität* wirklich überwunden werden.
Das ist eben die Schwierigkeit mit den Beispielen wenn eindeutige Bezugspunkte zu den geschriebenen fehlen. Daher habe ich da mehr einen Konsenz angedeutet, den ich mir selbst über Jahre erarbeitet habe.
Jedes Beispiel würde m.E. mehr Verwirrung als Klärung bringen. Ich denke, wenn jeder für sich, dort aus seinem eigenen *Blickwinkel* für sich selbst darin Klärung sucht, wird er es eher finden.
Mehr hab ich auch nicht gemacht, und mein Ausgangspunkt war da der gleiche.
Ich habe da aber mal ein bezeichnendes Beispiel gefunden.
Wenn ein Suchender sich auf den Pfad der Erleuchtung begibt, hören irgendwann einmal für ihn die Berge auf, Berge zu sein und die Flüsse werden für ihn keine Flüsse mehr sein.
Erst wenn er Erleuchtung erlangt hat, werden die Berge wieder zu Berge und die Flüsse wieder zu Flüsse.
Und an dieser Stelle gebe ich dir vollkommen Recht. Es ist für uns zurzeit zu komplex, weil uns eben die Vogelperspektive fehlt.
Und da gilt es, sich diese zu erschließen. Das ist mein Bestreben.

Zu allem anderen, worauf ich jetzt nicht speziell eingegangen bin, sehe ich das zum großen Teil auch so.
 
Hi RegNiDoen, vergib mir, wenn ich deinen Beitrag so "auszugsweise zerteilt" zitiere, ich zerteile nicht gern bestehendes Ganzes aber ich wollte mich auf die für mich wesentlichen Sätze beschränken, die eindeutig die Kraft habn in mir etwas zu bewegen und mich auch zum lachen bringen, wenn ich an die Frau vor dem spiegel denke :)

RegNiDoen schrieb:
Viele Frauen, die morgens in den Spiegel schauen, schauen nicht mit ihren eigenen Augen, sondern mit den Augen einer Werbefirma!----Muß es einen Sinn haben?----Einen Sinn! Nicht sechserlei Sinne wie der Mensch.-----ich denke bei "Sinn" viel eher an meine Sinne. Und all diese Sinne will ich vereinigt haben in mir, damit "Einer" sich äußert in der Welt. ------Ich will meine Augen selber gebrauchen und nicht die Werbung -----Zum "Einen" Sinn werden?

Für mich ist das so, muß ich sagen. Weg von den sechs Sinnen, hin zur Wahrnehmung des Einen in mir. Das bin ich selber, das mag mein Ego sein oder es mag Gott genannt werden, das ist mir egal, damit beschäftige ich mich nicht. Denn diese Beschäftigung spaltet den Einen in mir, das merke ich ganz deutlich.

In mir ist Etwas, das will werden. Ich kann es "wie von Außen" wahrnehmen und doch bin ich nicht getrennt von Ihm. Ich weiß noch nicht was Es wird, aber ich weiß, dass es grundsätzlich "gut" ist. Aber Es braucht meine Aufmerksamkeit und meine Liebe, "dieses Werden" in mir selber. In dem Maße, wie ich "dieses werdende Leben" in mir liebe, liebe ich auch das Leben um mich herum. Ich kann dieses Werden auch in anderen Lebewesen sehen, wenn ich meinen Blick darauf richte. Und das gereicht mir zur Freude.

Oft aber passiert es mir noch, dass ich die Welt durch die Augen der Werbung sehe oder jene der Meinungsmacher, die Augen der Medien und wenn mein Blick sich für zu lange Zeit von den "Dingen" dieser Welt, die ohne Wesen sind und ohne leben, einfangen und bannen läßt, vergesse ich auf dieses "Werden" in mir. Und es ist so, als würde dieses Etwas dahinsiechen. Es ist so, als würde es meine Aufmerksamkeit und Liebe brauchen um gesund wachsen zu können. Die Liebe ist das Licht für dieses Werden in mir und liebe ich es nur halbherzig oder gar nicht, weil die toten Dinge in der Welt meine ganze Liebe und Hinwendung beanspruchen, dann irrt es im Dunklen, in der Finsternis umher. Und es kann dann gar soweit kommen - im allerschlimmsten Fall - das Es böse wird und zornig, dieses Werden da in mir, weil Es das Gefühl hat, ich liebe Es nicht mehr. Es ist wirklich wie ein Kind, das keine Zuwendung bekommt und nach Aufmerksamkeit schreit. wie soll ich ihm aber meine Liebe geben, wenn meine ganze Liebe in meinem Mercedes steckt oder in anderen schönen, praktischen aber leider toten Dingen?

Es kommt mir manchmal vor, als wäre ich selbst eine Dualität, die ich niemals überwinden kann. Ein Sein und ein Werden. Dieses Werden in mir und ich selbst, wir sind in Wirklichkeit eins. Verbunden durch die Zuwendung und die Liebe. In diesem Sinn kann ich auch den Begriff "Selbstliebe" verstehen. Im selben Maß wie ich mich diesem Werden in mir selber zuwende, erkenne ich auch das Leben und den Wert der lebendigen Welt um mich herum. Dann sehe ich die "toten Dinge" nicht mehr, sondern nur das Leben, das in allem steckt und weiter treibt und weiter werden will.

Und woher beziehe ich die Liebe, die ich dem Werden in mir weitergeben kann? Ich vermute von dem "Sein", dass über mir ist. Dieses Sein mit den unendlich vielen Augen. Aber ich kann hier im Außen nichts finden, worauf ich dauerhaft meine Aufmerksamkeit richten könnte. Ja, vorübergehend kann es mich bereichern, mich in die Flamme einer brennenden Kerze oder eines Lagerfeuers zu versenken oder mit den Wellen an der Oberfläche des Flusses zu tanzen. Diese Elemente scheinen mir die einzigen "Dinge" zu sein, die wie aus sich selbst heraus lebendig werden, wohl gespeist aus dem Sein über mir. Daher sind es auch nicht wirklich Dinge für mich sondern eben Lebenselemente. Diese Urelemente des Lebens unterscheiden sich von den anderen toten, praktischen Dingen. sie sind anders, bewegen sich von selbst, ohne dass ich etwas tun muss. Hier ist ein Motor am laufen den ich nicht mehr starten muss. Das große Sein über mir hat diesen Motor in gang gesetzt.

Ich kann überhaupt nicht viel tun, zu diesem ganzen Sein und Werden. Der Alltag hat mich fest im Griff, die Zeit vergeht wie im Flug und ich kann nur die Lebenselemente um mich herum beobachten, Liebe empfangen und Liebe weitergeben. Vor allem mit dem Focus auf dieses Werden in mir, den wenn ich es nicht richtig und gut beleuchte und ihm so den Weg zu mir zeige, verirrt es sich und macht lauter Unsinn. Und Es kann auch recht böse werden, denn in der Finsternis hat Es Angst und die Überspielt es mit Zorn.

Sorry bitte, wenn ich wieder viel wirres Zeug geschrieben habe. Ich kann nichts anderes, außer meinen Alltag bewältigen und dieses ganze Sein und Werden zu lieben und aufzuschreiben, was mir da für Gedanken dazu durch den Kopf gehen. Ich muss erst noch lernen, diese Welt um mich herum bewusst zu gestalten bzw. zu erschaffen. Bisher machte das dieses ungeliebte Kind in mir, dieser werdende Mensch - unbeleuchtet und umnachtet von meiner Verachtung, mutierte so zu einer Kreatur die sich nicht entscheiden konnte, ob ihr Dasein in der Finsternis nun gut oder böse war und schuf so eine Dualität, eine Zwiespältigkeit eigentlich, in mir selber und um mich herum. Eine Dualität die ich nicht überwinden sondern nur unterlassen kann, indem ich diesem inneren Kind wieder meine Aufmerksamkeit schenke. Ich glaube, der Plan ist, dass dieses innere Kind diese seine Welt selbst gestalten sollte in der es leben will. Ich kann ihm nur Licht und Liebe geben. Oder auch nicht und dann kümmert es eben dahin, bekommt ein unschönes Gesicht und dieses Gesicht spiegelt sich in meinem. Den schließlich bin ich selber dieser Teufel. Und in diesem Sinne ist "das Ich" nur ein Kanal der Liebe und ein Organ der Wahrnehmung. Ich sehe hier keine Dualität, die ich überwinden müsste. Ich bin ein Sein und Werden, sonst bin ich Nichts. Wie sagte der Meister: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Ich bin das Wasser im Becher, der Ozean und ich bin der Becher.

lieben Gruß, Katharsix
 
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