Kultur beruht entgegen der Masse der Mediendarstellungen in der Erschaffung von etwas, das es in der Natur nicht gibt. Zwar erschafft der Schimpanse simple Stäbchen, wobei die Medien im Rahmen der Angleichung des Tiers an den Menschen immer fleißig behaupten, früher sei behauptet worden, nur der Mensch könne sich ein Werkzeug herstellen, was ihn einzigartig mache. Freilich wird das eifrig ohne jegliche Belegung und somit ohne Verantwortungsgefühl getan. Bei objektiver Betrachtung kommt es darauf aber auch nicht an, denn Kultur geht über die Erschaffung eines simplen Gegenstandes, der zur bloßen Befriedigung des Hungergefühls erschaffen wird, hinaus, etwa wie die Erschaffung der Straße erst durch das geistige Ideal des Handels mit vielfältigen Handelsgütern zur Bereicherung des menschlichen Geisteslebens ermöglicht wird. Dazu gehört auch das geistige Erfassen der Bedeutung der von anderen bereits erschaffenen Straße. Hingegen werden Wildpfade oder Ameisenstraßen von den Tieren nicht eigens angelegt, sondern sie entstehen von selbst durch die notwendige Bewahrung des Artbezogenen und sie dienen nicht einem Geistesleben.