Mensch und Tier

Kultur beruht entgegen der Masse der Mediendarstellungen in der Erschaffung von etwas, das es in der Natur nicht gibt. Zwar erschafft der Schimpanse simple Stäbchen, wobei die Medien im Rahmen der Angleichung des Tiers an den Menschen immer fleißig behaupten, früher sei behauptet worden, nur der Mensch könne sich ein Werkzeug herstellen, was ihn einzigartig mache. Freilich wird das eifrig ohne jegliche Belegung und somit ohne Verantwortungsgefühl getan. Bei objektiver Betrachtung kommt es darauf aber auch nicht an, denn Kultur geht über die Erschaffung eines simplen Gegenstandes, der zur bloßen Befriedigung des Hungergefühls erschaffen wird, hinaus, etwa wie die Erschaffung der Straße erst durch das geistige Ideal des Handels mit vielfältigen Handelsgütern zur Bereicherung des menschlichen Geisteslebens ermöglicht wird. Dazu gehört auch das geistige Erfassen der Bedeutung der von anderen bereits erschaffenen Straße. Hingegen werden Wildpfade oder Ameisenstraßen von den Tieren nicht eigens angelegt, sondern sie entstehen von selbst durch die notwendige Bewahrung des Artbezogenen und sie dienen nicht einem Geistesleben.
Wie kommst du nur auf solche Ideen ?
 
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Die Gleichsetzung von Geld und Futter in der genannten Folge der Sendung X:enius unterschlägt die Bedeutung des Geldes als ein Kulturobjekt des Handels und des Tausches. Futter oder das Fleisch eines erjagten Beutetiers wird unter Tieren nicht getauscht oder über Handelsrouten transportiert. Die Verteilung wird durch die artgebundene Hierarchiebildung geregelt. Von manchen Raubkatzen heißt es, sie sollen ihre Beute vor anderen verstecken, damit sie an späteren Tagen ihren neuen Hunger sättigen können. Wölfe sollen so nicht vorgehen, sondern würden ihre Beute (soweit möglich) gleich komplett verschlingen und ihre Mägen sollen dann prall gefüllt sein.

Regelmäßig wurde über Jahre in einem Zoo bei der Fütterung der Paviane Obst von einem der Tierpfleger den Tieren aus einer sicheren Entfernung zugeworfen. Das Geschrei und das Spektakel, um an Futter zu gelangen, das die Gier der Tiere deutlich zum Vorschein brachte, zog scharenweise die Zoobesucher an. Menschen würden sich nur dann ähnlich wie die Paviane verhalten, wären sie ausgehungert. Was bei Pavianen ein normales artgebundenes Verhalten ist, und ihnen ihre Gier deshalb auch nicht vorgeworfen werden kann, wäre beim Menschen eine entsetzliche Notlage. Hingegen ist beim Menschen eine gepflegte Essenskultur normal.
 
Was bei Pavianen ein normales artgebundenes Verhalten ist, und ihnen ihre Gier deshalb auch nicht vorgeworfen werden kann, wäre beim Menschen eine entsetzliche Notlage.
Ich denke, mit Gier (das ist eine menschliche Eigenschaft resp. hier Projektion) hat das nichts zu tun. Fast alle Affenarten haben eine stark hierarchisch, egoistisch ausgeprägte Sozialstruktur und wenn man Futter einfach hinein wirft und damit die Hierarchie mißachtet, gibt es halt Zoff. "Belustigend" für die Zuschauer, in der Natur kommt das m.W. nicht vor, zumindest nicht so ausgeprägt.
Ist übrigens das gleiche bei Hunden: Man wirft niemals Leckerlis einfach zwischen sie, Zoff ist dann vorprogrammiert.

LG
Grauer Wolf
 
Regelmäßig wurde über Jahre in einem Zoo bei der Fütterung der Paviane Obst von einem der Tierpfleger den Tieren aus einer sicheren Entfernung zugeworfen. Das Geschrei und das Spektakel, um an Futter zu gelangen, das die Gier der Tiere deutlich zum Vorschein brachte, zog scharenweise die Zoobesucher an. Menschen würden sich nur dann ähnlich wie die Paviane verhalten, wären sie ausgehungert. Was bei Pavianen ein normales artgebundenes Verhalten ist, und ihnen ihre Gier deshalb auch nicht vorgeworfen werden kann, wäre beim Menschen eine entsetzliche Notlage. Hingegen ist beim Menschen eine gepflegte Essenskultur normal.

Mach das einfach mit Geldscheinen oder Goldmünzen, was meinst Du, was dann los ist... bei Menschen mit regelmäßigem gutem Einkommen. Die sind dann garantiert nicht in einer "entsetzlichen Notlage", werden sich aber haargenau wie diese Paviane verhalten.

Ansnsten sag ich nur: die Schlacht am Buffet. Die menschliche Gier die besten Stücke zu erwischen, wird lediglich durch die "Erziehung" etwas gedämpft. Und wenn die begehrtesten Stücke alle sind, was meinst Du was geschimpft wird, wird nicht rechtzeitig nachgelegt.

Lg
Any
 
Mach das einfach mit Geldscheinen oder Goldmünzen, was meinst Du, was dann los ist...
Die prügeln aufeinander ein, daß es nur so kracht...

Ansnsten sag ich nur: die Schlacht am Buffet. Die menschliche Gier die besten Stücke zu erwischen, wird lediglich durch die "Erziehung" etwas gedämpft. Und wenn die begehrtesten Stücke alle sind, was meinst Du was geschimpft wird, wird nicht rechtzeitig nachgelegt.
:)

LG
Grauer Wolf
 
Man braucht sich nur den Verdrängungswettbewerb in der Wirtschaft anschauen. Futterneid pur. Nur, dass man sich dafür einen 'anziehenden' Namen ausgedacht hat: Kapitalismus.^^
 
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Mit EGO habe ich eher ein Ich-Bewusstsein gemeint, das haben Tiere definitiv nicht. Sorry für meine schlampige Formulierung.
Du hast überhaupt nicht schlampig formuliert. :)
Genau das meinte ich: Das Ich-Bewußtsein. Ich sehe es täglich bei meinen vierbeinigen Familienmitgliedern... Und natürlich auch bei meinen heiß geliebten Wölfen :D : Jeder einzelne hat eine markante, ausgeprägte Persönlichkeit, was nur geht, wenn ein Ich-Bewußtsein vorhanden ist.
Jedes hochentwickelte Tier hat es m.M.n...

LG
Grauer Wolf
 
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