Hi venus-pluto
Das 9. Haus ist das Haus der Selbstfindung. In diesem Lebensbereich geht's darum, zu sich selbst zu finden, dh durch kritische Stellungnahme zu sich selbst herauszufinden, was zum eigenen Wesen gehört und was nicht. Um vor dem eigenen Gewissen (hat nix mit Moral zu tun) bestehen zu können, muss eine Art von Selbstbesinnung eintreten. Dieses 'sich auf sich selbst besinnen' ist ein Prozess, ein Weg- die lange Reise zu sich selbst. Lang deshalb, weil der Weg nicht geradeaus verläuft, sondern spiralförmig. Mal ist man nahe bei sich, dann wieder weit von sich entfernt- es scheint, als würde man im Kreis herumgeführt werden. Und so kommt man immer wieder an denselben Erlebnissen vorbei- mit denselben Enttäuschungen. Man ist gezwungen, immer wieder dasselbe zu erleben.
An solchen Knotenpunkten auf dem Lebensweg, an denen man mal wieder das Gleiche oder Ähnliches erlebt, wird die Selbstbesinnung ihren Ausgang nehmen. Man tritt ins 3. Haus und lernt, was diese Ereignisse einem sagen wollen. So entwickelt sich an diesen Knotenpunkten, an denen man innehält und sein Leben betrachtet, die persönliche Philosophie, die persönliche Religion- das Weltbild. Was hat Gott mit mir vor- und wohin will er mich führen?
Von aussen betrachtet ist das 9. Haus recht still, man findet Menschen, die periodenweise immer wieder das Gleiche erleben. Das ist im Grunde bei allen Menschen so, aber nur dem 9. Haus Typus tritt es als solches ins Bewusstsein. Je nach Planet im 9. Haus steht ein Mensch nun recht unterschiedlich der Tatsache gegenüber, einen Weg vor sich zu haben, den er zu gehen hat.
Sonne im 9. Haus
Mit Sonne kommt einem die häufige Wiederholung von Ereignissen auf dem Lebensweg sehr früh ins Bewusstsein- und damit die Vorstellung, geprüft zu werden. Die Ereignisse werden sich solange wiederholen, bis man die Prüfung bestanden hat. An den Knotenpunkten werden immer wieder dieselben Entscheidungen verlangt, die man nicht oder nur schlecht getroffen hat. Nach einer Weile wird sich das Gefühl einstellen: der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Das ist natürlich in Wirklichkeit genau umgekehrt, aber auf unteren Entwicklungsstufen ist das dem Menschen nicht bewusst. Er sagt sich: ich will ja, aber ich kann nicht. Und so kommt es zur entscheidenden Frage, der Frage nach der Willensfreiheit- gibt's die überhaupt? Ist es nicht Gott, der bestimmt?
@blacky
Bei Sonne in Wasserzeichen schaut man an solchen Knotenpunkten rückwärts, um zu bereuen. Aber solche Reue ist sinnlos- wenn das begriffen wird, ist der Knoten geplatzt- und man ist frei für neue Entscheidungen.
Mond im 9. Haus
Mit Mond fühlt man nicht die Verantwortung der Sonne, der Lebensweg verwandelt sich in einen Spaziergang durch's Leben. Man sieht die schönen Seiten des Lebens und fühlt sich nicht zur Eile angetrieben, sein Selbst zu finden. Man fühlt sich von Gott geführt und ist voller Zuversicht, das Ziel zu erreichen, trotz aller Irrungen, denen man dabei erliegt, wird man am Ende zu sich selber finden, davon ist man überzeugt.
Merkur im 9. Haus
Mit Merkur ist man so sorglos, so neutral der Tatsache des Geführtwerden gegenüber, das man seinen Lebensweg so betrachtet, als sei es der Weg eines anderen oder als lese man darüber in einem Buch. Adler hat, um das zu beschreiben, eine orientalische Parabel erzählt, die ist so anschaulich, die geb' ich hier mal wieder. Also: Ein Kameltreiber stürzt in einen Brunnenschacht, kann sich aber im letzten Moment an einem Brombeerstrauch festhalten, der im Schacht wächst. Auf dem Grund des Brunnens tobt ein Drache, über dem Brunnenrand sein wildgewordenes Kamel. An dem Strauch, der seine einzige Stütze bildet, nagen zwei Mäuse, eine weisse und eine schwarze- natürlich, grins. In einer solchen Lage werden sich Menschen sehr verschieden verhalten. Der Mensch mit Merkur im 9. Haus wird entdecken, dass der Brombeerstrauch Früchte trägt- und während er anfängt, sie genüsslich zu verspeisen, kommt es ihm so vor, als sei dies nicht sein Erleben, sondern eine Art Bild, das er betrachtet. Er selbst ist der Maler des Bildes, allerdings führt im Gott dabei die Hand. Das Geschehen selbst wird als symbolhaft erfasst, als Gleichnis.
Venus im 9. Haus
Mit Venus ist es ein Glücksgefühl, überhaupt auf dem Lebensweg zu sein, wenn auch das Ziel unbekannt ist, man kennt ja sein Selbst nicht. Man ist aber überzeugt davon, dass es das Wichtigste ist auf dem Weg, den Lebensoptimismus hochzuhalten. Die Philosophie ist hier immer zu lächeln, es gibt kein Unglücklichsein- das ist nur Irrtum und Missverstehen der Führung Gottes.
Mars im 9. Haus
Während man mit Venus immer zufrieden ist mit dem Lebensweg, ist man mit Mars ungeduldig und pessimistisch. Man hat Angst davor, erneut die falsche Entscheidung zu treffen und fürchtet, dass Gott das abstrafen wird mit weiteren gleichartigen Erlebnissen oder Schlimmerem. Erreicht man mal wieder einen Knotenpunkt, dann ergeht man sich in Selbstvorwürfen. Man schwört jedesmal, dass man diesen Fehler zum letzten Mal begangen hat. Allerdings häuft sich die Zahl der nicht bestandenen Prüfungen- und damit auch der unfruchtbaren Reue. So kommt es, dass diese Menschen beginnen, in allem eine Prüfung zu sehen, von der sie schon im Vorraus wissen, dass sie sie nicht bestehen werden. Es entsteht eine tiefe Unzufriedenheit mit dem eigenen Charakter.
In Erdzeichen hat man besonders davor Angst, dass sich ein bestimmter Zustand, den man schon mal durchgemacht hat, exakt wiederholt, ohne das man etwas dagegen tun kann. Man hat ungerechterweise die Ar***karte gezogen im Leben, das einzige Recht, dass man hat, ist sich wie ein Wurm zu krümmen. Die einzige Form des Protests, die Gott erlaubt.
So, für heute reicht's.
lg
Das 9. Haus ist das Haus der Selbstfindung. In diesem Lebensbereich geht's darum, zu sich selbst zu finden, dh durch kritische Stellungnahme zu sich selbst herauszufinden, was zum eigenen Wesen gehört und was nicht. Um vor dem eigenen Gewissen (hat nix mit Moral zu tun) bestehen zu können, muss eine Art von Selbstbesinnung eintreten. Dieses 'sich auf sich selbst besinnen' ist ein Prozess, ein Weg- die lange Reise zu sich selbst. Lang deshalb, weil der Weg nicht geradeaus verläuft, sondern spiralförmig. Mal ist man nahe bei sich, dann wieder weit von sich entfernt- es scheint, als würde man im Kreis herumgeführt werden. Und so kommt man immer wieder an denselben Erlebnissen vorbei- mit denselben Enttäuschungen. Man ist gezwungen, immer wieder dasselbe zu erleben.
An solchen Knotenpunkten auf dem Lebensweg, an denen man mal wieder das Gleiche oder Ähnliches erlebt, wird die Selbstbesinnung ihren Ausgang nehmen. Man tritt ins 3. Haus und lernt, was diese Ereignisse einem sagen wollen. So entwickelt sich an diesen Knotenpunkten, an denen man innehält und sein Leben betrachtet, die persönliche Philosophie, die persönliche Religion- das Weltbild. Was hat Gott mit mir vor- und wohin will er mich führen?
Von aussen betrachtet ist das 9. Haus recht still, man findet Menschen, die periodenweise immer wieder das Gleiche erleben. Das ist im Grunde bei allen Menschen so, aber nur dem 9. Haus Typus tritt es als solches ins Bewusstsein. Je nach Planet im 9. Haus steht ein Mensch nun recht unterschiedlich der Tatsache gegenüber, einen Weg vor sich zu haben, den er zu gehen hat.
Sonne im 9. Haus
Mit Sonne kommt einem die häufige Wiederholung von Ereignissen auf dem Lebensweg sehr früh ins Bewusstsein- und damit die Vorstellung, geprüft zu werden. Die Ereignisse werden sich solange wiederholen, bis man die Prüfung bestanden hat. An den Knotenpunkten werden immer wieder dieselben Entscheidungen verlangt, die man nicht oder nur schlecht getroffen hat. Nach einer Weile wird sich das Gefühl einstellen: der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Das ist natürlich in Wirklichkeit genau umgekehrt, aber auf unteren Entwicklungsstufen ist das dem Menschen nicht bewusst. Er sagt sich: ich will ja, aber ich kann nicht. Und so kommt es zur entscheidenden Frage, der Frage nach der Willensfreiheit- gibt's die überhaupt? Ist es nicht Gott, der bestimmt?
@blacky
Bei Sonne in Wasserzeichen schaut man an solchen Knotenpunkten rückwärts, um zu bereuen. Aber solche Reue ist sinnlos- wenn das begriffen wird, ist der Knoten geplatzt- und man ist frei für neue Entscheidungen.
Mond im 9. Haus
Mit Mond fühlt man nicht die Verantwortung der Sonne, der Lebensweg verwandelt sich in einen Spaziergang durch's Leben. Man sieht die schönen Seiten des Lebens und fühlt sich nicht zur Eile angetrieben, sein Selbst zu finden. Man fühlt sich von Gott geführt und ist voller Zuversicht, das Ziel zu erreichen, trotz aller Irrungen, denen man dabei erliegt, wird man am Ende zu sich selber finden, davon ist man überzeugt.
Merkur im 9. Haus
Mit Merkur ist man so sorglos, so neutral der Tatsache des Geführtwerden gegenüber, das man seinen Lebensweg so betrachtet, als sei es der Weg eines anderen oder als lese man darüber in einem Buch. Adler hat, um das zu beschreiben, eine orientalische Parabel erzählt, die ist so anschaulich, die geb' ich hier mal wieder. Also: Ein Kameltreiber stürzt in einen Brunnenschacht, kann sich aber im letzten Moment an einem Brombeerstrauch festhalten, der im Schacht wächst. Auf dem Grund des Brunnens tobt ein Drache, über dem Brunnenrand sein wildgewordenes Kamel. An dem Strauch, der seine einzige Stütze bildet, nagen zwei Mäuse, eine weisse und eine schwarze- natürlich, grins. In einer solchen Lage werden sich Menschen sehr verschieden verhalten. Der Mensch mit Merkur im 9. Haus wird entdecken, dass der Brombeerstrauch Früchte trägt- und während er anfängt, sie genüsslich zu verspeisen, kommt es ihm so vor, als sei dies nicht sein Erleben, sondern eine Art Bild, das er betrachtet. Er selbst ist der Maler des Bildes, allerdings führt im Gott dabei die Hand. Das Geschehen selbst wird als symbolhaft erfasst, als Gleichnis.
Venus im 9. Haus
Mit Venus ist es ein Glücksgefühl, überhaupt auf dem Lebensweg zu sein, wenn auch das Ziel unbekannt ist, man kennt ja sein Selbst nicht. Man ist aber überzeugt davon, dass es das Wichtigste ist auf dem Weg, den Lebensoptimismus hochzuhalten. Die Philosophie ist hier immer zu lächeln, es gibt kein Unglücklichsein- das ist nur Irrtum und Missverstehen der Führung Gottes.
Mars im 9. Haus
Während man mit Venus immer zufrieden ist mit dem Lebensweg, ist man mit Mars ungeduldig und pessimistisch. Man hat Angst davor, erneut die falsche Entscheidung zu treffen und fürchtet, dass Gott das abstrafen wird mit weiteren gleichartigen Erlebnissen oder Schlimmerem. Erreicht man mal wieder einen Knotenpunkt, dann ergeht man sich in Selbstvorwürfen. Man schwört jedesmal, dass man diesen Fehler zum letzten Mal begangen hat. Allerdings häuft sich die Zahl der nicht bestandenen Prüfungen- und damit auch der unfruchtbaren Reue. So kommt es, dass diese Menschen beginnen, in allem eine Prüfung zu sehen, von der sie schon im Vorraus wissen, dass sie sie nicht bestehen werden. Es entsteht eine tiefe Unzufriedenheit mit dem eigenen Charakter.
In Erdzeichen hat man besonders davor Angst, dass sich ein bestimmter Zustand, den man schon mal durchgemacht hat, exakt wiederholt, ohne das man etwas dagegen tun kann. Man hat ungerechterweise die Ar***karte gezogen im Leben, das einzige Recht, dass man hat, ist sich wie ein Wurm zu krümmen. Die einzige Form des Protests, die Gott erlaubt.
So, für heute reicht's.
lg