Andererseits bewahrt einen Anfänger nichts davor, eigene Erfahrung zu sammeln.
Ganz gleich, ob sanfte oder starke Magie, erinnere ich mich ebenso an geglücktes Ritual, als wie auch an gescheiterte Experimente mit mehr oder weniger fatalen Konsequenzen. Weder noch möchte ich missen.
Im vollzogenen Ritual, das funktioniert, wird eine Leistung abgerufen, die gespeichert wurde und reproduziert werden kann. Von daher ärgere ich mich nicht über gescheiterte Experimente, denn aus ihnen kann ich noch so einiges lernen.
Besonders erfreue ich mich jedoch an der eingekehrten schamanischen Komponente der spirituellen Begleitung, durch die ich im Vorfeld bereits zusätzliche Informationen erhalte, durch die ich wohl noch lernen kann, allerdings ohne schmerzliche Erfahrungskomponente.
Mit anderen Worten hat der Holztiger viele dumme Ideen im Kopf und die Begleiter sind so freundlich dafür zu sorgen, daß es meist bei der dummen Idee bleibt, da sie sich ganz gut in der Kunst verstehen, zu erklären...das warum wieso weshalb...welches meiner zeitweise innewohnenden "Scheiss drauf ich will das - Mentalität" kraftvoll entgegenwirkt xD
Im Gegenzug erfreue ich mich über eine nahezu 100%ige Treffsicherheit, wenn es wirklich drauf ankommt. Glücklicherweise verläuft die Navigation durchs Leben so gut, daß Intervention kaum notwendig (im wahrsten Sinn des Wortes) ist.
Ich möchte jedoch niemanden entmutigen, eigene Experimente durchzuführen, empfehle aber, sie dem eigenen Verständnis der arkanen Künste anzupassen...Herausforderungen annehmen, Überforderung meiden.
Umgelegt auf die Kochkunst, mit der ich Magie immer wieder gern vergleiche, empfehle ich, mit etwas ganz einfachem wie einem Spiegelei anzufangen. Mit Lehranleitung, falls verfügbar, falls nicht, geht das auch ohne:
Die richtige Hitze unter der Pfanne, das Ei nicht zu glasig, nicht angebrannt, Salz Pfeffer, fertig...ganz simpel...gelingt dies, probiere es mit einigen Variationen...gebratenes Gemüse, Speck, etc. mit einbauen, statt herkömmlichen Öl nehmen wir einmal Kürbiskernöl, verwenden frische Gartenkräuter usw. und so fort...so manches mißlungene Experiment von heute ist eine Delikatesse von morgen...Hauptsache es schmeckt.
Ich rate davon ab, ohne Kochkenntnis mit Ente Orange oder Crème brûlée anzufangen oder gar unwissentlich Auberginen abzubraten, die fürchterlich bitter im Geschmack werden, legt man sie nicht zuvor tüchtig in Salz ein, welches die Bitterkeit entzieht, welches man in Anschluß natürlich vor dem Braten abwaschen muß...
Ein mißglücktes Kochexperiment läßt sich dann allerdings im Gegensatz zur Magie leicht entsorgen. An magisch mißglückten Experimenten hat man mitunter länger zu knabbern und muß zumeist auch die Suppe auslöffeln, die man sich eingebrockt hat und dies mag der wesentlichste Unterschied zwischen der Kochkunst und den arkanen Künsten sein...zumindet der wesentlichste, der mir gerade einfällt.
Fängt man jedoch klein an, sollte es keine allzu bitteren Überraschungen geben, aber auch das mag Geschmackssache sein...welcher Koch hat sich noch nie in seinem Leben die Finger verbrannt? xD