Lukas und Phillippus

Diese Ideen werden aber von "Lukas" selbst zunichte gemacht als er behauptet, dass er
intensive Nachforschung betrieben hat, um etwas zu schreiben
und gibt keine Personen als Quellen für seine Informationen, als er erklärt
warum so spät "sein Evangelium" entstanden ist.
Ja, nach heutigen Kriterien dürfte die Schrift von Lukas, wenn man sie als Hausarbeit, Diplomarbeit oder ähnliches einreichen würde, wohl durchfallen wg. fehlender Quellenangabe. Ich denke bei diesen heutigen Kriterien müsste man wohl etliches verwerfen, was vor tausenden von Jahren niedergeschrieben wurde.
Lukas hat ja 2 Schriften verfasst, bei dem Evangelium musste er schon intensive Nachforschungen machen, da er zwar Zeitzeuge, jedoch nicht Augenzeuge der Ereignisse dort war. Bei der Apostelgeschichte, bei der es eben zu einem großen Teil um das Wirken von Paulus geht, dürfte eben dieser genau seine Quelle gewesen sein. Ich denke zu dem Zeitpunkt, als er das geschrieben hat, dürfte damals auch bekannt gewesen sein, dass er ein Begleiter von ihm war.
 
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Ja, nach heutigen Kriterien dürfte die Schrift von Lukas, wenn man sie als Hausarbeit, Diplomarbeit oder ähnliches einreichen würde, wohl durchfallen wg. fehlender Quellenangabe.

Lieber Immanuel,

die Quellenangaben waren immer ein Problem.

Faustus aus früheren christlichen Sekt der Manichäer, sprach seinen damaligen Zeitgenossen an und auch schrieb:
"Jeder weist dass die Evangelien weder von Jesus noch von seinen Junger geschrieben worden sind, sondern viel später, von unbekannten Personen, welche wohl wissend,
sie wären nicht geglaubt, wenn sie Dinge erzählten,
die sie selber nicht erlebt haben,
betitelten ihre Erzählungen mit den Namen der Aposteln
oder Namen ihrer zeitgenössischen Schüler."
siehe markierte Zeile (Latein-Englisch) Augustine, Against Faustus 32.2
 
Lukas hat ja 2 Schriften verfasst, bei dem Evangelium musste er schon intensive Nachforschungen machen, da er zwar Zeitzeuge, jedoch nicht Augenzeuge der Ereignisse dort war.
Lieber Immanuel,
die Behauptung "der Lukas" wäre ein Zeitzeuge gewesen ist falsch, siehe Argumente in #18.

Der Bericht in der Apostelgeschichte
dient der Unterweisung und dem Nachweis der Zuverlässigkeit,
indem er bis in die apostolische Zeit zurückreicht.

Schon der Stil dieses Vorworts folgt dem Muster der griechischen Geschichtsschreibung,
und so wird "Nach Lukas" als "historisches" Evangelium bezeichnet.

Historisch verlässliche Informationen sind jedoch nicht zu erwarten,
da die Quellen des Lukas nicht historisch sind,
sondern in Tradition und Verkündigung eingebettet sind.

Der Autor von Lukas ist jedoch ein Historiker in der Strukturierung seiner Quellen,
insbesondere in der Einteilung seiner Chronologie in Zeitabschnitte,
um zu zeigen, wie sich "Gottes" Heilsplan in der Weltgeschichte entfaltet hat.

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Zuletzt bearbeitet:
Ja, nach heutigen Kriterien dürfte die Schrift von Lukas, wenn man sie als Hausarbeit, Diplomarbeit oder ähnliches einreichen würde, wohl durchfallen wg. fehlender Quellenangabe.

Lieber Immanuel,

Die Quellen des Evangeliums sind im Dienste seiner theologischen Ausrichtung geordnet,
mit einer eindeutigen Periodisierung der Erzählung:
  • Etwa ein Drittel stammt von "Markus" (etwa 60 Prozent von gesamt "Markus");
  • 20 Prozent sind von "Q" ("Matthäus") abgeleitet (manchmal mit Teilen von L kombiniert).
  • Fast 50 Prozent stammen aus der lukanischen Sonderquelle (L),
    • vor allem aus den später entstandenen Kindheitserzählungen von Johannes dem Täufer und Jesus
    • sowie aus lukanischen Gleichnissen (z. B. der verlorene Sohn, der barmherzige Samariter, der reiche Narr).
Das Material ist auch in die Passionsgeschichte eingewoben.
Während "Matthäus" ähnliches Lehrmaterial in seinen fünf Reden strukturiert,
platziert Lukas es in einem ausführlichen Reisebericht,
der Jesus von Galiläa nach Judäa über Jericho nach Jerusalem führt.

Dies ähnelt der Art und Weise, wie die Apostelgeschichte nach dem Prinzip der Überbringung des Wortes von Jerusalem nach Rom aufgebaut ist.

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Hast du Beispiele dafür, wo das, was Lukas schreibt nicht mit dem übereinstimmt, was Paulus schreibt?
Paulus erwähnt Lukas im Kolosserbrief und bezeichnet ihn dort als "geliebten Arzt".
Lieber Immanuel,

Es wird oft auf die medizinische Sprache des Lukas verwiesen,
aber es gibt keine Belege für eine solche Sprache,
die über das hinausgeht, was jeder gebildete Grieche kennengelernt haben könnte.

Von größerer Bedeutung ist die Tatsache, dass in den Schriften "des Lukas"
spezifisch paulinische Ideen deutlich fehlen;
  • während Paulus vom "Tod Christi" spricht,
  • spricht Lukas eher vom Leiden,
  • und es gibt andere unterschiedliche und abweichende Vorstellungen
    • über Gesetz und Eschatologie.
Kurzum, der Verfasser dieses "Evangeliums" bleibt unbekannt.

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  • während Paulus vom "Tod Christi" spricht,
  • spricht Lukas eher vom Leiden,
Also als Beispiel einer Nichtübereinstimmung ist das ja schon sehr dürftig. Das sind maximal unterschiedliche Betonungen, die jedoch einer näheren Prüfung auch nicht standhalten. Den Tod Christi hat Lukas ja im Evangelium beschrieben und auch in der Apostelgeschichte wird der Tod Christi öfter erwähnt, ihm ist es jedoch auch wichtig zu erwähnen, dass es nicht dabei blieb, wie in Apg. 2,24:
"Den hat Gott auferweckt, nachdem er die Wehen des Todes
aufgelöst hatte, wie es denn nicht möglich war, daß er von ihm
behalten würde."
 
Also als Beispiel einer Nichtübereinstimmung ist das ja schon sehr dürftig.
Lieber Immanuel,

bevor man in Details über andere unterschiedliche und abweichende Vorstellungen
  • über Gesetz und Eschatologie.
geht, sollte man mehr über dem Autor von "nach Lukas" wissen.

Über den Ort der Abfassung von "Nach Luke" gibt es keine Vorstellung,
außer dass er außerhalb Palästinas lag,
da der Verfasser keine genaue Vorstellung dessen Geographie hatte.

Der Autor von "Lukas" verwendet einen guten literarischen Stil des hellenistischen Zeitalters, was die Syntax betrifft.
Seine Sprache hat schon zu seiner Zeit einen "biblischen" Klang, weil er den Stil der Septuaginta verwendet;
er ist ein Grieche, der mit der Septuaginta vertraut ist, die für Griechen geschrieben wurde;
er verwendet selten Lehnwörter und verbessert wiederholt den Wortlaut von Markus.

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Der Autor von "Lukas" verwendet einen guten literarischen Stil des hellenistischen Zeitalters, was die Syntax betrifft.
..
er ist ein Grieche,
Lukas hat sich offenbar auch an Leser außerhalb des jüdischen Kulturkreises, womöglich in Griechenland und Kleinasien, gewendet, daher wohl sein Schreibstil. Deswegen muss er jedoch noch lange kein Grieche gewesen sein, eben nur einigermaßen gebildet, was man von einem Arzt wohl auch annehmen kann.
Das ganze NT wurde ja auch in griechisch geschrieben.
 
Also als Beispiel einer Nichtübereinstimmung ist das ja schon sehr dürftig.
Lieber Immanuel,

Diese Nichtübereinstimmung kommt auch von dem hellenistischen Hintergrund des unbekannten Autors.

Indem "Lukas" aus der kulturellen Tradition des Hellenismus und der jüdischen ʿanawim'-Frömmigkeit heraus schreibt - d. h. der Frömmigkeit der Armen und Demütigen, die soziale Erwartungen hegen -, hat "Lukas" das Bild Jesu "humanisiert".

Frömmigkeit und Gebet (sein eigenes und das der anderen) werden betont.
Die Liebe und das Mitgefühl für die Armen und Verachteten und der Hass auf die Reichen werden hervorgehoben,
ebenso wie die Haltung Jesu gegenüber Frauen, Kindern und Sündern (die Benachteiligten).

In der Kreuzigungsszene weisen das Gespräch zwischen den Räubern und die Zusicherung Jesu, dass einer von ihnen mit ihm im Paradies sein würde, sowie die Worte "Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist"
die im Gegensatz zu dem Schrei der Verzweiflung bei Markus und Matthäus stehen,
auf das Paradigma des wahrhaft frommen Menschen hin.


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Lukas hat sich offenbar auch an Leser außerhalb des jüdischen Kulturkreises, womöglich in Griechenland und Kleinasien, gewendet, daher wohl sein Schreibstil.
Immanuel,

der Autor von "Nach Lukas" war ein Grieche, der perfekt Griechisch schrieb
und die griechische Variante von Markus verbesserte
und keiner Israelit, welcher Griechisch in einer Schule in Israel gelernt hatte.

"Nach Lukas" 23:5
"Er war von Arimathäa, der Stadt der Juden."

Das kann nicht die Aussage eines Juden sein, welcher seine Mitbürger anspricht
und erklärt, dass Arimathäa eine Stadt der Juden ist.

Der Autor von "Nach Lukas" kannte nur die Septuaginta, vom dem er zitierte, ein Buch die viel später entstanden ist,

Die "Septuaginta"-Papyri (wir haben alle 23 mit allem, was sie enthalten, und den Daten, an denen sie geschrieben wurden, im Handbuch der christlichen Manuskriptbeweise auf S. 48-51, veröffentlicht 1970) wurden alle innerhalb von 60 bis 500 Jahren, nachdem "Johannes" mit dem Schreiben des Buches der "Offenbarung" fertig war, geschrieben".

siehe

Septuaginta - Paul Kale, Peter Ruckman
Die Kaige Rezension Septuaginta
Aquila-Rezension Septuaginta
 
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