Ist vielleicht noch nicht ganz rübergekommen, was ich meinte:
Ich finde es gelinde gesagt eine Frechheit, eine Mutter mit drei Kindern im Supermarkt anzumachen. Ich könnte dem Kerl den Hals umderhen. Es haldelt sich hier um einen Typ von Menschen, mit denen ich normalerweise keinen Kontakt pflege. Ich gehe nicht davon aus, dass der "Kerl", wenn man ihn denn mal so nennen will, nicht ein in Liebe entbranntes Herzchen ist, sondern ein billiger Aufreißer. Das, so denke ich, verstehen Frauen oft nicht so recht.
Was ich hier lerne ist, dass es möglicherweise verzweifelte Frauen gibt, für die ein derartiger Annäherungsversuch die letzte Hoffnung ist, aus einer verpfuschten Ehe raus zu kommen.
So gesehen wäre das Zettel verteilen nicht mal so verwerflich.
Ich habe meine Bekanntschaften immer sofort gefragt ob sie etwa lust hätten einen Kaffe mit mir zu trinken. Das hat den Vorteil, dass man sofort und definitiv Antwort bekommt und sich nicht im Ungewissen wähnt. Außerdem liebe ich den geraden Weg und würde fürchten dass mein Zettel in die falschen Hände geraten könnte.
So geschehen bei einem Kelner in einer Bar, in der ich grade mit einer neuen Bekanntschaft saß. Der Kellner hatte meiner Angebeteten gerade zuvorkommend eine Zigarette angezündet und die Streichhölzer vor sie hingelegt. Sie zeigte mir sofort die Schachtel auf der die Nummer des Kellners stand. Ich war noch jung. Heute würde ich diesen Vorfall beim Cheff melden und dem Kerl ordentlich eine mitgeben. Ich hasse es, wenn man sich in eine Beziehung einmischt. Nun, damals saß ich allerdings am längeren Hebel.
Dass dann ein Mann so ritterlich ist und sagt, er habe nichts dagegen, wenn sie sich mit einem Mann trifft, der ihr eine Telefonnummer auf einem Zettel gegeben hat bedeutet etwa soviel wie: "Wenn Du willst, kannst du gehn, ich halte Dich nicht auf".
Einen schonen Tag auch
Gruß Harry