Hallo,
Seit vielen Jahren mache ich mir Gedanken über die Seele, welches Körper ( = Leib) und Geist zusammen kitten soll.
Ich spüre meine Leib.
Zumindestens denke ich mir, dass ich mir die Gewissheit leisten kann, dass es meinen Körper gäbe.
So zweifle ich nicht an meinem Leib.
Es existiert ...
zunächst zu dieser Dreiteilung von Körper, Seele und Geist.
Mit den Wörtern "Körper" und "Leib"können wir durchaus zwei unterschiedliche Phänomene beschreiben:
Wir "haben einen Körper". Das heißt, dass wir unseren lebendigen Organismus wie einen physikalischen Körper, ein "Ding" in der Welt neben anderen Dingen betrachten und verwenden können:
http://www.bpb.de/apuz/30508/der-koerper-als-kulturelle-inszenierung-und-statussymbol?p=all
Wir können ihn anmalen, wie einen Körper anfassen, wir können ihn bekleiden, etc. . Ja, wir können eine "Körper"-Kultur betreiben, in dem wir ihn mit Silikon ausstatten, Haare einpflanzen, Haare ausreißen, mit Tattos bestücken, usw.
Wir können unseren lebendigen ORganismus allerdings auch "leiblich spüren", weil wir auch LEIB sind, als LEIB existieren.
Es gibt also einen Unterschied zwischen "KÖrper haben" und "Leib sein". Magersüchtige Menschen haben oftmals ihr "Leib sein" vollkommen verloren; sie reduzieren sich oftmals nur auf "Körper haben". Ihre gesamten Vorstellungen sind auf ihren KÖrper gerichtet und sie spüren die Schmerzen ihres Leibes - ihres Bauches, ihres Herzens, etc. - nicht mehr.
Auch kann ich meinen Geist irgendwie nachempfinden.
Weil es denkt.
Sich gedanken über dieses, jenes oder was anderes macht.
Es denkt immerzu.
Die Gedanken kommen und gehen.
Ich kann diesen Gedanken-Fäden weiter folgen oder diese links liesen lassen.
Ich denke.
Deshalb gibt es mich und meinen Geist.
zu diesem "Geist"-Begriff kann man ebenfalls noch etwas anfügen. Manche gegenwärtige Primatenforscher, Psychologen und PHilosophen sprechen erst dann von einem "Geist", wenn Lebewesen "Perspektiven" anderer Menschen einnehmen können, wenn sich also so etwas wie eine "soziale Welt", ein "sozialer Geist" manifestiert.
Sie unterscheiden also zwischen einem subjektiven, intentionalen Bewusstsein/Geist und einen sozialen Geist (mind).
http://www.faz.net/aktuell/feuillet...-pantomime-ist-schon-viel-gesagt-1657327.html
Darüber hinaus findet man auch noch die spirituelle, esoterische Vorstellung, dass es noch so etwas wie einen GEIST gibt: dies verweist auf eine Art unendliches Wissen, das Menschen erfahren, intuitiv schauen können.
In einer ähnlichen Weise hatte Hegel zwischen dem subjektiven, dem objektiven und dem absoluten Geist unterschieden.
Wir können ähnlich von Bewusstsein, Geist und GEIST sprechen.
Was aber ist mir der Seele?
Gibt es die Seele wirklich.
Die einen sagen, die Seele sei das "Bewegende" oder sei der Geist selbst. ( Philosphie)
Andere behaupten die Seele könne sich verlieren, ja sogar sich irgendwo an einem Haar klebend verstecken. ( SchamanInnen)
Die Seele soll unsterblich sein ( Religionen).
Man muss sich eine Seele ( als Körper ) verdienen. ( Gurdjieff )
etc.
etc.
Es gibt wirklich verschiedene Erklärungen zu etwas, das anscheinend im Hintergrund, in Stillen existiert und uns zu dem Macht, was wir zu sein scheinen...
Schauen wir uns noch diese Aussage an.
Geister sind die Seelen von Verstorbenen ...
Es werden Geister ausgetrieben.
Und das sollen zugleich Seelen sein.
Und es soll auch Untote geben, Seelenlose funktionierende Wesen bestehend aus Körper und sonst nicht. Die Vernunft ist weg...
Ich stelle fest.
Es wird über etwas geredet, geschrieben und gewerweisst ...
Und niemand kann mir konkret sagen, was die Seele ist.
Habt Ihr eine Lösung zu diesem Problem?
ja, es gibt selbst in der antiken Traditionen sehr viele unterschiedliche Auffasungen der Seele - angefangen von Platon über Aristoteles, Plotin, Augustinus, usw. Descartes, Spinoza, Kant, Goethe, Hegel.... bis in die Gegenwart.
Lass uns doch einmal fragen, was wir auf jeden Fall als "Seele" verstehen können. Ja, was können wir als "Seele" verstehen?
Vielleicht mag es seltsam anmuten, aber es fällt uns meines ERachtens recht leicht, zu verstehen, was "Seele" ist, wenn wir an den "Leib" denken. Allerdings zunächst: an den "Leib" des Anderen.
Wir kennen z.B. die Situation, dass wir mit einem Menschen sprechen, der glaubt, dass es ihm gut gehe. Ja, vielleicht erzählt er uns eine Geschichte, begründet vieles, denkt vieles und er scheint vollkommen davon überzeugt zu sein, was er sagt. Wenn wir seinen Leib beobachten, wenn wir seine Mimik mitvollziehen, wenn wir ihn verstehen, dann wird uns vielleicht jedoch sehr deutlich, dass es ihm ganz anders geht als er sich das BEWUSST DENKT.
"Seele" ist also etwas, das uns eventuell "bewusst" nicht zugänglich ist, das wir mit unseren Gedanken möglicherweise von uns weghalten.
Dennoch ist Seele zugleich etwas, das über unseren Leib zum Ausdruck kommen kann. Wir können hier auch an psychosomatische Phänomene denken. Wir können viele KRankheiten des "Körpers"/Leibes als "Ausdruck" der Seele verstehen, die einen möglicherweise verdrängten Konflikt des Bewusstseins widerspiegeln.
Bestimmte psychologische und psychoterapeutische Richtungen - wie etwa die Psychoanalyse - unternehmen es auch, sich der "Psyche" (Seele) zu widmen, indem sie zu verstehen/beobachten versuchen, wie die Psyche mit "Konflikten" umgeht. In der Psychoanalyse unterscheidet man hier z.B. die Abwehrmechanismen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Abwehrmechanismus
Und wir sehen an dieser Stelle auch: Wir werden in eine Kultur, Gesellschaft hineingeboren. Wir nehmen also immer schon an einem sozialen Geist teil. Unser Bewusstsein bedient sich dieser Sprache und wir verkörpern die "Rollen" und Verhaltensweisen einer Gesellschaft.
Auf diese Weise gehen wir mehr oder weniger - je nach Kultur - auch auf unsere "Seele" ein.
Die Frage ist nun: Wie stehen Religion, Esoterik, Spiritualität (Psychoanalyse) und Seele in einem Zusammenhang?
Diese Richtungen gehen von unterschiedlichen Modellen/Begriffen der Seele aus. Sie zielen alle auf eine Art "Heilung" oder "Befreiung" der "Seele".
Wir gehen in unserem Leben immer schon auf eine bestimmte WEise mit unserer Seele um. Wenn wir achtsam meditieren, wenn wir feinfühlig sind, wenn wir emphatisch sind oder wenn wir seelisch-medial begabt sind, dann können wir immer wieder auch an uns und anderen "seelische Prozesse" wahrnehmen. Wenn wir uns unserer "Träume" bewusst sein, dann können wir auch auf diese Weise unsere seelischen Prozesse verstehen, die oftmals unbewusst ablaufen.
Entscheidend ist für mich, dass wir durchaus verstehen können, was mit "Seele" gemeint ist. Und dass wir auch verstehen können, dass es für die Entwicklung eines Menschen hilfreich, heilsam, heilend sein kann, wenn sich ein Mensch diesen seelischen Prozessen zuwendet.
(Ob Seele nun auf etwas "Unsterbliches", etc. hinweist, das muss/kann jeder für sich selbst beantworten. Darüber möchte ich nichts schreiben.)
LG,
E.