Inklusion und Religion - Ist das möglich?

Ich denke, dass Mystiker im Allgemeinen (nicht nur was Glaubensvorstellungen betrifft) toleranter sind als z.B. Kleriker, deren Religionsausübung vor allem äußerlich ist. Mit Gottesdiensten zu fixen Zeiten an genau festgelegten Orten, strengen Vorschriften und Ritualen und Glaube stark nach außen gerichtet fällt das Akzeptieren anderer religiöser Vorstellungen schwerer.
Einmal war ich bei einer interreligiösen Veranstaltung in Graz, wo der Dalai Lama eine Rede gehalten hat und Vertreter verschiedener Weltreligionen anwesend waren. Es wurde gemeinsam gesungen.
Mit der zunehmenden Globalisierung fällt eine Annäherung leichter (Fanatiker und Fundamentalisten ausgenommen).
Schön finde ich zum Beispiel, wenn ein Moslem in einer christlichen Kirche “Allahu akbar“ singt, und auch Juden anwesend ist.
Noch weit schöner würde ich es finden, wenn so etwas auch für Frauen möglich wäre ! Ich halte das für in ferner Zukunft möglich, mit weiblichen Geistlichen. Sag niemals nie...
Dass organisierte Religionen verschwinden, sich auflösen werden, glaube ich persönlich nicht.
 
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Ich denke, dass Mystiker im Allgemeinen (nicht nur was Glaubensvorstellungen betrifft) toleranter sind als z.B. Kleriker, deren Religionsausübung vor allem äußerlich ist.
Das denke ich auch - es gibt in jeder Religion Menschen oder auch Gruppen, die toleranter sind. Bei den Moslems trifft man solche Menschen vor allem bei den Sufis. Und ich habe schon einige christliche Mönche kennengelernt, die sehr offen sind für andere Religionen, z.B. für den Zen-Buddhismus.

In Berlin hat eine moslemische Frau eine Moschee eröffnet und ist dort Leiterin. Und im Judentum gibt es auch Rabbinerinnen. Im Christentum gibt es das bei den Evanglischen, den Altkatholiken und auch bei den Römich-katholischen gibt es auch eine Gruppe von Priesterinnen, die vom Vatikan nicht anerkannt werden, die aber von einem echten Bischof zu Priesterinnen geweiht wurden.

LGInti
 
Zuletzt bearbeitet:
Da ich Gott als Ursprung von allem sehe, hat natürlich auch die Evolution ihren Ursprung in Gott. Und ja, es gibt einige unbelehrbare, oder besser einige, die nicht in der Lage sind klar zu schauen (Kreationisten), aber die würde ich nicht als repräsentantive Interpretierer des Christentums sehen.

Ich sehe das auch so, dass das Bewusstsein der Ursprung von allem ist, bzw. alles kann immer nur in einem Bewusstsein sein.

Aber es ist eben nicht: Perfekter Gott erschafft Natur und Mensch, so wie es ein Uhrmacher tut.

Der pantheistische "Gott" ist nicht personal, und wird sich im Gegenteil erst in seiner Schöpfung bewusst. Und das geht nur dadurch, dass diese durch Evolution ein höheres Bewusstsein erlangt.

Selbst der wissenschaftlich denkende Christ würde wohl sagen, dass die Evolution durch Gott gelenkt ist. Der Mensch darf ja kaum ein "zufälliges" (Evolution ist nicht wirklich zufällig, aber es gibt auch kein Ziel) Endprodukt sein.

Im Kontext unserer Diskussion hier eben: bottom-up statt top-down (wie der Atheismus auch).

Pantheismus ist für mich schon ein existierendes Drittes eigentlich, weder Atheismus, noch richtiger Theismus.

Das sehe ich als Grundlage der westlichen Welt, die hier ja auch als "westliche Werte" bezeichnet wird.. Ausschlaggebend dafür waren die christlichen Werte, die auch nicht außer Kraft gesetzt werden können, wenn Menschen in leitender Stellung (Kleriker) diese Werte (z.B. durch Missbrauch) mit Füssen treten.

Ich denke, dass die heutigen westlichen Werte durch die Aufklärung kommen, zum Teil auch durch die Renaissance (also Rom und Griechenland, deren Philosophen), zum Teil durch das Christentum, klar. Aber würde nicht sagen, dass das hier alles christlich geprägt ist. Halte ich für überbewertet. Aber klar, da kommen alle möglichen Einflüsse zusammen.

Ich kaufe es nicht wirklich, dass wir hier heute alle "Barbaren" wären. Damals gab es überall Brutalität, aber eben auch in und durch das Christentum. Ich denke, dass es kein Zufall ist, dass man vom finsteren Mittelalter spricht. Auch wenn die griechisch-römische Zivilisation sicher nicht heutigen Maßstäben entspricht. Ich ziehe Griechenland der damaligen Kirche aber klar vor.

Jede Gemeinschaft hat Moralstifter, die die Verhaltensregeln der Gemeinschaft festlegen. Und da ist es egal wer diese Aufgabe übernimmt. In dem einen Fall sind es die weltlichen Herrscher im anderen Fall die Vertreter der geistigen Welt.

Ethisches Verhalten insgesamt ist Teil der menschlichen Natur. Verschiedene moralische Systeme wurden dann durch Religionsgründer, Philosophen und Herrscher/Gesetzgeber verbreitet.

Ja und auch jemand der sich Christ nennt, wird sich sein eigenes Weltbild bauen. Und egal in welcher religiösen Gemeinschaft man sich einrichtet, es ist kimmer der individuelle Weg dem man folgt. Es ist die Entscheidung des Einzelnen, ob er andere das eigene Leben bestimmen lässt oder sich sein eigenes Leben erarbeitet.

Klar, man kann das so sagen. Aber de facto sind Religionen oft totalitär, und wenn jemand zu individuell denkt, bekommt er Ärger. Und Indoktrination ist real, ich kenne das selber auch.

Evolution hat mich quasi erlöst davon ;) Hatte viele Tier- und Dinosaurierbücher gelesen als Kind und Jugendlicher, und es war einfach viel überzeugender. Durch Telepathie (die ganzen Erfahrungen) wurde ich dann wieder spirituell (hat sich aber alles irgendwo überschnitten, teilweise bin ich immer noch in christliche Jugendgruppen, auch weil meine Mutter wollte), aber an der Überzeugung hat das nichts geändert. Heute programmiere ich sogar selber (nicht der ursprüngliche Entwickler aber) an einer Evolutionssimulation. :)

Wir sind und bleiben immer Teil des göttlichen Seins, aber unsere Existenz im physischen Sein ist schon besonders. Es geht hier darum das göttliche Sein durch die Physis hindurchstrahlen zu lassen und soweit sind wir Menschen noch nicht.

Wir können es zu unserer Aufgabe machen. Aber das bleibt jedem selbst überlassen. Wenn es etwas ist was einen innerlich anspricht.

Der Unterschied zu vielen Religionen ist, dass es ok ist, was auch immer man tut, zumindest was diesen Punkt betrifft.
Ich weiß nicht, ob man erleuchtet werden kann. Aber wenn man es nicht so sieht, dass die individuelle Existenz hier schlimm ist, was macht es schon? Und was ändert es auch, andere "Iche" (schreibe es bewusst so) würden weiter existieren, vermutlich für die Ewigkeit. "Gott", das Bewusstsein, es entfaltet sich, und wurde/ist/wird ein Dinosaurier, PsiSnake und xyz in der Zukunft.

Allerdings, es wäre sinnvoll für eine gut lebbare Zukunft zu sorgen, für die nächsten Inkarnationen oder Reinkarnationen.

LG PsiSnake
 
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Im Moment bin ich bei dem Punkt angekommen,
dass Zeit etwas ganz Besonderes ist im Zusammenhang mit dem Gottesverständnis.
Es geht fast so weit, zu behaupten: die Zeit ist Gott!
Also „fast“ wohlgemerkt.

Davor gab es bei mir einen Lebensabschnitt, im Rahmen von Pantheismus,
wo unser Tun als das Denken von Gott empfunden werden wollte.
Um daraus eine Gesamtheit zu werden.

Es gibt da diese „Goldene Regel“, die voneinander unabhängig in mehreren Gegenden,
in zeitlichen parallelen oder chronologisch differenten Ebenen entstanden ist:

„Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“

Diese Formel kann meiner Meinung nach nur entstehen,
wenn es davor ein Verhaltensmuster gibt, das wie folgt lautet:

„Auge um Auge, und Zahn um Zahn.“

Eine verkürzte Formel aus dem Bereich des Selbsterhaltungstriebes.

Anderseits liest man im Koran:

„Allah ist schnell im Abrechnen.“

Was wiederum in einer bestimmten historischen Person einen athletischen Körperbau mit flinken Bewegungen voraussetzt.

Nicht vergessen will ich zu erwähnen, wie es sich mit dem Jüngsten Gericht verhält.
Es geht da nicht um Deine oder meine Verantwortlichkeit im Rahmen der Menschheit.
Weit gefehlt, wenn Du so gedacht hattest.
Sondern viel mehr ist in dieser Formulierung herauszulesen,
mit welcher Problematik sich der „Erfinder“ und sein interessierter Jüngerkreis,
im Rahmen der Auflösung einer Seelenhierarchie,
herumgeschlagen hatte,
damit er letztlich einen Fuß in die Tür bekommen sollte …


Menschliche Intelligenz ist soooo eine komische Sache!


… und ein :bwaah:

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