Inklusion und Religion - Ist das möglich?

Ich als Pantheist bin mir auch nicht wirklich sicher, ob Pantheismus dem Theismus näher ist oder dem Atheismus.
Der Atheist glaubt an nichts göttliches, der Atheist ist ein Materialist. Die Physis ( Natur) ist Ausgangspunkt, Basis, Ursprung von allem. Und die Naturgesetze (ebenso wie menschlicher Geist) haben keinerlei göttlichen Attribute, sie sind der Materie immanent, sind keine geistige Kraft, sondern reine Funktionen.

Beim Theist oder Pantheist ist das genau umgekehrt - Ursprung ist hier Geist und die Materie ist der Ausdruck dieses Geistigen Seins. Allerdings gibt es hier Unterschiede was mit diesem göttlichen gemeint ist. Es gibt fir Vertreter, die eine geistige Welt annehmen, welche getrennt vom Menschen ist, also geistige Wesen, die irgendwo (im Himmel, im Jenseits etc. ) existieren, oder aber die Vorstellung, dass dieses Wesenhafte göttliche Sein, ein Allesdurchdringendes ist und somit göttliches keinen festen Platz hat, sondern überall und Basis von allem ist.

LGInti
 
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Der Atheist glaubt an nichts göttliches, der Atheist ist ein Materialist. Die Physis ( Natur) ist Ausgangspunkt, Basis, Ursprung von allem. Und die Naturgesetze (ebenso wie menschlicher Geist) haben keinerlei göttlichen Attribute, sie sind der Materie immanent, sind keine geistige Kraft, sondern reine Funktionen.

Beim Theist oder Pantheist ist das genau umgekehrt - Ursprung ist hier Geist und die Materie ist der Ausdruck dieses Geistigen Seins. Allerdings gibt es hier Unterschiede was mit diesem göttlichen gemeint ist. Es gibt fir Vertreter, die eine geistige Welt annehmen, welche getrennt vom Menschen ist, also geistige Wesen, die irgendwo (im Himmel, im Jenseits etc. ) existieren, oder aber die Vorstellung, dass dieses Wesenhafte göttliche Sein, ein Allesdurchdringendes ist und somit göttliches keinen festen Platz hat, sondern überall und Basis von allem ist.

LGInti

Ja, das ist natürlich der Punkt wo Pantheismus und Theismus sich näher sind, genauso wie Idealismus und Dualismus beide den Geist als Substanz enthalten und Materialismus nicht.

Aber umgekehrt ist da eben kein kreationistischer Schöpfer, kein moralstiftender Gott, kein (oder keine) in die Natur eingreifenden Agenten (oder eben nur auf minimaler Ebene, paranormale Phänomene usw.), und keine Heilslehre. Und genauso ist Idealismus wie der Materialismus ein monistisches System, während der Dualismus es wiederum nicht ist. Letzteres "erlaubt" dann auch diese Jenseitssysteme, Götter die darüber stehen usw. während der Materialismus eigentlich nur räumlich-zeitlich trennen kann, und der Idealismus noch zwischen Ebenen unterscheiden kann (Traumebene, Vorstellungsebene, Ebene der sinnlichen Wahrnehmung).

Und das alles hat am Ende auch Konsequenzen in Bezug auf Religion und Religionsausübung. Der Atheist sagt, dass es das nicht gibt, der Theist folgt Vorschriften und betet um Hilfe, und der Pantheist oder Magier versucht entweder die Kontrolle zu gewinnen, oder lässt sich ins Meer fallen (siehe Signatur auch).

Ich wollte auch nicht sagen, dass Atheismus und Pantheismus sich näher sind, aber Religion und speziell Anbetung sind mir genauso fremd wie dem Atheisten.
 
Aber umgekehrt ist da eben kein kreationistischer Schöpfer, kein moralstiftender Gott, kein (oder keine) in die Natur eingreifenden Agenten (oder eben nur auf minimaler Ebene, paranormale Phänomene usw.), und keine Heilslehre.
Moral - also ethisches Verhalten - gibt es in allen Kulturen und wird vor allem von den Clanchefs (also weltliche Ebene) oder von den Heilern, Hexern, Zauberern, Schamanen (also geistige Ebene) verbreitet. Und das ist auch oke so, da das Miteinander für jede Gemeinschaft eine Notwendigkeit ist.
Der Atheist sagt, dass es das nicht gibt, der Theist folgt Vorschriften und betet um Hilfe, und der Pantheist oder Magier versucht entweder die Kontrolle zu gewinnen, oder lässt sich ins Meer fallen (siehe Signatur auch).
Auch bei Theisten oder sogar MonoTheisten gibt es diejenigen, die sich ins Meer fallen lassen, das sind die Mystiker. Auch geistige Wesen gibt es in jeder kulturellen (Natur-)Religiösen Bewegung. Bei den einen sind es Krafttiere etc. bei den anderen Engel.

Von daher sehe ich keine große Unterscheidung was spirituelle Möglichkeiten betrifft. Lediglich in der Ausübung, der täglichen Praxis und der Veränderbarkeit oder Starrheit mythologisch-geistiger Begebenheiten/Wahrheiten gibt es Unterschiede.

Ich kann verstehen, dass die Theisten von den Pantheisten verächtlich betrachtet werden, aber das heißt nicht dass man nur auf eine Art selig werden könnte. Es gibt halt immer und überall die Mitläufer und dann diejenigen, die sich tiefer einlassen (ins Wasser gehen).

LGInti
 
Viele Religionen, speziell das Judentum, das Christentum und der Islam sehen sich ja als die einzig wahre Religionen und sind somit exklusiv!
Haben sie in gewisser Weise ja auch vielleicht Recht, jede auf ihre Weise. Wenn man das Attribut des Exklusiven aber über die Kultur hinaus, wo sie ihren Ursprung hat, auf die ganze Welt ausdehnt, wo andere Kulturen sind, wird's Probleme geben. So fangen Mitteleuropäer ja nicht einfach an, "Allah" zu rufen, nur weil manche, die aus dem islamischen Bereich kommen und in Mitteleuropa leben, es so gerne haben mögen. Man muss also erst einmal begreifen, dass die Religionen kulturbezogen sind.
Doch wie ist das mit dem Christentum? Das Geschrei derjenigen, die sich Christen schimpfen, erinnert doch eher an den islamischen Wunsch, Mitteleuropäer sollten "Allah" ausrufen. Denn "Allah" und "Gott" oder "Christus" nehmen ja auch an dem Gedanken der Gleichberechtigung teil, weshalb ebenso der Mitteleuropäer "Allah" rufen kann.
Doch das, was sich gewöhnlich Christentum nennt, hat nicht viel an einem Kulturübergreifendem zu bieten. Es trägt den Anspruch, für alle Welt richtig zu sein. Nur wird die mögliche Richtigkeit dessen nicht nachvollziehbar gelehrt, es scheitert ja schon unter ihnen selbst, was sie nicht zugeben können, so meine eingängige Erfahrung, bin ich unter ihnen, was selbst allersimpelste Nachfragen ans Licht tragen und entsetzte Gesichter erkennen lässt. Statt Nachvollziehbarkeit besteht einfach nur eine gewisse Forderung, die andere Religionsangehörige bemerken und einen gewissen Druck verspüren, der ihnen sagt: Deine Religion ist eine schlechtere! - Um das wenigstens irgendwie auszugleichen, wird entgegengewirkt, was sich bis zum tiefsten Hass steigern kann.
 
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Der Atheist glaubt an nichts göttliches, der Atheist ist ein Materialist. Die Physis ( Natur) ist Ausgangspunkt, Basis, Ursprung von allem. Und die Naturgesetze (ebenso wie menschlicher Geist) haben keinerlei göttlichen Attribute, sie sind der Materie immanent, sind keine geistige Kraft, sondern reine Funktionen.
Lieber Inti,

oberflächlich mag das so erscheinen, aber auch ein Atheist pflegt seine Götter, sie tragen nur andere Namen. Ist es nicht so, dass sie den menschlichen Geist zu etwas Göttlichem erheben, der über allem thront?

So schreiben wir ehrfurchtsvoll von der Dunklen Materie im Universum, weil wir etwas erklären wollen, das wir nicht verstehen können. Wir schwadronieren von Paralleluniversen, Zeitreisen und vieles mehr, obwohl sich dazu nichts belegen lässt. Ja und selbst bei den Naturgesetzen, müssen wir oft unseren Irrtum eingestehen.

Das Credo der Atheisten ist die Sorge um ihre Nüchternheit, diese Sorge sollte jedoch dem Seelenheil zukommen. Jahwe und all die anderen Göttlichkeiten wollen uns auch auf einfache Art etwas erklären, das für uns jenseits der rationalen Logik von Bedeutung ist. Mit Spiritualität hat der Mensch begonnen sich und seine Welt zu erklären, deshalb ist es für uns zu einem Grundbedürfnis geworden, dem sich auch Atheisten nicht entziehen können. Möglicherweise ist ja die Spiritualität die einzige Fähigkeit, mit der wir uns von unseren Mitgeschöpfen unterscheiden?


Merlin
 
Moral - also ethisches Verhalten - gibt es in allen Kulturen und wird vor allem von den Clanchefs (also weltliche Ebene) oder von den Heilern, Hexern, Zauberern, Schamanen (also geistige Ebene) verbreitet. Und das ist auch oke so, da das Miteinander für jede Gemeinschaft eine Notwendigkeit ist.

Klar, aber Moral und Ethik haben ihren Ursprung in der Evolution, und nicht in Gott. Soziales Verhalten war für unsere Spezies förderlich, und darum sind die Menschen sozial und ethisch, und Weiße Haie zum Beispiel eben nicht. Was ich quasi sagen will, ist dass ich persönlich nicht moralisch bin, weil mir sonst Strafen von Gott drohen, sondern weil es meiner Natur entspricht.

Selbst rein pragmatisch bin ich nicht überzeugt davon, dass Religion moralisch macht, bzw. sie zu mehr sozialem Verhalten führt. Es kann hier und da helfen und an anderer Stelle wieder schaden. Ich denke nicht, dass man hier historisch gesehen einen Gesamtgewinn sehen kann.

Aus meiner spirituellen Sicht kann man natürlich noch sagen, dass alles verbunden ist, insofern schadet man sich irgendwo selbst (wenn man anderen schadet), aber insgesamt wollte ich eben sagen, dass Pantheismus und Atheismus sich hier ähnlich sind, dass sie eben keinen Moralstifter annehmen.

Auch bei Theisten oder sogar MonoTheisten gibt es diejenigen, die sich ins Meer fallen lassen, das sind die Mystiker. Auch geistige Wesen gibt es in jeder kulturellen (Natur-)Religiösen Bewegung. Bei den einen sind es Krafttiere etc. bei den anderen Engel.

Klar, Pantheismus und Theismus können sich überschneiden, gibt auch den Panentheismus. Normaler Pantheismus ist aber wie der Naturalismus bottom-up (Evolution) und nicht top-down (Kreationismus).

Von daher sehe ich keine große Unterscheidung was spirituelle Möglichkeiten betrifft. Lediglich in der Ausübung, der täglichen Praxis und der Veränderbarkeit oder Starrheit mythologisch-geistiger Begebenheiten/Wahrheiten gibt es Unterschiede.

Ja, auch ein Unterschied. Jemand der sich Pantheist nennt, wird nicht uneingeschränkt Religionsgründern oder Gurus folgen. Allerdings halte ich schon viel von Siddhartha Gautama oder Adi Shankara, aber ich habe kein Problem etwas anders zu sehen. Was ich schon sagte, dass sie nämlich auf der einen Seite die individuelle Existenz als zu negativ ansehen, aber auf der anderen Seite den Ausgang aus dieser Existenz als Lösung überbewerten. Es macht nicht wirklich einen Unterschied, falls es überhaupt möglich ist.

Ich kann verstehen, dass die Theisten von den Pantheisten verächtlich betrachtet werden, aber das heißt nicht dass man nur auf eine Art selig werden könnte. Es gibt halt immer und überall die Mitläufer und dann diejenigen, die sich tiefer einlassen (ins Wasser gehen).

Der Punkt ist eher, dass niemand erlöst oder gerettet werden muss. Wir waren, sind und bleiben immer Teil des Netzes. Im Grunde wäre es egal, was Leute und speziell Religiöse tun. Das Problem ist nur, dass sie alle bekehren wollen, oder zumindest Kinder indoktrinieren. Ja, man kann sich damit beschäftigen, muss aber nicht, wenn man zufrieden ist, und kein Interesse an der Beschäftigung mit Spiritualität hat.

Pantheismus ist maximal inklusiv, niemand wird ausgeschlossen. Aber belästigt (oder schlimmer) werden will man/ich eben auch nicht. Und natürlich ist es nicht insofern inklusiv, dass plötzlich alles richtig/zutreffend ist. Es ist unmöglich und macht keinen Sinn, dass alle Religionsgründer korrekt waren, denn dafür unterscheiden sie sich zu sehr, oder schließen sich auch direkt aus. Wobei ja, ich würde auch sagen, dass Mystiker häufig überzeugender sind, egal woher sie kommen.
 
Klar, aber Moral und Ethik haben ihren Ursprung in der Evolution, und nicht in Gott.
Da ich Gott als Ursprung von allem sehe, hat natürlich auch die Evolution ihren Ursprung in Gott. Und ja, es gibt einige unbelehrbare, oder besser einige, die nicht in der Lage sind klar zu schauen (Kreationisten), aber die würde ich nicht als repräsentantive Interpretierer des Christentums sehen.
Selbst rein pragmatisch bin ich nicht überzeugt davon, dass Religion moralisch macht, bzw. sie zu mehr sozialem Verhalten führt.
Das sehe ich als Grundlage der westlichen Welt, die hier ja auch als "westliche Werte" bezeichnet wird.. Ausschlaggebend dafür waren die christlichen Werte, die auch nicht außer Kraft gesetzt werden können, wenn Menschen in leitender Stellung (Kleriker) diese Werte (z.B. durch Missbrauch) mit Füssen treten.

Aus meiner spirituellen Sicht kann man natürlich noch sagen, dass alles verbunden ist, insofern schadet man sich irgendwo selbst (wenn man anderen schadet), aber insgesamt wollte ich eben sagen, dass Pantheismus und Atheismus sich hier ähnlich sind, dass sie eben keinen Moralstifter annehmen.
Jede Gemeinschaft hat Moralstifter, die die Verhaltensregeln der Gemeinschaft festlegen. Und da ist es egal wer diese Aufgabe übernimmt. In dem einen Fall sind es die weltlichen Herrscher im anderen Fall die Vertreter der geistigen Welt.
Ja, auch ein Unterschied. Jemand der sich Pantheist nennt, wird nicht uneingeschränkt Religionsgründern oder Gurus folgen.
Ja und auch jemand der sich Christ nennt, wird sich sein eigenes Weltbild bauen. Und egal in welcher religiösen Gemeinschaft man sich einrichtet, es ist kimmer der individuelle Weg dem man folgt. Es ist die Entscheidung des Einzelnen, ob er andere das eigene Leben bestimmen lässt oder sich sein eigenes Leben erarbeitet.
Der Punkt ist eher, dass niemand erlöst oder gerettet werden muss.
Das kann man so oder anders sehen.
Wir waren, sind und bleiben immer Teil des Netzes.
Wir sind und bleiben immer Teil des göttlichen Seins, aber unsere Existenz im physischen Sein ist schon besonders. Es geht hier darum das göttliche Sein durch die Physis hindurchstrahlen zu lassen und soweit sind wir Menschen noch nicht.
Wobei ja, ich würde auch sagen, dass Mystiker häufig überzeugender sind, egal woher sie kommen.
sehr richtig

LGInti
 
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tolles Video, unglaublich diese Gemeinschaft, allerdings 800 Euro im Monat um dort mit zu wirken.
Für einen Monat dort zu leben und die Seminare zu besuchen, finde ich geht es.
Ich weiß nicht wie es gehandhabt wird wenn man ständig dort leben will ob es dann auch so ist.
Irgendwoher muss das Geld ja kommen.
 
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