Immer mehr Fleisch ... großes Problem

[Daracha]

nochmal:
80% des weltweiten Getreideanbaus wird für die Viehzucht verfüttert.

zur Erzeugung von 1 kg. Fleisch benötigt man durchschnittlich 16 kg. Getreide.

Es kotzt mich an das ich mir als Vegetarier sagen lassen muss die Regenwälder werden für meine Sojaprodukte abgeholzt. Das meiste davon wird verfüttert!!

Noch zum Thema Umweltschutz:

1 kg Weizen benötigt 106 Liter Wasser
1 kg Kartoffeln benötigt 150 Liter Wasser
1 kg Äpfel benötigt 50 Liter Wasser
1 kg Schweinefleisch benötigt 9.700 Liter Wasser
1 kg Rindfleisch benötigt 32.000 Liter Wasser

 

[Daracha]

uups @ topper ich glaub ich hab deinen letzten Satz falsch verstanden. Ich bitte vielmals um Verzeihung

 

[TopperHarley]

Ja kein Problem. Mich würde interessieren, woher diese Zahlen stammen, wie 1 kg Fleisch benötigt 16 kg Getreide. Manche Berichte sprechen von 7 kg Getreide, andere von 10 kg Getreide. Es scheint erhebliche Unterschiede zu geben und mich würde mal interessieren, welche Studien hier dahinterstecken. Meistens schreibt der Eine von Anderen ab

Was du noch angesprochen hast ... ist die Wasserproblematik vgl World Water Report 2006 (UNESCO). Wir leben heute über unseren Verhältnissen und sehr ressourcenverschwenderisch. Die "emerging markets" machen es uns Industrieländern zunehmend nach. Das führt dazu, dass Wasser zu einem der kostbarsten Stoffe des 21. Jahrhunderts werden wird. Es ist in diesem Zusammenhang auch ganz wichtig eine europaweiten "Wasser-Liberalisierung" (so schön das Wort auch klingen mag) abzulehnen ... sonst stehen die marktwirtschaftlichen Interessen (Gewinnmaximierung) den Interessen der Bevölkerung (faire Wasserversorgung für alle) entgegen. In manchen Fällen mögen sich die Interessen ja decken ... aber es ist schon verwerflich, wenn man z.B. Lebensmittel über die Börse zu einem Spekulationsobjekt des Großkapitals macht.

Naja, wir leben heute dermaßen über unseren Verhältnissen und verbrauchen so viele Ressourcen ... wir stehen nur am Anfang dieser weltweiten Problematik. Wir werden unsere Lebensgewohnheiten extrem umkrempeln und wieder mehr mit der Natur leben müssen ... unser eigenes Gemüse anpflanzen ... nicht ständig von A nach B und von B nach C fahren ... mehr Fahrgemeinschaften bilden und nicht überall präsent sein müssen. Eine stille Niedrigenergiehütte am Waldrand (ohne Kaviar und Erdbeeren im Winter) wird es auch tun müssen. Der Computer läuft mit Sonnenergergie und die Leute gehen wieder früher ins Bett, weil Strom sauteuer ist. Fernsehen tut man gemeinschaftlich in der Siedlung. Zuhause wird wieder mit Petroleum und Kerzen belichtet und es wird wieder mehr mit der Natur gelebt (früher aufstehen - früher ins Bett gehen). Für die Klospülung und Reinigungsarbeiten wird gesammeltes Regenwasser verwendet. Alles Utopie?

lg
Topper

 

[TopperHarley]

Ein sehr guter englischer Artikel der 'Food and Agriculture Organization of the United Nations' (FAO) zum Thema:

http://www.fao.org/newsroom/en/news/2006/1000448/index.html

Da wird die ganze Problematik beschrieben und einige Verbesserungsvorschläge genannt. Wie schlimm sich diese Problematik zuspitzen wird zeigt folgender Satz.

Global meat production is projected to more than double from 229 million tonnes in 1999/2001 to 465 million tonnes in 2050, while milk output is set to climb from 580 to 1043 million tonnes.

Die weltweite Fleischproduktion wird sich nach Schätzungen bis zum Jahr 2050 mehr als verdoppeln. Waren es 1999/2001 noch 229 Millionen Tonnen Fleisch, die produziert wurden, so rechnet man 2050 bereits mit 465 Millionen Tonnen, während auch die Milchproduktion schätzungsweise von 580 auf 1043 Millionen Tonnen ansteigen wird.

Das bedeutet nichts gutes für die Umwelt ... und den davon in höchstem Maße abhängigen Menschen.

lg
Topper

 

[TopperHarley]

In Platons "Politeia", eines der bedeutendsten Werke Platons ist ein bemerkenswerter Absatz enthalten:

hier nachzulesen: http://books.google.at/books?id=BjoLAAAAQAAJ&pg=RA1-PA96&lpg=RA1-PA96&dq=%22enn+wir+genug+haben+wollen+zur+Viehweide%22&source=web&ots=SOh97u-58v&sig=tEqPajVUx-O5mdsCYUSwEXGuTHY&hl=de&sa=X&oi=book_result&resnum=1&ct=result#PRA1-PA96,M1

Auch Schweinehirten werden wir noch brauchen. Denn dies Thier hatten wir nicht in unserer ersten Stadt. Denn es war uns zu nichts nuz. In dieser aber werden wir auch das nöthig haben und des andern zahmen Viehs werden wir auch sehr viel brauchen, was einer nur essen kann. Nicht wahr? - Wie sollten wir nicht? - Und auch Ärzte werden wir gewiss nun weit häufiger nötigher haben bei dieser Lebensweise als bei der vorigen? - Bei weitem. Und auch der Grund und Boden, welcher damals hinreichte die damaligen zu ernähren wird nun zu klein sein und nicht mehr groß genug. Oder wie sollten wir sagen? - So sprach er. - Also werden wir von den Nachbarn Land abschneiden müssen, wenn wir genug haben wollen zur Vieweide und zum Ackerbau? und sie auch wieder von unserm, wenn sie sich auch gehn lassen und die Grenzen des Nothwendigen überschreitend nach ungemessnem Besitz streben. - Ganz unumgänglich, o Sokrates, sagte er.

Ist es nicht beachtlich welche Einsichten die Philosophen des alten Griechenland schon hatten. Erstaunlich ist auch der Umstand, dass eine vegetarische Ernährung lt. Platon die Krankenkassen entlasten würde. Aus staatliche Sicht erscheint es also kontraproduktiv diesen Industriezweig zu subventionieren.

Platons Werke lassen sich übrigens hier als PDF herunterladen (~ 30 MB).

lg
Topper

 

[Eva140284]

Leider essen die meisten Leute meiner Meinung nach viel zu viel Fleisch und Wurstwaren.

Ich versteh die Leute nicht die sich in der Früh eine Wurstsemmel, zu Mittag ein Schnitzel, am Nachmittag eine Leberkässemmel und am Abend noch ein Wurstbrot reinhauen können.

Nicht nur wegen der vielen armen Tiere die ihr Leben lang leiden müssen sondern das kann auch bei Gott nicht mehr gesund sein.

Ich versuche Fleisch/Wurst so gut wie möglich zu meiden. Wurst wird bei mir gar nicht gekauft (wer weiß was da alles drin ist) und Fleisch esse ich nur wenn ich mal wohin Essen gehe oder mir etwas bestelle.

Aber mit dem Fleisch/Wurst vermeiden alleine ist es nicht getan so lange man täglich auf seinen Liter Milch (außer Sojamilch) besteht. Was bringt es auf Fleisch zu verzichten wenn durch den hohen Milchkonsum etliche Kälber zur Welt kommen müssen. Wohin mit den vielen Kälbern?

Wobei ich mich jedes Mal aufs Neue besonders aufregen muss sind die vielen unnötigen Fleisch und Milchwerbungen im TV und Radio! Viele Menschen glauben den Blödsinn auch noch und wissen gar nicht das Fleisch (Phosphor) und Milch (Kalzium) in einem Teufelskreis miteinander verbunden sind.

Hier noch ein paar Links falls es jemanden interessiert:
http://www.fleisch-macht-krank.de/
http://www.vgt.at/projekte/vegetarismus/antworten.php
http://www.vgt.at/projekte/vegetarismus/info.php
http://www.vgt.at/publikationen/infomaterial/milchUndKalzium.pdf

Aber über Themen wie Fleischkonsum, Tiertransporte, Fiaker, Jagd, Stierkampf, Tierversuche, Zoo/Zirkustiere und Pelz lässt sich ja bekanntlich streiten.

Mahlzeit.

 

[Eva140284]

Übrigens habe ich seit Anfang Jänner bis heute fast 9 kg abgenommen ohne in irgendeiner Weise mein Leben verändert zu haben was Sport betrifft (gehe genau wie davor 2x/Woche Reiten und habe noch immer mein Süßigkeitenwahn).

Das Einzige was ich geändert habe war mein Fleisch/Wurst/Milchkonsum drastisch zu reduzieren (bis auf Käse leider).

 

[TopperHarley]

Hallo Eva140284,

ich stimme dir in allem zu. Bei Sojamilch sollte man womöglich achten, dass das Soja nicht aus Übersee stammt und dafür Regenwald zerstört wurde. Insgesamt soll man halt immer den Weg gehen, der die geringere Zerstörung und das geringere Leid anrichtet ... ansonsten ist es so wie beim Gehen, dass die Füße irgendwo den Boden berühren müssen, wenn man weiterkommen will.

Nach einer kurzen Umstellungsphase (1 - 2 Monate) habe ich es vor ca. 3 Jahren geschafft mich auf eine vegetarische Ernährung einzustellen. Das ist in der heutigen Zeit überhaupt kein Problem mehr und sogar meine Schwester schwärmt manchmal von meinen vegetarischen Gerichten. Meinen Vater könnte ich hingegen damit weißgott wohin jagen ... bei Fleisch wird er einfach zum Tier

Milchprodukte sind auch nicht besonders vorteilhaft, wie du ja schreibst ... Minimierung so weit wie möglich wäre hier sicherlich angebracht. Um Vanillejoghurt und Käse komme ich oft nicht herum ... und es wäre schon gut den Konsum in beschränkte Bahnen zu lenken. Bin auch schon von Kakao-Trinker zum Tee-Trinker geworden ...

Zum gewünschten Gewichtsverlust gratuliere ich dir! Ich hab vielleicht 1 - 3 Kilo abgenommen ... und dann hat sich das eingependelt.

lg
Topper

 

[Eva140284]

Bei Sojamilch sollte man womöglich achten, dass das Soja nicht aus Übersee stammt und dafür Regenwald zerstört wurde.

Sojamilch selbst hab ich noch gar nicht probiert. Ich kaufe halt einfach so gut wie nie Milch (vielleicht 1x/Monat) weil ich keinen Kaffee trinke und vielleicht alle 2 Wochen mal Kakao. Welche wäre denn da zu empfehlen bzw. wo gibts diese Marken denn zu kaufen?

Auf die hp bin ich letztens durch Zufall gestossen:
http://www.burghub.at/

Da finde ich zB gut das sie auf dem Hof einen eigens eingerichteten Schlachtraum haben und den Kühen so viel Stress erspart bleibt.

 

[TopperHarley]

Hey,

ich bin auch kein Sojamilch-Experte und da ich relativ wenig davon konsumiere habe ich mich auch noch nicht so kritisch damit auseinandergesetzt. Vielleich hat jemand mehr Erfahrung damit? Wenn es das Budget erlaubt empfehlen sich natürlich immer Bio-Produkte. Wenn man ganz kritisch ist müsste man den kinesiologischen Muskeltest machen ... das Produkt zum Baum halten und austesten, ob es gut für einen ist. Ich kann mir vorstellen, dass es sogar bei der gleichen Marke Abweichungen auftreten.

In Österreich bekommt man eigentlich in fast jedem Lebensmittelgeschäft Soja-Produkte ... auch bei dm und Reform- und Naturkostläden. Sogar bei Hofer gibts manchmal so Soja-Aktionswochen, wo z.B. Bio-Sojamilch angeboten wird ... in den Geschmacksrichtungen: Natur/Vanille/Schoko. Ich bin eindeutig der Vanille-Typ

Dieser Bauernhof ist sicherlich "fortschrittlicher". Ich hoffe nur sie essen ihre Pferde nicht. Pauhe, das war immer so eine Sache, als ich noch Fleisch gefuttert habe. Da war der Gusta auf ein Leberkässemmerl manchmal groß ... aber den Pferdeleberkäs hätte ich einfach nicht hinuntergebracht ... Aber gibt es denn wirklich so einen großen Unterschied zwischen Pferd, Rind und Schwein?

lg
Topper