"Hohes (Höheres) Selbst" - the WHOLE self

Die Frage ist ja, wo liegt mein Fokus? aus welcher "Schicht" treffe ich meine Entscheidungen, lebe ich? Aus dem Unbewussten? Dann ist man so ziemlich ferngesteuert, weil das Leben nur aus Resonanzen besteht, die ich nicht lösen kann, weil ich's nichtmal checke. Oder lebe ich im "Hohen Selbst"?

*

Hm... die demokratische Lösung wäre,
dass das Ganze, also, alle Schichten gemeinsam
eine Entscheidung treffen.

Um das zu tun, sollten sie miteinander gut "kommunizieren" können,
verbunden sein.

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Wenn ich mich frage, wo mein Fokus liegt,
muss ich mich auch fragen, wer ich bin.

In diesem Fall bin ich alles das, alle Schichten zusammen.

Das System ist ziemlich anpassungsfähig,
die Entscheidungen entstehen je nach Situation.

Hier entsteht die Interaktion.

Einerseits verändert mein Bewusstsein die Umgebung,
anderseits verändert sich mein Bewusstsein in Hinsicht auf die Umgebung.

Es muss auch nicht sein, dass die Essenz sich verändert,
es kann sein, dass sich nur die Kombinationen ihrer Elemente verändern.

*

Ein möglicher Weg wäre also alle meine Elemente,
alle Schichten miteinander zu verbinden,
so das diese EINIG in meiner Entscheidung sein können.

Die Folge wäre ein purer Wille.

The whole Self.

*
 
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Es würde mich interessieren, wer das mit dem "Hohen" (oder "Höherem") Selbst aufgebracht hat - und warum das so gerne beibehalten wird.
Hallo Gawyrd,
soweit ich mich erinnern kann ist der Begriff "Höheres Selbst" bereits in den Vedischen Schrift definiert worden. Genauere Ausführungen dazu sind in der Chhãndogyopanishat zu finden.

Ich finde es sollte beibehalten werden ganz einfach weil der Begriff bereits so alt ist und viele Schriften (nach den vedischen bis heute) mit diesem Begriff hantieren. Jeder, der sich damit näher beschäftigt, weiß, was ungefähr gemeint ist.
Das zu ändern wäre ungefähr so als wenn man ab heute nicht mehr Weihnachtsbaum sondern Jahresendzeitrituellbeleuchteterbaum sagen würde :weihna1
Die ehemaligen Genossen/innen mögen mir verzeihen...

Eine sehr vereinfachte Definition des "höheren Selbst" ginge z.B. so:
Es sit ein gesammter Ausdruck für "Jîvâtmâ" über dem Physischen.Also für alles, das dem "Hirn-Bewußtsein" transcendiert, das das Gehirn zu grob empfindet und als ein zu "dichtes" Instrument ansieht, um sich auszudrücken.

Im Englischen kenne ich den Ausdruck "the WHOLE self" - und der trifft es nach meinem Eindruck wesentlich besser : es geht ja nicht nur "in die Höhe" - sondern genauso in die Tiefe und in die Weite etc. (eben in ALLE Dimensionen).

Das hat natürlich nichts mit 3D "hoch" oder "tief" oder "breit" zu tun.

LGA
 
Eine sehr vereinfachte Definition des "höheren Selbst" ginge z.B. so: Es sit ein gesammter Ausdruck für "Jîvâtmâ" über dem Physischen.Also für alles, das dem "Hirn-Bewußtsein" transcendiert, das das Gehirn zu grob empfindet und als ein zu "dichtes" Instrument ansieht, um sich auszudrücken. Das hat natürlich nichts mit 3D "hoch" oder "tief" oder "breit" zu tun. LGA
Interessant - dann wäre "höher" tatsächlich eine problematische (und potentiell irreführende) Übersetzung. Weil "über" hier nicht im Sinne von "oben, höher" zu verstehen ist - sondern eher im Sinn von "eine Grenze überschreitend". Den Begriff der Transzendenz gibt es ja in jeder Religion, auch im Christlichen.

Das ist immer heikel, Worte von einer Kultur in eine andere zu übertragen. (So bedeutet "Gott, göttlich" im Buddhismus etwas ziemlich anderes, als im christlichen Kulturkreis.)

Gawyrd

Jivatma - Die lebende Person; die Seele des Menschen (dann würde "Höheres Selbst" in etwa "Seele" bedeuten).
 
Interessant - dann wäre "höher" tatsächlich eine problematische (und potentiell irreführende) Übersetzung. Weil "über" hier nicht im Sinne von "oben, höher" zu verstehen ist - sondern eher im Sinn von "eine Grenze überschreitend". Den Begriff der Transzendenz gibt es ja in jeder Religion, auch im Christlichen.

Das ist immer heikel, Worte von einer Kultur in eine andere zu übertragen. (So bedeutet "Gott, göttlich" im Buddhismus etwas ziemlich anderes, als im christlichen Kulturkreis.)

Genau so sehe ich es auch.

Kulturübergreifende Übersetzungen haben so ihre Tücken...

Aber es gibt da ja noch ganz andere grundsätzliche Unterschiede, die bei der Übertragung von "Denke" von einer Kultur zur anderen für Misverstände sorgen können.

Z.B. sagt die westliche Wissenschaft schon vor längerer Zeit, so der berühmte deutsche Physiologe Carl Vogt, daß das Gehirn Gedanken produziert, wie die Leber Gallensaft...

Direkt im Gegensatz dazu steht die Fernöstliche "Psychologie". Sie wurde in der Essenz gegründet, dass der Mensch primär nicht ein Körper ist, sondern eine unsterbliche Intelligenz. Die Fernöstliche Psychologie basiert auf der Annahme, daß diese lebende Intelligenz, diese "Einheit" Jîva oder Jîvâtmâ, die primäre Sache ist, die es zu verstehen gilt. Anstatt Gedanken als Produkt eines bestimmten Arrangements von Materie zu betrachten, ist es andersrum so, daß ein bestimmtes Arrangement von Materie die Folge von Gedanken ist.
Anstatt daß das Leben, Bewußtsein, Intelligenz Ergebnis eines Mechanismus, eines Apparates ist, der durch die Natur allmählich unter der Einwirkung von blinden und unbewußten Gesetzen aufgebaut wird, erklärt die Fernöstliche Psychologie, daß die primäre Tatsache, die Tatsache des Bewußtseins ist und daß Materie nur seine "Kleidung" ist, sein Instrument, das Mittel seines Ausdrucks, angeordnet und geführt durch Intelligenz und nur nützlich und interessant, um diese Intelligenz in den verschiedenen Welten des Universums auszudrücken.

Tja und dann gehen die Interpretationen los, ist denn Atma = Seele ? Und das höhere Selbst auch ? Kann sein ...

LGA
 
Hallo Gawyrd, soweit ich mich erinnern kann ist der Begriff "Höheres Selbst" bereits in den Vedischen Schrift definiert worden. Genauere Ausführungen dazu sind in der Chhãndogyopanishat zu finden. Ich finde es sollte beibehalten werden ganz einfach weil der Begriff bereits so alt ist und viele Schriften (nach den vedischen bis heute) mit diesem Begriff hantieren. Jeder, der sich damit näher beschäftigt, weiß, was ungefähr gemeint ist.
Danke, Akwaaba,

Die Hintergründe, die Du schilderst sind sehr interessant. Und die entsprechenden religiösen Traditionen sind zu respektieren - selbstverständlich.

Nach meinem Eindruck ist der Begriff "Höheres Selbst" in esoterischen Kreisen teilweise zu einem Selbstläufer geworden, der - auf dem Umweg über US-amerikanischen Esoterik-Import - seinen Zusammenhang zu seinem hinduistischem Ursprung (wie Du ihn schilderst) verloren hat. Es wäre interessant, wieviele Leute (die von ihrem "Höheren Selbst" so selbstverständlich reden wie vom Hühnerauge auf der rechten großen Zehe) seine Herkunft und wirkliche Bedeutung kennen - zB. schon mal die Bezeichnung "Jîvâtmâ" gehört haben. (Keine Sorge - ich mache keine Umfrage.).

Das dürfte genau das sein, wovor zB. der Dalai Lama warnt : dass man sich aus anderen Traditionen irgendwelche Begriffe herauspickt und sie verwendet - ohne die kulturelle Einbettung und insoferne auch ohne die wirkliche Bedeutung verstanden zu haben.

Gawyrd
 
Es wäre interessant, wieviele Leute (die von ihrem "Höheren Selbst" so selbstverständlich reden wie vom Hühnerauge auf der rechten großen Zehe) seine Herkunft und wirkliche Bedeutung kennen - zB. schon mal die Bezeichnung "Jîvâtmâ" gehört haben.
Geb freimütig zu, ich kannte den Begriff auch nicht - da ja mich nicht mit Hinduismus und Veden, sondern eher mit Buddhismus beschäftigt habend. Ich stelle jetzt nur staunend fest, daß diese Erläuterungen, die Akwaaba da gegeben hat, wirklich dazupassen zu dem, was ich über Strukturen des Bewußtseins gelernt habe von Geshe Tashi.

Wo auch von Schichten die Rede war, die wie einzelne "Kleidungshüllen" umeinander gelegt sind. Das Interessante dabei ist allerdings, daß das, was in der tibetisch buddhistischen Lehre als subtilstes Bewußtsein bezeichnet wird, als das Innerste des Inneren dargestellt wird. Und nun zeigt sich mir, daß das aber genausogut das Umfassendste, Raumgreifendste sein kann - weil sich so gesehen tatsächlich die Begriffe Innen und Außen umkehren.

Jetzt wirds wirklich faszinierend, das Ganze. Danke allen Beteiligten für die bisher geschafften Veränderungen des Blickwinkels. :liebe1:
 
(zitiert nach : Augenbewegungen im NLP) Ich bin allerdings kein NLP'ler - kann also die Qualität dieser Zusammenfassung nicht beurteilen.
Also die Qualität der Zusammenfassung ist gut, wenn wir berücksichtigen, dass dies eine Annahme ist, die zwar oft zutrifft, jedoch in jedem Fall extra nachgeprüft werden sollte - weils durchaus auch sein kann, dass manche Menschen genau umgekhrt re-agieren - passiert oftmals bei Linkshändern - manchmal jedoch auch bei ganz *normalen* Menschen.

Dh.: Wenn ich nach oben schaue, bin ich im Bereich der Vergangenheit bzw. der gedanklichen Konstrukte.
Nicht ganz - anders gesagt - darum gehts nicht im NLP - sondern es geht um das hauptsächlich verwendete Repräsentationssystem.

Wenn ich "nach oben" schaue ist es ein Zugangshinweis für virtuell, dass ich also eher übers schauen wahr-nehme.
Wenn ich höhenmäßig gerade schaue ist es ein Zugangshinweis für auditiv, das ich mehr auf Täne und Geräusche achte.
Wenn ich runter schaue ist es ein Zugangshinweis für kinästhetisch, die eben eher gefühlsmäßige Wahrnehmung - oder eben überhaupt der innere Dialog.

Wenn ich eine Grundtendenz brauche, dann würd ich eher davon ausgehen - links = logisch erinnert - und rechts ist konstruiert - oder eben genau umgekehrt bei manchen Menschen.

Wobeis auch so ist, dass die ganzen Tabellen zu der Thematik davon ausgehen, dass dieses Wesen, welches ich beobachte - mir gegenüber sitzt, d.h. wenn ich jetzt dem entspreche, was zusammengefaßt ist, dann gilt das für mein Gegenüber - bei mir selbst, wenn ich mich beobachte, wärs genau umgekehrt.

Genug verwirrt?

Wobei ich zugebe, dass ich weder die Begriffe "Höheres Selbst" noch "Unterbewusstsein" mag - und es auch wenige Menschen gibt, die mir erklären können, was sie wirklich darunter verstehen.

Ich selbst unterscheide einfach in

==> meine bewusste Wahrnehmung
==> mein Un-Bewusstes und
==> meinem Anteil am kollektiven Bewusstsein

das waren bisher die für mich stimmigsten Bezeichnungen für die Zustände, mit denen ich auch immer wieder in irgend eine Form von Kontakt komme.
 
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Danke ChrisTina - mir ging's auch nicht um die genaue Zuordnung, was sich wo befindet. Sondern darum, dass ich mich auf einen Teilaspekt konzentriere, wenn ich mich "nach oben" und "zum Höheren" hin orientiere - und die "mittleren" und "tieferen" Aspekte ausblende. Soweit ich weiß, gehen spirituelle Entwicklungen chakrenmäßig eher von unten nach oben - und kein Chakra darf ausgelassen werden. Wie ein Baum - gleichzeitig müssen die Wurzeln größer werden, wenn er in die Höhe wächst. Sonst haut's ihn um bei Belastung.

Die Seele (ich verwende mal diesen Begriff für das auch mir fremde "Höhere Selbst") ist nicht nur "oben" - sie umhüllt den Menschen, und übersteigt ihn nach oben UND nach unten (und in die Weite - und nach innen).

Gawyrd
 
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