Kristalllicht schrieb:
es würde mich wirklich interessieren warum du überhaupt so lange Reinkarnationshypnosen gemacht hast? Wenn es nicht um Therapien geht, dann bleibt doch nur die Befriedigung von Neugier? Wenn man mal von der Reinkarnationsforschung absieht, für die man jedoch sicher keine hunderte Fälle und 30 Jahre benötigt?
Ich habe zwar auch über Reinkarnation geforscht und meinen "Beweis" gefunden, doch liegt für mich der eigentliche Sinn und Zweck von Rückführungen darin, Menschen zu helfen z. B. ihre Ängste, Phobien, Krankheiten oder Beziehungsprobleme zu verlieren, die in anderen Leben entstanden sein können. Und mit der richtigen Ausbildung und Vorgehensweise ist das durchaus möglich.
NUR die Befriedigung von Neugier ? Ohne Neugier würden wir noch mit Keulen jagen und in Höhlen leben. Da halte ich es etwa mit Galileo Galilei: "
Die Neugier steht immer an erster Stelle des Problems, das gelöst werden will" oder mit Ernst Ferstl:
"Wer überhaupt keine Neugier mehr verspürt, ist irgendwie bereits tot."
Da ich die etwas anstrengende Eigenart besitze, nicht ungeprüft irgendetwas nachzuplappern oder gar zu glauben, habe ich selbst Forschungen gemacht. Siehst Du, Du hast Deinen "Beweis" gefunden, ich habe ihn nach 30 Jahren noch nicht - nur Indizien. Ich befürchte allerdings, es liegt am Auge des Betrachters - der Differenz zwischen etwas glauben (wollen) und einem wissenschaftlichen Beweis.
Der Einfluss von Hypnosetechniken im Unterbewusstsein ist derart gross, dass die Frage schon erlaubt sein darf, ob diese sogenannten Therapien zu verantworten sind. Dass es möglich ist, mittels Hypnose alles erdenklich Mögliche zu erreichen, steht ausser Diskussion. Vielmehr ist die Macht, im Unterbewusstsein zu hantieren sogar extrem und daher ebenso extrem gefährlich. Deshalb auch meine Aussage, dass ich es nicht wage, derartige Probleme aus erwähnten Gründen anzugehen - können würde ich das schon. Die dadurch entstehenden Probleme, Verschiebungen, karmatischen Veränderungen usw. kann ich mit meinem Gewissen nicht verantworten. Ich kann das noch härter formulieren, ich halte Hypnotherapien aufgrund meiner Erfahrungen und alleine schon wegen des Ursache-Wirkungsprinzips für ein therapeutisches Verbrechen.
Interessant am Rande, dass Manche jahrzehntelang studieren, um zu Schlüssen zu gelangen und sei es nur der Schluss, (noch) zuwenig zu wissen, und manche nach einem "Schnellsiederkurs" und einer Handvoll Techniken fröhlich im Unterbewusstsein von Klienten herumwühlen.
Kristalllicht schrieb:
Wenn ich eine Rückführung machen würde, ohne dem Betreffenden Wege zu zeigen, wie er z. B. seine in diesem Leben entstandenen Ängste verlieren kann (sei es während oder nach der Rückführung), dann käme ich mir vor wie ein Chirurg, der den Körper des Patienten öffnet, ein Photo vom Tumor macht, es dem Patienten zeigt, um ihn dann mit dieser Diagnose allein zu lassen...
Ja, ja, die Diagnose ist und bleibt das lebensgefährlichste. Und wie Du Dir dabei vorkommst ist nicht wichtig, da darf nur der Klient zählen.
Dein Beispiel ist aber sehr gut um es konsequent weiterzudenken und meine Sicht zu veranschaulichen. Genau um das geht es nämlich = der Chirurg öffnet den Bauch und schneidet einen Tumor heraus. Der Tumor ist eine Wirkung, keine Ursache - damit wird in der Regel der Patient nicht gesund, da die Ursache neue Wirkungen produzieren wird - das Problem ist nur verschoben. Grundsätzlich gesprochen wäre Wege zeigen, nicht den Tumor entfernen, sondern die Ursache zu finden und demjenigen zu helfen, an der Ursache zu arbeiten - selbst und nicht mittels therapeutischer Brachialgewalt, ein zu erreichendes Ziel.
Also nehmen wir an, einer Deiner Klienten hat panische Angst vor Ratten, eine richtige Phobie. Mittels der Hypnose stellst Du fest, er war einst in einem Kellerverlies mit Ratten eingesperrt und daher rührt die Angst. Also nimmst Du ihm einfach die Rattenangst aus dem Unterbewusstsein und er hat jetzt keine Angst vor Ratten mehr.
Was aber war die wirkliche Ursache für seine Rattenangst. Haben ihm die Ratten etwas getan oder sind die Ratten nur die verdrängte Angst vor etwas anderem ? Warum war er im Verlies, hat er etwas angestellt oder war er unschuldig dort ? Was hat er angestellt? Warum wurde er unschuldig weggesperrt? Wo liegt der wahre Grund der Rattenangst ? Oder hast Du übersehen, dass diese Phobie gar nicht im Verlies den Ursprung hat, sondern aus völlig anderen Gründen aufgetreten ist ?
Wenn jetzt aber diese Angst vor Ratten nur eine Projektion einer völlig differenzierten Ursache ist ? Wird sich diese ursprüngliche Angst nicht wieder einen "neuen Weg" suchen ?
Das ist nur ein sehr einfacher und kurzer Anriss des eigentlichen Problems und ich habe hier karmische Folgen für den Klienten und/oder Dich noch völlig unberücksichtigt gelassen.
Wenn Du Dein Vorgehen ehrlichen Gewissens vor Dir selbst verantworten kannst, kann ich dies akzeptieren. Befürworten kann ich es aber nicht und auf mein Gewissen/Karma laden noch weniger.
L. G.
Ramar