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Und ich sehe hier, dass die meisten Menschen offenbar keine Ahnung haben, was Aggression überhaupt ist und wie notwendig sie ist. Ohne Aggression gäbs uns gar nicht. Und vermutlich sind im Threadtitel genau die Art von Esoteriker gemeint, die Aggression grundsätzlich und ausschliesslich als etwas Negatives sehen.
Ich liebe meine Aggressionen. Sie machen mich stark und verleihen mir dort Energie, wo andere längst aufgegeben haben. Ich habe durch sie schon viele Menschen gerettet.
Es haben nur diejenigen Angst vor ihren eigenen Aggressionen, die sie nicht verstehen können. Denn wenn man sie nicht versteht, dann beherrschen sie einen und das führt zu so ungesunden Erscheinungen wie Selbstverletzungen, prügelnden Ehemännern, kreischenden Müttern und so weiter bis hin zum Krieg.
Tatsächlich aber betrachte ich es als einen ganz immensen Fehler, seine Aggressionen zu verdrängen, zu unterdrücken, wegzureden oder schönzufärben. Solche Menschen sind wie wandelnde Zeitbomben. Irgendwann wird eine Grenze erreicht und sie explodieren.
Genau genommen bin ich sogar der Überzeugung, dass es unserer Welt so dreckig geht, weil die meisten Menschen aus lauter Angst vor Aggression gestörte Beziehungen zu sich selbst haben. Solang Aggression als etwas grundsätzlich Böses gilt, solange wirds unserer Welt nicht besser gehen. Denn mit geschlossenen Augen löst man keine Probleme. Wie kann man im Gleichgewicht sein, wenn man so evolutionär wichtige Anteile seines Wesens verdrängt? Und wie könnte jemand, der in sich selbst nicht im Gleichgewicht ist, im Aussen für Gleichgewicht sorgen?
Nein, das Äussere der Welt ist ein Spiegel unseres Inneren. Und einen grossen Teil dieses gestörten Gleichgewichts macht unser kranker Umgang mit Aggressionen aus.
Viel gesünder ist es, sich mit seinen Aggressionen anzufreunden und die Kraft zu kanalisieren, die sie bieten. Die Aggression ist einer deiner wichtigsten Freunde. Sie kann dich beschützen und retten. Sie kann dich dort vorwärts tragen, wo andere schon untergegangen sind. Sie verleiht Mut und Stärke, ist Rückendeckung und sorgt endlos für Motivation.
Man muss nur lernen, sie zu anerkennen, akzeptieren und dann in Harmonie ins Ganze einzufügen. Das ist eigentlich gar nicht so schwer, wie es klingt. Aber wir haben absolut null und keine Kultur entwickelt, um unseren Kindern den Umgang damit zu lernen. Unter diesen Aspekten betrachtet, wundert mich diese zerstrittene und mit Krieg überzogene Welt von Therapiebedürftigen gar nicht mehr.
Grüesslis
Elli