Genügt die Liebe?

Herzlichen Dank für die Antworten. Sie helfen mir die Dinge zu reflektieren.

Nein wir haben keine Kinder. Ich will auch nicht davonlaufen nur weil es einmal schwierig ist...

Aber seine Art sich nicht zu bewegen strapaziert meine Geduld. Ich will auch Leben und nicht zu hause bleiben müssen vor dem Fernseher... was zwangsläufig geschehen wird wenn wir kein Geld mehr haben.

Was hält eine Liebe alles aus...? Und seine schlechte Laune.... wenn ich dann nicht mehr weggehen kann dann muss ich diese noch länger aushalten... zumindest hatte ich jetzt immer etwas Luft dazwischen. Natürlich ist die Liebe da, eine grosse Liebe sogar.... sonst wäre ich nicht so lange geblieben...

herzliche Grüsse
Luna7
 
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Hallo alle zusammen:),

Mein Mann hat nach 8 Jahren wieder einen massiven beruflichen Einbruch. In diesen 8 Jahren hatte er immer wieder die gleichen Probleme, die er meines erachtens nie richtig angegangen ist. Jetzt ist es zu spät und er wird vermutlich die Stelle wieder verlieren.

Wir sind seit 12 Jahren zusammen. Seit einigen Jahren behandelt er mich dauernd wie ein Prügelknabe und ich leide darunter und hatte auch schon Nebenbeziehungen. Nichtdestotrozt liebe ich ihn und möchte mit ihm diese schwierige Zeit durchmachen auch wenn es uns ev. in die Armut stürzt.

In meinem Freundeskreis sind zwei Meinungen vorherrschend. Als Ehefrau stehe ich zu meinem Mann und laufe nicht davon. Dann: ich verliere meine Zeit und verwirke mit ihm mein Leben und helfe nur die ungesunde Problematik aufrecht zu halten.

Was meint ihr?

herzlich
Luna7

Hi,
nun, deine Ausdauer in allen Ehren, aber das hört sich für mich ziemlich nach Aufopferung an. So nach dem Motto: "Hier bin ich, behandel mich scheisse,vielleicht sogar, schlag mich, aber ich bleibe bei dir."
Ich bin mir nicht sicher, ob du ihm wirklich Gutes damit tust, dass du bei ihm bleibst. Denn so kann er regelmässig Dampf bei dir ablassen, sieht aber weiterhin keine Notwendigkeit für eine Veränderung. Vielleicht ist eine Trennung der letzte Rest, der ihn dann entlich dazu bringt eine Veränderung vorzunehmen in seinem Verhalten und auch beruflich...natürlich nach dem "männlichen" Absturz, den er erstmal haben wird und vielleicht erholt er sich auch gar nicht davon. Dies ist aber nicht DEINE Verantwortung, sondern ganz alleine seine. Die er auch bitteschön selbst tragen muss. Jeder Mensch, so meine Meinung, ist für sein eigenen, persönliches Wohl verantwortlich. Also zieh dir bei einer Trennung blos nicht den Schuh an und lass dir da ja nicht ein schlechtes Gewissen einreden. Wenn du gehst, dann geh und erst wenn er sein Leben wieder in den Griff bekommt, auf stabilen, festen Beinen steht und ihr euch noch liebt, dann kann man sich erneut annähern.
Vielmehr geht es darum, ob du tatsächlich bereit bist, so weiter zu leben. Habt ihr Kinder? Wenn ja, hast du mal daran gedacht, was das für ein Beispiel für sie ist? Eine Mutter die "aushält" und ein Vater, der nichts auf die Reihe bekommt?
Davon mal abgesehen, dass du bereits Nebenbeziehungen hattest oder sogar noch hast, um es einigermassen durchzustehen...ich möchte dir hier keine Moralpredigt halten. Du musst wissen, was du da machst, aber wie kaputt soll denn eine Ehe noch sein? Und wenn noch Kinder da sind oder der Wunsch danach...nun, das ist kein Umfeld für sie. Heutzutage wird man nicht schief angesehen, wenn man alleinerziehend ist und Kinder sind stärker als man glaubt. Ich spreche nicht aus Erfahrung, aber meinem Freundeskreis gibt es da so Einige.
Die Ehe heisst zwar wie in guten so auch in schlechten Zeiten, aber ist es auf Dauer nicht möglich sie zum Positiven zu bewegen (und da müssen Beide wollen) dann tust du ihm keinen Gefallen, wenn du nicht gehst.
Darüber hinaus ist das "Ehegelöbnis" schon ziemlich alt. Damals lebte man keine 80, 90 Jahre. Ich finde es demnach nicht mehr zeitgemäss. ;)
 
Vielleicht hilft es dir ja ... wie im vorigen Beitrag angedeutet:

Wie würdest du dich verhalten, wenn Kinder da wären?

Also dieselbe Sorgfalt, die du bei deinen Kinder aufbringen würdest solltest du auch auf dich anwenden. Du bist genauso wertvoll. Und du bist natürlich ein Mensch und kein Druckluftventil.

Also, was genau bist du für deinen Mann?
Liebt er dich noch?
Wie zeigt er es?
Gibt es auch gute Phasen, wo er einsichtiger ist?
Hat er Hoffnung?
Nimmt er dich und DEINE Bedürfnisse wahr?
Wie stellt ihr euch eine gemeinsame Zukunft vor?
Wo wollt ihr in 5, 10 Jahren sein?
Habt ihr da ähnliche Vorstellungen?

Das alles gilt es herauszufinden

Kommunikation ist ganz wichtig. Wie läuft die ab bei euch? Wenn er keine Hoffnung mehr hat und du ihm als Stüzte nicht ausreichst, wird er dich mit hinunter ziehen. Und es ist wirklich schon traurig genug, wenn das EINEM Menschen passiert ... daran muss sich nicht noch eine zweite Person beteiligen, die sowieso nicht wahrgenommen wird.

lg
Topper
 
Was hält eine Liebe alles aus...?

Hi Luna,

wer so denkt, geht einen Handel ein und lebt keine echte liebende Beziehung. :(

Diese Dinge haben sich bis jetzt so einigermassen die Waage gehalten. Aber wenn ich dann auch noch finanziell für ihn aufkommen muss und dann meinen Interessen und Hobbys nicht mehr nachgehen kann frage ich mich ob die Wagschale nicht zu kippen droht und eben reicht dann die Liebe oder was davon noch da ist.

Auch hier ist Handel, keine Beziehung zwischen euch. Ich wäre eher bereit ein paar Jahre Unterhalt zu zahlen und meine Hobbies einzuschränken als so leben wollen.

Waagschalen sind Instrumente für Buchhalter, nicht für Menschen, die sich lieben. :(

LG
Any
 
Mein Mann hat Probleme Beziehungen zu knüpfen weil er in seiner Kindheit oft allein gelassen wurde, anderseits hat er viel Humor ist sehr belesen und gebildet, hat sehr viel Stil und Schönheitsinn. Dinge die ich mag.


herzlich
Luna7

Wieso steht da nicht: Dinge, die ich an ihm liebe? :)
 
ich glaube nicht, dass die gereiztheit deines mannes unerträglich ist oder dich zum opfer, zur bemitleidenswerten macht, denn sie entspricht einfach seiner stimmung. die frage ist eher, warum du dich so sehen möchtest, in dieser "ich bin so arm und ihm und seinen stimmungen ausgeliefert"-position.

ich erkenne eher, dass du nicht nie so ganz auf ihn einlassen konntest, so wie er eben ist, mit seinen fehlern und schwächen, immer wieder nebenbei andere beziehungen hattest, immer ein wenig auf der flucht.
mir scheint, du kannst nur das gute an deinem mann bejahen, der rest vertreibt dich und den verneinst du.
so ist die liebe aber nicht, sie bedeutet akzeptanz und echtes annehmen und zwar von licht und schatten.
natürlich bedeutet es nicht sich schlagen zu lassen, aber gereiztheit ist ja nun doch ein anderes kaliber.

ich finde ihr solltet aus dieser verneinung rausfinden, entweder jeder für sich und somit alleine weitermachen oder zusammen, das würde dann jedoch bedeutet, dass du es mal mit einem echten "ja" zu deinem partner versuchst und ihm beistehst, wenn er jetzt droht zu fallen. auch wenn es für dich schwierig. für mich schwingt recht viel selbstmitleid und ich in deinem posting mit.
diese haltung ist meines erachtens nach das grundsätzliche problem.

dass sich dein mann gegen deinen versuch eine sache, die für ihn bitter ist, irgendwie schönzureden, kann ich gut verstehen. er ist für ehrlichkeit und die bedeutet auch: etwas zu bedauern. zum beispiel den jobverlust. wahrscheinlich wäre ihm ein ehrliches "das ist scheiße und traurig" lieber, als der versuch es kleinzureden. nimm seinen schmerz und seinen zorn und seine wut ernst. versuche nicht ihm zu sagen, dass es schön ist. da fühlt er sich lediglich verhöhnt. du willst ja auch ernst genommen werden. so macht ihr beide den wesentlichen schritt aufeinander zu - den anderen in seiner lage erkennen und anerkennen und respektieren, wie er/sie sich damit fühlt.
 
Hallo miteinander,

Eures feedback lässt mich sehr nachdenken, herzlichen Dank :)

Nein, wir haben keine Kinder.

Ich denke die Beziehung hat schon eine Weile nicht mehr richtig funktioniert, der Auseinadersetzung bin ich ausgewichen, das gebe ich zu. Er sagte immer er hätte es streng im Job und hätte keine Zeit. So habe ich mir meine Zeit anders vertrieben. Ich fühlte mich auch einsam darin.

Nun ist er krankgeschrieben und nimmt Psychopharmaka, jetzt ist er niedergeschlagen und eine Auseinandersetzung ist schon wieder nicht möglich weil es ihn zusätzlich belasten würde. Und ich fühle mich schon wieder einsam darin.

Ja vielleicht bin ich selbsmitleidig schon möglich....

herzlich
Luna7
 
Das hat mich echt getroffen. Auch diese Aussage er sei grundsätzlich kein glücklicher Mensch.

Ich frage mich was die Liebe alles aushaltet. Gestern dachte ich liebe ihn, will mit ihm das durchstehen komme was komme.
Luna7

Liebe kann viel aushalten und sie kann wachsen, aber nur in Ehrlichkeit.
Wenn er sagt er sei immer schon unglücklich gewesen, dann ist das nicht gerade ein Liebesbezeugnis, aber da Du inzwischen auch fremd gegangen bist, falls ich das richtig verstanden habe, ? dann braucht eure Beziehung eine Entscheidung zum Neustart falls ihr das beide wollt, denn das Fremdgehen bricht erstmal die Ehe.

Ehekrisen sind ganz normal, gerade daran wächst eine Liebe wenn man solche Krisen gemeinsam durch steht, das ist doch auch das Versprechen bei der Heirat durch Dick und Dünn zu gehen gemeinsam, eine Ehe die 12 Jahre besteht wirft man doch nicht einfach in den Müll, oder willst Du das wirklich?
 
jetzt ist er niedergeschlagen und eine Auseinandersetzung ist schon wieder nicht möglich weil es ihn zusätzlich belasten würde. Und ich fühle mich schon wieder einsam darin.

Ja vielleicht bin ich selbsmitleidig schon möglich....
Luna7

du kannst schon mal bei Dir beginnen mit der Auseinandersetzung. Es ist normal Selbstmitleid zu haben, das sind alles Phasen die im Reifeprozess enthalten sind, es ist alles schwierig, das Leben und Beziehungen sind so, aber es wird auch wieder besser werden, solche Durststrecken gehören zu einer Ehe in der man an sich und an der Liebe arbeitet.
 
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Hallo alle zusammen:),

Mein Mann hat nach 8 Jahren wieder einen massiven beruflichen Einbruch. In diesen 8 Jahren hatte er immer wieder die gleichen Probleme, die er meines erachtens nie richtig angegangen ist. Jetzt ist es zu spät und er wird vermutlich die Stelle wieder verlieren.

Wir sind seit 12 Jahren zusammen. Seit einigen Jahren behandelt er mich dauernd wie ein Prügelknabe und ich leide darunter und hatte auch schon Nebenbeziehungen. Nichtdestotrozt liebe ich ihn und möchte mit ihm diese schwierige Zeit durchmachen auch wenn es uns ev. in die Armut stürzt.

In meinem Freundeskreis sind zwei Meinungen vorherrschend. Als Ehefrau stehe ich zu meinem Mann und laufe nicht davon. Dann: ich verliere meine Zeit und verwirke mit ihm mein Leben und helfe nur die ungesunde Problematik aufrecht zu halten.

Was meint ihr?

herzlich
Luna7

Hi,

wenn man etwas liebt wird man von dem was man liebt in einer gewissen konstruktiven weise behandelt.
Liebe erzeugt respekt, achtung, aufmerksamkeit, körperliche wie psychische unversehrtheit....usw

Da er dich wie ein prügelknabe behandelt und du auch leidest könnte man die liebe bezweifeln bzw deren form die du ihm entgegenbringst.

Liebe erzeugt kein leid. etwas anderes erzeugt leid.

Grüsse
 
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