Schattenwächter;4332695 schrieb:
Man könnte dies religiös-ethisch tun und sagen, der Weg zu Gott ist der richtige Weg und der Abfall von Gott der Falsche!
Das ist eine Möglichkeit, ja, aber sie zollt letztlich nur von Menschen ersonnenen Systemen Tribut und beschneidet die Vielfalt unserer Möglichkeiten, manchmal noch ehe wir uns ihrer voll gewahr werden.
Man könnte dies aber ebenso individualistisch definieren und sagen, wenn mein Entwicklungsziel, das also was ich erreichen will, in den Himmeln liegt, dann muss ich den und den Weg einschlagen, liegt mein Entwicklungsziel woanders, dann werde ich einen anderen Weg einschlagen müssen um es zu erreichen. Hier bestimmt die Zielsetzung des Individuums, ob der Weg, der eingeschlagen wird richtig oder falsch ist.
Diese Definition ist mir sympathisch, wobei ich mir nicht sicher bin, ob es zu jedem Zeitpunkt sinnvoll ist, sie gelten zu lassen. Wenn ich ein bestimmtes "magisches" Ziel erreichen will, ist Aufbruch der richtige Weg und Müßiggang der falsche, da Müßiggang verhindert, dass ich mich auf den Weg mache. Bin ich aber erst unterwegs, steht es mir im Grunde nicht mehr zu, den Weg in richtig und falsch zu unterteilen - ich erschließe ihn ja gerade erst und stünde mir selbst im Weg, wenn ich mir bestimmte Abzweigungen verböte.
Was meinst du konkret mit falschen Weg?
Ich verwendete den Begriff, um dich besser einschätzen zu können, d.h. um zu erfahren, ob du zu denen gehörst, die nur ein bestimmtes magisches System anerkennen und alle anderen für Quatsch halten.
Ich denke, dass auch die "falschen Wege" einen weiterbringen. Dabei halte ich es für wichtig, dass man der Lenker des Wagens bleibt, so dass es einen weiterhin möglich ist, eingeschlagene Wege ggf. zu korrigieren.
Stimme zu! Das schließt m.E. auch ein, sich keinen Autoritäten unterzuordnen, die man unterwegs trifft. Sobald man einer Wesenheit sein volles Vertrauen schenkt, ist Schluss mit Selbstbestimmung. Ausnahmen mag es geben, aber selbst bei Krafttieren u.ä. bin ich mir nicht so sicher. Immerhin sind sie nur Aspekte deiner Selbst und es klingt nicht klug, einen Teil über das Ganze herrschen zu lassen.
Ab dem Moment wo etwas irreparabel wird oder die freie Entscheidung für oder gegen etwas nicht mehr gegeben ist (ob dem Individuum dieser Tatbestand der Situation nun bewusst ist oder nicht), wird es gefährlich und zu so etwas kann ich auch nicht raten, das hängt aber ganz von der Kraft und der Einschätzung der Situation des Einzelnen ab, in wieweit er sich auf bestimmte Dinge einlassen möchte.
Ist persönliches Risiko. Ziemlich hoch, fürchte ich, denn letztlich sind die meisten populären Magier ihren Wegbekanntschaften buchstäblich auf den Leim gegangen.
Manchmal ist die Bewusstwerdung negativer Seiten der Schöpfung und der Auseinandersetzung mit diesem, eine Angelegenheit, die einen vorwärts bringen kann, da man dadurch lernt, den Ursprung seiner Schattenseiten zu verstehen und damit umzugehen oder an diesen zu arbeiten.
Sie können auch destabilisierend auf die reale Welt wirken bzw. auf unsere Wahrnehmung dieser, da sie in gewisser Hinsicht ihre Erbfeinde sind. Ihre erzdämonische Konnotation weckt durch das Gefühl, die fundamentalste aller Sünden zu begehen, beachtliche Energien, die wiederum nicht an bestimmte Einsatzzwecke gebunden sind, insofern man sich nicht irgendwelchen Gottheiten unterwirft. So gesehen sind diese Bereiche die logischen Betätigungsfelder für Menschen, die sich als Menschen nicht besonders wohl fühlen, weil sie sich in den Stoffen gefangen ahnen.
Dummerweise beherbergen sie in ihren Vorhöfen einige gefährliche und sehr lästige Kreaturen, die mit gewissen (un-)tierischen Aspekten in Verbindung stehen, die wir aus gutem Grunde verbannt haben. Sie bombardieren dich mit Vorstellungen, die umso hartnäckiger sind, je stärker du dich dagegen wehrst, und die gleichzeitig so furchtbar sind, dass es unmöglich scheint, sie zu ignorieren.
Hier könnte man wieder einen Bezug zum Threadthema herstellen, denn an keiner Stelle ist das, was wir hier "Gedankenkontrolle" nennen, wichtiger.