Freiheit

G

Gawyrd

Guest
Im Thread "Gefühle der Ahnen" hat ein Austausch über "die Freiheit" begonnen, der es wert ist, ihm einen eigenen Thread zu widmen.

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Ich schaue gerne nach, welche Wurzel ein Wort hat - woher es kommt, was es ursprünglich bedeutet. Bei "Freiheit" ist das Ergebnis überraschend (und auch wieder nicht) :

Der ursprüngliche Sinn von "frei" ist im Wort "freien" enthalten : um die geliebte Person werben, heiraten.

Der ursprüngliche Wortsinn der "Freiheit" ist : schützen, schonen, gern haben, lieben - lieb, erwünscht, Geliebte(r), Gatte / Gattin.

Diese Bedeutung zeigte sich später im Stand der "Freien" (Bauern) : "Frei" waren die, die zur Familie gehörten - im Unterschied zu den Leibeigenen.

So hat "frei" eine zusammengehörige Doppelbedeutung gehabt, die heute manchmal übersehen wird : Zusammengehörigkeit (verbunden mit anderen sein) UND Selbständigkeit (eigenständige Entscheidungen treffen können).

So erlebt man es ja auch - nur wenn man liebt, ist man wirklich frei. Was nützt einem die beziehungslose "Freiheit" (in der man alles tun KÖNNTE) - wenn der/die Partner fehlt/fehlen (mit denen man tun KANN, was man gerne tun möchte.)

Ich sage mal : ECHTE Freiheit besteht dort, wo BEIDE Aspekte gegeben und in Balance sind : liebevolle Verbundenheit UND Selbständigkeit.

Liebe Grüße, Reinhard
 
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Hallo Reinhard,

wie immer von dir sehr weise Ausführungen.

Was nützt dir die ganze Freiheit, wenn du die Freude darüber mit keinem teilen kannst.
 
Hallo Reinhard, hallo Indigomädchen,

sehr weise erklärt. :liebe1:

Da gibt es endlose Diskussionen und dabei kann Freiheit auch in Kurzfassung so wunderbar erklärt werden.

Danke pluto
 
Ganz lieben Dank !

Duden : Das Herkunftswörterbuch (etymologisches Wörterbuch) http://www.amazon.de/Duden-Bd-7-Das...ef=sr_1_1/303-5588517-6910637?ie=UTF8&s=books

Dieses Buch habe ich vor einigen Jahren zu Weihnachten geschenkt bekommen - es war und ist meine (ent)spannende Lieblings-Lektüre, bei der man einsteils aus dem Staunen nicht mehr herauskommt, auf der anderen Seite Aha-Effekte garantiert sind.

Nun wieder on-topic::clown:

Wirkliche Freiheit heißt für mich, Verantwortung nicht als Last zu spüren, sondern als Bereicherung. Denn in vielen Phasen meines Lebens habe ich mich genau dann "unfrei" gefühlt, wenn der Impuls da war, der Verantwortung davonzulaufen.

Verantwortung entsteht meist im Zusammenleben mit anderen Wesen - wobei wir wieder bei Reinhards Worterklärung wären:
So hat "frei" eine zusammengehörige Doppelbedeutung gehabt, die heute manchmal übersehen wird : Zusammengehörigkeit (verbunden mit anderen sein) UND Selbständigkeit (eigenständige Entscheidungen treffen können).
Nachdenkliche Grüße
Reinfriede
 
ohGottohgott ohgottohgott
vom Thread-Titel angelockt (nicht von der Kategorie); möglicherweise umsonst und gratis:




Ich schaue gerne nach, welche Wurzel ein Wort hat - woher es kommt, was es ursprünglich bedeutet. Bei "Freiheit" ist das Ergebnis überraschend
Kann man wohl sagen!
:)

Der ursprüngliche Sinn von "frei" ist im Wort "freien" enthalten : um die geliebte Person werben, heiraten.
wenn du das Wort 'freien' ins Englische übersetzt (vielleicht hast du auch dafür ein Buch) - kommt: to court

Das nur mal als Idee hingestellt.


Der ursprüngliche Wortsinn der "Freiheit" ist : schützen, schonen, gern haben, lieben - lieb, erwünscht, Geliebte(r), Gatte / Gattin.
Besser kannst du das Wort Unfreiheit kaum umschreiben:
Ich brauche Schutz, Schonung, Anerkennung - in diversesten Arte. Ich brauche. Warum? Eben weil ich nicht frei bin/mich nicht frei wie Vogel fühle.


Diese Bedeutung zeigte sich später im Stand der "Freien" (Bauern)
Es ist eine menschliche Eigenschaft, zu ver-suchen sich besser/freier/etc. zu fühlen - IM VERGLEICHEN mit etwas anderem (auch Unfreien).
Den Bauer mit dem Begriff Freiheit übereinbringen zu wollen...........naja



Ich erklär das jetzt nicht näher. Wer selbst denken möchte, darf.


Zusammengehörigkeit (ver bunden mit anderen
naja

UND Selbständigkeit (eigenständige Entscheidungen treffen können)
Wunsch nach Selbständigkeit = Unfreiheit


Was nützt einem die beziehungslose "Freiheit"...
Damit sagst du aus: die beziehungsvolle 'Freiheit' "nützt" einem mehr.
Die Suche nach etwas das einem "nützt" ist keine Liebe. Ich glaube, das verstehen sogar Familien-Steller.


Ich sage mal : ECHTE Freiheit besteht dort, wo BEIDE Aspekte gegeben und in Balance sind
Was ist das für eine Freiheit die derart bedingt ist, dass es dafür lauter Bedingungen gibt, die auf bestimmte Art erfüllt werden müssen, da-mit es dann 'Freiheit' ist.
Wo ich also dann die ganze Zeit schauen muss, dass es auch noch wirklich ECHTE 'Freiheit' ist, und ob die 'Balance' noch stimmt, und ob noch alle 'Aspekte' richtig angeordnet......

Also ich würde eher sagen das ist Dummheit; nicht Freiheit.








naja, ich hoffe mal du willst dafür keinen Nobelpreis
;-> nix für ungut.
Habe mich schon wieder in die Familien-Stellen-Kategorie verirrt. Aber wie gesagt ich war nur angelockt durch den Titel.
Denn irgendwie scheint es ja als Familien-Steller schwer zu sein noch frei zu denken.
 
Wenn das eigene Handeln als autonom gefühlt und erlebt wird ist es dann nicht völlig unwichtig wie der Rest der Welt den Begriff Freiheit definiert.
 
Also ich würde eher sagen das ist Dummheit; nicht Freiheit.
Fein, schönes Stichwort : dann reiche ich die Wortwurzel von "Dummheit" noch nach :

Es kommt von "tump" - taub, stumm, töricht : ein umfassendes Bild für Beziehungsunfähigkeit. Jemand, der den anderen nicht hören (wahrnehmen) kann und nicht zu ihm sprechen (sich ihm nicht mitteilen) kann - die ausgeprägteste Form der Liebesunfähigkeit. (Das ist jetzt symbolisch gemeint - und hat nichts mit Menschen mit diesen körperlichen Behinderungen zu tun !) Das hat schon seine Stimmigkeit, dass Du hier zum Thema Freiheit die Dummheit einbringst : Dummheit ist eine der massivsten Formen der Unfreiheit - wahrscheinlich sogar die größte.

Reinhard
 
Denn irgendwie scheint es ja als Familien-Steller schwer zu sein noch frei zu denken.
Auch das hat für mich einen wichtigen Aspekt (wenn auch anders verstanden, als von Dir gesagt). Aufstellungen verlaufen meist anders, als man gedacht hätte. Man erlebt tatsächlich, wie beschränkt unser Denken üblicherweise ist. Der Schwerpunkt hat sich bei mir durchaus vom (kopfgebundenen und im-Kopf-gefangenen) Denken hin zum Spüren und zur Intuition verlagert.

Danke für Deine Anregungen :)

Renhard

Übrigens : manchmal ist es wunderschön, frei vom Denken zu sein. UNMITTELBAR zu erleben und jemandem UNMITTELBAR zu begegnen, und sich nicht mehr durchs Denken von der Welt und von Menschen getrennt zu erleben (zB. im Orgasmus). Es gibt ja auch den "seelischen Orgasmus" - das Erleben der Einheit mit Allem, die "Erleuchtung". (So verstehe ich es zumindest, wie es beschrieben wird.)
 
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