Maraiah
Sehr aktives Mitglied
Du hast geschrieben: "Für dich habe ich es gerne getan!"
Ja genau. Ich schrieb nicht : Ich bin dankbar, dass ich es für dich tun durfte ...
Drum lese, wer lesen kann
Wirklich tiefstes Verstehen und Mitfühlen (nicht zu Verwechseln mit Mitleiden oder sich gefühlsmässig in Selbstmitleid zu ertränken!) resultiert doch erst aus durchlebtem und bewältigtem Schmerz anstatt Bitterkeit oder Verhärtung, die noch mehr desselben hervorruft.
Ja - ich glaube schon ... aber ich hab das nicht ohne Leiden geschafft, bevor ich dann mitfühlend wurde. Wenn ich mein eigenes Leid nicht durchfühlt habe, kann ich nie mitfühlen, sondern werde immer mitleiden ...
Und da durch, dass ich anderen antat, was man mir getan hat, habe ich mich selbst zum täter gemacht und konnte so wieder mit meinem Opfer mitleiden und erkennen, dass ich das beides selbst in. *örgs* - jetzt bin ich wuschig
Du machst mich wuschig.
Es kann doch nur immer um sich selbst gehen. Eine andere Person heilt doch in sich selbst nicht durch die Bewältigung Deines Schmerzes, sondern nur durch sich selbst.
Ja - ich hatte deine Worte so verstanden, wie viele es sehen - ich muss dem Anderen da draußen, der böse zu mir war, der mich verletzt hat verzeihen - aber ich habe es so erlebt, dass man nur sich selbst verzeihen muss - und auch wenn man selbst etwas getan hat, dann geht es nur darum sich selbst zu verzeihen - sonst wartet man uU bis zum Sankt Nimmerleinstag und hält sich so selbst im Gefängnis ...
Besser jetzt ?
Es gibt viele Möglichkeiten Situationen zu interpretieren und daraus höhere oder tiefere Perspektiven für sich zu gewinnen. Eine Aussage, die unreflektiert übernommen wird, kann geistig in ungesunde Abgründe stürzen. Von daher finde ich diesen Satz von Hellinger bedenklich. Wenn wir uns das Allernächste sind und uns absolut gut oder lieb, kommen wir nicht mehr auf die Idee, uns anderen als symbolisches Opfer-Lamm zur Verfügung zu stellen und uns das Herz oder Selbst-Hoch-Wert-Gefühl abtöten zu lassen.
Ja natürlich. Aber um solche Menschen geht es ja bei Familienaufstellungen nicht. Hellinger hat diese Aussage ja in Bezug auf Menschen gemacht, die lieblos und destruktiv mit sich selbst umgehen und damit in solche Situationen geraten. Die meisten dieser Verletzungen und Grenzübertretungen finden allerdings in einem Alter statt, in dem wir keine Wahl haben - im Kindesalter. Vielleicht auch - so glaube ich zumindest - weil wir dann noch wissen, wer wir wirklich sind, warum wir hier sind und worum es geht