Fehlentscheidung-Folgen im Leben

jutoka

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15. März 2008
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Liebe Foris,

ich würde gerne ein Thema zur Diskussion stellen. Nämlich was passiert, wenn man einmal im Leben eine Fehlentscheidung getroffen hat? Sprich wenn ich eigentlich wusste, dass dies ein Ausbruch aus einer Situation war, die man hätte durchhalten müssen über einen längeren Zeitraum. Wird es dann wieder einen Weg geben, der wieder auf den geplanten Pfad führt oder wird das Leben dann komplett anders verlaufen? Was meint ihr? Ich freue mich auf eure Ansichten und Antworten.

LG Jutoka
 
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Hi Jutoka,

es ist möglich, den Weg nochmal einzuschlagen, hängt von den Bedingungen der Radix ab. Allerdings wird es kaum 1 zu 1 dem einmal unterbrochenen ähneln.

Fehlentscheidung aus heutiger Sicht? hast Du keine positiven Erkenntnisse draus reflektiert? Keine zukunftsweisdenden Aussichten?
 
Jeder trifft Fehlentscheidungen. Daran wachsen wir. Manchmal findet man einen Weg zurück auf die gewünschte Bahn. Manchmal führt es auf neue Bahnen. Ob gut oder schlecht, entscheidet zu grossen Teilen die Wahrnehmung. Denn nichts ist so schlecht, dass man nicht etwas daraus lernen könnte.
 
Keine Entscheidung, die man trifft, kann jemals eine Fehlentscheidung sein. Warum nicht? Weil man keinen Gegenvergleich hat, nur den idealen (NICHT REALEN) Entwurf von einer anderen Möglichkeit im Kopf, mehr nicht. Das ist ganz einfach. Entscheidung ist Entscheidung und mehr gibt es dazu nicht zu sagen. :zauberer1 Im übrigen nennt man so was schlicht LEBEN ;)

Astrologisch sieht man das klar auch, weil jede Deutungsebene zwei Seiten und tausend und noch mehr Facetten hat. Und für eine Seite inklusive ihrer Facetten entscheidet man sich eben. Das macht uns Menschen aus. Vielleicht nicht nur uns.
 
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Liebe Foris,

ich würde gerne ein Thema zur Diskussion stellen. Nämlich was passiert, wenn man einmal im Leben eine Fehlentscheidung getroffen hat? Sprich wenn ich eigentlich wusste, dass dies ein Ausbruch aus einer Situation war, die man hätte durchhalten müssen über einen längeren Zeitraum. Wird es dann wieder einen Weg geben, der wieder auf den geplanten Pfad führt oder wird das Leben dann komplett anders verlaufen? Was meint ihr? Ich freue mich auf eure Ansichten und Antworten.

LG Jutoka
Hallo Jutoka,

im Grunde hat venus-pluto Recht, meine ich: Es gibt keine Fehlentscheidungen. Aber das sieht natürlich anders aus, wenn man ein Urteil in eigener Sache trifft. Wenn man's also als Fehler betrachtet, dann könnte man sich auch an Henry Ford II. halten, der mal sagte: "Ich bin froh über die Fehler, die ich gemacht habe – sie haben mir alle dabei geholfen, besser zu werden!"

Niemand trifft eine Entscheidung absichtlich und mit klarem Blick auf mögliche Folgen so, dass sie/ser sich später darüber ärgern muss. Jeder macht es immer so gut, wie er/sie es im Augenblick kann ... erst später zeigt sich dann, ob es eine Entscheidung ist, die man so wieder treffen würde oder die man bereut. Und bereuen heißt im Idealfall: sehr nüchtern daraus lernen.

Was man zunächst einmal lernen kann aus den vielen "Fehlentscheidungen" (oder was man dafür hält), die man in der Regel eh schon im eigenen Leben getroffen hat, und auch aus denen anderer Menschen: Es geht immer weiter.

Bei eigenen und fremden Fehlern könnte man hinschauen, wem es damit besser und wem es schlechter geht danach ... schlechter geht es in der Regel denen, die sich quasi selbst für ihren Fehler permanent niedermachen und das weitere Leben mit der Grundhaltung führen "ach hätte ich doch damals nicht ..." – wenn man Depressionen liebt und sich gern beschissen fühlt, ist das ein guter Weg. Manche wählen ihn auch als Selbstbestrafung für das, was sie ihrer Meinung nach getan haben.

Besser geht es in der Regel denen, die sehen, dass man Entscheidungen nicht zurücknehmen kann. Die gehören zu den Rahmenbedingungen des Lebens, die man sich selber schafft, und wie bedrängend solche Rahmenbedingungen werden, hängt sehr davon ab, wie man damit umgeht. Was man aus der neuen Situation macht. Und die sich begnadigen können von der scheinbaren Pflicht, eigene Fehler auch selbst zu bestrafen.

Große Worte – es ist alles andere als leicht, sich vom Hättiwari zu lösen (hätte ich doch, wäre ich vielleicht ...). Es braucht Zeit, auch so etwas wie eine Zeit der Trauer. Und dann ist der Blick auf die eigenen Ressourcen dran. Welche kenne ich, auf welche kann ich zugreifen ... und welche neuen kann ich womöglich entdecken und entwickeln?

Rückwärts zu leben geht jedenfalls nicht. Leben geht voran, und wenn es überhaupt möglich sein sollte, aus einer als schlecht empfundenen Entscheidung zu Umständen zu finden, wie sie vorher gewesen waren, dann kann das nur in der Zukunft liegen – sprich, in den Schritten, die hier und heute dorthin führen. Es wird nie wieder so sein, wie es einmal war, ganz grundsätzlich ... und vor allem das lässt sich ja auch als große Chance begreifen. Es hatte seine Zusammenhänge, wie es zur "Fehlentscheidung" gekommen ist, und die sollten nicht ausgeblendet werden. Die spielen eine Rolle, wenn es wirklich gelingen sollte, das, was war, zu revitalisieren und mit neuen, wertvollen Erfahrungen weiterzuführen.

Wenn das nicht geht: Mitten im Wolkenbruch stehend ist es freilich eine Herausforderung, den nächsten Sonnentag zu imaginieren, an dem man in der Wiese liegt und mit der Seele baumelt ... und doch weiß man: Es kann alles ganz anders kommen. Es kann toll werden. Und dank Fehlentscheidung kann es noch toller werden, mit der Reife und dem Wachstum, die man als redlich erworbenen Gewinn aus der gut bearbeiteten Fehlentscheidung genießen darf.

Drum: Alles Gute, Jutoka ... mach was draus!
 
Wenn es keine Fehlentscheidungen gibt, dann muß die Geschichte neu geschrieben werden:D

Ich betrachte die Begrifflichkeiten anders, und zwar je nachdem, wie jemand an Problemsituationen im Leben herangeht. Vergleiche mit dem Verhältnis Arzt-Patient. Es gibt Patienten, denen die nackte Diagnose reicht und sie nur Behandlungsschritte erfahren möchten, die Prognose gänzlich ausklammern. Es gibt welche, die Prognose brauchen, um den Kampfgeist in Position zu bringen, um der Krankheit die Stirn zu bieten und es gibt die dritte Gruppe, die nix wissen möchte, höchstens nur, was getan werden muß, damit es ihnen wieder gut geht, und das möglichst schnell. Ferner unterscheide ich die Mehrfachmeinungen-Einholer, die Prinzipielle Alternative und die Wechselseitig Orientierten. Wichtig dabei rasch rauszufinden, zu erfahren: who is who?
 
Wenn es keine Fehlentscheidungen gibt, dann muß die Geschichte neu geschrieben werden
Eine Entscheidung ist eine Entscheidung ist eine Entscheidung. Ob es ein Fehler war, entscheidet sich nicht objektiv durch "die Geschichte", sondern wird durch die jeweilige Fokussierung von "Geschichtsschreibern" bestimmt und dient oft genug auch bestimmten Interessen. Für die Beurteilung, ob Fehler oder nicht, braucht es Beurteilungskriterien ... auch die fallen oft sehr unterschiedlich aus.

Ich finde viel spannender, dass es sowohl in "der Geschichte" als auch in unser aller Leben kaum "die Entscheidungen" gibt ... praktische jede Entscheidung hat eine Fülle von Vor- und Seitenläufern, die alle dazu beitragen, dass es genau diese Entscheidung wurde und mehr oder weniger nur noch diese Entscheidung werden konnte (determiniertes Chaos nennen das manche). Welche dieser Entscheidungen wäre dann wirklich diejenige welche, die als Fehlentscheidung zu qualifizieren wäre? Henne und Ei ... :)

Von einer Fehlentscheidung zu sprechen, halte ich für eine bisweilen sinnvolle Komplexitätsreduktion ... mit allen Potenzialen, zum Beispiel durch Reframing die Dinge anders zu sehen. Was nix mit plattem "Positivdenken" zu tun hat, sondern mit ressourcenorientierter Neuordnung. Was auch in der Geschichte Niederschlag gefunden hat ... die Entscheidungsketten hin zu den beiden Weltkriegen des letzten Jahrhunderts waren zweifelsohne voller verheerender Fehlentscheidungen ... und es kam eine neue europäische Ordnung dabei heraus mit vielem, was vorher undenkbar erschienen wäre ... und wie das einzuordnen ist und unter welchen Kriterien, wird in 100 Jahren auch vielleicht anders aussehen. Alles sehr relativ ... gerade in der Geschichte, oder?
 
Eine Entscheidung ist eine Entscheidung ist eine Entscheidung. Ob es ein Fehler war, entscheidet sich nicht objektiv durch "die Geschichte", sondern wird durch die jeweilige Fokussierung von "Geschichtsschreibern" bestimmt und dient oft genug auch bestimmten Interessen. Für die Beurteilung, ob Fehler oder nicht, braucht es Beurteilungskriterien ... auch die fallen oft sehr unterschiedlich aus.

Ich finde viel spannender, dass es sowohl in "der Geschichte" als auch in unser aller Leben kaum "die Entscheidungen" gibt ... praktische jede Entscheidung hat eine Fülle von Vor- und Seitenläufern, die alle dazu beitragen, dass es genau diese Entscheidung wurde und mehr oder weniger nur noch diese Entscheidung werden konnte (determiniertes Chaos nennen das manche). Welche dieser Entscheidungen wäre dann wirklich diejenige welche, die als Fehlentscheidung zu qualifizieren wäre? Henne und Ei ... :)

Von einer Fehlentscheidung zu sprechen, halte ich für eine bisweilen sinnvolle Komplexitätsreduktion ... mit allen Potenzialen, zum Beispiel durch Reframing die Dinge anders zu sehen. Was nix mit plattem "Positivdenken" zu tun hat, sondern mit ressourcenorientierter Neuordnung. Was auch in der Geschichte Niederschlag gefunden hat ... die Entscheidungsketten hin zu den beiden Weltkriegen des letzten Jahrhunderts waren zweifelsohne voller verheerender Fehlentscheidungen ... und es kam eine neue europäische Ordnung dabei heraus mit vielem, was vorher undenkbar erschienen wäre ... und wie das einzuordnen ist und unter welchen Kriterien, wird in 100 Jahren auch vielleicht anders aussehen. Alles sehr relativ ... gerade in der Geschichte, oder?

ich finde es spannend, meine eigenen Entscheidungen dialektisch zu betrachten, ich schließe auch Scheitern in meine Überlegungen ein, mich persönlich betreffend, wenn ich zu dieser Erkenntnis gelange, wobei sowohl Fehlentscheidung als auch Scheitern für mich nicht negativ besetzt sind, es ist mir aber bewußt, daß es nicht für jeden Menschen der richtige Weg ist, sein kann, sein mag.

Geschichte wird von Siegern geschrieben, egal wie sie sich definieren, definiert werden.
Diese Erkenntnis fällt schon ganz leicht, wenn man in unterschiedlichen Jahrgängen von Geschichtsbüchern und Enzyklopädien schmöckert.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
es gibt keine fehlentscheidungen, weil das leben keine alternativen richtungen parathält.

entscheidungsfreiheit hat man erst dann, wenn man sich nicht mehr spontan mit dem ego identifiziert.
 
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Hallo jutoka, :)

ich würde gerne ein Thema zur Diskussion stellen. Nämlich was passiert, wenn man einmal im Leben eine Fehlentscheidung getroffen hat? Sprich wenn ich eigentlich wusste, dass dies ein Ausbruch aus einer Situation war, die man hätte durchhalten müssen über einen längeren Zeitraum. Wird es dann wieder einen Weg geben, der wieder auf den geplanten Pfad führt oder wird das Leben dann komplett anders verlaufen? Was meint ihr? Ich freue mich auf eure Ansichten und Antworten.

Etwas Schönes im Leben ist, dass wir nie wissen werden "was gewesen wäre wenn". Fehltentscheidung gibt es sicherlich, aber wir können nicht überprüfen, ob eine andere Entscheidung in dem Moment sich in der Zukunft als besser herausgestellt hätte oder nicht.

"Hätte durchhalten müssen..." das klingt, als bereust du etwas und Reue kommt immer zu spät. Ausbrüche müssen sein, diese sind in Uranus symbolisiert, meist in Uranus-Mars-Konstellationen. Ob wir uns diesen überhaupt hätten widersetzen können, das wissen wir nicht - wir wissen noch nichteinmal, ob wir einen freien Willen haben.

Das Leben ist darauf ausgerichtet, mit den Situationen die da sind, die wir selbst herbeiführen oder denen wir durch andere ausgesetzt werden, fertig zu werden.

Wir wissen oft nicht, "was andere reitet", wir schütteln vielleicht den Kopf über sie - genauso kann es passieren, dass wir über uns selbst den Kopf schütteln und glauben, wir hätten es anders machen und besser wissen müssen. Aber das geht nicht, wir erleben in dieser unserer Dimension das Leben im Vorwärtsgang, wir fließen in eine Richtung und ein Rückblick ist allemal schön, kann sentimental machen und auch im Nachgang kurzfristig glücklich. Im Grunde aber geht es immer vorwärts und da müssen wir jede Entscheidung, die wir gefällt haben mitnehmen und nicht an einem Rückgängigmachen rumdoktern oder verpassten Möglichkeiten nachtrauern oder bereuen, dass wir doch anders hätten können.

"Geht die eine Tür zu, geht die andere auf..." - ich sage immer "vorwärtsstolpern", nicht aufgeben und was bei uns bleiben soll, bleibt bei uns, was abfällt, fällt ab. Manches kommt irgendwann zurück, manches nie wieder - es liegt nicht an unseren "Fehlentscheidungen", sondern am Fluss des Lebens.

lg :umarmen:
 
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