Für Elodie

iXmugl schrieb:
Märchenprinz sucht fröhliche Prinzessin. An elodie ist er vorbeigeritten, weil sie ihn so böse angeschaut hat. Nein, sie hat ihn für einen Augenblick angegrinst, nach drei Monaten Trennung, weil er ihre Vorgeschichte nicht genügend würdigen konnte.

hallo mugl ... :)

das ist eine sehr gelungene aussage, die ich tief berührt hat.

mir ist das auch schon passiert. mehrfach und ich bin auch schon mehrfach darauf hingewiesen worden, aber ich habe nicht verstanden, was damit gemeint war.

jetzt weiß ich, solange wir selbst unsere vergangenheit nicht annehmen können, solange wir uns nicht mit und trotz und gerade wegen unserer vergangenheit lieben können, solange lehnen wir auch den schmerz und das leid des anderen ab. wir wollen friede, freude, eierkuchen, weil wir mit uns und unserem eigenen erleben ja schon nicht klarkommen.
erst wenn wir angenommen haben, was wir waren, was wir wurden, was wir sind und was wir werden und uns mit allen teilen identifizieren und lieben können, erst dann sehen wir den prinz/die prinzessin am wegrand stehen, auch wenn sie böse drein schauen ... (oder gerade weil ? )

die rose hat dornen und sie wird mit mist gedüngt ... :D

danke für den gedankenanstoss ...

mara :)
 
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fckw schrieb:
Nein, ich weigere mich, mich zu erklären. Wer nicht versteht wieso, der soll sich diesen Satz zu Gemüte führen und von mir aus so lange darüber nachdenken, bis er's verstanden hat.

hallo fckw ...

es stimmt sowie so nicht wirklich ...

sie muss nicht loslassen, sondern annehmen ...
sie muss einsehen, dass die vergangenheit unauslöschlich bleibt. sie läßt sich nicht mehr verändern.

und nichts was sie tut - bestrafen, hassen, anklagen ... verändert etwas daran. das einzige was passiert ist, dass sie sich selbst noch mehr schadet. sie schadet weiter ihrer seele, ihrem körper, ihrem herzen, ihren gefühlen ... und jetzt ist sie selbst der täter, denn niemand sonst tut mehr etwas.

es ist eigentlich vorbei. es IST geschehen, aber es geschieht nicht mehr ...

der schaden ist angerichtet und wird bleiben. punkt. aber heilen kann man und zwar mit liebe, mit annehmen, mit verstehen und mit sich selbst verzeihen.

es ist vll. schwer zu verstehen, aber ich sehe das wir uns solche erlebnisse nicht verzeihen können, weil wir sie uns tatsächlich in gewissen maße selbst zugefügt haben. denn wir wählen uns das leben ganz bewußt aus. es ist wie es ist. wir wählen unser schicksal und es hat seinen grund.
doch als wir es wählten waren wir eins mit der höheren liebe und wenn wir es dann tatsächlich ERLEBEN, sind wir nicht mehr im bewußtsein dieser höheren liebe, aber etwas in uns weiß ... und so bestrafen wir uns selbst, weil wir uns selbst anklagen, uns selbst vorwürfe machen und mit dem schicksal hadern, dass wir doch selbst so geschaffen/gewählt haben für uns...

das ist das wovon hier die rede ist. wenn wir uns wieder erinnern an die liebe, die uns veranlasste zu diesen menschen zu kommen, uns für diese erfahrung zur verfügung zu stellen, ja auch dem anderen. und wenn wir uns wieder erinnern, das auch elodies mutter einst dieses schicksal wählte und das sie ein liebendes wesen ist, dann können wir verstehen, annehmen und erkennen, dass die erfahrung so sein mußte, damit wir werden konnten.

ich habe heute gelesen, das unsere inkarnation nicht mit der geburt abgeschlossen ist, sondern das sie ein ganzes leben währt. das macht sinn, denn mit jeder erfahrung, die wir machen, nähren wir uns erst langsam dem, was wir sein wollten, wir werden langsam zu dem, was wir werden wollen ...
manches können wir nur durch ein "schweres/hartes" schicksal werden.

auch wenn ihr mich dafür steinigt. ich habe mich mal reingefühlt in elodies mutter. ich konnte die liebe fühlen in ihr und den hass, weil sie ihrem kind, das sie doch liebte, das antat, was sie tat und die selbstzerstörung, weil sie nicht aufhören konnte zu tun, was sie tat, als sie einmal damit angefangen hatte.
es war ein teufelskreis, aus dem es keine rettung für sie gab. denn mit jeder mißhandlung hasste sie sich selbst mehr und je mehr sie sich hasste, desto mehr ließ sie elodie leiden...
und dann denke ich an das umfeld, dass scheinheilig sich die hände in unschuld wusch. alle menschen, die nicht nur dem kind nicht halfen, sondern auch der mutter nicht, die doch auch nur um hilfe schrie ... und ihr im gegenteil das leben sehr wahrscheinlich noch schwerer machten, durch stillen vorwurf, durch zurückweisung, durch anklage usw. ...
sie waren beide allein ...

ich habe gerade in der zeitung von einem kleinen 8jährigen jungen gelesen, der über 1 jahr in der tiefkühltruhe versteckt worden ist. wie er gestorben ist, sei mal dahingestellt, ich glaube er ist verhungert, aber mir fiel auf, dass der vater von nichts wußte. man hatte ihm und der oma erzählt, das kind sei im krankenhaus. die oma ließ sich über die mutter aus ... wenn die oma das doch alles wußte, es gesehen hatte, was passierte, warum griff sie nicht ein ?
und wie kann ein vater übersehen, wenn sein kind unterernährt ist ? sind das nicht noch viel feigere täter, als die die ausführen ? weil sie sich am leid weiden ... und die täter benutzen um sich selbst besser fühlen zu können.

es ist nicht so schwarz/weiß ...

und wenn wir das schicksal negieren, das wir uns selbst auferlegt haben, aus einer unendlichen liebe heraus, dann haben wir mMn keine chance mehr, die erfahrungen, die wir gemacht haben, in unsere persönlichkeit zu integrieren, anzunehmen und sie zu NUTZEN ... denn dafür haben wir sie doch letztendlich gemacht ...

für uns selbst ...

mara
 
Liebe Mara,
Ich antworte dir, weil ich sehe, dass du dich ehrlich bemühst.
Du verstehst einen, den zentralen Punkt, nicht (von Juppi, Geli und Co. will ich schon gar nicht erst sprechen).
Die von dir angesprochene "unendliche Liebe" ist keine Liebe, die sich ein Mensch aus freier Entscheidung selbst geben könnte. Es ist unmöglich. Du kannst als Mensch alles tun, aber jene von dir angesprochene Liebe kannst du nicht aus eigener Kraft erlangen, sie kann dir einzig als Geschenk gegeben werden. Um aber ein Schicksal annehmen zu können wie das von Elodie, benötigt man genau jene "unendliche Liebe". Aus eigener Kraft ist hier einmal mehr nichts möglich. Man kann sich nicht einfach entscheiden, das eigene Schicksal anzunehmen, es geht nicht! Man kann es versuchen, man kann sich etwas einreden, sich etwas vormachen bis zur Lüge, aber es wird nie aus eigener Kraft gelingen. Weil es unmöglich ist.

Ich weiss, die meisten Menschen hier im Forum sind anscheinend solche, welche glauben, sie hätten ihr Leben und die Welt im allgemeinen fest im Griff. Sie könnten steuern, lenken, planen, denken, ihre Kinder nach Vorstellungen und Regeln erziehen und lieben, alles aus freiem Willen und aus eigener Kraft. Es sind Kinder, denn sie denken wie Kinder. Kinder glauben auch, sie hätten immer alles unter Kontrolle und müssen erst schmerzhaft lernen, dass das einfach nicht so ist. Wir haben unser Leben nicht unter Kontrolle, unser Denken nicht, unsere Triebe nicht, unsern Tod nicht... Wir sind "Dem Schicksal Ausgelieferte".
Natürlich werden einige einwerfen, man könne doch immerhin noch die eigene Einstellung zu einer Sache wählen. Aber ist das wirklich so? Bei Kleinigkeiten und Oberflächlichem mag das angehen und stimmen, aber wenn's mal wirklich tief reinbohrt?

Schau dir nur den Thread "Angst vor dem Tod" an. Dort sind viele, die behaupten, sie hätten keine Angst vor dem Tod. Wie schlecht sich doch die Menschen kennen! Muss man erst Statistiken bemühen, um den Menschen beharrlich vorzuhalten, was tatsächlich Sache ist? Die Menschen besitzen so wenig Einfühlungsvermögen, nicht einmal in sich selbst können sie sich einfühlen, da hilft noch so viel Goodwill nicht weiter. Dann kommen dann die oben genannten Antworten. Aber die Anworten tun mir weh, sie treffen und verletzen mich, immer und immer wieder.
Wenn tausendmal die gleichen Antworten kommen, dann tut es mir tausendmal weh, jedesmal aufs Neue.

Verstehst du das? Kannst du das nachvollziehen?
Ich habe mit 16 Jahren "Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque gelesen. Der Schmerz, den dieses Buch in mir hinterlassen hat, ist bis heute nicht weggegangen. Ich begriff es einfach nicht. Wie kann das geschen? Wie kann sowas sein? Wie ist es möglich? Ich habe im Anschluss beinahe sämtliche Bücher von Remarque verschlungen - ohne dass ich eine Antwort auf meine Frage erhalten hätte. Ich habe sie alle gelesen und noch vieles, vieles mehr, und bin bis heute sprachlos über die Dinge, die dort beschrieben sind, über die Dinge, die sich überall in der Welt dauernd ereignen. Es ist keine schöne Situation, sich nicht ausdrücken zu können, den Schmerz, der in einem ist nicht rauslassen zu können, doch der Schmerz vergeht nie, nicht eine Sekunde, nicht einen Tag. Natürlich, da kommt auch viel Schönes hinzu, es kommt mehr hinzu, aber es verliert sich nie etwas. Es ist so VIEL, so unglaublich VIEL, was da alles kommt, und es gibt KEIN Wort für das alles! Begreifst du, dass man in einer solchen Situation fast nur ersticken kann? Dass man würgt und würgt, aber nie imstande ist, dieses ALLES herauszukotzen?

Immerhin gibt es Menschen, die sich in der gleichen Situation befinden wie man selbst, die einen verstehen, weil sie selbst all das auch kennen. Das spendet unglaublich viel Trost. Diese Menschen brauchen nur einfach dazusein, sie brauchen keine Antworten zu geben. Sie sind da, anwesend, lebendig, das ist Beweis genug, dass man mit dem Würgegefühl leben kann, dass man sich arrangieren kann. Gäbe es nur solche Menschen auf unserm Planeten, wie schön wäre doch das Leben. Aber da sind noch andere. Nicht nur, dass sie offensichtlich gar keine Ahnung haben, was es heisst, diesen Schmerz zu fühlen, diesen Kloss im Hals zu haben, den man weder schlucken noch spucken kann, nicht nur das, sondern sie beginnen obendrein noch zu schwätzen. Sie beginnen auf einen einzureden, und jedes Wort von ihnen ist ein Schlag in die Magengrube, ein Hieb an die Nieren. Sie reden und reden und in ihrem Unverständnis der Situation gegenüber verletzen sie noch viel mehr, als dass sie etwas zu geben vermögen.
Das wäre immer noch nicht so schlimm, wenn man sie einfach abschalten könnte, indem man sie zum Schweigen auffordert, aber nein, schweigen tun sie nicht. Sie wollen nicht ausgeschaltet werden. Sie wollen nicht zur Unbedeutsamkeit verdammt sein, sie wollen etwas TUN! Nichts zu tun, nichts zu sagen, das würde bedeuten, das eigene Unvermögen zuzugeben, vor sich ehrlich und offen zuzugeben, dass man selbst nicht bloss schwach und hilflos ist, sondern dass man nicht einmal wichtig ist. Im Gegenteil: Man ist die unwichtigste Person der Welt! Unwichtig sein wollen sie auf keinen Fall.

Das ist die Situation. Und DAS ist es, was erst so richtig weh tut.

(Aber ich weiss schon, natürlich bin ich jetzt arrogant, von oben herab, verurteilend und blah und blah. Mir alles Wurscht.)
 
Ihr habt alle Recht und NIEMAND hat Recht ;-)

Wir können uns entscheiden für Selbstliebe und im gleichen Augenblick ist`s ein Geschenk von uns selbst an uns selbst und doch ist es allein die Liebe die liebt und wir können einfach darin SEIN ;-)

Liebe(s)Grüße von Diana
 
Mara schrieb:
es stimmt nicht ...

aber das weißt du selbst.
Mara, du löst ehrlichen Zweifel in mir aus, nicht an dir, sondern an mir selbst und meiner eigenen Position. Aber du überzeugst nicht. Du zeigst mir nicht meinen Fehler auf. Und ich bin nicht in der Lage, ihn alleine zu finden (sonst hätte ich nicht so argumentiert) - falls da überhaupt ein Fehler ist.

Weisst du, wie alt beispielsweise die Hijobsgeschichte der Bibel ist? All das bisher genannte wurde dort bereits vor mehr als 2200 Jahren schon geschildert, wie Hijobs Freunde mit ihm umgingen, wie Hijobs Reaktion war usw.

Ich bin mir bewusst, dass da in mir drin irgendwas nicht klar ist, unbereinigt ist, sonst würde ich nicht jeweils mit einer solch grossen Wut reagieren. Aber ich komme alleine nicht drauf, vielleicht eine Frage der Zeit. Bis dahin stehe ich zu meiner Reaktion und Argumentation, wie auch immer sie ausfallen mag.
 
Mal abgesehen davon , dass es keine Fehler gibt:

Du hälst eben nicht ALLES für möglich und das macht die Sache für dich kompliziert, ne ;-)
 
fckw schrieb:
Mara, du löst ehrlichen Zweifel in mir aus, nicht an dir, sondern an mir selbst und meiner eigenen Position. Aber du überzeugst nicht. Du zeigst mir nicht meinen Fehler auf. Und ich bin nicht in der Lage, ihn alleine zu finden (sonst hätte ich nicht so argumentiert) - falls da überhaupt ein Fehler ist.

Weisst du, wie alt beispielsweise die Hijobsgeschichte der Bibel ist? All das bisher genannte wurde dort bereits vor mehr als 2200 Jahren schon geschildert, wie Hijobs Freunde mit ihm umgingen, wie Hijobs Reaktion war usw.

Ich bin mir bewusst, dass da in mir drin irgendwas nicht klar ist, unbereinigt ist, sonst würde ich nicht jeweils mit einer solch grossen Wut reagieren. Aber ich komme alleine nicht drauf, vielleicht eine Frage der Zeit. Bis dahin stehe ich zu meiner Reaktion und Argumentation, wie auch immer sie ausfallen mag.

ich fühle zuviel, weißt du ...

und ich denke tatsächlich, dass ich nicht alles weiß. es gibt schicksale, die ich nicht nachvollziehen kann und doch auch wieder, aber aus einer höheren warte. und diese ansicht verletzt ... manchmal und wer verletzt schon gerne.

deshalb schweige ich oft lieber und bin nicht hartnäckig in meiner argumentation ...
und auch ich denke wohl immer noch, tief in mir, das ich nicht wichtig bin ...

also werde ich dein posting so beantworten, wie es mir als erstes in den sinn kam ...

:) mara
 
fckw schrieb:
Liebe Mara,
Ich antworte dir, weil ich sehe, dass du dich ehrlich bemühst.
Du verstehst einen, den zentralen Punkt, nicht (von Juppi, Geli und Co. will ich schon gar nicht erst sprechen).
Die von dir angesprochene "unendliche Liebe" ist keine Liebe, die sich ein Mensch aus freier Entscheidung selbst geben könnte. Es ist unmöglich. Du kannst als Mensch alles tun, aber jene von dir angesprochene Liebe kannst du nicht aus eigener Kraft erlangen, sie kann dir einzig als Geschenk gegeben werden. Um aber ein Schicksal annehmen zu können wie das von Elodie, benötigt man genau jene "unendliche Liebe". Aus eigener Kraft ist hier einmal mehr nichts möglich. Man kann sich nicht einfach entscheiden, das eigene Schicksal anzunehmen, es geht nicht! Man kann es versuchen, man kann sich etwas einreden, sich etwas vormachen bis zur Lüge, aber es wird nie aus eigener Kraft gelingen. Weil es unmöglich ist.

diese liebe ist schon längst da. sonst würdest du gar nicht existieren. du bestehst aus dieser liebe, aber du willst sie nicht fühlen. wenn du sagst, du denkst, das sie als "geschenk" zu dir kommt. wie meinst du dann, das das vor sich geht ? wird sie dir von "gott" geschenkt oder von einem anderen menschen?
vll. macht es auch keinen wirklichen unterschied. ich bin davon überzeugt, es können 10 menschen zu dir kommen und dir dieses geschenk machen und auch gott persönlich kann dir einen engel schicken. wenn du nicht bereit bist, ETWAS zu ändern, dann wirst du diese geschenke gar nicht wahrnehmen.
was dich abhält ist angst. angst vor dir selbst, vor der abhängigkeit, der bedürftigkeit. wenn einem etwas fehlt, dann entsteht ein loch, ein vakuum. das will gefüllt sein. nur gefüllt. aber das bedenken wir nicht. wir denken, wenn wir liebe endlich bekommen, dann können wir nicht mehr aufhören, liebe zu wollen. wir haben angst, das wir den anderen erdrücken, ersticken...
in gewisser weise hast du da schon recht. wirklich erfüllen kann man dieses manko nur mit jemand, der versteht ... der vll. genauso fühlt und dessen manko sich genau mit deinem deckt. aber um diesen menschen zu finden und annehmen zu können, wenn er da ist, musst du erst einmal wollen ... und es muss ein starker wille sein, stärker als die angst ...

Ich weiss, die meisten Menschen hier im Forum sind anscheinend solche, welche glauben, sie hätten ihr Leben und die Welt im allgemeinen fest im Griff. Sie könnten steuern, lenken, planen, denken, ihre Kinder nach Vorstellungen und Regeln erziehen und lieben, alles aus freiem Willen und aus eigener Kraft. Es sind Kinder, denn sie denken wie Kinder. Kinder glauben auch, sie hätten immer alles unter Kontrolle und müssen erst schmerzhaft lernen, dass das einfach nicht so ist. Wir haben unser Leben nicht unter Kontrolle, unser Denken nicht, unsere Triebe nicht, unsern Tod nicht... Wir sind "Dem Schicksal Ausgelieferte".

nein. das glaube ich nicht. es ist die eigene qual, die dich so denken und sehen läßt. es gibt tatsächlich menschen, die es geschafft haben, die glücklich sind, die ihr leben gerne leben usw. - es schmerzt dich, weil du es auch so gerne möchtest... aber du kannst nicht es ist wie eine mauer. ich denke es ist neid und wut auf dich selbst ...
wir sind nicht ausgeliefert, niemand ist das ... es ist ein in die eigenverantwortung gehen. und mut gehört dazu. ein zugreifen, wenn sich eine chance bietet. wir kennen das leid, den schmerz. wir haben gelernt damit umzugehen, wir kennen das und wissen, das wir das können. mit dem glück kennen wir uns nicht aus, uns fehlt die erfahrung. und es fehlt auch die erfahrung, wie es ist, wenn wir es hin und wieder verlieren. wir glauben, dass wir dann für immer verzagen, das wir zerbrechen. uns fehlt der mut diese erfahrung zu machen und zu sehen, was wirklich mit uns passiert, wenn wir lieben, geliebt werden und diese liebe wieder verlieren. es weiß wirklich niemand vorher, was passiert ... man muss es einfach ausprobieren, sich vertrauen. klar ist das schwer und für manche fast unmöglich, aber gerade die menschen, die wie elodie viel leid und schmerz erfahren haben, sind unglaublich stark. und welche alternative hat man schon ? man kann immer weiter vom glück träumen. man kann immer weiter neidisch auf andere schielen und man kann immer wieder vergebenen chancen hinterherweinen und sich einreden, dass man ein versager ist ...
man kann aber auch alles positiv annehmen, als station auf dem weg ins glück. sich sagen: okay, das war, das ist mit mir geschehen, aber ich bin jetzt und jetzt entscheide ich ... und das das nicht beim ersten mal funktioniert ist doch wohl klar ... es wird rückschläge geben ... mißerfolg ...

ich sage meinem sohn immer, wenn er wieder mal wütend wird: denk dran... interessant ist es nur solange, wie du es nicht kannst. wenn du es einmal raushast wie es geht, ist es langweilig ... :)

Natürlich werden einige einwerfen, man könne doch immerhin noch die eigene Einstellung zu einer Sache wählen. Aber ist das wirklich so? Bei Kleinigkeiten und Oberflächlichem mag das angehen und stimmen, aber wenn's mal wirklich tief reinbohrt?

weißt du, meine erfahrung war beides. erst einmal mußte ich meine einstellung ändern und mein wollen ausrichten. dann mußte ich schmerzlichst lernen, was ich nicht mehr will und dann konnte ich mal kurz reinschnuppern, WAS ich will. und dann war ich am ende. weiter ging es nicht allein. dann brauchte ich hilfe, jemanden der unendlich viel geduld besitzt und liebe und ausdauer und wille. und dann ging es in unglaublich schnellen schritten weiter ...
dh. wenn wir alles geben, wenn wir wirklich wollen, dann bekommen wir auch alles, zur richtigen zeit. es wird alles da sein, was wir zur heilung brauchen ... nur sollten wir uns nicht weismachen wollen, dass unendliche liebe bedeutet, dass wir von da an auf rosen gebetet sind, obwohl dieser vegleich auch nicht schlecht ist. rosen haben dornen ... *grins* es tut immer noch weh, weil wir unseren schmerz nicht von heute auf morgen loslassen können. unsere programme sich nur langsam auflösen. die ängste mißtrauisch dableiben.
doch sollte man sich hüten, unendliche liebe unendlich austesten zu wollen. :)
 
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Wenn tausendmal die gleichen Antworten kommen, dann tut es mir tausendmal weh, jedesmal aufs Neue.

ja gut... aber was kümmern dich andere leute. erklärs mir ? wichtig ist doch, wie gut du dich kennst. kennst du dich gut ? kennst du deine ängste, deine irrtümer, kannst du dich fühlen ?
und traust du dich, dich von anderen sehen zu lassen ?
niemand kann dir weh tun, nur du selbst kannst das ... und keine antwort der welt kann dir wehtun, wenn du die richtigen antworten für dich gefunden hast.
es ist ein weg dich zu fühlen, indem du hier schreibst wie du schreibst und dir dann anschaust, was dich verletzt und nachsiehst und in dich fühlst, wieso es dich verletzt, wo DU dich verletzt, dich abschneidest, dich begrenzt ...
wieso gönnst du dir keine irrtümer ? keine illusion ?
weil du angst vor dem schmerz hast. es ist eine verhütungstaktik und das verrückte ist, das diese verhütungstaktik dir mehr schmerz zufügt, als die wirkliche enttäuschung das je könnte ...

Verstehst du das? Kannst du das nachvollziehen?
Ich habe mit 16 Jahren "Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque gelesen. Der Schmerz, den dieses Buch in mir hinterlassen hat, ist bis heute nicht weggegangen. Ich begriff es einfach nicht. Wie kann das geschen? Wie kann sowas sein? Wie ist es möglich? Ich habe im Anschluss beinahe sämtliche Bücher von Remarque verschlungen - ohne dass ich eine Antwort auf meine Frage erhalten hätte. Ich habe sie alle gelesen und noch vieles, vieles mehr, und bin bis heute sprachlos über die Dinge, die dort beschrieben sind, über die Dinge, die sich überall in der Welt dauernd ereignen. Es ist keine schöne Situation, sich nicht ausdrücken zu können, den Schmerz, der in einem ist nicht rauslassen zu können, doch der Schmerz vergeht nie, nicht eine Sekunde, nicht einen Tag. Natürlich, da kommt auch viel Schönes hinzu, es kommt mehr hinzu, aber es verliert sich nie etwas. Es ist so VIEL, so unglaublich VIEL, was da alles kommt, und es gibt KEIN Wort für das alles! Begreifst du, dass man in einer solchen Situation fast nur ersticken kann? Dass man würgt und würgt, aber nie imstande ist, dieses ALLES herauszukotzen?

mal davon abgesehen, das ich das buch nicht gelesen habe, gehe ich davon aus, dass es von gewalt handelt. ich sah damals die "nürnberger prozesse" und da fühlte ich das gleiche wie du es da beschreibst. ich kann es auch nicht verstehen, nicht akzeptieren. oft fühle ich mich so mies, das ich diese ganze welt, wie sie ist mit all dem leid verfluche. aber solange ich selbst freude und lachen in die welt bringe, ist sie in ordnung. dann bin ich hoffnung. ich kann diese welt nicht ändern, aber ich kann meine welt ändern. das habe ich gelernt und das ist meine art zu leben ... es gelingt nicht immer. aber ich habe beides kennengelernt und mich durchgefühlt. mir gefiel diese sonnenschein-version besser...
weil...
leid gibt es schon genug in der welt. ich vermehre es, wenn ich so denke, wie du es da beschreibst, dann bin ich selbst einer dieser täter. ich mache anderen das leben noch schwerer, nehme freude, ziehe sie runter, mache ihre mühe kaputt.
komme ich als hoffnung und freude daher, vermehre ich diese und ernte auch das, was ich sähe. freude, hoffnung und liebe. das ist was ich sehe, wenn ich so in die welt schaue. ich vergesse dann das leid nicht, wie könnte ich ... es steht mir ja gegenüber mit rotgeränderten augen, aufgequollen und schwammig, aber diese augen lachen. sie fühlen sich mal angenommen, akzeptiert, geliebt ... und das macht mich glücklich, es läßt die wärme in mir aufsteigen und die sonne scheinen ...
ich entscheide mich immer wieder für zweiteres ... ist doch logo ?

Immerhin gibt es Menschen, die sich in der gleichen Situation befinden wie man selbst, die einen verstehen, weil sie selbst all das auch kennen. Das spendet unglaublich viel Trost. Diese Menschen brauchen nur einfach dazusein, sie brauchen keine Antworten zu geben. Sie sind da, anwesend, lebendig, das ist Beweis genug, dass man mit dem Würgegefühl leben kann, dass man sich arrangieren kann. Gäbe es nur solche Menschen auf unserm Planeten, wie schön wäre doch das Leben. Aber da sind noch andere. Nicht nur, dass sie offensichtlich gar keine Ahnung haben, was es heisst, diesen Schmerz zu fühlen, diesen Kloss im Hals zu haben, den man weder schlucken noch spucken kann, nicht nur das, sondern sie beginnen obendrein noch zu schwätzen. Sie beginnen auf einen einzureden, und jedes Wort von ihnen ist ein Schlag in die Magengrube, ein Hieb an die Nieren. Sie reden und reden und in ihrem Unverständnis der Situation gegenüber verletzen sie noch viel mehr, als dass sie etwas zu geben vermögen.

ja - so habe ich auch mal gedacht. ich nenne das heute, in mir gefangen sein. wenn man selbst nicht offen ist, nicht freundlich. wenn man selbst sich verweigert, nicht dasein will, sich hinter seinem schmerz versteckt, sich selbst bemitleidet, dann wirft man genau das den anderen vor. wenn man hart zu sich selbst ist, ist man auch hart gegenüber anderen. wenn man sich selbst gegenüber nicht ehrlich ist, ist man auch nicht ehrlich anderen gegenüber. wenn man nicht redet, redet keiner mit einem. und wenn man sich nicht erklärt, versteht niemand.
du kannst nicht verlangen, dass andere fühlen wie du ... niemand fühlt wie du, sonst wäre die ganze sache hier umsonst. wir alle haben eigene lernaufgaben, die alle was mit fühlen zu tun haben. wir können darüber reden, wir können uns erklären und wir können nähe suchen. aber wer nähe sucht, muss nähe zulassen ... wer in aller tiefe erfühlt werden will, muss den anderen auch in die tiefe lassen ...
jeder hat etwas zu geben, jeder ...
aber kannst du annehmen ?

Das wäre immer noch nicht so schlimm, wenn man sie einfach abschalten könnte, indem man sie zum Schweigen auffordert, aber nein, schweigen tun sie nicht. Sie wollen nicht ausgeschaltet werden. Sie wollen nicht zur Unbedeutsamkeit verdammt sein, sie wollen etwas TUN! Nichts zu tun, nichts zu sagen, das würde bedeuten, das eigene Unvermögen zuzugeben, vor sich ehrlich und offen zuzugeben, dass man selbst nicht bloss schwach und hilflos ist, sondern dass man nicht einmal wichtig ist. Im Gegenteil: Man ist die unwichtigste Person der Welt! Unwichtig sein wollen sie auf keinen Fall.

es ist fatal. du hast recht. es ist ein thema das mich zur zeit sehr beschäftigt. ich neige dazu mich nicht für sehr wichtig zu halten. ich meine, für mich selbst schon, aber nicht für andere. das führt dazu, dass ich andere häufig enttäusche, weil ich einfach weggehe, weil ich denke, es ist egal. es dämmert mir erst langsam, dass ich tatsächlich "gebraucht" werde, gemocht werde, dass man mich vermisst, wenn ich gehe. ich kapiere erst ganz langsam, dass ich tatsächlich gefühle verletze, weil ich tatsächlich geliebt werde. und es fällt mir schwer damit umzugehen, weil ich es a) nie gekannt habe und b) weil es auch bedeutet, ein stück freiheit aufzugeben. keine rücksicht nehmen zu müssen, war ein stück freiheit für mich. an niemanden gebunden zu sein, hieß auch, machen zu können, was ich will. und doch ist der wunsch in mir, geliebt zu werden, gemeinschaft zu erleben, dazuzugehören immens stark, so dass ich mich wohl entscheiden muss.
ich muss also fürsorge lernen, rücksicht und dienen und auch opferbereitschaft. und mich mal unterzuordnen ... der liebe wegen ...
ich kann nur für mich sprechen. ich habe nie das gefühl gehabt, dass es irgendjemand kümmert, was ich fühle, denke, ob ich verletzt bin, werde oder ob ich etwas brauche ... ich habe das beste daraus gemacht und die freiheit gesehen, die es mir brachte. so zu sein, wie ich sein möchte. und es hat mich egoistisch gemacht ...

ja - du hast recht. ich kann nicht schweigen und einfach nur dasein. ich bin so begeistert davon endlich mal was zu bewirken, wichtig zu sein, das mir ganz schwindelig davon ist ... :(
wenn ich das gänzlich kompensiert habe, wird es wohl werden ...

Das ist die Situation. Und DAS ist es, was erst so richtig weh tut.

wenn ich das auf mich beziehe, dann fühle ich auch diesen schmerz, bin ich es doch, der ihn in dir auslöst. und es macht mich unheimlich traurig, weil ich nicht sein kann, was du brauchst ... verstehst du ... ? es hat was mit ablehnung zu tun, mit zurückgestossen werden ... mit nicht richtig sein ...
davon haben wir doch schon genug auf diesem planeten, oder ? und ist es nicht gerade das, was du uns vorwirfst ?

(Aber ich weiss schon, natürlich bin ich jetzt arrogant, von oben herab, verurteilend und blah und blah. Mir alles Wurscht.)

ja - es hört sich so an. aber ich erinnere mich da an mich, wenn ich so drauf war und dann frage ich mich immer, was habe ich mir dann am meisten gewünscht ? verständnis höre ich mich sagen, vertrauen. jemand der sagt, ich weiß, du meinst das nicht so, du bist traurig, verletzt über irgendwas ...

willst du drüber reden, was dich wirklich bewegt ... (deshalb mein erstes posting, was auch sicher das richtige war, denn man sollte niemandem vorkauen, was er sagen oder fühlen oder denken soll ... ) :lachen:

:D mara
 
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