es geht mir außerordentlich schlecht, ich glaub, ich bin genial...

die frage ist nur "weshalb"?

...weil wir durch Leid das Glück erst wirklich schätzen lernen. Ausserdem bringt es uns unseren meist verdängten Emotionen näher. Versinnbildlichtes Leid läßt uns einen Mangel erkennen, den wir noch aufzufüllen haben. Es offenbart eine brennende Sehnsucht, ohne die das Leben ehrlich gesagt ziemlich öd wäre.
 
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Schrödingers Katze;1885579 schrieb:
Kennst du das Kochbuch "Mexikanische Feste - Die Fiestas der Frida Kahlo" ? Ich liebe dieses Buch! Schon auch deshalb, weil es ein Bild einer ganz anderen Frida Kahlo zeigt. Vorallem ist darin eine Geschichte beschrieben, die mich seit Jahren ganz irre macht und mich ganz sicher irgendwann mal nach Mexiko treiben wird.
Der Film ist wunderbar und ziemlich authentisch.

nein, das kenne ich leider nicht.
werd mir aber gleich einmal den link ansehen.
danke fürs aufmerksam machen :umarmen:
ohja, den film finde ich auch sehr genial.
 
Schaffen und Wohlbefinden, Wohlbefinden und Kreativität - sind es Gegensätze, die einander bedingen, die einander ausschliessen?
Muß ich leiden, um als Künstler schöpferische Kräfte entfalten?

Das (sog.) Schöpferische ist ein Wollen des lebendigen Bewusstsein, und das lebendige Bewusstsein nimmt wahr und gibt es wieder. Dabei kann der 'Gebärungsprozess' sowohl Lust sein aber auch schmerzhaft sein. Ein Wohlbefinden ist ein lebendiges Bewusstsein ohne Wollen.

Das Wollen schafft das Leid, nicht aber das Leid das Wollen.

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T.
 
Schrödingers Katze;1885445 schrieb:
Andererseits muss ich Elfriede Jellinek zustimmen, die sagte: "Glückliche Menschen haben nicht den Leidensdruck, der nötig ist, um Kunst zu produzieren."

Mal abgesehen von Kunst produzieren....

Das klingt, als wäre Glück das Gegenteil von Leid. Doch welcher der beiden Zustände ist nun erstrebens... erlangenswert?
 
Ich als stark künstlerisch angehauchter Mensch kann dazu sagen...so ist es auf jeden Fall bei mir:
Kunst ist Leidenschaft, Leidenschaft ist manchmal etwas sehr Befreiendes, manchmal etwas sehr Befangendes........
Ich singe, ich zeichne und male, ich schreibe Gedichte, ich spiele Gitarre oder schreibe Liedertexte zu Beats, die mir Freunde schicken.
Wenn ich glücklich bin zeichne ich genauso gut, singe ich genauso gut, wie wenn ich traurig bin, aber es ist ein anderes "Gefühl" in dem Resultat.
Man kann mit einen Lied das man singt, das gleiche Lied, Menschen aus Freude zum Weinen bringen, oder aus Trauer. Je nachdem was man selber beim Singen fühlt.
Kunst heißt nicht Leid. Kunst ist der Ausdruck seiner Gefühle. Man drückt sich damit aus. Und egal ob ich während der künstlerischen Tätigkeit glücklich oder traurig bin, ich sehe oder höre mir das Ergebnis an und bin in erster Linie froh, dass ich ein "Ventil" für meine Seele gefunden habe, das mich bereichert.
Schöpferkraft...........
Die Interpretation der Anderen sollte hintergründig sein, denn Kunst macht man immer für sein eigenes Seelenheil.
Ich hatte schon ein paar Angebote mit meiner Musik Geld zu machen, aber ich lehnte immer ab, da ich die Musik dann mache, und auch nur dann gut machen kann, wenn ich niemanden hinter oder über mir stehen habe, der sagt ich müsse auf Zwang etwas tun. Auf Zwang ein Bild machen? Da müssten aber schon sehr tatkräftige Musen an meiner Seite stehen............
Ich kenne großartige Musiker, deren Wunsch es immer war Geld mit ihrer Leidenschaft zu verdienen. Aber wenn die Musik oder Kunst zum Alltag wird, und man weiß: "Ich muss nächste Woche dieses scheiß Lied/Bild fertig bekommen sonst krieg ich keine Kohle....." dann kann man nur schwer glücklich dabei sein.......Die Leute die ich kenne haben gemerkt, dass es mehr Spaß macht ab und an mal nen kleinen Auftritt zu bekommen, just for fun, als die Verpflichtung zu haben sie müssen unbedingt auf Biegen und Brechen, auf Gedeih und Verderb........

Muss jeder selbst rausfinden. Aber Kunst ist nicht Leid. Kunst ist Leidenschaft. Selbstverwirklichung. Freiheit. Liebe. Loslassen.
Anders kann ichs nicht beschreiben.

Grüße Love
 
Liebe Love! :)

Sei froh (bist du ja), dass du das so empfindest. Das ist ein Geschenk. Ich kann das, was du schreibst, gut verstehen und unterschreib einiges auf der Stelle.
Leider bin ich "gezwungen" Kreatives abzuliefern. Wenn nicht, dann kein Geld. Puh! Zwang macht einen nicht kreativer und auch nicht fröhlicher. Zwischendurch hatte ich jedoch immer mal wieder andere Jobs, doch mich zerrt es immer wieder zurück. Ich hab einfach zu viele Ideen (zu schade, um meine Zeit mit was anderem zu vertun) und dann nehm ich es eben in Kauf, dass ich mal nix zu essen habe (was selten vorkommt und wenn dann nur mal ein paar wenige Tage). Solche Phasen halten die Kreativität jedenfalls nicht gefangen. Sie halten den Geist auf andere Art fit :D
Doch, bei mir ist schon auch viel Leid. Aber auch jede Menge Leidenschaft.

LG!!!:)
 
Mal abgesehen von Kunst produzieren....

Das klingt, als wäre Glück das Gegenteil von Leid. Doch welcher der beiden Zustände ist nun erstrebens... erlangenswert?

Die gehören doch zusammen. Das sagste doch in dem Satz
Das klingt, als wäre Glück das Gegenteil von Leid.
schon selber. Yin und Yang sind letztlich EINS.
 
Schrödingers Katze;1885496 schrieb:
Noch ein Gedanke: Wenn Kunst Menschen berühren soll, sollte sie auch schon eine Botschaft innehaben. Und welche Botschaften berühren mehr als die von tief empfundenem Leid? Und als Kunstwerk erschaffen und authentisch weitergeben kann man das nur, wenn man es selber erfahren hat. Alles andere ist Märchenstunde und findet sicherlich auch Anhänger ;)

Stimmt, ein Werk wo man schreiende und weinende Menschen sieht bewegt einen mehr als eines mit Wasserfall und grüner Landschaft.

LG
 
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Wenn man im Leid steckt, sehnt man sich vielleicht nach dem Glück.
Steckt man aber im Glück fest, sehnt man sich dann nach dem Leid?

Aus dem Leid heraus betrachtet braucht es viel Phantasie, sich Glück vorzustellen.

Um sich Leid vorzustellen, braucht man keine Phantasie. Nur offene Augen.

Ich meine, der Begriff Glück ist noch eine Spur abstrakter als der Begriff Leid. Zumindest für mich.

Aber lustig ist, ich sehn mich weder nach Glück noch nach Leid. Vielleicht bin ich schon tot.
 
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