Liebes Xchen! Hallo Ihr anderen!
Gute Frage - über die ich oft nachdenke. In Zwangspausen
. Die Antworte
darauf, sind so individuell wie die jeweiligen Persönlichkeiten, die Kunst schaffen. Ich persönlich bin zu absolut nichts in der Lage, wenn ich Probleme habe oder es mir nicht gut geht. Die Auflösung solch einer Phase erfolgt dann meist mit einem kreativen Schub. In der Zeit, in der nix geht, lese ich oder lass mich von allen möglichen Seiten inspirieren. Ich nehme ja trotzdem auf, auch wenn in meinem Kopf eine Blockade ist.
Fühle ich mich wohl und drücken mich nicht mal wieder meist finanzielle Probleme (was ja in kreativen Jobs meist Hand in Hand geht), dann sprudelt's auch aus mir raus. Auch wenn immer behauptet wird, durch Leid und Entsagung werde man erst kreativ...*würg* Nee, das kann ich nicht bestätigen.
Andererseits muss ich Elfriede Jellinek zustimmen, die sagte: "Glückliche Menschen haben nicht den Leidensdruck, der nötig ist, um Kunst zu produzieren."
Die kreativsten Produktionen und neue Kunstrichtungen enstanden zumeist in Krisenzeiten, aus der Opposition heraus (Guernica ist so ein Beispiel).
Dann gibt es aber auch noch die Kunst um des Geld-Verdienens-Willen. Das sieht man dann als nine-to-five-Job und produziert einfach. Diese Art ist jedoch gnadenlos unbefriedigend und hat zur Folge, dass man selbst in der Toscana absolut null Inspiration mehr erfährt. Dort muss der Arbeitsmotor dann erstmal runtergeschaltet werden.
Persönlich kenne ich keinen einzigen ernsthaften Künstler, der nicht unter seiner Arbeit leidet. Der Schaffensprozess als solcher ist oft leidvoll. Was aus sich, aus seinem Inneren, rausholen zu wollen und es dann manifestiert zu sehen...das st oft nicht einfach. Das schmerzt seltsamerweise. Erleichtert aber auch gleichzeitig.
Aber wie gesagt, der Umgang mit der eigenen Kreativität ist höchst individuell und meines Erachtens keinesfalls Leid-bedingt. Es gibt Popcorn-Artisten, die das fröhliche Volk bedienen oder es gibt Romantiker...Wer wird wohl mehr leider mit seinem Werk?
Liebe Grüße! Schrödi