Neo Rauch, ein Maler, den ich sehr schätze, meinte, er wäre mal in der Toskana gewesen. Und da passierte nix, er hatte keine Idee, verspürte keinen Drang, etwas auf der Leinwand umzusetzen.
Außer, er fühlte sich außerordentlich wohl.
Schaffen und Wohlbefinden, Wohlbefinden und Kreativität - sind es Gegensätze, die einander bedingen, die einander ausschliessen?
Muß ich leiden, um als Künstler schöpferische Kräfte entfalten?
nun, ich für mich würde sagen es ist nicht zwangsläufig erfordernd bei mir persönlich stelle ich jedoch fest, dass ich meist in extremen gefühlslagen die besten dinge schaffe.
komischerweise dann, wenn ich unten bin.
sind die gefühle in wallung, fühle ich leid *zack* schreibe ich die besten dinge, zeichne ich die genialsten bilder oder fotografiere ich die tollsten objekte.
es scheint dann so ne art fließen zu sein.
ich glaube aus leid an sich lässt sich vieles schaffen/transformieren.
auch das ist kunst oder genau das ist kunst.
die kunst im leid großes zu vollbringen, bzw gefühle so hingehend zu materialisieren/verbildlichen um nicht nur für sich eine innere balance zu gewinnen, sondern etwas zu kreiren das den zustand deutlich macht...jedoch auf seine weise.
eine art verwandlung.
ich kann es nicht richtig erklären.
für mich ist es als wäre das schreiben dann was fast magisches.
klingt natürlich sehr seltsam, aber ich habe das gefühl "etwas" lässt mich schreiben.
oft entsteht ein gedicht/ein text in ein paar minuten ohne dass ich mir gedanken mache.
so als ob jemand anders den stift führen würde.
egal ob es nun meine derzeitige situation beschreibt oder eine völlig andere thematik zum inhalt hat (nun insgeheim trägt es ja dennoch meine situation in sich), ich selbst hab das gefühl diese "arbeiten" sind intensiver.
wenn ich mich durchschnittlich fühle und einen gewöhnlichen normalozustand (wie immer man den nun definieren mag) habe, krieg ich wenig hin.
finde das selbst sehr komisch, aber beruhigend dass es anderen ebenso ergeht.