Einheimischen Schamanismus

Manche Bereiche der Wälder sollten den wilden Tieren und denen vorbehalten bleiben, die dort willkommen geheißen werden.

In diesem Bereich hatte ich mit noch niemandem einen synergetischen Austausch, aber dies kann ich dir bestätigen...in meiner Lehrzeit beim kleinen Volk hiess es, daß der tiefe Wald stets um Erlaubnis gefragt werden will...und zwar unabhängig voneinander der Tag- und der Nacht-wald...was auch nach öfterem Hinterfragen später mal zur Antwort führte, daß so auch unter anderem
die eigene Sicherheit gewährleistet ist, wenn sich ebenso Wildtiere im Wald bewegen, die einem gefährlich werden könnten. Ich stand schon mal vor Wäldern, die sagten du nicht, hier nicht oder heute nicht...und ich halte mich daran, sowas darf man nicht persönlich nehmen...>>eine Einladung des Waldes hält dafür zur richtigen Zeit, am richtigen Ort besondere Gustostückchen bereit, aber das brauche ich dir wohl nicht zu erzählen...xD


oder man geht ins Wirtshaus - spätestens dort erfährt man "wie der Hase läuft" usw.

So auch im Ösiland...wollen wir das Kind beim Namen nennen? Es gibt sie noch immer, die Wender. Sie entsprechen vielleicht nicht dem Bild eines FSS-gezeichneten Bilderbuch-Schamanen, ja genaugenommen passen sie garnicht hinein in irgendeine Schublade, aber die Leute, die Nummern ziehen und im Wirtshaus für einen Besuch Schlange stehen, kümmert das nicht.
Die Mutter eines Freundes, ein äusserst bekannter Jurist in Sachen Wohnrecht, betreibt ein gut gehendes alternatives Heilzentrum im oberösterreichischen Ybbstal.Über sie hatte ich einmal zu so einem speziellen Wender Kontakt aufnehmen können.
Dieser Mensch hat mich mit seiner dubiosen Methodik irritiert...er wirkte auf mich sehr dogmatisch, sein Haupt tief gebeugt in christlichem Glauben war er in seinen Gebeten fest verankert, sein Weltbild und mein Weltbild...da passte nichts zusammen...und dennoch hatte ich diesem Menschen, ohne ein Wort zu sprechen, Zugang zu Seele und Körper gewährt und er wusste sämtliche Details medizinisch relevanter Fakten, die sich kein Mensch einfach so aus den Fingern saugen kann.

Regional allseits bekannt, kümmert es solche Leute meist jedoch nicht, PR-Arbeit zu leisten, eine Homepage einzurichten...etc. ...sie sind für die Leute in ihrem Umfeld da, weil sie sich hier verantwortlich fühlen..und das wars...ganz im Gegensatz zu denen, die bis ans andere Ende der Welt Anerkennung suchen...vielleicht, weil sie sich selbst nicht gut genug sind...aber das wär schon wieder ein anderes Thema xD

Was irgendwelche Facebooknutzer machen oder vereinsamte Städter ist mir dabei recht Schniepe.

Ganz so Schniepe ist mir das nicht. Unter anderem auch, weil es sich hier um eine Gesellschaft handelt, in der mein Sohn aufwachsen wird. Das Leben ist, was es ist. Niemand kann den Kindern von Morgen eine heile Welt vorgaukeln, die nicht existiert bzw. vielleicht auch nie existiert hat. Im Dschungel zu überleben oder aber im Großstadtdschungel das Leben zu spüren mag eine Aufgabe gleichen Schwierigkeitsgrades mit entgegengesetztem Paradigma sein xD Ich will, daß sich mein Sohn in der Wirklichkeit zurechtfindet, die er sich aussucht und nicht in jener, die ich für ihn vorsehe. Gerade deswegen sind wir aufs Land gezogen, damit er Natur lieben und wertschätzen kann, von klein auf...erst heute sagte er...mit Holz in der Erde graben, mit Blättern eine Suppe kochen...er hat auch Plastikspielzeug klar...aber sobald der nen Ast in die Finger bekommt, im Sand wühlen kann oder in einen See springen kann, interessiert ihn nichts anderes mehr^^Trotzdem liebt er es, bei Oma und Opa in der Großstadt zu sein...was für uns heut vielleicht ein Drama ist, wird für die Kinder von Morgen kein Thema mehr sein xD Zu meiner Verwunderung sind Begegnungen mit tollen Menschen aber auch in der Stadt möglich, mit wildfremden Leuten, wenn auch erst seit kürzlich...ich schätze beides...Land und Stadt...seit ich halt am Land lebe, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagt, und zur Arbeit in die Stadt pendle, fällt mir vermehrt die miese Laune in den Öffis auf...und denk mir arme Schweine...anfangs wars ja garnicht mein Impuls, aufs Land zu ziehen...gegen diese Eindringlichkeit sämtlicher Wesen habe ich mich fuß- und händesträubend gewehrt...heute möcht ichs nicht mehr missen xD
Da erinnere ich mich wieder an frühere Kindheitstage, an denen ich immer mit einer Bauerstochter i.d. Stmk., innerhalb der Verwandtschaft das Leben tauschen wollte...sie wollte unbedingt in die Stadt und ich auf diesen 500Jahre alten Hof...dort leben, nicht nur im Urlaub.

Vielleicht fällt auf, daß das Wort "Schamanismus" in den letzten Zeilen garnicht mehr auftaucht...gelebte Spiritualität kann mit schamanischer Praxis einhergehen, muß sie aber nicht...dieses kleine Heiligtum einer Erfahrung, das jeder für sich vehement verteidigt und wo dort, wo Verbindungen entstehen könnten, Entzweiungen hervortreten...xD
 
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@wandervogel
Wie definierst Du den Begriff Stadtschamanismus? Ist das ein Schamane der in einer Stadt lebt? Ist das abfällig gemeint?
Darf ein "echter" Schamane nicht in einer Stadt leben?
:dontknow:
 
@wandervogel
Wie definierst Du den Begriff Stadtschamanismus? Ist das ein Schamane der in einer Stadt lebt? Ist das abfällig gemeint?
Darf ein "echter" Schamane nicht in einer Stadt leben?
:dontknow:
Das meine ich nicht abfällig. Mir ist schnuppe wo jemand wohnt.

Die Art von "schamanischer Praktik" die mich gesucht/gefunden hat, lässt sich eben nicht mit Stadtleben und Steinwüste vereinbaren.
Die Städter brauchen "Ihre" Schamanskis, ja. Andere gegenden, andere Geister.
In meiner Gegend, eben dasselbe.
 
Heisst das Du bist nur in Deiner Gegend wirkmächtig?
Zuerst mal, wenn ich irgendwas "mache" dann eher weniger für andere Menschen.
Ich habe andere "Aufgaben" bekommen, wenn Du so willst.
Leere hand Techniken funktionieren überall, falls das Deine Frage war. Egal wo.
"Mein" Umfeld und Prämisse ist dennoch eher "wildere" Gegend. Keine Stadt.
 
Zuerst mal, wenn ich irgendwas "mache" dann eher weniger für andere Menschen.
Ich habe andere "Aufgaben" bekommen, wenn Du so willst.
Leere hand Techniken funktionieren überall, falls das Deine Frage war. Egal wo.
"Mein" Umfeld und Prämisse ist dennoch eher "wildere" Gegend. Keine Stadt.

Jetzt tu nicht so, als würde wandervogel wirklich wandern...in Wahrheit betreibst du eine seelenlose Garage-Band...und mehr als 10 Leute passen nicht rein in die Garage...sag einfach ja und die interrogativen Kleingeister sind zufrieden xD
 
Jetzt tu nicht so, als würde wandervogel wirklich wandern...in Wahrheit betreibst du eine seelenlose Garage-Band...und mehr als 10 Leute passen nicht rein in die Garage...sag einfach ja und die interrogativen Kleingeister sind zufrieden xD
Ja.
Also eigentlich stimmt nicht mal Garage Band.
Wir sind ja ein Haufen mit allen Drogen zugeknallter Goa Clan, die sich immer mit nem Laptop unter alten Bunkern treffen und dann zu Taschenlampen und Lasermodulen abgehen. Wir können keine Instrumente spielen, aber is egal.
Ich wandere auch nie und nimmer, höchstens vom Bett zum Klo.
Wobei ich bereits überlege, mir IKM zuzulegen. Is praktischer.
 
Darf ein "echter" Schamane nicht in einer Stadt leben?
Was heißt schon"dürfen". Manche tun's wohl. Ich komme da sowohl verstandes- als auch gefühls- und instinktmäßig nicht mit. Für mich und meine Wahrnehmung ist die Stadt ein toter Ort.

...in meiner Lehrzeit beim kleinen Volk hiess es, daß der tiefe Wald stets um Erlaubnis gefragt werden will...und zwar unabhängig voneinander der Tag- und der Nacht-wald...was auch nach öfterem Hinterfragen später mal zur Antwort führte, daß so auch unter anderem die eigene Sicherheit gewährleistet ist, wenn sich ebenso Wildtiere im Wald bewegen, die einem gefährlich werden könnten.
Hmmmm...
Um Erlaubnis habe ich noch nie gefragt, bin trotzdem immer willkommen, im tiefsten Dickicht, auch mitten in der Nacht. Ich hab schon erlebt, daß meine Hündin, die eigentlich gußeiserne Nerven hat, in einer nebeligen Vollmondnacht verunsichert war, während ich das Gefühl hatte, heimgekommen zu sein. Allerdings bin ich dort draußen nichts als ein (Wild-)Tier unter Tieren, zeitlos im Jetzt lebend... Unser Haus am Dorfrand ist meine Wohnung, aber mein Zuhause in spiritueller Hinsicht sind tiefe dunkle Wälder...

So, und jetzt mach ich erst mal eine ausgiebige Morgenrunde. Es ist etwas düster, feucht und kühl, genau richtig... :)
 
Um Erlaubnis habe ich noch nie gefragt, bin trotzdem immer willkommen

Hierzulande, wo du wohl das gefährlichste Wesen im Wald bist, ist das kein Problem...In anderen Ländern und Wäldern könnte so ein Satz deine "famous last words" bedeuten xD Mit der Sensibilisierung auf die Erlaubnis habe ich damals gelernt, wie der Wohnraum im Wald aufgeteilt ist und meinen Platz darin gefunden. "Zuhause" ist hier klar definiert. Da gibts keine Alligatoren, Nilpferde, Jaguare, Nashörner oder kampflustige Emus...^^
 
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Für mich und meine Wahrnehmung ist die Stadt ein toter Ort.

In Wien leben ca. 500 Füchse...jetzt wollt ich schon Wölfe schreiben :ROFLMAO:
Die Stadt ist alles andere als tot. Die so verhassten Tauben waren ursprünglich Felstauben, die sich angepasst haben und welche Tiere da noch alle anpassungsfähig sind, möchte man nicht glauben...mitten in der Innenstadt, nähe Schwedenplatz, lebt eine sehr große Eule, die ich zu bestimmter Zeit immer getroffen hab...(da war ich selbst als Nachteule unterwegs xD) Nahe meiner Arbeit graben Hamster einen eingezäunten Grünstreifen um...die Tiere sind überall, Turmfalken, Seidenspinner beim Steffl etc etc. ...daß wir die Tiere jedoch lieber in ihrem natürlichen Habitat sehen wollen, ist ein menschlicher Zug, der den Tieren völlig fremd ist.
Etwas weiter nördlich scheissen sich die Eisbären nix und gehen am Abend in so manchen Wohngebieten spazieren...dann lieber doch nur die Füchse...xD
 
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