Ein kleiner Hilferuf

Hallo zusammen,

ich habe diesen Thread-Titel gewählt, weil ich eigentlich gar nicht so genau weiß, wie ich mein Problem sonst nennen soll. Also lege ich einfach mal los:

Ich habe seit längerer Zeit, ich schätze es auf 10 Jahre, das Gefühl, dass ich mir mein Leben selbst unnötig schwer mache. Mein Leben wird teilweise bestimmt durch Ängste und negative Gefühle. Fast durchgehend verspüre ich Druck auf meine Brust. Man kann sich das so vorstellen, als wenn einem Ziegelsteine oder etwas auf der Brust lägen, die mir das Atmen erschweren und mir einen Teil meiner Freiheit nehmen.

Ich habe vor so vielen (alltäglichen) Dingen Angst... Hunde, Autofahren, Telefonieren, Menschenmengen - ich merke mittlerweile, dass ich Menschen im Allgemeinen immer mehr meide. Nicht falsch verstehen, ich habe einen langjährigen Freund, mit dem ich zusammen wohne und eine große Familie. Auch Freunde habe ich, aber durch einen Umzug kann ich diese max. 1-2 mal im Jahr sehen. Aber es fällt mir extrem schwer, neue Bekanntschaften zu finden.

Diese Ängste lassen sich nicht kontrollieren. Ich hatte zB vor einiger Zeit ein Streitgespräch mit jemanden (wirklich nicht schlimm, eine Lapalie) - aber es hat mich so beschäftigt, dass ich 2 schlaflose Nächte durchlebte. Wenn ich Autofahren muss geht es mir genau so. Dabei fahre ich dann gar nicht so schlecht, wenn ich mich überwinde.

Das sind jetzt nur kleine Beispiele. Ich frage mich langsam, ob ich dem Dilemma selber noch Herr werden kann. Ich versuche durch Videos (z.B. von Robert Betz) meine Ängste und Gefühle in den Griff zu bekommen. Tu mir aber schwer dabei.
Brauche ich professionelle Hilfe?

Ich bedanke mich bei allen, die meine Zeilen lesen. Ich schätze es, dass du dir die Zeit genommen hast. :) Alleine durchs Schreiben fühlen sich meine Ziegelsteine grad ein wenig leichter an ;D

Danke und LG

Hallo VonDraußen!

Schreiben ist an sich ein sehr mächtiges Werkzeug, deine Gedanken zu einem Thema aufzuschrieben kann viele neue Erkenntnisse bringen.

Bei dir scheint sich einiges angesammelt zu haben. Ich mag das jetzt hier gar nicht genauer hinterfragen. Das Problem wenn Du dich mit deinen Ängsten bewusst beschäftigst ist, dass Du sie immer wieder neu aktivierst, sie aber nicht löst. Der Grund ist, dass Du selber an die Stellen die wiklich weh tun gar nicht hinkommen kannst.
Eine Therapie wäre daher sehr zu empfehlen, entweder konventionelle Psychotherapie, oder aber auch Psychokinesiologie. Wenn dir körperliches näher steht wäre auch Shiatsu eine mögliche Methode um Blockaden und Ängste zu lösen.
 
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Hallo zusammen,

ich habe diesen Thread-Titel gewählt, weil ich eigentlich gar nicht so genau weiß, wie ich mein Problem sonst nennen soll. Also lege ich einfach mal los:

Ich habe seit längerer Zeit, ich schätze es auf 10 Jahre, das Gefühl, dass ich mir mein Leben selbst unnötig schwer mache. Mein Leben wird teilweise bestimmt durch Ängste und negative Gefühle. Fast durchgehend verspüre ich Druck auf meine Brust. Man kann sich das so vorstellen, als wenn einem Ziegelsteine oder etwas auf der Brust lägen, die mir das Atmen erschweren und mir einen Teil meiner Freiheit nehmen.

Ich habe vor so vielen (alltäglichen) Dingen Angst... Hunde, Autofahren, Telefonieren, Menschenmengen - ich merke mittlerweile, dass ich Menschen im Allgemeinen immer mehr meide. Nicht falsch verstehen, ich habe einen langjährigen Freund, mit dem ich zusammen wohne und eine große Familie. Auch Freunde habe ich, aber durch einen Umzug kann ich diese max. 1-2 mal im Jahr sehen. Aber es fällt mir extrem schwer, neue Bekanntschaften zu finden.

Diese Ängste lassen sich nicht kontrollieren. Ich hatte zB vor einiger Zeit ein Streitgespräch mit jemanden (wirklich nicht schlimm, eine Lapalie) - aber es hat mich so beschäftigt, dass ich 2 schlaflose Nächte durchlebte. Wenn ich Autofahren muss geht es mir genau so. Dabei fahre ich dann gar nicht so schlecht, wenn ich mich überwinde.

Das sind jetzt nur kleine Beispiele. Ich frage mich langsam, ob ich dem Dilemma selber noch Herr werden kann. Ich versuche durch Videos (z.B. von Robert Betz) meine Ängste und Gefühle in den Griff zu bekommen. Tu mir aber schwer dabei.
Brauche ich professionelle Hilfe?

Ich bedanke mich bei allen, die meine Zeilen lesen. Ich schätze es, dass du dir die Zeit genommen hast. :) Alleine durchs Schreiben fühlen sich meine Ziegelsteine grad ein wenig leichter an ;D

Danke und LG
Schon mal von Hochsensibilität gehört? Vielleicht könnte es daran liegen? :)
 
Danke für Eure zahlreichen Antworten. :)

EFT sagt mir bislang gar nichts, da muss ich mal Google/YouTube durchforsten, aber danke für die Anregung!
Hochsensibilität hab ich bislang noch nicht unter Betracht gezogen


Und ja, mann kann damit leben, da raus kommen. Es dauert, wird sicher unangenehm, aber es ist machbar. Wichtig ist, dass du etwas gegen die Angst unternimmst. Angst hat die unangenehme Eigenschaft, generalisieren zu können.

Die Sache ist ja, ich versuche mich der Angst zu stellen, zB in dem ich einfach Autofahren geh und mir sage: wenn du das 1-2 Wochen durchziehst, vergeht es irgendwann und ich gewöhne mich dran. Das passiert aber einfach nicht... Nach 2 Jahren Fahrt zur Arbeit hat die Angst fast schon Hyterie zwar stark abgenommen, aber egal wurde mir das Fahren nie.

Und danke auch an Blissy für die tollen Videolinks, eins davon hat mir gestern schon beim Einschlafen geholfen ;D
 
Danke für Eure zahlreichen Antworten. :)

EFT sagt mir bislang gar nichts, da muss ich mal Google/YouTube durchforsten, aber danke für die Anregung!
Hochsensibilität hab ich bislang noch nicht unter Betracht gezogen




Die Sache ist ja, ich versuche mich der Angst zu stellen, zB in dem ich einfach Autofahren geh und mir sage: wenn du das 1-2 Wochen durchziehst, vergeht es irgendwann und ich gewöhne mich dran. Das passiert aber einfach nicht... Nach 2 Jahren Fahrt zur Arbeit hat die Angst fast schon Hyterie zwar stark abgenommen, aber egal wurde mir das Fahren nie.

Und danke auch an Blissy für die tollen Videolinks, eins davon hat mir gestern schon beim Einschlafen geholfen ;D
Du tust gut daran, daß dir das Autofahren nicht egal geworden ist.

Es ist bestimmt das bessere Los, den Dingen gegenüber eine unbestimmte Angst zu empfinden als allem gegenüber gleichgültig zu werden.

Dennoch wäre es ratsam, das Bedürfnis der Gleichgültigkeit durch Klarheit zu ersetzen.

Bei so einer guten Selbstreflexion, wie du sie hast, hat eine Therapie gute Chancen und dazu rate ich auch, ganz klar xD
 
Die Sache ist ja, ich versuche mich der Angst zu stellen, zB in dem ich einfach Autofahren geh und mir sage: wenn du das 1-2 Wochen durchziehst, vergeht es irgendwann und ich gewöhne mich dran. Das passiert aber einfach nicht... Nach 2 Jahren Fahrt zur Arbeit hat die Angst fast schon Hyterie zwar stark abgenommen, aber egal wurde mir das Fahren nie.
Sich der Angst zwanghaft zu stellen, lässt meist auch nur noch mehr Stress hochkommen. Für empfindliche Gemüter ist das nichts, kein Wunder, wer mit der Angst zu kämpfen hat, müsste auch noch mit einer gehörigen Portion Stress dealen.

Die MET/EFT-Technik könnte aber tatsächlich sehr weiterhelfen. Ein bisschen informieren und dann ausprobieren, schadet ja nichts. ;)
Hochsensibilität, dachte ich mir, könnte in deinem Fall jedoch auch eine Rolle spielen, und vielleicht würde es dir helfen, dich mit dem Thema näher auseinanderzusetzen - kann das Selbstbewusstsein stärken. Angst ist normal; das Wissen um Risiko ist ein gesunder Impuls des Menschen. Meist machen wir uns nur zu viel und unnötig Angst, was wir uns aber abtrainieren können - am besten sanft und Stück für Stück.
 
Nach 2 Jahren Fahrt zur Arbeit hat die Angst fast schon Hysterie zwar stark abgenommen, aber egal wurde mir das Fahren nie.
Magst du deiner Angst sagen, sie soll sich auf den Beifahrersitz setzen und schön aufpassen. Das ist ihre Aufgabe.
Warnt sie dich bei brenzligen Situationen, dann gibst du ihr Bescheid, dass du es gemerkt hast. So kann sie sich zurücknehmen und den Alarm abschalten.
Einen (oder mehrere) Versuch(e) wär es vielleicht wert.
 
Die Sache ist ja, ich versuche mich der Angst zu stellen, zB in dem ich einfach Autofahren geh und mir sage: wenn du das 1-2 Wochen durchziehst, vergeht es irgendwann und ich gewöhne mich dran. Das passiert aber einfach nicht... Nach 2 Jahren Fahrt zur Arbeit hat die Angst fast schon Hyterie zwar stark abgenommen, aber egal wurde mir das Fahren nie.

hallo,
ich finde das nicht aussergewöhnlich,
bis Ängste verschwinden kann es jahrzehnte dauern, wenn überhaupt.

Hast du schonmal eine Therapie erwogen?
 
...Fast durchgehend verspüre ich Druck auf meine Brust. Man kann sich das so vorstellen, als wenn einem Ziegelsteine oder etwas auf der Brust lägen, die mir das Atmen erschweren und mir einen Teil meiner Freiheit nehmen.
Hallo,
ich bin kein Anhänger von Schulmedizin, aber einen Druck auf der Brust, würde ich medizinisch abklären lassen, nur zur Sicherheit, dass es nicht etwas mit dem Blut, bzw. dem Herz haben kann. Ultraschall, Herzfrequenzmessung, Blut abnehmen...nicht nur den Blutdruck messen, zusätzlich noch die Lunge, bzw. Bronchien und die Schilddrüse.
 
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Brauche ich professionelle Hilfe?
Nach allem, was du schilderst, würde ich sagen, das könnte dir dein Leben sehr erleichtern.

Denn in einer Therapie erarbeitest du dir sozusagen einen Handwerkskoffer - und lernst, die richtige "Zange" in der aktuellen Situation zu ergreifen. Nach und nach. Und ich kann dir sagen, die Erfahrung tut gut und mildert auch die Angstgefühle mit der Zeit.

Ich wünsche dir, dass du den bestpassenden Therapeuten für deine Persönlichkeit und dein Problem findest.

Alles Gute
Kinnaree
 
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