Ich weiß, dass dies bei Alkoholikern nicht ungewöhnlich ist und auch, dass ich ihm in keinster Art und Weise helfen konnte…auch, wenn ich alles dafür gegeben hätte. Kurze Zeit nachdem ich wieder nach Deutschland zurückkehrte, bin ich in Depressionen verfallen. Ich gehe mittlerweile davon aus, dass die Nebenwirkungen der Pille hier auch einen großen Teil zu beigetragen haben.
Ich konnte lange Zeit nicht loslassen (was mir auch heute nach fast einem Jahr nicht möglich ist), habe aber mittlerweile den Entschluss gefasst, es mit allen Mitteln durchzusetzen…. Ich hatte sogar darüber nachgedacht eine Partnerschaftsrückführung durchführen zu lassen und bin sehr froh über die ehrlichen Kommentare und Erfahrungen, die in diesem Forum geteilt wurden. Das hat mir den Kopf gewaschen.
Habe ich dich richtig verstanden, du hast dich in einen Alkoholiker verliebt, mit dem du nur 14 Tage in Beziehung standst, du bist ins Ausland gegangen und er hat die Beziehung dann beendet?
Ich lese heraus, dass Du glaubtest, ihm ´viel geben zu können´ ja sogar retten zu können?
Dann ist mir noch unklar, wer die Pillen genommen hat, er oder du? Und warum sollen die Pillen mit Schuld an der Trennung sein?!
Um negative Erfahrungen in Liebesangelegenheiten loszuwerden, müssen wir erstmal darüber nachdenken,
welche Art Mensch wir sind.
Im Grund haben wir alle mehr oder weniger eine leichte narzisstische Ader und denken, ´sowas soll uns nicht passieren´. Der Lebenspartner wendet sich ab oder es gibt sonst keinen Grund, warum es nicht so schön ist, wie ich es mir erträumt habe´.
Und da liegt meist schon die Ursache. Wir haben
Vorstellungen, wie etwas sein sollte.
Wenn das w a s passiert uns nicht passt (aus welchem Grund auch immer,) bricht ein inneres Gebäude zusammen.
Das passiert, weil wir uns
getäuscht haben, entweder haben wir alleine oder in Verbindung mit einer anderen Person einen Traum gelebt.
Menschen entwickeln sich, es kann also durchaus passieren, dass man sich auseinander entwickelt. Und manche Menschen sind eben nicht beziehungsfähig. Ob das für deinen Ex - Freund zutrifft kann ich nicht sagen.
Liebe – so nüchtern das nun klingen mag – ist eben nicht genug, dass etwas auf Dauer funktioniert. Es braucht viel mehr. Vertrauen, Verantwortung, innere Freiheit - z. Bsp. von früheren Konflikten (die wir in diese neue Beziehung tragen) und vieles mehr.
Wenn du schreibst, dass du eine Partnerzurückführung wünschst, dann entnehme ich darauf, das es nur um dich geht, was der Partner letztlich will bedenkst du nicht. Geht es denn nur um deine Bedürfnisse? So erfährst du nie, warum es zur Trennung gekommen ist? Es ist doch so, dass der andere auch einen Willen hat und beschließen kann, was gut oder nicht gut für ihn ist? Das schmerzt natürlich es zu akzeptieren, weil es dem eigenen Willen wiederspricht.
Aber genau hier beginnt die Arbeit für dich. Die Frage ist, geht es um den Partner oder dein verletztes Ego?
Wir alle haben Minderwertigkeitsgefühle im Gepäck - bei dem einen oder anderen ist es schon mit einer narzisstischen Struktur verhaftet. Ich kenn dich nicht, deswegen unterstelle ich dir sowas nicht.
Prüfe mal für dich, wann du unerwünschte Muster erkennen, also wiederholt Liebesenttäuschungen erfährst, ob du nicht womöglich unbewusst immer wieder die gleichen, negatives Beziehungsmuster wiederholst? Gerade im sehr engen zwischenmenschlichen Bereich ist das fatal.
Schlechte Erfahrungen nehmen bewusst und unbewusst Einfluss auf unser Verbhalten. Menschen mit einer misstrauischen Grundhaltung provozieren durch Misstrauen, Kontrolle und Drängen den Partner in genau das Verhalten, was sie vermeiden wollen.
Wenn du Rückführung in Betracht ziehst, dann willst du MACHT & Kontrolle aus über, und den Partner und das Schicksal bezwingen, genau das zu tun, war du für richtig hältst! Da ist keine Demut. Das ist im Gegenteil, dies ist die höchste Form von Manipulation.
Wenn Menschen sagen: „Ich habe einfach schon zu viele schlechte Erfahrungen gemacht“ Dann bedenken sie nicht, dass es andern auch so ergeht und zum Leben dazu gehört. Mit solche Gedanken nährt man diese negativen Erfahrungen, fühlt sich verletzt und ungeliebt. Das Ausmaß hängt dann von der Intensität dieser Gefühlsstruktur ab.
Drei Tipps, wenn du nicht auf der Stelle trennet willst:
- erkennen dein ungewünschtes Muster
- akzeptiere, dass Krisen zum Leben gehören
- Selbstbewusstsein ist der beste Schutz, nicht in eine Spirale der ´Selbsterfüllenden Prophezeiung´ zu kommen.
So kannst du etwas für die Zukunft verändern.
Und erlaube mir dieser Hinweis: Alle schmerzlichen Ereignisse sind nicht nur negativ. Schließlich sagt der Volksmund, mit einer gewissen Weisheit, „Aus Schaden wird man klug“.
Heuet möchte ich ihn in Liebe gehen lassen (den letzten Kontakt hatten wir im Nov.'15) Ich möchte ihn nicht in mein Herz sperren, weil ich weiß, dass er das nicht wollen würde. Allerdings wünschte ich nach wie vor, dass er die Heilung erfährt, die er sich selbst wünscht.
Es hängt nicht von deiner Gnade ab, dass ER geht, du ihm das gewährst, denn er ist schon gegangen, er braucht von dir bedingungslose Akzeptanz. Psychologisch kann man sagen: ´Nur im Kopf fängt die Veränderung an´.
Ich wünsche dir die nötigen Erkenntnisse, schaue nicht Zurück - sondern nach vorne.
Beste Grüße