Im Osten wusste man schon, dass ein Ich niemals einzig wahr sein kann.
ach ja, deshalb sagt krishna im 10. gesang der bhagavad gita:
"ICH bin der ursprung dieses all,
aus mir geht dieses all hervor"
Auch Jesus wusste, dass das ganzheitliche Leben nicht in einer einzigen Identifikation gebettet liegt.
das nimmst du jetzt einfach so an. tatsächlich sagt der christus jesus:
"ICH und der vater sind eins. wer mich sieht, der sieht den vater".
es gibt kein ich ohne identifikation, sonst ist es kein ich. nenne es dann meinetwegen nirvana, himmel oder devachan..
es ist aber ein ich, von dem die ganze schöpfung ausgeht.
und dieses ursprüngliche ich setzt sich in jedem geschöpf fort.
lebt in jedem dieser geschöpfe weiter. sozusagen jeweils eine oktave tiefe.
es bekommt aber in jedem dieser geschöpfe eigenständiges, individuelles sein geschenkt.
" wie im himmel also auch auf erden" bedeutet, so wie im makrokosmos,
also auch im mikrokosmos.
es gibt auch eine makrokosmische version des vaterunser. von dieser wird
aber die mikrokosmische version nicht etwa aufgehoben, sondern ergänzt:
AUM, Amen!
Es walten die Übel,
Zeugen sich lösender Ichheit,
von andern erschuldete Selbstheitschuld,
Erlebet im täglichen Brote,
In dem nicht waltet der Himmel Wille,
Da der Mensch sich schied von Eurem Reich
Und vergaß Euren Namen,
Ihr Väter in den Himmeln.
in der vorchristlichen zeit war dieses ich noch nicht auf der erde.
es wirkte zwar von aussen oder oben auf diese gestaltend ein, war
aber nicht so auf der erde selbst vorhanden, dass es der mensch
hätte in seine irdische persönlichkeit aufnehmen können. und zwar
von der sonne aus in einer zukunftsgerichteten gestalt, sowie vom monde aus in einer
vergangenheitsbezogenen form.
das zu dem der mensch in der vorchristlichen zeit ich sagte, war aber nicht dieses ich,
sondern sein astralleib, das seit dem " fall aus dem paradies"
von einem luziferischen wesen besetzt wurde. dadurch gebärdet sich der astralleib des
menschen zwar ichhaft, aber selbstbezogen und daher egoistisch. dadurch wurde der
mensch in der vorchristlichen zeit zu einer irdischen persönlichkeit, deren identikationspunkt
zwischen geburt und tod eingeschlossen und begrenzt war.
um zu dem göttlichen ursprung zu kommen musste also der mensch durch askese diese irdische persönlichkeit
samt vorläufigen identifikationspunkt oder schein-ich ( ego) überwinden, zurücklassen.
wenn dieses nach jahrlanger askese gelang und der mensch endlich durch ekstase ausserhalb seines körpers
zu dem göttlichen ich auf der sonne und dem mond
gelangte, dann war seine eigene irdische identifikation gewissermassen wie ausgelöscht.
wenn er aber wieder zurückkam in seinen irdischen körper, dann blieb ihm eigentlich nichts anderes übrig als wieder
den irdischen identifikationspunkt anzunehmen. weil es etwas anderes nicht gab,
um auf der erde überhaupt leben zu können. denn kein mensch kann hier auf der erde ohne ego existieren.
ein solcher wäre einfach nicht existenzfähig. und das ist auch heute noch so.
heute ist es aber nicht mehr so wie in der vorchristlichen zeit. denn dazwischen hat sich das zentrale
irdische mysterium ereignet, durch welches das ich das davor nur auf der sonne zu finden war, einmal
irdischer mensch geworden ist. der sonnenlogos oder christus als träger dieses göttlichen ich wurde durch den jesus
ganz irdischer mensch. vorbereitet hat sich dieses durch jene strömung die von dem anderen gott ausging,
der mit dem vergangeheitsbezogenen ich aus dem mond zusammenhängt.
seitdem kann das ich, das in der vorchristlichen zeit im " himmel" zu finden war, auch in der irdischen menschlichen
persönlichkeit anwesend sein. und wenn diese seit dem sich wieder zum geistigen ursprung erhebt
und durch ekstase oder ausserkörperlichen erfahrung in die geistigen dimensionen hinein kommt,
dann erlischt das ich-bewusstein nicht mehr, wie es in der vorchristlichen zeit notwendig der fall sein musste.
dazu muss der irdische mensch in seinem irdischen leben in irgend eine positive beziehung zu dem impuls kommen,
der von dem christus-mysterium ausgegangen ist. er muss diesen impuls in sich aufnehmen.
wenn er das nicht hat, denn es steht ja in seiner freiheit, ob er diese beziehung hat oder nicht, und er kommt dann
in die geistigen dimensionen durch eine ausserkörperlichen erfahrung hinein, dann kann er sein ich-bewusstsein
NICHT AUFRECHTERHALTEN. wenn er etwa an diesen von mir bechriebenen abgrund kommt,
dann wird sein bewusstsein
von schwindelzuständen erfasst die nicht besiegt werden können. sein ich-bewusstsin wird sozusagen bewusstlos wie im tiefschlaf.
und an diesen abgrund muss jeder kommen, der auf der erde ein ego-bewusstsein durch seinen astralischen leib ausgebildet hat.
denn der abgrund ist das heilmittel gegen all die verhärtungen und begrenzungen des bewusstsein, die es als folge des luziferischen einflusses
im astralleib generiert. dieses wirkt zunächst verdunkelnd auf all das was der mensch im " himmel" erfahren und bewusst erleben kann.
" himmel" ist nur ein anderer ausdruck für die geistige dimension der sonne,
die im hinduismus auch "devachan" genannt wird. die astrale dimension hängt wiederum mit der geistigen seite des mondes zusammen.